Donnerstag, 15. April 2021

Job-Sharing im Kanzleramt: Ein Tandem für die K-Frage

Zwei Mann in einem Boot, einer besser als der andere und selbst die eigenen Parteien können sich kaum einig werden, hinter welchem von beiden sie in die entscheidende Schlacht ziehen wollen. Wochen und Monate konnten sich auch die beiden Hauptprotagonisten der Kandidatenkür in der Union nicht darauf einigen, wer es denn nun machen soll bis zum Herbst: Armin Laschet? Oder Markus Söder? Soll die Wahl gewonnen und die CDU zerstört werden? Oder kommt erst die Partei, dann aber womöglich gar nicht Schwarz-Grün?

Ein gordischer Knoten, der immer enger wurde, je härter an seiner Lösung gearbeitet wurde. Die CDU drohte zu zerbrechen, die Union schien entlang des Weißwurstäquators zerrissen. Bis die beiden Männer, auf die allein es bei der demokratischen Entscheidung der beiden Unionsparteien ankommt, im Zwiegespräch einen überraschenden Ausweg fanden: Plötzlich war die K-Frage entschieden, das Land gerettet und der Beweis erbracht, dass die beiden Parteiführer zusammen noch weit mehr erreichen können als allein.

Denn Söder und Laschet präsentierten in Berlin eine Idee, die so ungewöhnlich ist wie vor Jahrzehnten die der Grünen, keinen Parteivorsitzenden mehr zu haben und nicht einmal eine Parteivorsitzende. Sondern zwei. Ein Modell, das Laschet und Söder nun auch für die Übernahme des Kanzleramtes nach dem Ende der Ära Merkel anstreben. Er macht den Kanzler, er aber auch, beide sind zusammen Regierungschef. Laschet sagte nach Angaben von Teilnehmern, die Union brauche keine "One-Man-Show"- ein Satz, der den Gang der Dinge von diesem Moment an prägte.

Inspiriert wurde die Idee ausgerechnet von der scheidenden Kanzlerin, die 2002 im Wahlkampf mit dem damals zum Kanzlerkandidaten gekürten Edmund Stoiber unter der Überschrift "Gemeinsam für Deutschland" posiert hatte. Gemeinsam für Deutschland  wollen nun auch der Rheinländer und der Franke ins Feld ziehen, gegen Corona, Bürokratie, für das Klima und den Weltfrieden, gegen Krieg und Armut, Ungerechtigkeit, Niedriglöhne, Leiharbeit, Öffnungsdiskussionsorgien und schleppendes Impftempo. Ein Befreiungsschlag für Deutschland, aber auch für die EU, denn die beiden künftigen Kanzler gelten als überzeugte Europäer.

Mehrere Stunden hatte die Bundestagsfraktion der Union zuvor über die K-Frage diskutiert, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Ostverbände schlugen sich auf die Seite des Bayern, Teile der Nord-CDU ebenso, andere hingegen führten Laschets Fähigkeit zum Versöhnen gegen Söders schon häufig kritisierte Charakterlosigkeit ins Gefecht. Angela Merkel, als deren Favorit Armit Schröder gilt, seit Ursula von der Leyen nach Brüssel wechseln musste und Annegret Kramp-Karrenbauer zur Rettung der Bundeswehr abgestellt wurde, wollte keine Entscheidung treffen. Zu groß war die Angst der Kanzlerin, dass sich dann beide Schwesterparteien gegen ihren Rat für den Kandidatenkandidaten entscheiden werden, den sie nicht empfohlen hat.

Schließlich blieb nur das ernste Zwiegespräch: Söder und Laschet stellten den Kleinkrieg um die Krone ein und beschlossen, gemeinsam eine Lösung finden. Das gelang überraschend schnell und ohne dass einer der beiden Parteienfavoriten Abstriche machen musste. Wie sich inzwischen in fast allen Parteien zwei Verantwortungsträger die Talkshow-Auftritte teilen, werden Armin Laschet und Markus Söder künftig gemeinsam kanzlern. Die Zeiten, in denen Männer wie Helmut Kohl eine Partei und im Nebenberuf ein Land geleitet hätten, seien vorbei, hieß es im politischen Berlin. Schon die erfolgreiche Zusammenarbeit von Angela Merkel und Annegret Kramp-Karrenbauer als CDU-Chefin habe gezeigt, dass sich politische und gesellschaftliche Großformationen zu mehrt besser führen ließen.

Geklärt werden müsse nun nur noch, ob das geplante Job-Sharing stundenweise, verteilt auf Monate oder nach bestimmten Unteraufgaben organisiert werde, heißt es im politischen Berlin. Die Wahl des ersten Tandems für das Kanzleramt durch die bei der Union traditionelle  demokratische Akklamation gilt als Formsache, das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet bereits, dass die Kuh noch in dieser Woche vom Eis geholt und der jubelnden Menge vor dem Konrad-Adenauer-Haus präsentiert werden soll.

8 Kommentare:

  1. Klasse Idee!

    Das traurige ist ja, das wir in unserem schönen Land inzwischen so weit sind, das ich denen diese Lösung auch wirklich zutrauen würde. Ich wäre nicht im geringsten überrascht wenn die tatsächlich mit so einer Schnapsidee um die Ecke kommen würden. Das würde auch den Grünen ins Konzept passen. Die könnten sich den internen Machtkampf dann auch sparen und mit beiden Hoffnungsträgern gleichzeitig durchstarten. Und wenn es den Grünen passt, sind die Medien immer mit im Boot. Wundern wir uns also nicht, wenn aus dieser Fiktion Wirklichkeit wird, zumal alle verantwortlichen Politiker sicher hier mitlesen, um den Finger am Puls der Zeit zu haben.

    Es wird immer schwieriger Realität und Satire auseinanderzuhalten.

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  2. Als Doppelspitze ginge doch auch ein Weib und ein Mann. Dann könnten Söder und Laschet sich die Arbeit aufteilen. Einer kanzlert Montag, Mittwoch, Freitag, der andere kanzelt am Dienstag, Donnerstag und Samstag die Leute ab.

    Die Woche drauf wird getauscht, damit jeder mal in den Genuß kommt. Bei Oktoberfest und Karneval wird man sicher eine betriebsinterne Einigung finden, bei den christlichen Feiertagen auch.

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  3. Die K-Frage?

    Dabei handelt es sich doch höchstwahrscheinlich um die Knallkopp-Frage, die jeden Michel intensiv beschäftigt und besorgt.

    Die lautet nämlich: "Welchen Oberidioten sollen wir Idioten zum König krönen?"

    Ein sich als Naturschützer selbstbeweihräucherndes Volk, das, wie just berichtet wurde, in fernen Erdregionen durch seine Bestellungen zu den schlimmsten Raubbauern der Welt gehört, um seine nimmersatte Gier zu stillen, ein solch scheinheiliges Volk verdient die zu ihm passenden dümmsten Leithammel. Diesbezüglich besitzt unser bestes aller Schlands längst zig Millionen degenerierte Hirntot-Fachkräfte, die frisch importierten nicht mal mit berechnet, die auf die indigene Brägenbreimasse noch oben drauf kommen.

    Ich vermute, hier kennt jeder die Schildbürgergeschichten. Das ist Piefkeland, wie es leibt und lebt, wie es denkt und handelt.

    Was würde dieser oder jener Kanzler bei denen verändern, wenn er aus deren Mitte stammt? Bingo! Nullkommanischt!!!

    In diesem Sinne viel Spaß beim Herrschermikado. Wer sich zuerst bewegt, verliert.

    "Weiter so, Führerin Mutti, wir gehorchen, folgen und schaffen das!" Egal was. Versprochen, Ehrenwort.

    Der ÖRR berichtet brandaktuell exklusiv: Panik! In China fiel ein Sack Reis um. Alle Michels vor den Glotzofonen sind erst erschüttert, dann froh und dankbar, dass ihre allweise Obrigkeit solche Katastrophen hier verhindert.

    Wen und was werden diese Intelligenzbolzen im Herbst wohl wieder wählen?

    Esel halten Disteln nun mal für Delikatessen. Da kannste machen nix.

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  4. Ob das gut geht, könnte wieder im Zweikaiserproblem enden. Vielleicht sollten wir wie Rom im Jahre 395 eine Reichsteilung vornehmen. Also Deutschland in west- und ost... wait!

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zweikaiserproblem
    https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsteilung_von_395

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  5. Carl GustafApril 15, 2021

    "Vielleicht sollten wir wie Rom im Jahre 395 eine Reichsteilung vornehmen."

    Aldi Nord und Aldi Süd!

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  6. https://archive.org/details/pannemann-helgalindt

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  7. „Aldi Nord und Aldi Süd!“

    Stimmt, de facto ist die deutsche Einheit eine Lüge; sie wurde nie wirklich vollzogen!

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  8. Ist eine alte Verschwörungstheorie mit Aldi Nord/Süd, die sogenannten #Aldibürger hängen ihr an. Manchmal sogar im Angebot.

    Alles was man über den Politikzirkus denken sollte, wird hier kurz erklärt.
    https://www.youtube.com/watch?v=NYj5SE88ypw

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