Blieb bisher unwidersprochen: Der verschwörungstheoretische chant der Klimabewegung. |
„Zukunft“ existiert nicht, weil „Zukunft“ die Zeit beschreibt, die es noch nicht gibt – Zukunft liegt dort, wo niemand hinschauen kann, wo nichts existiert, außer der Möglichkeit, es könne das, was heute schon da ist, auch dann noch vorhanden sein.
Ein Dieb, der „Zukunft“ klauen würde, wäre kein Meister seines Faches, sondern ein Glücksspieler, der darauf setzt, dass das, was er – wie auch immer – an Zukunft stiehlt, noch da ist, wenn die Zukunft zum Heute wird. Wegnehmen aber könnte er es trotzdem niemandem, weil die Zukunft ein Reich ist, das weder von jemandem regiert noch von jemandem besiedelt wird, nicht einmal von heute 14-Jährigen, die der Überzeugung sind, das, was womöglich noch da sein wird, wenn die Älteren weggestorben und sie selbst die Älteren sind, denen alle gehört, sei ihr Eigentum.
Eigentum aber ist umfassende Sachherrschaft – eine Definition, die eine rechtliche Zuordnung von Zukunft zu einzelnen Personen noch zu Personengruppen oder Generationen nicht zulässt. Zukunft wird ausschließlich in der Gegenwart erlebt und in dieser aus der Vermutung heraus gestaltet, sie werde ein- und einen selbst auch noch betreffen. Mit der Zukunft ist es wie mit den Gedanken im alten SPD-Lied: Kein Jäger kann sie erschießen, niemand kann ihr erwehren, sie kommt, und sie kommt unabhängig von den Wünschen derer, die sie nach ihren eigenen egoistischen Wünschen gestalten wollen würden, könnten sie sich gegen die durchsetzen, die andere eigene egoistische Wünsche haben.
Die Zukunft zu klauen ist ähnlich unmöglich wie Äpfel von einem Baum zu stehlen, der noch nicht gewachsen ist. Die Behauptung, jemand - gemeint sind wohl die derzeit Erwachsenen - "klaue" jemandem - vermutlich den derzeit noch nicht erwachsenen - diese nur als wage Möglichkeit mit - je weiter weglieger, desto unsicherer werdender - Eintrittswahrscheinlichkeit, ist eine absurde Verschwörungstheorie. Und sie ist weitaus märchenhafter als die Behauptung, homöopathische Spuren von Hetze und Hass unter Milliarden und Abermilliarden Einträgen in sozialen Netzwerken seien verantwortlich dafür, dass das gesellschaftliche Klima verrohe.
Das Gegenteil ist der Fall. Frühere Generationen haben eine Zukunft aus Trümmern geerbt, und die, die die Trümmer zu verantworten hatten, konnten zu großen Teilen nicht einmal mehr per Sprechgesang an ihr Versagen erinnert werden. Aktuelle Generationen künftiger Beherrscher einer noch nicht zur Verfügung stehenden Gegenwart erwachten in einem gemachten Bett, klagen aber beharrlich über die Gefahr, dass die Decke dünn, das Kopfkissen hart und die überall verstreuten Rosen für den guten Duft welk werden könnten. Zukunft wird sich so zwar nicht verhindern lassen, Zweifel aber sind angebracht, ob sie davon wirklich besser werden kann.
„Wir sind hier und wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ ist gut gemeint und falsch verstanden, Wer das ruft und dabei Kohlekonzerne und Atomlobby, SUV-Fahrer und CO2-Steuerhinterzieher im Sinn hat, hat das vom Menschen erdachte Konzept Zukunft als Abstraktion des Unvorstellbaren, weil nicht existierenden Bereichs jenseits der Gegenwart nicht verstanden. Nicht böse Konzerne und gemeine Umweltverschmutzer sind es, die den Erwachsenen der Zukunft die Zukunft rauben, sondern die Kräfte, die ihren Nachfolgern heute einen Teil von deren späteren eigenen späteren Gestaltungsmöglichkeiten wegnehmen.
Schulden, also Guthaben, die aus einer noch nicht existierenden Zukunft in der Gewissheit geborgt werden, dass die, die sie heute verfrühstücken, sicher nicht die sein werden, die den Kredit zurückzahlen müssen, spielen in der Gedankenwelt der um ihre eigene Zukunft besorgten Kinder und Jugendlichen eigentlich keine Rolle. Es nur Geld und über Geld nachzudenken, gilt in Klimakinderkreisen selbst beinahe schon wie ein Stück Zukunftsdiebstahl. Dass Kredite in Wahrheit das einzige Stück Zukunft sind, das in der Gegenwart wirkt, wird an deutschen Schulen nicht vermittelt.
Vermutlich hätten weder die Kids noch ein guter Teil ihrer Lehrkräfte ausreichend Leseverständnis, um diese kleine Abhandlung zu verstehen.
AntwortenLöschendas hoffen wir
AntwortenLöschenZur Vertiefung empfehle ich einen Ausflug in die Philosophie der Zeit (eine Sparte der Physik, keine "reine" Geisteswissenschaft)oder in Einsteins Blockuniversum. Wobei mir letzteres dann doch erhebliche Sorgen macht, denn egal was ich tue, welche originellen Haken ich auch überraschend schlage, alles das wäre bereits vorbestimmt - dem durchschnittlichen User (dem überdurchschnittlichen wohl auch, ich möchte ppq ja auch ansprechen) fehlt nur der erforderliche Durchblick.
AntwortenLöschenNoch etwas Ambivalentes zur gestohlenen Zukunft. Selbst der erneute Weltuntergang in den wiederum (mystischen) 12 Jahren wäre keine gestohlene Zukunft. Es wäre halt eben nur eine reichlich unangenehme Zukunft. Gut, mit einem Massenaussterben wäre die dann auch vorbei bzw. weg, was dem Narrativ (von?) der "gestohlenen Zukunft" wieder etwas mehr Raum einräumen könnte.
Andererseits denke ich bei dem geopolitischen Völkerball, den die USA auf der einen Seite sowie die VRC und die RF auf der anderen Seite gerade in Europa spielen,zwar nicht an gestohlene, aber an weggeworfene Zukunft. Vielleicht mischen ja auch ein paar non governmental Player direkt, ohne administrativen Umweg mit, Bourgeois oder Oligarchen, die narzistisch genug sind, sich ins Rampenlicht zu drängeln. Vielleicht sind das aber auch nur Handlanger.
Der (nicht lachen!) Reichtum wird in diesem Spielchen in Europa so lange umverteilt, um die Chinesen draußen zu halten, bis diese nicht nur den Süden, sondern die ganze europäische Halbinsel in ihr wachsendes Kolonialreich einverleiben können - ggf. als russische Satrapie. Als Trostpreis, falls es nicht gelingt, die Wirtschaft der europäischen Halbinsel ganz ohne Krieg in Trümmer zu legen, sie billigst aufzukaufen und am Wiederaufschwung zu verdienen, bleibt immer noch die Genungtuung, den Widerparts eine Kloake voller wertlosem Ramsch hinterlassen zu haben.
Wenn DAS keine gestohlene (europäische) Zukunft ist...
weil wir gerade so schön zusammensitzen: man könnte noch mal "Die einzige Weltmacht" lesen. es war ja beileibe nicht alles dumm, was der brzezinski so aufgeschrieben hat https://www.politplatschquatsch.com/2015/06/zbigniew-brzezinski-weltmacht-zu.html
AntwortenLöschenJa, die gelegenheit ist günstig. Für 9,99 € gab es das Buch ja einige Zeit nicht.
AntwortenLöschenNoch bezahlbar ist auch "Die Klaviatur der 36 Strategeme: In Gegensätzen denken lernen" und "Die Kunst der List: Strategeme durchschauen und anwenden" ist regelrecht erschwinglich. Tipp an chinesische Leser, zum fleißigen Den-Markt-leer-kaufen: https://www.amazon.de/gp/product/3406679382/ref=dbs_a_def_rwt_hsch_vapi_tu00_p1_i0