Am deutschen Wesen ist die Welt genesen: Nach der Verhängung der Bundesnotbremse begannen die Ansteckungszahlen auch in den Nachbarländern sofort zu sinken. |
Wirkung vor der Wirkung
Auch der Infektionsepidemiologe Timo Ulrichs schwor auf diese Erklärung. Es brauche eigentlich erstmal die Inkubationszeit, und dann brauche es auch noch Zeit
für den PCR-Test und die Meldung ans Robert-Koch-Institut. "Mit
etwa zehn bis vierzehn Tagen muss man rechnen", rechnete er vor. So komme man vom Einsetzen
einer Maßnahme bis zu deren Wirkung auf etwa zwei Wochen. Wenn also früher eine Trendumkehr zu sehen sei, dann liege das daran, dass allein ihre Ankündigung eine "Veränderung des Verhaltens" (Ulrichs) bei vielen Menschen bewirkt habe. Im Boxen ist das Phänomen als "Faustangst" bekannt: Der Geschlagene fällt bereits, ehe der Schläger ausgeholt hat.
Der erste Lockdown, nach aktueller Zählung der einzige vor dem immer noch aktuellen, ist so lange her, dass nur Historiker noch erinnern, dass er damals nicht nur gar nicht angekündigt, sondern die "massiven weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens" (Bundesgesundheitsministerium) sogar noch sogar noch wenige Stunden vor ihrer Ausrufung als Erfindung böswilliger Staatsverleumder bezeichnet worden waren. Deren üblem Wirken in den sozialen Hetzwerken müsste die frühausschüttende Wirkung zugeschrieben werden - wer eher alarmiert, ist schneller virenfrei.
Virenfrei aus dem Mai
Die Bundesnotbremse, als letzte Patronen gegen Mutanten verschossen, die aus aller Herren Länder hereindrängen, verdankt ihren durchschlagenden Erfolg folglich nicht nur ihren Verfechtern, die mit apokalyptischen Untergangsvisionen, vierstelligen Inzidenzwerten und Horrorgeschichten von "vielen Kindern, die jetzt ihre Eltern verlieren" (Lauterbach) die alte Bush-Strategie des shock & awe unterfütterten. Sondern erst recht ihren eingeschworenen Feinden, deren Widerstand erst endgültig warnend wirkte.
Und dass weit über die - seit Monaten weitgehend geschlossenen - unschliessbaren deutschen Grenzen hinaus. Ein Blick ins Ausland zeigt, wie die Bundesnotbremse hinaus die Welt wirkte, unaufhaltsam und heilend in ganz Europa. Kaum waren in Ulm, Schwerin und Bautzen Ausgangssperren ab 22 Uhr verhängt, sanken die Infektionszahlen auch in Prag, Wien, Genf und Pilsen solidarisch mit. Was sich in Deutschland auf der zeitlichen Schiene zeigte - eine Wirkung, die eintrat, ehe sie überhaupt hätte eintreten können oder dürfen - ist auch geografisch beobachtbar. Die Bundesbremse verzeichnet selbst dort durchschlagende Erfolge, wo sie nicht eingeführt wurde.
Bundesbremse wirkt weltweit
Selbst Lockerungsdiskussionorgien mit ernsten Öffnungskonsequenzen, wie sie just zum Zeitpunkt der Verwandlung Deutschlands in einen Ausgangssperrenstaat in der Schweiz, in Österreich und Tschechien infolge des Fehlens von Karl Lauterbach und einer daraus resultierenden einer totalen Fehleinschätzung der Lage gezogen wurden, änderten daran nichts (Grafik oben).
Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Nach der Verhängung der Bundesnotbremse begannen die
Ansteckungszahlen auch in den Nachbarländern sofort zu sinken, die angespannte Situation auf vielen Intensivstationen etwa im besonders getroffenen Tschechien konnte mit Hilfe der harten Maßnahmen für Greifswald, Hannover und Peine entspannt werden. Am deutschen Wesen ist
die Welt genesen. Das deutsche Beispiel wirkt bis in die in den Nachbarländern teilweise bereits wieder geöffnete Gastronomie hinein, es rettet Leben auch dort, wo Regierungen sich entschlossen haben, den guten Rat der vorbildlichsten Pandemierepublik zu negieren und einer EU-weit einheitlichen Seuchenbekämpfung nach deutschen Vorbild eine Absage zu erteilen.
>> Im Boxen ist das Phänomen als "Faustangst" bekannt: Der Geschlagene fällt bereits, ehe der Schläger ausgeholt hat.
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