Leichte Sprache, leichte Adresse: PPQ ist jetzt auch über die sprechende URL ppq.li erreichbar, die augenzwinkernd an den guten alten Kugelschreiber ("Kuli") erinnert. |
Kurze Sätze, Worte mit möglichst nicht mehr als vier Buchstaben, die Trennung von von Inhalt und Form, Gesagtem und Gemeintem: Leichte Sprache ist einer der Trends der Gegenwart, ein Beitrag zu Inklusion und Teilhabe am gesellschaftlichen Gemeinsein, dem sich das Mitmachboard PPQ bisher aus vor allem finanziellen Gründen verschließen musste.
Wiewohl die Redaktion spürte, dass die häufig elend langen Elaborate und Kommentare bei zahlreichen Lesenden auf Missverständnis stießen, meinten bestimmte Kräfte im Schreibendenkollektiv, dass die im weit zurückliegenden Gründungsjahr gewählte Maxime "Wir sprechen verschiedene Sprachen. Meinen aber etwas völlig anderes" (®© PPQ) die Intentionen der Initiatoren nur allzu klar ausdrückt: Exklusion durch Exklusivität, die Aufforderung zur eigenen Anstrengung, um Textflächen zu durchpflügen und mit persönlicher Geistesarbeit zu einem individuellen Urteil zu gelangen.
Allein: Die Zeiten, sie sind nicht mehr so. Black lives matter, Corona, die Kanzlerin in leichter Sprache, eine Welt in Schwarz und Weiß, verständlich, nachvollziehbar und übersichtlich wie die zwei verschiedenfarbig markierten Mannschaften auf einem Fußballfeld. Ein klares Gefühl von Zukunft.
Landauf, landab erschallt der Ruf nach Mitnahme und Betreuung, nach Lebens- und Lesehilfe. Kurze Sätze, Worte mit möglichst wenigen Buchstaben, Gedankengänge, geschildert in buchstabierter Comicform, das ist es, was professionellen Online-Journalismus bei Bento und ze.tt so strahlend und erfolgreich gemacht hat. Wer schreibt, darf nicht nur darauf hoffen, in seiner hood Verständnis zu finden und seine community geistig zu streicheln, weil ihm die peer group der Gleichgeschalteten als Adressat genügt. Nein, er muss raus aus dem geistigen Ghetto, er muss die großen Worte von Elvis Presley beherzigen, der da sang "People, don't you understand, the child needs a helping hand" und damit zweifellos mahnte, die Abgehängen, Zurückgebliebenen und Verlassenen mitzunehmen in das Licht der neuen Tage, die da gerade wieder mit großem Aufwand für alle Menschen vorbereitet werden.
Es ist ein Kulturbruch für die feuilletonistischer Fabelei geübten Autoren des sich immer wieder auch der Waffen der satirischen Überspitzung und des zynischen Beifalls bedienenden Leseangebots, das bisher schon durch seine aus 22 Buchstaben bestehende Internetadresse politplatschquatsch.com signalisierte, dass das eigene Selbstverständnis das Schreiben für Massen eher weniger beinhaltete.
Stattdessen tanzte man im Elfenbeinturm der Bandwurmsätze mit Bildungsbürgern Tango und Foxtrott, rücksichtslos gegen jedermann und jede Frau, die nie eine Tanzschule besuchen durften. Aber Reue ist der erste Weg zur Besserung - und nachdem sich ein Sponsor gefunden hatte, der freigiebig anbot, in eine entsprechend griffige neue und übersichtliche Internetadresse zu investieren, ist es nun so weit: PPQ präsentiert mit ppq.li eine kurze, kompakte und zugleich in nur für Zeichen von sich selbst erzählende neue Anlaufstelle, über die die so häufig als "verquast", "zu lang", nicht "grün genug" und insgesamt wegen oft mangelnder Wokeheit "zu kritisch" empfundenen Aufsätze, Grundsatzerwägungen und Positionspapiere ab sofort auch in leichter Sprache erreichbar sind.
Für das zuweilen professoral erscheinende Tagebuch der galoppierenden Gesellschaftsveränderung nichts weniger als ein Quantensprung. Vom Rande der Republik aus werden nun auch die angesprochen, die sich ihre Informationen über den Gang der Dinge bisher noch bei "Hundkatzemaus", "Frauentausch" und "Tagesschau" holen mussten oder sie gar aus den Trümmern der Frankfurter Rundschau zu graben gezwungen waren.
PPQ.li, eine Ältere augenzwinkernd an das früher vielverwendete Schreibgerät Kuli erinnernde alternative Adresse, holt sie alle jetzt ab, wo sie sind. Mit kurzen Sätzen. Wenigen Buchstaben. CO2-neutral. Endlich verständlich.
der link geht nicht. er fuehrt nicht zum ziel. das ist schade. viele menschen sind traurig. sie wollen sich freuen.
AntwortenLöschender link "geht" natürlich nicht, er kann ja nicht laufen. aber er führt direkt zum beabsichtigten ziel!
AntwortenLöschenppq very stronk
AntwortenLöschenM M
AntwortenLöschenM M
vor 3 Stunden
Sehr schön. 👍👍👍
Bekomme Gänsehaut beim zuschauen und hoffe das der Süden auch endlich bemerkt was los ist. Bitte weiter so 🙏
"Widerstand im Sachsenland" - Immerhin, nicht "Wiederstand" ...
Ich bin fast sicher, >daß< sich der "Widerstand im Sachsenland", wie üblich, in Wohlgefallen auflösen wird. Fliegendes Suizidkommand: jetzt haben wir es ihnen gezeigt! - Ihr idiotischen Saukerle! -
AntwortenLöschenViele denken, Texte in leichter Sprache würden für die Leser geschrieben, in Wirklichkeit kriegen diese ganzen Absolventen selbst keine anderen Texte mehr hin.
AntwortenLöschen(diesen Gag könnte ihr gerne in euren Programmen verwenden, Böhmermann und Welke ausgenommen)