Der Euro startete als Elefant, endet jetzt aber als Maus: Der innere Wert reicht nicht einmal mehr, um Zehn-Euro-Münzen herstellen zu können. |
Früher kamen Könige und Kaiser, Forscher und Religionsreformatoren auf Geldmünzen, um ihre großen Werke nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Auch herausragende Baudenkmale fanden sich auf Geldstücken, zumal auf den Silbermünzen, die der Bundesfinanzminister als kleines Nebengeschäft zum Haushalt herausgibt. Doch Zeiten ändern sich und so ist es jetzt "Die Sendung mit der Maus", die per Sondermünze in Silber geehrt wird - eine Erziehungssendung, die der Gemeinsinnfunk seit 1971 ausstrahlt - viele Jahre für ein Publikum, das heute in Bundesregierung und Bundestag sitzt und zumindest Teile seiner Ausbildung der frühkindlichen Ansprache durch die Maus-Redaktion verdankt.
Die Dankbarkeit der Mausfans kommt pünktlich zur Ankündigung einer Gebührenerhöhung, und sie kommt mit der Nachricht, dass es eine 20-Euro-Sondermünze sein werde, die die "Kinder-Bildungsarbeit" (Spiegel) der Maus-Macher ehren werde und diesmal nicht mit einer sogenannten "Gedenkmünze" ohne Geldwert. Sondern mit richtigem Geld. Auch das ist ein subtiles Signal, denn bis vor einigen Jahren waren deutsche Euro-Gedenkmünzen aus Silber stets 10-Euro-Münzen. Dann allerdings begannen die Euro-Rettungsprogramme der EU-Staaten und der EZB zu wirken und der Silberpreis galoppierte den Geschäftsinteressen des Finanzministeriums davon.
Die Bundesregierung reagierte wie mittelalterliche König und Kaiser, und beschloss im Jahr 2011 Silbermünzen nicht mehr wie bis dahin aus neun Teilen Silber und einem Teil Kupfer herzustellen, weil solche Münzen nun einen höheren Materialwert hatten als ihr aufgedruckter Geldwert betrug. Stattdessen wurde die Metallmischung verdünnt - deutsche Silbermünzen waren nun Light-Münzen aus nur noch sechs Teilen Silber und vier Teilen Kupfer.
Allerdings war auch das ein tanz auf dem Vulkan drohender Verluste. Der Puffer zwischen Materialwert und Münzwert betrug nur wenige Cent, schon kurz nach der Erfindung der Silberkupfermünze trat der erste Fall ein, in dem die die zehn Gramm Silber, die sich in einer zehn Euro Münze befanden, 10,51 Euro wert waren.
Ein Minusgeschäft, das zur Geburtsstunde der 20-Euro-Münze wurde: Die Neuerfindung aus dem Jahr 2016 besteht wieder aus der alten Mischung mit einem Silbergehalt von 92,5 Prozent und einem Kupferanteil von 7,5 Prozent. Da das Gewicht der 20-Euro-Münze aber nicht höher ist als das der früheren 10-Euro-Münzen, liegt der aufgeprägte Eurowert sicher oberhalb des Materialwertes, so dass der Finanzminister mit jeder für 20 Euro verkauften Münze einen komfortablen Gewinn erzielt. Derzeit sind das rein rechnerisch etwa elf Euro
Das hat ganz schön lange gedauert auszuknobeln, dass man mehr Profi macht, wenn man weniger für's gleiche Geld verkauft. Deswegen landen solche Leute in der Politik, spezifischer in Merkels Kabinett.
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AntwortenLöschenAttila Hildmann will sich nicht von Mahler beraten lassen
"Wir bitten um Entschuldigung für die Verbreitung der Falschinformation."