Changiert ins Braune: Berlin. |
Einen neuen brutalen Beweis lieferte jetzt eine Gruppe von Personen, die in Berlin, der ehemaligen Reichshauptstadt, in der auch Hitler jahrelang lebte, „mit Totschlägern" ((Merkur) "feige" (Polizeipräsidentin Barbara Slowik) auf ein Team des Gemeinsinnsenders ZDF losging, das gerade dabei war, neue, lustige Sketche für die beliebte „heute show“ zu drehen. Die Polizei der Bundeshauptstadt war sofort zur Stelle und konnte vier Männer im Alter von 24, 25 und 31 Jahren sowie eine 25 und eine 27 Jahre alte Frau stellen. Bei vier der Festgenommenen lag kein dringender Tatverdacht vor, bei zwei waren keine Haftgründe gegeben, so dass alle nach Feststellung der Personalien wieder auf freien Fuß gesetzt werden konnten.
Nähere Einzelheiten über die mutmaßlichen Täter sind bisher nicht bekannt, doch das der brutale Angriff sich am Rande einer Demonstration zum 1. Mai ereignete, den Hitler mit dem Reichsgesetz vom 10. April 1933 zum gesetzlichen Feiertag erklärt hatte, deutet auf die üblichen Verdächtigen. Womöglich handelt es sich den Angreifern, die auch als "junge Erwachsene" und - eventuell aufgrund der geltenden Corona-Regeln - als "vermummt" beschrieben wurde, um einige der mehreren hundert Rechtsextremer, Rechtsradikaler und Rechtsextremisten, die nach einer in Kürze zu erwartenden Pressemitteilung des BKA trotz gültiger Haftbefehle auf freiem Fuß sind.
Bundesaußenminister Heiko Maas hatte im vergangenen Jahr zwar zu Donnerstagsdemos gegen Rechtsterrorismus aufgerufen und Bundespräsident Walter Steinmeier sah damals schon die Demokratie in Gefahr. Gerade Berlin galt als besonders gefährdet, hatte sich das Dritte Reich doch hier am längsten gehalten und den Alliierten war hier der heftigste Widerstand entgegengenschlagen. Nun, mitten in der Corona-Krise, versuchen die Erben der Hitlerdiktatur offenbar, die weitverbreitete Unsicherheit, die notwendige Maskenpflicht und die regorosen Kontaktregeln zu nutzen, um mit den Mitarbeitern der ZDF-Humorreihe "heute-show" einen zentralen Pfeiler der Truppenbetreuung im Corona-Kampf anzugreifen.
Getrieben vom Hass auf alles, was anders ist, gingen die Täter Medienberichten zufolge äußerst brutal vorgegangen - eine Strategie, die deutlich auf die Blitzkrieg-Taktik früherer Naziangreifer verweist. Harald Ortmann, Geschäftsführer von TV United, einer privaten Produktionsfirma, die mit stundenweise verpflichteten Kameramännern, Tonassistenten und Schauspielern öffentlich-rechtliche Grundversorgungssendungen für das ZDF produziert, berichtete von verwendeten Totschlägern und von brutalen Tritten ins Gesicht, die immer schon eine typische Kampftechnik von Nazis waren.
Erst im März hatte die Bundesregierung in Reaktion auf die bedrohlichen Ereignisse in Thüringen mit der Einsetzung des Kabinettsausschusses Rechtsextremismus ein deutliches Signal gesetzt, dass der Bekämpfung von Rechtsextremismus besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss und künftig auch wird. Nach den alarmierenden Vorfällen von Berlin aber darf es aber nicht bleiben, denn Rechtsextremismus und Rassismus, das sind keine neuen Phänomene in Deutschland. Viele Menschen nicht nur beim ZDF haben schon lange Angst vor wachsendem Nationalismus, rechter Gewalt und Übergriffen, doch viele fühlten sich mit dieser Angst nicht ernst genommen und dort abgeholt, wo sie waren. Das ist beschämend, gerade weil die rechte Gewalt jetzt auch aus der Mitte der Gesellschaft kommt.
Rechtsextremistisches und rassistisches Gedankengut ist nie verschwunden, es war immer da – hat nun sogar einen Weg gefunden, Fernsehteams anzugreifen, die nur humoristische und zugleich hochwertig meinungsbildende Filme drehen, über die die Menschen draußen im Land nach Feierabend nach Herzenslust schmunzeln können. Wer aber den Humor angreift, der greift den Kern der Freiheit an, der zeigt seine Verachtung für die geltenden Satire-Richtlinien und er stellt sich auf eine Stufe mit den Hetzern und Hasser, die tolerant nur sind, wenn es gegen Fremde geht.
Hier muss nun ein Umdenken in der Politik einsetzen, ein Aufwachen tut not, denn Deutschland hat nicht nur ein Rassismus-Problem, das so deutlich jahrelang nicht so genannt wurde, sondern auch ein Problem mit Menschen, die ein Problem mit den freien Medien haben. Eine wichtige Erkenntnis, die nun mit Taten unterlegt werden muss: Es darf kein Zurück mehr hinter die geltenden Beschlüsse zur notwendigen Erhöhung des Rundfunkbeitrages geben, gerade weil die Feinde unserer Ordnung mobil machen gegen die privaten Nachauftragnehmer der Quotenhits unserer öffentlich-rechtlichen Medien, müssen sich nun alle Menschen, die guten Willens sind, hinter denen versammeln, die in ihren Sendungen ausdrücken, was alle denken. Es reicht. Es ist genug. Nie wieder Faschismus! Keine Handbreit!
Im Unterschied zu den anderen Gewaltstraftaten der Sogenauwollenwirdasgarnichtwissen haben die hier keine Möglichkeit gefunden, das Passiv-Konstruktionen der "es kam zu"-Klasse ins Ungefähre zu heben.
AntwortenLöschenein unverzeihlicher fehler, der zweifellos wasser auf die mühlen der falschenleiten wird, wenn jetzt nicht alle fest zusammenstehen
AntwortenLöschenWenn die alle sofort wieder nach Hause zu Mutti durften, dann haben die doch bestimmt die Falschen festgenommen oder die Papierkörbe im Umfeld nicht gründlich genug gefilzt. Irgendwo müssen die ja den Totschläger (Medien) entsorgt haben. Oder war damit der 24jährige gemeint?
AntwortenLöschenDas war wohl nichts mit "Rechts? Gerade, 3.5.2020, in in den 19 Uhr Nachrichten im ZDF: Die Schläger und Angreifer waren aus dem "linken Lager". Ist schon erstaunlich, daß die 15? Angreifer bei der Schwere der Verletzungen nicht festgesetzt wurden, sondern nach der Vernehmung nach Hause gehen durften. Aber in Berlin ist wohl alles anders, da brennen so viele Autos, da sind so ein paar Beulen am Kopf eines Kameramannes wohl läßliche Vergehen.
AntwortenLöschenElli
Die können jetzt in Ruhe mit den Gratisanwälten, die schon Schlange stehen, ihre Stories abgleichen. Es spricht für den Rechtsstaat, dass bei Gewalt gegen linke Medienvögel die gleichen Unrechtsprinzipien angewendet werden wie bei Gewalt gegen konservative Politiker.
AntwortenLöschen@anonym die mögen sich als linke ausgeben, aber wer in den vergangenen jahren richtig aufgepasst hat, weiß, dass sie sich in dem moment, in dem sie sich gegen organe der verfassungsmäßigen ordnung gewandt haben (ZDF), automatisch in rechte oder gar rechtsradikale oder sogar rechtsextreme verwandelt haben.
AntwortenLöschenSowohl erheiternd wie auch betrübend ist Danischs Frage, warum die noch frei herumhüpfen würden. Ganz einfach: Weil es Zecken der Art Ixodes erythroproktos waren.
AntwortenLöschen(Erinnert etwas an besonders einfältige Exemplare auf PI: Warum wird der Verfaschungsschmutz da nicht aktiv? Er sollte doch ...)
Nebenbei sind Teleskopschlagstöcke (ich gehe mal eben so davon aus) keine "Totschläger" sensu strictu. Aber die Sorte kann ja zuweilen Maschinenpistolen nicht von ~gewehren unterscheiden (siehe auch: Makarov-Gewehre ...)