Endlich wieder Schule, endlich wieder regulärer Unterricht! Doch seit dem Neustart in Mecklenburg-Vorpommern verstoßen Tausende Menschen überall in größeren und kleineren Städten im ostdeutschen Norden gegen die Corona-Regeln. Die Bundesregierung wirft Schülerinnen, Schülern und Lehrern nun vor, das hohe Gut der Schulpflicht auszunutzen.
Es ist der erste Versuch, im Bildungswesen zur Normalität der Vor-Corona-Zeit zurückzukehren und mit Mecklenburg-Vorpommern unternimmt ihn ein Land, das von der Pandemie weitgehend verschont wurde. Doch mit dem Start des normalen Unterrichts überall in der weitgehend menschenleeren Region nördlich von Berlin steigt auch das Ansteckungsrisiko und die öffentliche Aufregung.
So gelten in den schulen nur reduzierte Corona-Auflagen - so gibt es zwar einen sogenannten Hygieneplan in allen Bildungseinrichtungen, aber die rund 153.000 Schülerinnen und Schüler unterliegen weder einer Maskenpflicht noch den üblichen Abstandsgeboten. Getrennt werden Schüler nur nach Altersgruppen, in diesen sogenannten definierten Gruppen findet der Präsenzunterricht wie vor Corona statt: "Der bisher geltende Mindestabstand von 1,5 m wird aufgegeben"m verfügte das Ministerium in Schwerin. Auch dürften Unterrichtsräume gewechselt werden, "wenn sie nach jedem Wechsel gründlich gelüftet werden".
"Die Bilder, die wir da sehen müssen, sind inakzeptabel", hieß es im politischen Berlin, das gerade schon sehr sensibel auf Demonstrationen selbsternannter "Covidioten" (Saskia Esken) unter freiem Himmel reagiert hatte und nun verstört zusehen muss, wie ein ganzes Bundesland die allgemeinen Corona-Regeln großflächig aussetzt. Hier werde das vom Staat gewährte Recht auf Bildung und die damit verbundene Schulpflicht missbraucht. "Das Verhalten von vielen Beschulten ist in keinster Weise gerechtfertigt und nutzt das hohe Gut des Rechtes auf Bildung aus."
Während das lange als entschiedenstes Lockerungsland geltende Nordrhein-Westfalen seine Schülerinnen und Schüler, aber auch deren Familien mit einer Maskenpflicht im Klassenraum schützen will, setzt Mecklenburg im Zuge der Flickenteppich-Freiheit der Föderalität auf die vermeintlich geringe Wahrscheinlichkeit, dass einer der derzeit noch 57 aktiven Covid-Fälle unerkannt in ein Schulgebäude gelangt. Wenn die verschiedenen definierten Gruppen einander "nicht oder möglichst nur unter Einhaltung des Mindestabstandes von 1,5 Meter begegnen" sei die Gefahr überschaubar. "Eine Begegnung der definierten Gruppen ist unter anderem durch besondere Wegeführung, leicht zeitversetzten Unterrichtsbeginn oder andere geeignete Maßnahmen zu vermeiden."
Damit sind die Regeln im Einzelhandel und an vielen Stränden im Norden, wo sich Menschen kurzzeitig oder aber an der frischen Luft begegnen, schärfer als in Beengten Klassenräumen, in denen Schülerinnen und Schüler vorerst wenigstens wieder mindestens fünf Stunden täglich gemeinsam verbringen sollen. Ab Jahrgangsstufe 8 sollen auch Schülerbetriebspraktika außerhalb der Schulen wieder durchgeführt werden.
c/o Covidioten
AntwortenLöschenWieso bekommt keiner mit, dass Esken bloß Stegner mit einer verrückten Perücke ist? Ihr könnt gern weiter daran glauben, dass es zwei Personen sind, euer Problem.
Einige müssen sich in der Planwirtschaft offenbar erst noch eingewöhnen. Der Sinn des Hygieneplans ist natürlich, wie bei allen Plänen, dass er ÜBERerfüllt wird! Das unermüdliche Ringen der Helden der pädagogischen Arbeit wird das zeigen. Und hinterher gibt es eine Runde Weißblechmedaillen für alle.
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