Noch vor einem halben Jahr wäre das gar keine Frage gewesen. |
Es hätte so schön sein können. Die komplette deutsche Impfmisere, sie wäre zweifellos keine, wäre der frühere US-Präsident Donald Trump noch im Amt. Wo das ZDF jetzt mühsam fragen muss, ob womöglich der amerikanische Impfnationalismus schuld ist am Scheitern Europas bei Versuch, seine Bevölkerung vor einer pandemischen Lage internationalen Ausmaßes zu retten, wäre alles klar, wäre Trump noch da: Dass dort drüben geimpft wird und hier eher weniger, läge an Trump. Dass Astrazeneca nicht wirkt oder falsch oder nur bei Jüngeren, aber noch viel schlimmer noch bei Älteren, hätte der "Hassprediger" (Steinmeier) zu verantworten, der "Impfstoff hortet" (Markus Söder). Und überhaupt. Und sowieso. Was kann die EU-Kommission dafür? Oder Angela Merkel? Oder Jens Spahn?
Nun ist Trump, so groß die Freude darüber auch allenthalben war, nicht mehr verfügbar. Den deutschen Medien fehlt seitdem die zentrale Figur der globalen Seifenoper. Ohne den Demiurgen, "Irren" (FR) und Verderber alles Guten ist das gesamte topos Amerika weggebrochen, die Spaltung, der Rassismus, das Corona-Versagen, die Klimazerstörung, das Chaos im Weißen Haus.
Der sieggewohnten deutschen Politik aber ergeht es in diesen Tagen der Corona-crisis noch übler: Vor einem Jahr noch konnte man gut aussehen, indem man den Mann mit dem gelben Haar aus dem Hut zog und dem Publikum präsentierte. Er hatte das China-Virus erfunden und damit das gravierende Problem der grassierenden Asiatenfeindlichkeit ausgelöst. Er hatte Impfstoffe bestellt, die es noch gar nicht gab! Und er schloss die Grenzen, obwohl unsere noch offen waren. Ohne uns zu fragen!
Auf einem Planeten, auf dem es schon klimagerecht zugeht, hätte es ihn zweifellos erwischt. Niemand hätte gejubelt, nein, Aber ein kleines bisschen vielleicht doch. Nicht ahnend, wie schwer eine Welt zu regieren sein wird, auf der das grenzenlos Gute kein Kontrastmittel mehr findet, um nicht nur gut zu sein, sondern dabei auch gut auszusehen.
Wie groß die Erklärungsnot ohne den "Wahnsinnigen" (Spiegel) ist, hat jetzt der Berliner Machiavelli-Forscher Herfried Münkler deutlich gemacht. "Das europäische Impfstoffdesaster ist Folge neoliberalen Denkens und Handelns", blies der frühere Vorsitzende der Internationalen Marx-Engels-Stiftung ins Horn derer, die in den täglichen Vorstellungen des Corona-Theaters nicht Staatsversagen Regie führen sehen, sondern Pharmaimperialisten, CDU-Maskenlobbyisten und eingeschworene Europafeinde, die nicht bereit sind, die Oma als kleines, aber notwendiges Opfer im deutschen Titanenkampf gegen den Impfstoffnationalismus zu akzeptieren.
Trumps feiges Verschwinden in der Stunde der höchsten Not, im Moment, in dem ihn das alte EUropa am dringendsten bräuchte, ist zweifellos der Schlusstein eines perfiden Plans, um Zwietracht zu säen und Unsicherheit und Angst zu schüren. Wie die ganze Wertegemeinschaft ist Deutschland nun gezwungen, autophagisch zu leben, sich selbst quälend langsam aufzuzehren, während es nach Schuldigen für seine Misere sucht. Boris Johnson, der kleine Trump aus dem abtrünnigen Britannien, ist kein Ersatz. Putin, der blitzgenesene neue Zar, der seine eigene Tochter für unverantwortliche Experimente mit dem in der EU noch gar nicht zugelassenen Sputnik-Impfstoff zur Verfügung stellte, muss nach einer gewagten Volte als Retter begrüßt werden. Selbst die geduldigsten Medienarbeiter verlieren die Nerven und flehen nach einem Wort der seit Monaten weitgehend aus der Öffentlichkeit verschwundenen Kanzlerin.
Mit AstraZeneca ist für den Moment ein Ersatzschuldiger gefunden. Später kann die Test-Task-Force mit Spahn und Scheuer für Entlastung sorgen. Doch eine Dauerlösung ist das nicht. Trump muss zurück ins Amt, schon wegen der "Spiegel"-Titelbilder: Schon ein einziges, auf dem er der ganzen Welt hinterlistig die rettende Spritze mit warp speed wegnimmt, würde die Lage für lange klären.
Jetzt haben unsere rotgrün lackierten Exorzisten des angeblichen Satans Trump das prekäre glaubenseifernde Kardinalproblem, ihren nach Black Obama zweiten US-Präsi-Messias Biden für jede dortige Schlappe verantwortlich machen zu müssen, weil der ja nun regiert.
AntwortenLöschenAlso greift der verlogene Linkspöbel zur bekannten Propaganda: Schuldzuweisung für das längst vergangene Gestern. Wie dieses international-sozialistische Kotzbrockengesindel mir hier Nazieltern zum Vorwurf macht, ist drüben nun Devil Donald an jedem vergangenen, aktuellen und zukünftigen Irrsinn schuld.
Man wünscht sich fast schon, dass eine derart bis zur Idiotie degenerierte Drecksmenschheit endlich verreckt, um dem Planeten eine neue Evolution zu ermöglichen. Ob ihr die neuen Kronen der Schöpfung dann aber besser gelingen?
Irgendwann ist garantiert auch der eine oder andere Gott schuld an der eigenen Blödheit.
Verdrängung bis zur Selbstbeweihräucherung. Bestien in Menschengestallt, die sich zu Herrschern des Universums aufzublasen versuchen, um ihre machtgierige Erbärmlichkeit zu kompensieren. Und alles nur, weil sie effektive Waffen zu bauen verstehen. Eine trotz einiger infantiler Gefühlsduseleien tollwütige Kampfköterrasse, denn sie töten nicht aus Hunger, sondern aus Habsucht und Hass.
Auch die oft gerühmte Geschichte der Dichter und Denker besteht hauptsächlich aus blutigen Schlachthausmassakern gegen innere und äußere "Feinde". Korrupte Mörderbanden, wohin man blickt im protzig heraus geputzten Staate Deutschemark.
Raubt und rafft also weiter, ihr widerlichen Schnäppchenjäger.
Just wollen sie wieder genau so oder gar schlimmer weitermachen wie vor Coronazwangspause. Sehnsuchtsziel Nr.1: Saufpartyorgien auf Malle.
Das nenne ich eine wahrhaft innovative Zukunftsvision. Schwarmintelligenz: Die Diktatur des kleinsten gemeinsamen Nutzvieh-Nenners.
Ist aber alles Trumps Schuld und hat ansonsten nix mit nix zu tun wie Ehrenmorde mit dem Islam.
Wurde nicht schon früher mit allerlei dubiosen Mittelchen durchgeimpft, um Herdenimmunität zu erreichen? Man sieht ja, was dabei für Zombies heraus kamen: Gesunde Haut, aber krankes Gehirn.
Warum sollten Politiker eigentlich klüger sein als jene, die sie wählen?
Egal, Trump ist schuldig! An der globalen Klimaerwärmung, jeder lokalen Luftverschmutzung und an der Bevölkerungsexplosion in der Dritten Welt. Die ficken nicht selber, nein, der Donalddick schwängert die dortigen Weiber alle.
Zum Glück überraschte uns Covid-19, und so können wir stolz die Erreichung der Klimaziele feiern, die wiederum nur unserer klugen Lebensweise zu verdanken sind. Ach, watt isset schee, das weltrettende Gutmenschengefühl.
Und jetzt, wo der Teufel Trump nicht mehr zündeln kann, machen wir das wieder selber. Eine echte Misere. Aber ein Mangel an kollektiver Vernunft und nicht an Impfstoff. Die letzte Weiter-so-Wahl hat es erneut bewiesen: In Schland existiert kaum intelligentes Leben. Suchen wir deshalb fiebernd auf Lichtjahre entfernten Planeten danach? Und was passiert, wenn die so ähnlich sind wie wir? Und uns technisch weit überlegen? Was, wenn die unsere einfältigen Hallo-wir-sind-hier-Radiowellenausstrahlungen empfangen und denken, fahren wir doch mal hin, da lockt ein echt toller Urlaubsplanet mit Unmengen nützlicher Rohstoffe und Arbeitssklaven.
Was dann?
Bejubelte Buntheit?
Würde ich unseren grenzdebilen Traumtänzern echt zutrauen.
Zum Glück alles Trumps Schuld.
Klein Michel kann sich weiter an Muttis Hosenanzug kuscheln und reinen Gewissens Daumen lutschen.
https://www.nzz.ch/meinung/europa-ist-der-konkurrenz-nicht-gewachsen-ld.1606140
AntwortenLöschenH. Münklers Text ist nicht so schlecht, und darum darf er auch nicht bei der Merkelpresse sondern nur im Ausland veröffentlich werden.
Die fragliche Stelle ist freilich windige Apologetik.
Das europäische Impfstoffdesaster ist nicht zuletzt eine Folge neoliberalen Denkens und Handelns, bei dem man auf globale Lieferketten vertraut und das strategische Ausnutzen von Knappheit seitens der Konkurrenten völlig übersehen hat.
Diese Knappheit ist ja keine Knappheit einer Ressource, die der Besitzer der Ressource strategisch einsetzen kann. Die EU verfügt über alle Ressourcen. Ok außer Hirn und Kompetenz, aber das kann man den Chinesen und Russen nicht zum Vorwurf machen.
dass eine derart bis zur Idiotie degenerierte Drecksmenschheit endlich verreckt ...
AntwortenLöschenDoch, schon irgendwie nachvollziehbar. Aber, könnte es sein, daß wir eben genau das denken sollen?
Nebenbei war die "Geschichte" auf der ganzen Welt eine Metzelei. Wie sagt Wolzow im Unterricht? Geschichte, das ist Krieg. Seit ... hat es soundsoviel Jahre Krieg, aber nur soundsoviel Jahre Frieden gegeben.