Sonntag, 23. August 2020

Die letzten Corona-Geheimnisse: Warum Kranke gar keine Rolle spielen

Die deutsche Corona-Todeskurve, die eher weniger oft gezeigt wird.
Von Anfang an waren die Zahlen, die Regierenden und Regierten im Zusammenhang mit Corona als Anhaltspunkt für das eigene Handeln galten, seltsam unklar. Man zählte jeden, der sich infiziert hatte, dazu die, die mit einer Infektion verstarben. Und da das wider anfängliches Erwarten dann doch nicht alle waren, tauchte eines Tages auch die Zahl der vermutlich Genesenen in den Statistiken auf. Sie ist bis heute nur vermutet, denn wer sich nicht mehr krank fühlt, muss sich nirgendwo melden.


Interessiert sich nun jemand dafür, Medien tun das in der Regel nicht, wie viele Menschen jeweils aktuell mit Corona infiziert sind, muss gerechnet werden. Infizierte seit März minus Tote seit März minus Infizierte der vergangenen 17 Tage, lautet die Faustformel, die nirgendwo steht, in der Regel aber brauchbare Ergebnisse bringt. Derzeit steht die Zählung aller Infizierten bei 235.000 I, davon abzuziehen ist die Zahl der Todesopfer von 9.262 T, um auf die etwa 207.000 Menschen im Lande zu kommen, die Corona hatten und als infiziert entdeckt wurden, seit die Seuche in Deutschland ankam. Der verbleibende Rest ist dann die Größe A, die alle Menschen umfasst, die mutmaßlich noch akut infiziert beziehungsweise erkrankt sind.

Fakten nur für Selbstrechner


Angesteckt haben sich damit durchschnittlich knapp 1.200 Menschen täglich über den gesamten Zeitraum seit März. Ohne Impfstoff würde es damit etwa 40.000 Jahre dauern, bis die zu Beginn auch von Kanzlerin Angela Merkel kurzzeitig als Ziel ausgerufene Herdenimmunität erreicht wäre. Die Zahl der wirklich Erkrankten, der zumindest Bettlägerigen, wird indes von Anbeginn an nirgendwo genannt. Nerds finden allenfalls eine Angabe zu intensivmedizinisch betreuten Patienten: Derzeit sind das 231 in ganz Deutschland, insgesamt waren es seit März um die 16.000, also knapp sieben Prozent aller Infizierten.

Knapp 4.000 dieser Patienten verstarben trotz aller Bemühungen. Mehr als die Hälfte aller 9.000 deutschen Corona-Toten starb also, ohne zuvor intensivmedizinisch betreut zu werden.

Fakten, für die sich die großen Medien- und Funkhäuser rätselhafterweise genauso wenig zu interessieren scheinen wie Politiker der Regierungs- und Oppositionsparteien. Corona ist ein Glaubenskrieg geworden, in dem nicht mit Sachverhalten, sondern mit feststehenden Gewissheiten gekämpft wird. Eine davon ist, dass es als vollkommen selbstverständlich gilt, dass die Gesundheitsämter im Staate D am Wochenende keine Infektionszahlen melden. Auch die "größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg" (Angela Merkel) muss schließlich mal Pause machen, auch wenn die offizielle Corona-Statistik dadurch eine erkennbare Samstagsonntag-Lücke und einen deutlich sichtbaren Montagsbauch bekommt.

Am Wochenende hat Corona Pause



Vielleicht einer der Gründe, weswegen Zahlen im Zusammenhang mit Corona medial kaum eine Rolle spielen. Zu groß, zu komplizierte Formeln, zu viele Nullen hintendran und zu widersprüchlich das alles. Gerade die Wertegemeinschaft EU, die sich auch sechs Monate nach Pandemiebeginn weder auf gemeinsame Maßstäbe zur Erfassung von Corona-Fällen hat einigen können noch in einer ihrer unzähligen gesamteuropäische Institutionen eine Möglichkeit fand, eine für die gesamte EU verbindliche und vergleichbare Statistik über die Epidemie zu führen, vermeidet alles, was Corona vergleichbar, verständlich und nachvollziehbar machen könnte.

Am größten wirkt stets die Gefahr, die im Dunkeln liegt, deren Größe nicht wirklich abschätzbar ist. Deshalb spielten Kranke oder auch nur an Corona Erkrankte von Anfang an kaum eine Rolle in der Berichterstattung: Es gab einfach zu wenige von ihnen.

Es ist ein seltsames Phänomen. Redeten verantwortliche Politiker die Krise klein, als jeder verständige Mediennutzer schon erahnen konnte, dass sie genau das nicht werden würde, blasen dieselben Verantwortungsträger die vielbeschworene "zweite Welle" nun auf wie einen Ochsenfrosch. Von den Ankündigungen, nun aber mal richtig viel zu testen, großangelegte wissenschaftliche Untersuchungen vornehmen zu lassen und die Verbreitungswege ganz genau nachvollziehen zu wollen, ist wenig mehr geblieben als eine verblassende Erinnerung.

Man will es gar nicht wissen


Es scheint fast, als wolle man es gar nicht mehr so genau wissen. Wie sich in der vollkommen verfahrenen deutschen Außenpolitik, die mittlerweile mit der Türkei, mit Russland, mit China und den USA über Kreuz liegt, alle Hoffnungen auf dem Tag der US-Wahlen richten, die Joe Biden gewinnen soll, damit anschließend alles wieder gut wird, soll es bei Corona der Impfstoff richten, von dem die EU inzwischen für jeden EU-Bürger eine doppelte Dosis bestellt hat.

Sobald der da ist, das sagt alle Erfahrung, wird niemand mehr fragen, warum Masken anfangs nichts nützen durften, später aber erste Bürgerpflicht wurden. Warum keine da waren. Warum hohe Ansteckungszahlen zum Ende des Spielbetriebes in der Bundesliga führten, noch höhere aber zum Neustart. Warum der öffentliche Nahverkehr auf dem Höhepunkt der ersten Ansteckungswelle maskenfrei weiterlief, in Städten ohne Corona-Infizierte aber nun Maskenpflicht herrscht. Wieso die auch in einem gut klimatisierten Kaufhaus gilt, nicht aber in einem stickigen Klassenraum. Weswegen die Grenzen wieder geöffnet wurden, ohne dass vorher klar war, die importierte Virenlast kontrolliert werden könnte. Und wo nun die ganzen Studien sind, die mehr über das Virus und seine Verbeitungswege verraten.

Alles bei Corona riecht nach dem vierten Lehrsatz der Mediendynamik: Wer mit Zahlen lügen will, muss sie ohne jeden Bezug präsentieren und versuchen, ihnen durch fortwährende Wiederholung einen eigenen Wert zumessen, der unabhängig von ihrer Bedeutung ist. Gelingt das, wie es in diesem Falle gelungen ist, können beliebige Angaben nach kurzer Zeit mit dem Zusatz "weniger als" oder "mehr als" den Eindruck vermitteln, sie würden verglichen und eingeordnet, obwohl sie als reine Propagandagrößen nur für sich selbst und die Absichten ihrer Urheber sprechen. "1707 Neuinfektionen in Deutschland", sorgt sich die "Tagesschau", "höher war die Zahl zuletzt am 26. April!"

Damals, die Älteren erinnern sich und die "Tagesschau"-Sendung von jenem Tag gibt es ja auch noch, waren das Zahlen, die "Corona-Lockerungen in Sachsen-Anhalt" erlaubten und sogar die "ersten Gottesdienste seit Verbot" möglich machten.




2 Kommentare:

  1. Wenn man natürlich, wie anfangs geschehen, auch die "normalen" Sterbefälle mit (Verdacht auf) Covid-19 als Todesursache bescheinigt kommen dann am Ende ganz erhebliche Zahlen zustande. Soviel zum Umstand, dass Verstorbene vorher *nicht* intensivmedizinisch in Behandlung waren.
    Auch für alle anderen regionalen Vorkommnisse und Häufungen gibt es ganz nüchterne Erklärungen, die alle nur wenig mit der Krankheit zu tun, vielmehr völlig andere Ursachen haben (Antibiotikamissbrauch mit -resistenzen, Streik der Bestatter etc.).
    Kurz: Die Politiker und die meisten Menschen sind einer Fehlbeurteilung aufgesessen, fast schon einer Art riesigem Betrug.
    Fehlt jetzt nur noch die 2. massive Grundrechtseinschränkung mit totalen Ausgangssperren und Firmenschließungen, dann haben wir das Chaos perfekt.

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  2. und der Test, der kann innerhalb einer Minute sowieso ein anderes Ergebnis haben, egal ob er jetzt echt ist oder nicht. Aber falls er 100% real und funktionieren würde, dann ist er nur eine Momentaufnahme.

    Will man Sicherheit, muss man sich 3 mal täglich oder besser 5 mal täglich testen!

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