Hass aus dem Netz: Ein Meme erklärt das neue Wort "Partyszene" in einfacher Sprache. |
Ein Kommentar von PPQ-Kolumnistin Svenja Prantl
Svenja Prant liebt offene Worte. |
Die Vorgänge in Schwaben, ein gespenstischer Hauch von Bürgerkrieg, sie haben ihre Wurzeln zweifellos dort, wo eine Mehrheit sich als "normale Bürger" begreifender Menschen aus der Mehrheitsgesellschaft einbildet, Plätze, Straßen und Park freigeben zu müssen, um den noch lebendigen Teil der Gesellschaft aus ihren eigenen wohlsortierten Eigenheimsiedlungen wegzuhalten. Genau dorthin schicken sie dann aber die Polizei, um der entspannten Spaßkultur einer neuen Generation die eigenen, längst obsoleten Regeln überzuhelfen.
Der Löwe und der Löffel
Das Ergebnis ist Krawall, Randale, sind zerbrochene Schaufenster und zerstörte Polizeifahrzeuge und ein neues Wort: "Partyszene". Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um, wer den Löwen reizt, der muss einen langen Löffel haben, um mit dem Teufel zu essen. schon diese Formulierungen, ausgewählt aus klassischen Texten der deutschen Hochliteratur von Kant bis Karl Marx, zeigen, wo das wirkliche Problem liegt. Das Fremde wird als fremd wahrgenommen, die deutsche Mustererkennung zeigt alles, was nicht der Gewohnheit seitengescheitelter Gymnasiasten auf der Bühne von "Jugend forscht" entspricht, als verdächtig ein. Die Bettlerin am Wegesrand? Sicher eine Romafrau. Der Schweinerschießer bei Tönnies? Bestimmt ein Rumäne. Der Mann dort mit dem dunklen Bart. Womöglich ein Syrer. Und das Mädchen daneben mit den schmalen Augen vielleicht eine Asiatin?
Vorurteile zerstören den Liberalismus einer Gesellschaft, die sich mit den neuen Meinungsfreiheitsschutzgesetzen gerade entschlossen hatte, dem Hass und der Hetze in den sozialen Netzwerken die Stirn zu bieten. Kaum verabschiedet, wanderte der Generalverdacht gegen die jugendliche Partyszene auf die Straße. Geradezu bilderbuchmäßig provozierten die Beamten in Baden-Württemberg. Und als sich erster Widerstand gegen die Willkür Luft machte, knieten die Frauen und Männer in Uniform nicht etwa einfach nieder, um zu zeigen, dass die Lektion hierzulande verstanden wurde, die George Floyd der Welt erteilt hat. Nein, keineswegs. Stattdessen wurden Verstärkungen zusammengezogen, Hubschrauber in die Luft geschickt und es wurde alles auf eine Kraftprobe angelegt.
Scherben und Schockwellen
Die Scherben liegen am nächsten Tag überall. Die Konfrontation schickt Schockwellen in die Politik, die ihr Köln-Trauma bewältigt hat wie Euro-Krise, Flüchtlingskrise und wirtschaftlichen Niedergang. Nicht auf das offene Bein schauen. Dann tut es auch nicht weh.
Es muss aber wehtun, wenn es heilen soll. Und weil diese Heilung Menschen helfen soll, heißt es, abseits der schieren Tatsachen einen möglichst unbeteiligten Blick auf die Dinge werfen und sich mit Lenin, dem in Gelsenkirchen gerade erst mit einem neuen Denkmal geehrten Klassiker der Unterdrückungstechniken, zu fragen: Was tun?
Die Antwort kann nicht neutral sein, sie kann nicht die Mehrheit aus der Haftung für die Taten einer Minderheit nehmen, so klein diese auch sei. Neutralität würde die Bereitschaft bedeuten, alle beteiligten Seiten zu Wort kommen zu lassen. Geht das? Nein, denn die Meinungsfreiheit hat Grenzen überall dort, wo der Verdacht besteht, dass widersprochen werden soll, dass menschenverachtende Positionen bezogen und europa- oder demokratiefeindliche Ansichten verbreitet werden könnten.
Das ist die handwerkliche Seite einer Auseinandersetzung, die Medien in die Pflicht nimmt, sich jeder Berichterstattung zu enthalten, wo Doppelstandards und Fake-News-Unterstellungen drohen, allein nicht mehr auszureichen, um den Kampf um die Köpfe zu gewinnen. Es ist schäbig, Stuttgart anders zu nennen als ein Ergebnis einer Kombination aus Alkohol, jugendlichem Ungestüm, anderen Drogen und dem Handeln einer Polizei, die außer Rand und Band geraten ist und zumindest gelegentlich wild um sich schießt. Wer sich hier einreiht, betreibt das Geschäft der Falschen, er leitet Wasser auf die Mühlen der Friedensfeinde, die vom Bürgerkrieg träumen und bereits Konserven horten.
Schnell zurück zur Kontrolle
Nein, heißen muss es jetzt Zusammenstehen, Engagement zeigen und im Diskurs über Ursache und Folgen schnell die Kontrolle zu gewinnen. Die Ankündigung schärferer Gesetze kann hier ebenso hilfreich sein wie die Forderung nach höheren Strafen, alle Bemühungen aber müssen die Täter ins Visier nehmen, die nicht am Kneipentisch sitzen, sondern in den Polizeipräsidien und Polizeiwachen. Dort muss endlich verstanden werden, dass die Zeiten vorüber sind, in denen ein Staat wie der deutsche sein Gewaltmonopol nicht nur behauptet, sondern auch durchgesetzt hat.
Nur ein solcher scharfer und entschlossener Schritt zurück wird die Verunsicherung weichen lassen, die bis weit hinein in ein Milieu reicht, das sich selbst wohl als liberal bezeichnen würde und sich im Augenblick fragt, welches die richtige Seite ist: Die eines anmaßenden Staates, der den Kauf noch des kleinsten Tütchens im Park unterbinden will, gleichzeitig aber Parteien zulässt, die offen gegen Europa und die Migration hetzen. Grünen-Wähler, Bioladenkunden, scharfe Kritiker von Frauenfeinden und Rassisten müssen sich entscheiden, wo sie stehen. Es reicht nicht, das sogenannte N-Wort nicht zu sagen, körperliche Übergriffe auf andere zu meiden, nicht mehr bei dem Supermarkt zu kaufen, der im Verdacht steht, Billigfleisch zu verkaufen und für den Abriss von Statuen zu sein, die für die falschen Werte einer falschen Zeit stehen.
Die Urangst der dominanzverwöhnten Schicht
Es braucht viel mehr, weil Anliegen und Ansichten der sogenannten weißen Mehrheitsgesellschaft nicht weniger berechtigt wären als die aller anderen, aber auch nicht mehr, selbst wenn es der Name nahelegt. Diese Erkenntnis ist schwerer Stoff für eine "dominanzverwöhnte Schicht" (Tagesspiegel), aber natürlich können sich ja auch Weiße im privaten Rahmen und mit gesenkter Stimme ebenso weiterhin zum Rassismus äußern wie Männer zur Gleichberechtigung oder Chefredakteure öffentlich-rechtlicher Sender zu Rolle und Bedeutung von Kurzarbeit. Aber ein Recht, in der öffentlichen Debatte gehört zu werden, hat niemand. Genauso wie niemand erwarten kann, dass ein jugendlicher Partyteilnehmer den Anweisungen eines ihm unbekannten Polizeibeamten folgt, obwohl der sich weigert, zuvor kniend seinen Respekt zu bezeugen.
Unter den Palmen von Stuttgart feierte ein buntes Völkchen friedlich - bis die Polizei aufmarschierte |
Als einst die Vandalen, die Hotten-Totten der Urgermanen, im Zuge der Völkerwanderung in Nordafrika einfiehlen, wurde die Saat gelegt. Nun sind sie halt da, bzw. zurück. Gesoffen haben die Germanen immer. Das ist der Beweis, Randale ist Deutsch. Verstärkt wurden die Vandalen durch Pack und Gesocks aus Dunkeldeutschland. Die Verkleidung fiel nicht schwer, ging doch der Eine oder Andere schon als "Kleiner Muck" zum Fasching in den Kindergarten. Bei den Rufen "Allah o Akbar" ist die Mitteldeutsche Mundart klar zu erkennen. Die Gruppe Freital und die 6 Chemnitzer mit dem Luftgewehr hatten direkt mit Gruppenrabatt bei "Travel 1001 Nacht" gebucht. Robert sagte zu Fatima, die eigentlich Silke heißt: " Fatima, Du bleibst hier..." Traditionell haben Frauen im Kampf nichts zu suchen. Ihr verdanken wir einige der eindrucksvollen Bildaufnahmen auf YouTube.
AntwortenLöschenseehofer hat zum glück erkannt, wer dahintersteckt und den "nordadler" verboten, die vom harzörtchen mackerode aus den nationalsozialismus wiede4raufbauen wollte. verrechnet! wir sind wolh gerade noch mal davongekommen, durch seehofers schnelles eingreifen zwei jahre nach der ersten razzia. danke auch an das nachrichtenmagazin "bento", das da wertvolle vorarbeit durch eine tiefgehende recherche zu dem quartett geleistet hat. https://www.bento.de/politik/nordadler-wie-gefaehrlich-ist-die-rechtsterroristische-verbindung-a-00000000-0003-0001-0000-000002291619
AntwortenLöschenhttps://www.tagesspiegel.de/politik/kanzlerin-merkel-schaltet-sich-ein-seehofer-denkt-nochmal-ueber-eine-anzeige-gegen-die-taz-nach/25938832.html
AntwortenLöschenBundesinnenminister Horst Seehofer hat seine Ankündigung einer Anzeige gegen eine Kolumnistin der “tageszeitung” nach Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel relativiert. “Über die Strafanzeige wurde noch nicht entschieden”, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag in Berlin.
Die Kanzlerin und der Bundesinnenminister stünden dazu in “vertraulichen Gesprächen”, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
Der Kanzler grätscht ernsthaft in die Überlegungen des Innenministers bzgl. eines Journalisten der TAZ??
AntwortenLöschenImmer wenn es droht für Links ganz Scheiße zu laufen, zaubert man plötzlich irgendein trauriges Nazi-Trüpplein aus dem Hut, von dem 99,99 % aller hier Lebenden noch nie ein Sterbenswörtchen gehört haben. Diese erzgefährliche Gruppe, die bestimmt noch ein paar Silvesterraketen für den für Übermorgen fest eingeplanten Umsturz gebunkert hat, wird dann unter großem Täterä verboten. Gerade noch die Kurve gekriegt und das 4. Reich verhindert.
AntwortenLöschenWie oft kann man diesen immer gleichen Trick eigentlich aufführen, bevor das Publikum einen ausbuht? Ist der Vorrat an diesen geheimen rechten Trüppchen eigentlich unendlich?
Irgendwann müssten doch endlich alle möglichen Umstürzler verboten und verhaftet sein, oder sind das immer die Selben unter anderem Namen?
Gott sein Dank können wir dieses unleidige Stuttgart-Thema somit endlich auf die hinteren Seiten verbannen und groß über die Gefährlichkeit der Gruppe, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, berichten. Und am Samstag ist der letzte Spieltag in der Bundesliga, dann ist diese Randale aus der Partyszene komplett durch und wird erst durch das Fußballdrama und dann durch das Klima ersetzt. Wir haben schließlich Sommer und der Hitzetod droht. Da sollen sich diese kapitalistischen Ladenausbeuter, deren Existenz nach Corona und jetzt Plünderung vernichtet wurde, mal nicht so haben.
In einem Jahr erfolgt dann als krönender Abschluss noch die Mitteilung, das nach der Sause enorme zwei Tatverdächtige angeklagt werden konnten. Einer kriegt Sozialstunden und der andere zwei Wochen Jugendarrest, bevor er Einspruch einlegt. Das Polizei-Rassismus-Gesetz aus Berlin wird natürlich auch noch von den anderen Bundesländern übernommen werden. So ein Vorfall darf sich so nämlich nicht mehr wiederholen.
Ein NAZI namens "Brian" klingt ohnehin verdächtig nach Monty Python.
AntwortenLöschenLaßt, die Ihr hier schon lange eingetreten seid, ohne daß man Euch gefragt hätte, alle Hoffnung fahren.
AntwortenLöschenEs gilt nur noch, wie bei Rikki-Tikki-Tavi, "mit geschlossenen Kiefern zu sterben".
Eine Hoffnung, die ja zuletzt stirbt, wäre, daß sich in gewissen Kreisen Kräfte durchsetzen, die dagegen sind, die Gans, so die goldenen Eier legt, aus Dummheit bzw. religiöser Besengtheit zu schlachten.