Unzufrieden mit der Herkunft: Die Linke möchte ihren Ministerpräsidenten Ramelow am liebsten aus dem Amt werfen. |
Vor einem Jahr galt er als menschgewordene Brandmauer gegen die Barbarei, ein Mann wie ein Versprechen auf bessere Zeiten, aufrecht im Ansturm rechtsradikaler Liberaler. Bodo Ramelow sprang in die Legitimationslücke, die die illegitime Wahl des FDP-Usurpators Thomas Kemmerich ins Amt des Thüringer Ministerpräsidenten gerissen hatte. Mit Hilfe der Kanzlerin und der vereinten Reste des Bürgertums wurde Kemmerich gestoppt, Ramelow führt seitdem ein stilles Übergangsregiment im hot spot Grünes Herz. Hohe Inzidenz, breite Mehrheiten von links bis fast ganz recht. Geringe Wahrnehmbarkeit bundesweit. Ausgenommen, Ramelow spielt Candy Crush.
Erfolgsmodell auf der Kippe
Ausgerechnet dieses Erfolgsmodell aber steht nun auf der Kippe, angegriffen von der eigenen Partei. Die Linke im Nachbarland Sachsen-Anhalt will Ramelow weghaben, und nicht, weil er schlecht regiert. Nein, die Herkunft des früheren Gewerkschaftsführers aus Osterholz-Scharmbeck ist es, die die Genossen im dunkeldeutschen Nachbarland aufbringt. Ermutigt wohl von der historischen Niederlage Kampfliedermachers des Diether Dehm, den selbst im Westen niemand mehr als Bundestagskandidaten haben wollte, löckt die mittlerweile mehrfach umbenannte SED wider den Stachel.
Das Plakatmotiv "Nehmt den Wessis das Kommando" zitiert eine Liedzeile des im westdeutschen Göttingen geborenen Herbert Grönemeyer mit seinem ""Gebt den Kindern das Kommando" und bei der Linken haben die Kinder der friedlichen Revolution es inzwischen ja auch übernommen. Mutig ruft die einzige Ostpartei damit zum Widerstand etwa gegen Jan Korte, den aus Osnabrück stammenden Bundestagsspitzenkandidaten der sachsen-anhaltinischen Landespartei, den die ausgezehrte und unter schwerem Nachwuchsmangel leidende Ex-PDS dann im Herbst wie ein Mann unterstützen wird.
Ein neues Ost-Bewusstsein
Ein neues Ost-Bewusstsein, das sich auf die eigene Kraft besinnt, statt sich weiter vermeintlich erfahreneren Demokraten aus den alten Ländern anzudienen. Was haben sie dem Osten denn gebracht, die Wessis? Abgesehen von üblen Schlagzeilen über Nazis, Stasi und moralische Verkommenheit? Dazu eine neue Generation von faschistischen Unterwanderern, angefangen von den im westdeutschen Journalismus bereits als eigenes Erzähl-Topos geltenden völkischen Siedlern über eine von westdeutschen Gymnasiallehrern aufgebaute neue Nazi-Partei bis hin zu einer Bundeskanzlerin, die aus Hamburg stammt und ihren Dienstsitz vor mehr als einem Jahr zuletzt verlassen hatte, um Afrika zu besuchen, nicht Sachsen, Brandenburg oder Thüringen.
Die blühenden Landschaften jedenfalls sind es nicht geworden, dafür aber blühten die Geschäfte der Kolonisatoren und Besserwessis. Über die offenen Grenzen drangen zuletzt immer mehr auch Seuchen ein, die es so in einer von der Linken geführten DDR nicht gegeben hätte. Zwar war auch die deutsche Arbeiter- und Bauernrepublik von einer Riege aus Westdeutschen geführt worden - Erich Honecker stammte aus dem Saarland, Kurt Hager aus Bietigheim, Stoph, Mielke, Eberlein und Neumann aus West-Berlin.
Damals aber spielten Blut, Scholle, Herkunft und vom Schicksal festgeschriebene Identität noch nicht die überragende Rolle wie heute, wo die Linke sich als Anwalt der Schwachen sieht, der umso stärker abschneidet, je mehr Schwache es gibt und je schwächer diese sind. Der Wessi, traditionell noch weniger, wenn auch aus anderen Gründen geneigt als der Sachse, sich von Parteifunktionären in ein Land der Gerechtigkeit nach den Vorstellungen von Karl Marx und Wladimir Iljitsch Lenin entführen zu lassen, steht dem Ziel im Wege, mit neuausgedachten Klassenkampfbegriffen wie "Klimagerechtigkeit", "Transformationsfonds" und "ökologisches Umsteuern" zurück an die Fleischtöpfe der Macht zu rudern.
Der Niedergang der Linken, der die strategisch geplante Westausdehnung der Partei mittlerweile zu einem historischen Desaster hat werden lassen, wird hier schon vor den nächsten Wahlpleiten erklärt. Mit Slogans wie "Für Kindheit ohne Armut", "Gesundheit gehört in staatliche Hand" und "Klimagerechtigkeit" holt die neuformierte SED die Wähler ab, wo sie nicht sind, und sie liefert Antworten auf Fragen, die niemand stellt. Die Kinder der friedlichen Revolution, von Nahem betrachtet durchweg vom Typ strenge, ein wenig ausgezehrt wirkende Lehrerin, werden nach der Landtagswahl vermutlich nicht einmal mehr gefressen werden, weil keiner Appetit auf sie hat.
Nehmt den Roten das Kommando. Die Ansammlung von Märchen im Programmentwurf sollte genügen.
AntwortenLöschenInvestitionen für mehr Klimajobs mit höheren Löhnen, die man dann besteuern kann und damit die Investitionen finanziert für mehr Klimajobs mit höheren Löhnen, die man dann besteuern kann und damit die Investitionen finanziert für mehr Klimajobs mit höheren Löhnen, die man dann besteuern kann und damit die Investitionen finanziert für mehr Klimajobs mit höheren Löhnen,...
etc
Vergebung wegen OT und so: (PI "Annalena Superstar")
AntwortenLöschen>> Tembru 27. April 2021 at 16:06
Baerbock hat eine für sie äußerst gefährliche Achilles-Verse: Sie ist ... <<
Das Grauen! Das Grauen!
Da postet hier doch tatsächlich ein Entschuldigungs-Superhirni namens Anonym, der/die/das sich bei PI mit Eifer etwa 190 Kommentare durchgelesen haben muss, um uns dann einen davon so anzubieten, dass man selber danach suchen darf.
AntwortenLöschenWenn das das durch den hier geltenden Maasregelvollzug und die Kahanekettenfesselung emsig angestrebte zensurfreie Geistesniveau ist, dann habt ihr sicher bald 80 Mio neue Leser und Bewunderer mit schier unendlichem Satiretalent. Dann gibt es fürs dümmste Federvieh hier wirklich laut was zu lachen. Gackernder Galgenhumor ohne Verschnaufpause zum Luftholen zur Hirnversorgung mit Sauerstoff. Problematisch, denn sauer soll bekanntlich lustig machen. Egal. Hauptsache, die kichernde Einfalt ist vielfältig und grenzenlos. Blöd und Spaß dabei.
Jaja, das Grauen, das Grauen. Es lauert in so manchem Oberstübchen.
@ Rammel Lo: Es ist Sitte, für OT pro forma kurz um Entschuldigung zu ersuchen, wie es auch Sitte sein sollte, Trolle, die andere Kommentatoren grundlos anpissen, "auszugrenzen". Daß Du jedem hier auf den Sack gehst, muß zwar nicht erwähnt werden - kann aber.
AntwortenLöschenEs gilt auch nach wie vor Commander Spocks Weisheit, daß eine Beleidigung, wenn sie ziehen soll, einen wahren Kern enthalten sollte.
AntwortenLöschen@ Anonym 3
Faszinierend, wenn so ein selbsternannter Sittenwächter und Trolljäger nicht etwa scheibt: "Du gehst MIR auf den Sack!" sondern JEDEN amorphen Anonymiker herbei fabuliert, um selber größer zu erscheinen.
Ebenfalls faszinierend, wenn derselbe Pro-forma-Experte die neue Entschuldigungsseuche, die tagtäglich inflationär durch alle Medien rauscht, als tugendhaftes Knigge-Verhalten verklären will.
Wie der Begriff Ent-schuldigung nämlich schon beinhaltet, muss davor eine Schuld existiert haben, die zu tilgen oder zu sühnen ist. Ein billiges Schulligung reicht da nicht, denn Absolution bekommt man vom Gläubiger gewährt, die kann man sich als Schuldner also nicht selber erteilen.
Und was Mister Spuck in seiner eisigen Vulkanierlogik so alles ausbrütet, kümmert mich als warmherzigen Menschen wenig. Naja, in Ermangelung eigener Weisheiten greifen einige Möchtegernmoralapostel dann gern zu Sprüchen aus alten amerikanischen SciFi-Filmchen. Der Regelaufsteller erwartet vermutlich auch demnächst die Ankunft von Wiedschär, dem fern der Heimat zu einem riesigen allweisen Raumschiff mutierten Satelliten Voyager.
Übrigens könnten Käppten Kork, Schrauber Schrotti und Doctor Pille sich bös diskriminiert fühlen, weil ihre Weisheiten hier komplett ignoriert wurden.
Ist es nicht ebenfalls Sitte, Meinungen gleichberechtigt zu bewerten, wenn jemand ein anderes als das eigene Lied anstimmt? Seid ihr Überheblinge inzwischen so sakrosankt, dass jede Kritik als Sakrileg gewertet wird und mit Beleidigung beantwortet wird?
Wozu überhaupt OT?
Keine eigene Meinung zum Thema?
Keine eigenen Worte zur Artikulation?
Nur geistige Armut, die verlinken oder kopieren muss, um wichtig zu erscheinen?
Wie erbärmlich.
Darum bin und bleibe ich auch lieber ein blasenschwacher Troll!