Montag, 8. Juni 2020

Gesicht zeigen gegen Corona: Experiment "Ischgl II"

Triumph der Freiheit: Am Wochenende setzte Deutschland zahlreiche Zeichen für ein Ende der Corona-Zeit.

Es ist vorbei! Nach drei Monaten "Corona-Zeit" (MDR) sind alle Sondeauflagen für das öffentliche und private Leben am Wochenende endlich wieder aufgehoben worden. Erstmals fanden in vielen großen deutschen Städten wieder Massenveranstaltungen mit Zehntausenden Teilnehmern statt, bei denen nicht mehr auf den sogenannten Mindestabstand geachtet werden musste. Machtvoll demonstrierten die Teilnehmer*innen aus allen Bevölkerungsschichten, dass Corona ihnen keine Angst mehr macht.

Die Behörden reagierten flexibel. Die bisherige Formalmaskenpflicht war als "Maskenkür" während aller Veranstaltungen freiwillig, eine Ansteckungsgefahr bestand nicht, weil zumindest von "vielen" (Polizei Berlin) dennoch freiwillig "auf ausreichend Abstand und das Tragen von Mundschutz geachtet" (Polizei) wurde. Offiziell gilt Corona damit nun in Deutschland als besiegt. Bei den zum Teil lautstarken "stillen Demonstrationen" in München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Leipzig, Berlin und in vielen anderen Orten feierten die Menschen das Ende der "größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg" (Angela Merkel) spontan euphorisch. Trotz einiger kleinen Wasserwerfereinsätze blieben die Auseinandersetzungen von Demonstrationsteilnehmern und Polizei überwiegend friedlich.

Die amtliche Absage der Corona-Auflagen, deren Missachtung noch vor einer Woche bei einer Raver-Bootsfahrt auf dem Berliner Landwehrkanal als nationale Gefahr betrachtet worden war, kam überraschend, war aber unabdingbar geworden. Nach dem "Mord" (Merkel) an dem us-amerikanischen Black-Lives-Matter-Aktivisten George Floyd war Deutschland zuletzt zunehmend unter Druck geraten, ein Zeichen gegen den auch hierzulande seit Jahrzehnten beständig wachsenden Rassismus zu setzen.

Das gelang auf beeindruckende Weise. Das "letzte weiße Aufbäumen" (Taz) etwa durch die während der Pandemie omnipräsenten weißen, männlichen Virologen endete mit der auf den Straßen erkämpften Rückkehr zur Freiheit, selbst bestimmen zu dürfen, welche Reproduktionszahl bei welchem Virus wann angemessen ist. In einer konzertierten Aktion nahmen auch weitere Staaten der EU nahmen am Experiment "Ischgl II" teil, mit dem ermittelt werden soll, welche Gefahren womöglich immer noch von mehreren gleichzeitig abgehaltenen Superspreader-Events ausgehen könnten. Mit ersten Ergebnissen wird in den kommenden zwei bis drei Wochen gerechnet.

Nicht betroffen von der Aufhebung der Kontaktbeschränkungen sind bis dahin weiterhin private Feiern, Schulbesuche, die Hygieneregeln für Kindergärten und im Handel, die Vorschriften für die Fußball-Ligen, die ihre Spiele weiterhin ausschließlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen dürfen, und Auflagen für Gottesdienste sowie für rechtsverschwörerische Hygiene-Demos für die Aufhebung der Corona-Regeln.

Video: Tanzen gegen Corona

4 Kommentare:

  1. Wenn in den USA Trump am Rassismus schuld ist, dann müsste bei uns doch Merkel daran schuld sein. Rücktritt!

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  2. zumindest ist trump schuld, wenn eine zweite welle kommt!

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  3. Sollte es - aus welchen Gründen auch immer - in nächster Zeit zu einer White-Life-Matters-Demo kommen, werden die Ordnungskräfte selbstverständlich wieder zu Höchstform auflaufen.

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  4. Es läuft in Deutschland mal wieder, wie es derzeit immer läuft. Gesetze gelten nur für die, die auch bereit sind, sich daran zu halten bzw. die, die etwas zu befürchten haben. Ab einer gewissen Gruppengröße und Aggressivitätsstufe kann man tun und lassen was man will. Dann wird staatlicherseits nicht mehr eingeschritten.
    So kann man den kleinen Wirt weiter mit Dutzenden Vorschriften gängeln bis er endlich Pleite ist und gleichzeitig bei Demonstrationen für die Gute Sache beide Augen zudrücken. Da war doch mal was mit Dingen, die man ab sofort jeden Tag neu aushandeln müsse. Das läuft.


    Außer der Steuereintreibung und der Parkraumüberwachung sind inzwischen alle weiteren Bereiche der Gesetzgebung im Besten aller Deutschländer nur noch Soll-Vorschriften. Im Zweifel kann man über alles Verhandeln.
    Was will man auch erwarten. Unsere Nomenklatura geht da mit gutem Beispiel voran. Dort gilt doch auch nur noch Not kennt kein Gebot.

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