Freitag, 16. Oktober 2020

US-Wahl: Europa hat entschieden

Europa hat Trump bereits abgewählt.

Er mag sich mühen, seine Reden halten und auf großer Bühne zu seinen ansteckungsbereiten Anhängern von Impfstoffen, Antikörpern und der Schwäche seines Konkurrenten sprechen. Doch nach einer Umfrage des YouGov-Institutes bleibt US-Präsident Donald Trump chancenlos bei seinem Versuch, sich vier weitere Jahre im Weißen Haus zu sichern. Die große Mehrheit der Europäer wünscht sich einen Sieg Joe Bidens über den amtierenden Präsidenten. Die Wahlen in den USA dürften damit entschieden sein.  

Und wenn nicht, kommt ein weiteres entscheidendes Detail hinzu, dass Joe Biden kräftigen Rückenwind gibt. Greta Thunberg selbst, Führerin der weltweiten Klimabewegung, sprach sich in einem vielbeachteten Tweet für den demokratischen Kandidaten aus. Die anstehenden Wahlen in den USA seien zu wichtig, sich herauszuhalten, so die Gründerin der inzwischen eingeschlafenen Fridays-for-Future-Bewegung. Es gelte jetzt, sich zu organisieren und für Biden zu stimmen. 

Das Sehnen der Dänen

Ein Ruf, der in Europa auf offene Ohren trifft, wie die YouGov-Umfrage in sieben europäischen Ländern zeigt. Vor allem die Dänen sehnen sich nach Biden. 80 Prozent der Bevölkerung des sozialistisch regierten Landes, das für seine harte Linie in der Flüchtlingspolitik und seine Verweigerung europäischer Corona-Solidarität bekannt ist, will Joe Biden die Wahl gewinnen sehen. 

Nur ganze sechs Prozent wünschen Trump einen erneuten Sieg. Deutschland liegt nicht sehr weit dahinter. Hierzulande würden 71 Prozent Joe Biden wählen, nur elf Prozent Donald Trump. In Italien schneidet der amtierende US-Präsident noch am besten ab, auch dort ist er aber mit 20 Prozent Zustimmung weit entfernt von einer Siegchance. Vier Jahre Dauerbeschallung mit Nachrichten von der "Angstmaschine" (Zeit), dem "Irren" (FR), "Wahnsinnigen" (Spiegel), "Hassprediger" (Steinmeier) und "Kriegstreiber" (taz) sind nicht ohne Wirkung geblieben - bis hinunter auf den Steifel. 

Ja, Europas bezieht entschieden Stellung, misstraut aber gleichzeitig den fremd gewordenen Amerikanern, die es einst so bewundert hat. Seit sie Trump gewählt haben, gelten die Einwohner der ehemals Vereinigten Staaten nicht nur wie bisher als über die Maßen dick und ungebildet, sondern als dick, ungebildet, dumm, unbelehrbar und arrogant. 

Deshalb sind die Biden-Fans in Europa sich auch überhaupt nicht sicher, dass es zum gewünschten Biden-Sieg reichen wird. Nur in Dänemark glaubt mehr als die Hälfte der Bevölkerung (58 Prozent), dass der Demokrat die Präsidentschaftswahl wirklich gewinnen wird. Unter Italienern sind es 48 Prozent, in Deutschland 46. 28 Prozent der Deutschen sind dagegen unbelehrbar der Meinung, Donald Trump werde die Wahl gewinnen. 

Ernüchternde Trump-Bilanz

Dabei ist die Bilanz, die die Befragten über die Amtszeit Trumps ziehen, ernüchternd. Weder seine Erfolge im Nahen Osten noch die im Dialog mit Nordkorea, weder der Umstand, dass Trump als erster Präsident seit Jahrzehnten in keinen Krieg gezogen ist, noch, dass er die Deutschen an ihre Versprechen der Nato gegenüber erinnert und China die Grenzen seiner Expansion gezeigt hat, zählen. 

Nur zwischen fünf bis 15 Prozent aller Befragten bewerten ihn als guten Präsidenten, eine große Mehrheit in den befragten Ländern gibt dagegen an, Trump sei ein schlechter Präsident gewesen: Unter Italienern sagen das 61 Prozent, unter Deutschen 76 Prozent und unter Dänen sogar 82 Prozent. Gradmesser ist allerdings nicht die Annahme, dass Trump als US-Präsident Politik im Sinne der Vereinigten Staaten gemacht haben könnte. 

Die meisten Europäer sind vielmehr der Ansicht, dass Trumps Entscheidungen negative Auswirkungen auf ihr eigenes Land gehabt hätten. Deutsche und Spanier beklagen das mit jeweils 69 Prozent am häufigsten, Italiener am seltensten (50 Prozent). Auch der Einfluss seiner Präsidentschaft auf die Welt wird zum Großteil als negativ eingeschätzt: 68 bis 84 Prozent aller Befragten sind überzeugt, dass die Welt heute eine schlechtere ist, weil Trump sie dazu gemacht hat. 

Der ehrliche Joe

Träte Donald Trump in Europa an, wäre also wie vor vier Jahren alles schon in Sack und Tüten. Obwohl auch auf dem Friedensnobelpreiskontinent die Mehrzahl der Befragte der Meinung ist, Trumps Präsidentschaftswahlkampf sei bisher von Unehrlichkeit geprägt, während Joe Biden ähnlich wie deutsche und europäische Wahlkämpfer eher die Wahrheit sage (deutsche Befragte: 43 Prozent), gilt "sleepy Joe" (Trump) den Europäern nicht als Hoffnungsträger. Allenfalls werde Biden wohl ein durchschnittlicher Präsident werden, glauben Dänen am häufigsten (55 Prozent), am zweithäufigsten Deutsche und Schweden (jeweils 40 Prozent). Dass der greise Demokrat einen schlechten Präsidenten abgeben werde, davon sind sechs bis 13 Prozent aller Befragten überzeugt. 

Europaweite Umfrage von YouGov mit insgesamt 9.136 Befragten, davon 2.245 Deutsche, 1.745 Briten, 1.013 Schweden, 1.018 Dänen, 1.027 Franzosen, 1.071 Spanier sowie 1.017 Italiener. Umfrage zwischen dem 15. September und 4. Oktober 2020, Ergebnisse gewichtet und repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahre.

11 Kommentare:

  1. Köstlich zu lesen, aber man sollte vielleicht in bezug auf Orthographie, Grammatik und Stil vor der Veröffentlichung gegenlsen!

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  2. @anonym
    Genau

    Zum Thema: letztens beim Klonovsky eine IQ-Map gesehen, da war Italien bzw. dessen Bevölkerung dunkelblau (intelligenter, auch in Bezug auf seine Umgebung) eingefärbt.

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  3. https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/wegen-antisemitischer-aeusserungen-polizei-ermittelt-gegen-hfc-fan-73439358.bild.html

    WEGEN ANTISEMITISCHER ÄUSSERUNGEN

    Polizei ermittelt gegenHFC-Fan

    Der Club distanzierte sich „entschieden von diesem Besucher und wird das Verhalten im Rahmen seines Hausrechts sanktionieren.“

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  4. Die 'Verschreiber' enthalten einen Code für die globale Trump-Verschwörung, aber das geht euch nichts da.

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  5. @anonym wenn in diesen zeiten nur immer zeit genug bliebe!

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  6. https://opposition24.com/paris-mann-auf-offener-strasse-aus-wut-ueber-mohammed-karikaturen-enthauptet/

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  7. https://sharfly.com/

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  8. Je nun..Europäer und insbesondere die Deutschen sind über die USA und Trump speziell so "gut", umfassend und objektiv informiert, wie ein Bürger in Nordkorea oder der SU 1951. Oder ein Deutscher über "die Juden" 1942.

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  9. >> Oder ein Deutscher über "die Juden" 1942.

    Völlig korrekt. Die Deutschen waren 1942 über das Schicksal der Juden sehr gut informiert. es ließ sich nicht verbergen und wurde auch nicht verborgen.

    Heute weiß auch jeder, was wirklich abgeht im Land und warum die Medien nicht darüber berichten.

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  10. Der Heilige Martin trinkt ofenkundig die Schwarze Milch der Frühe und guckt zu viel ZDF-History. Letzteres ist nicht ungefährlich, schnell hat man das Syndrom des weichen Kekses weg. Diese Krankheit bewirkt auf ihrem Höhepunkt, dass man, wie Kalbitz und dann Gauland, von "gemeinsamer Verantwortung " zu lallen und zu blödeln anfängt.
    Manche glauben dann sogar, Adolf hätte aus nackter Bosheit das unschuldige Polen überfallen.

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    1. Na wenigstens paßt die Verquastheit Ihres Geschwurbels zur Verwirrtheit Ihres Kopfinhalts. Konsistenz ist ja wenigstens was...

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