Schreckliche Bilder aus den USA, die 500.000 Corona-Opfer beklagen. Der Tag, als in der EU der 500.000. Mensch an Corona starb, liegt schon länger zurück, blieb aber unbetrauert. |
Gerade eben ist es soweit gewesen. Und natürlich wurde das Fest gefeiert wie es fiel: Die USA überschritten die Marke von 500.000 Corona-Toten und obwohl es dem neuen europanahen Präsidenten Joe Biden vom ersten Tag seines Amtsantrittes an gelungen war, durch eine Maskenpflicht und ein Telefonat mit Angela Merkel dafür zu sorgen, dass Amerikas Corona-Lage nicht mehr das drängendste Problem der deutschen Medien ist, ploppte in diesem Fall noch einmal vergleichendes Entsetzen auf. Eine halbe Million Tote seit Beginn der Pandemie. 500.000 Amerikaner, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind. Trumps Tote.Folge einer Politik, die auf Beschuldigungen gegen China als Allheilmittel setzte. Unterschätzung. Unfähigkeit. Wie gut, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser und liebe Gemeinsinnsenderzuschauende nicht dort wohnen!
Der USA-Luxemburg-Vergleich
Nicht erwähnt wurde diesmal jedoch der Satz mit den absoluten Zahlen. Vom ersten Monat der Pandemie an war der als Nachsatz unerlässlich, wenn deutsche Großmedien die Lage in Luxemburg, Tschechien oder auch in Deutschland mit der in Übersee verglichen. Immer gab es dort mehr Infizierte. Mehr Tote. Mehr sogar als sonst irgendwo auf der Welt. Wenigstens in jenen ominösen "absoluten Zahlen", die es leicht machten, selbst die zeitweise apokalyptische Lage in Belgien als vergleichsweise lustig darzustellen. Dort waren nur um die 20.000 Menschen gestorben. In den USA mit Stand heute 25 Mal soviel.
Beckmesser mögen einwenden, dass die Bevölkerung der USA auch 30 mal so groß ist wie die Belgiens. Doch Zahlen interessieren in Europa, soweit es die EU umfasst, vom ersten Tag der Corona-Pandemie eigentlich nur soweit, dass sie in R-Werte, Inzidenzen und fantasievolle Impfkurven verwandelt wurden, mit deren Hilfe sich Maßnahmen jeder Art begründen ließen: Beim selben Inzidenzwert, bei dem die Bundesliga mit einem Spielverbot belegt wurde, durfte sie später weiterspielen. Und als die Schulen im November für einen gesundmachenden lockdown schlossen, lagen Ansteckungs- und Todeszahlen genauso hoch wie an dem Tag, an dem die Schülerinnen und Schüler wieder in die Klassenräume einrücken durften.
Die kluge Vermeidung von EU-Statistiken
Zahlen nur bei Gelegenheit und am besten die der anderen, nach diesem Motto arbeitete die EU in der Corona-Krise das gesamte erste Jahr lang ohne Sicht. Während europäische Medien von Grauen geschüttelt das Erreichen jedes Hunderttausenderwertes von Toten in den USA gruselnd weitermeldete, blieben dergleichen Meldungen für die EU dank der weitsichtig und taktisch klug ausgerichteten Statistik-Politik Europas aus.
Sowohl das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) als auch die europäische Generaldirektion für Statistik Eurostat vermieden es peinlich genau, irgendwelche Corona-Statistiken zu EU-Europa zu erstellen. Alle Informationen, die die ECDC sammelte und verbreitete, bezogen sich auf deren Mitgliedsstaaten, darunter auch Norwegen, anfangs noch Großbritannien. Ausschließlich EU-bezogene Statistiken gab und gibt es nicht. Nachfragen dazu, warum das so gehandhabt wird, beantwortet weder die eine Institution noch die andere.
Der Vorteil des Unwissens
Wer wissen will, wer vorn liegt im Rennen, dessen Zwischenstände die "Tagesschau" jeweils nur meldet, wenn die USA einen neuen Rekord aufstellen und "Joe Biden um 500.000 Tote trauert" (Der Spiegel), muss - für deutsche Medien - Unerhörtes tun. Selbst rechnen. Und er kommt zu wahrhaft erschütternden Erkenntnissen: Als die USA die halbe Million Corona-Toter zu beklagen hatten, war die EU über diesen Punkt längst hinweg. Schon in der zweiten Februarwoche war die Zahl der Pandemieopfer auf 515.000 gestiegen - höher als die Zahl in den USA, die erst zwei Wochen später bei 500.000 ankamen.
Die Toten der EU bleiben unbetrauert
Welche Meisterschaft im Informationsmanagement aber verrät es, dass der EU-Todestrauertag für die halbe Millionen unerwähnt vorüberstrich! Wie fürsorglich gelenkt und zielgerichtet wird in der Fortschrittgemeinschaft der noch 27 EU-Staaten mit den 428 deutsche Zeitungsvollredaktionen, 72 Gemeinsinnsendern, 1.800 Nachrichtenwebsites und 921 people magazins gearbeitet, so dass die zwar mit Joe Biden um die fernen amerikanischen Corona-Toten trauern. Aber kollektiv und schweigend akzeptieren, dass die Corona-Opfer der EU überhaupt nicht thematisiert werden? Wo doch sonst "Deutsche unter den Opfern" als feststehender Ruf zu den Waffen in allen Schreibmaschinengewehrstellungen der Republik gilt?
Doch so traurig die deutschen Medien über die vielen, vielen Toten in den USA sind, so still schweigen sie über die Toten der EU. Nicht einmal der Umstand, dass weder Ursula von der Leyen noch Angela Merkel, nicht Emmanuel Macron und auch nicht der Bundesdauertrauerbeauftragte Frank Steinmeier jemals eine Träne zerdrückt haben, als 100.000, 200.000, 300.000, 400.000 und vor kurzen eben die 500.000 Opfer erreicht wurden, scheint von Belang. Fremdes Leid ist deutschen Medien viel näher, denn fremdes Leid lässt das Publikum in der Illusion weiterleben, es sei doch gut, dass man nicht dort lebt, wo es so schlimm ist.
Wieso erzählt denen kein *ologe, dass Corona nichts neues ist? Wir könnten noch weitere Trauerparaden veranstalten: 10Mill Tote mit Herpesinfizierung, 30Mill Tote, welche zu Lebzeiten Kohlrouladen verzehrt haben - bilden Sie weitere Beispiele.
AntwortenLöschenDas Fehlen einer Übersterblichkeit macht das ganze zu einer globalen Farce. Manche sagen, geschrieben von den Chinesen, aber vielleicht haben die bloß am kreativsten und am schnellsten reagiert und sich u.a. der Huren vom Biden-Clan bedient, die sie ohnehin auf der Gehaltsliste hatten.
AntwortenLöschenCovid ist etwas, woran alte Leute sterben, die sonst an etwas anderem gestorben wären. Die Streuung in jüngere Bevölkerungsgruppen wurde m.W. noch nicht näher aufgeschlüsselt, falls es überhaupt mehr ist als statistisches Rauschen.
Es wird nichts aufgeschlüsselt, nichts ins Verhältnis gesetzt. #Übersterblichkeit, Altersgruppen, Grippevirenstämme, Wirkweisen der Impfungen uswundsofort. Es ist also kein medizinisches Problem, vielleicht noch nicht mal ein politisches. Die grössten Schnittmengen betreffen Psychologie und Religion.
AntwortenLöschenWenn unsere Medien eins von Frau Merkel gelernt haben, dann ist es alles vom Ende her zu denken. So steht heute schon mit absoluter Sicherheit fest, das wir im Bezug auf Corona und wahrscheinlich auch bei allem anderen Kram der sonst noch so anliegt weltweit alles am allersupertollsten gemacht haben werden.
AntwortenLöschenDabei ist es jetzt schon total egal wie lange alles dauern wird und was wir konkret gemacht haben und noch tun werden.
Alles wird am Ende perfekt geplant, minutiös getaktet, genau dosiert und zum exakt und einzig richtigen Zeitpunkt in Kraft gesetzt worden sein.
Hoffentlich kommen unsere Medien nicht in die Verlegenheit noch irgendwie verschwurbelt den 100000 an und mit Corona verstorbenen schon länger hier Lebenden vermelden zu müssen.
Was können wir froh sein über unsere kritischen, investigativen, recherchierenden und total unabhängigen Medien. Sie leben Hoch, Hoch, Hoch.