Katzenjammer nach 93 Minuten: Wieder kein Heimsieg für den HFC.
Es ist irgendwann im Oktober geschehen, vielleicht in diesen schrecklichen Minuten im Spiel gegen Meppen, als die Mannschaft des Halleschen FC eine grandios herausgespielte 2:0-Führung aus der Hand gab und am Ende mit einem glücklich behaupteten 3:3 vom Platz schlich. Zu wenig für einen Aufstiegsanwärter gegen einen Tabellen-14. natürlich. Doch war es dieser Augenblick? Oder ein ganz anderer, ein Moment, bei dem niemand zuschaute, der niemand auch nur bemerkte? Fakt ist, dass die Mannschaft von Torsten Ziegner, des bis dahin als Heilsbringer gefeierten Fast-Aufstiegstrainer der Vor-Saison, seitdem in zehn Spielen ganze acht Punkte geholt hat - in der Formtabelle seit dem Meppen-Spiel steht der Klub, der Ende letzten Jahres noch klare Aufstiegsambitionen hegte, gerade noch auf Platz 17.
So spielt ein Absteiger, das beweist die einmal mehr grundlegend umgemodelte Aufstellung, die Ziegner gegen Viktoria Köln auf den Platz schickt. Mit Anthony Syhre und Marcel Hilßner stehen zwei der drei Winterzugänge von Anfang an auf dem Platz, dazu kommt mit Jan-Rafael Shcherbakovski ein junger Mann aus der U 19, der den Vorzug vor Julian Guttau, Kapitän Jan Washausen und Toni Lindenhahn erhält. Wobei Lindenhahn dennoch spielt, diesmal anstelle von Niklas Kastenhofer allerdings in der Abwehr neben Sebastian Mai, die auf der anderen Seite von Antonios Papadopoulos komplettiert wird.
Alles neu, außer Mai und Boyd im Sturm, alles beim Alten, was den Spielverlauf betrifft. Der HFC hat sich gerade sechs Minuten daran versucht, über die Außen bis zum Strafraum der Kölner vorzudringen, da schlägt es bei HFC-Torwart Kai Eisele ein. Mai spielt einen Fehlpass von hinten heraus, der abgefangene Ball landet bei Carls, der sprintet einmal längs über den Platz und überwindet Eisele aus 17 Metern.
Bedröppelt schauen sich die HFC-Spieler an, aber noch ist ja nichts verloren. Zwar gelingt es den Roten in der Folge kaum, wirklich zwingend auf den Kasten von Kölns Torwart Weis vorzurücken. Die Gäste aber scheinen erstmal mit der Führung zufrieden, sie lassen sich viel Zeit bei ihren Aktionen und brechen jeden Konterversuch ab, wenn sie sehen, dass die weit vorgeschobene HFC-Abwehr rechtzeitig zurückgerückt ist.
Jan Rafael Shcherbakovski spielte ein gutes Debüt.
Was beim HFC auffällt, ist allerdings nicht die spielerische Überlegenheit, die bei eigenem Ballbesitz zu klarer Dominanz werden müsste. Stattdessen sind es Fehlpässe, hohe, weite Bälle aus der Abwehr auf Boyd und Nietfeld und unendliche viele Ungenauigkeiten beim Versuch, die Außen zu bedienen. Einziger Lichtblick ist in dieser Phase der kleine Shcherbakovski, der zwar bei der Ballannahme mehr als einmal überrascht feststellen muss, dass die Gegenspieler ihm gar keine Zeit lassen, sich zu überlegen, wie er weitermachen will. Der aber an jeder einigermaßen vielversprechenden Offensivaktion beteiligt ist - und für seine Mannschaft die meisten Torschüsse der ersten Hälfte abgibt.
Es sieht in Wirklichkeit nicht gar so schlecht aus, wie es später erzählt werden wird. Der HFC hat die Partie im Griff, Köln kontert gelegentlich, aber glücklos. Dasselbe Glück fehlt den HFC-Stürmern aber auch, besser gesagt dem HFC-Stürmer, denn außer Boyd und den beiden Mittelfeldmännern Shcherbakovski und Hilßner kommt gar kein Hallenser zum Abschluss.
Es liegt dennoch ein Remis in der Luft, zumindest bis zur vierten Minute nach Wiederanpfiff. Dann gibt es die erste Ecke für Köln, kein Konter, keine Überzahlsituation für die Gäste also. Aber die massive Abwehrformation des HFC bekommt den Ball nicht weggeschlagen. Und Klefisch haut ihn schließlich von der Strafraumgrenze unhaltbar in die Maschen.
Das hat nun schon etwas Tragisches. 0:2 nach einem Spielverlauf, der beileibe nicht so übel war, aber grausam ehrlich alle Fehler offenbar, die seit jenem rätselhaften Oktobermoment wie Würmer im Mannschaftsgefüge des HFC nagen. Es gibt außer Mai, Boyd, Sohm und Keeper Eisele keine Konstanten, es gibt mit der Einstellung der Neuen in der Winetrpause stattdessen klare Zeichen, dass die Vereinsführung annimmt, dass es beim Rest nicht für die hohen Ziele reicht. Sowohl Syhre, der seine Arbeit als Sechser gut macht, aber nicht brilliert, als auch Hilßner, der mit der alten 23 von Sören Bertram auf dem Rücken emsig ist, aber sichtlich noch nicht integriert, können das Ruder nicht herumreißen.
Mathias Fetsch konnte endlich wieder ein Tor feiern. Einen Sieg nicht.
In der 58. nimmt Ziegner den erfrischend aufspielenden Shcherbakovski raus und er bringt Mathias Fetsch, den früheren Sturmführer der Hallenser. Wenig später kommt Göbel, in der Hinrunde gesetzt, für Sohm, der bis dahin wie immer einer der Besseren war. Nietfeld spielt jetzt hinter den Spitzen, Fetsch neben Boyd. So durcheinander die Wechsel scheinen, so fruchten sie doch: Hilßner schießt einen Freistoß von links auf den rechten Torwinkel, Weis hat den Ball und hat ihn doch nicht. Und Mai, von ganz hinten nach ganz vorn geeilt, drückt ihn ins Tor.
Nur noch 1:2, die Kurve ist plötzlich da und der Glaube zurück. Was wäre das für eine Wiederauferstehung, für eine Umkehrung des Meppen-Traumas, wenn hier heute noch etwas gehen würde. Und wie hier etwas geht! Nur fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer setzt sich Felix Drinkuth links außen das erste Mal wirklich durch, er flankt, Fetsch steigt hoch. Und es steht 2:2.
Was dann geschieht, wird wohl auf immer im Totenbuch der HFC-Aufstiegsträume vermerkt sein, mit Tinte aus Trauerflor. Wieder geht Carls auf links auf die Reise, er läuft und läuft und läuft allen davon und flankt und ein anderer Kölner leitet weiter in die Mitte, wo nur noch Papadopoulos herbeirutscht, der auch nichts mehr machen kann. Seaton schiebt ein. Köln führt nun 2:3.
Fassungslosigkeit auf den Rängen, Fassungslosigkeit auf dem Rasen, wo nur Mai und Boyd nicht konsterniert wirken. Das Konzept ist jetzt Anrennen, sich reinwühlen in ein Spiel, das trotz der fünf Treffer alles andere als ein Festival ist. Halle versucht, noch einmal zurückzukommen. Bis Köln rechts außen angreift, Kai Eisele weit außerhalb seines Strafraumes zur Stelle ist, den Ball aber nicht etwa wegknallt, dass es das Stadiondach abhebt. Sondern stehenbleibt, als sei er vor einen Bus gelaufen. In Zeitlupe stürzt er. Lewerenz nutzt die Gelegenheit und befördert den Ball relativ geruhsam aus 30 Metern ins Tor.
2:4 und Ende aller Hoffnungen. Ziegner bringt Jannes Vollert als Abwehrchef, um Mai mit in den Sturm zu stellen, aber das ist mehr Rückstandsroutine als ernsthafte Fanfare zur letzten Attacke. Es sind noch zehn Minuten auf der Uhr, die runterrasen, während sich die Ränge leeren. Fetsch ballert noch einmal an einem Pfosten stehen mit aller Kraft an den anderen. Dann, in der letzten Sekunde der Nachspielzeit, ist tatsächlich Sebastian Mai zur Stelle, um aus einem halben Meter noch das 3:4 zu machen. Es wird danach nicht noch einmal angestoßen.
Die ersten Punkte gegen den Abstieg, gegen den jede Mannschaft in einer solchen Verfassung automatisch spielt, wird der HFC woanders holen müssen.
Seit dem EU-Austritt 1985 versuchen immer wieder kleine Gruppen von Flüchtlingen, Grönland über den gefährlichen Landweg zu verlassen. Es gelingt niemandem.
Es war in jener dunklen Zeit des kalten Krieges, als die Welt festgefroren in Blöcken lag, zu denen man gehören musste. Dennoch war eine Kolonie des Staatenbundes, der heute behauptet, damals schon die EU gewesen zu sein, stinksauer. Schiffe aus der EU, zumeist mit Heimathafen in Deutschland, fischten den ganzen grönländischen Fisch weg. Konzerne aus der EU gruben den grönländischen Boden um. Alle hatten etwas dazu zu sagen. Nur die Grönländer nicht. Es kam, wie es 38 Jahre später wieder kommen würde: In einer Volksabstimmung entschieden die zumeist dem Volk der Inuit angehörenden Inselbewohner, dass Grönland kein Mitglied der Europäischen Gemeinschaft mehr sein wollte.
Am 23. Februar 1982 gingen die Inuit zur Urne. Und stimmten für den Inout. Am 1. Januar 1985 trat der Austritt in Kraft.
Elmar Brok, damals ein blutjunger, fescher Polittruk, kommentierte wie immer, wenn jemand die EU verlassen will, väterlich streng: "Das war eine Fehlentscheidung, für die bitter bezahlt werden muss." Und der große alte Europäer mit dem traurigen Seehundsbart behielt Recht.
Im vierten Jahrzehnt nach dem Inout ist Grönland eine Weltgegend, die weitgehend unbewohnt ist. Eis bedeckt die von Investoren verlassenen Gebiete, die Bürger sind arm, es ist kalt, die riesige Insel ist weit weg gerückt von Europa, wo man heute kaum noch über sie spricht. Kahle Berge stehen hier, Gletscher haben sich die einst so vielversprechenden Bergbaugebiete zurückgeholt. Es gibt kaum vorschriftsmäßig gekrümmte Gurken, dafür aber klimaschädliche Glühbirnen, Dieselfahrzeuge und kaum Veganer.
Grönland hat bitter bezahlt dafür, dass in der EU nur noch den Status eines „assoziierten überseeischen Landes“ mit den Vorteilen einer Zollunion (vgl. Art. 188 EG-Vertrag) genießt und gemäß Art. 3 Abs. 1 Zollkodex nicht einmal zum Zollgebiet der Gemeinschaft gehört. Kein Elmar Brok vertritt die Interessen der Inuit, nicht einmal irgendein anderer Politiker. Kein Martin Schulz kümmert sich rührend, kein Ralf Stegner ist besorgt, keine Ursula von der Leyen macht sich Sorgen um das künftige Verhältnis, kein EU-Flottenbesuch bringt Licht in die dunklen Zeiten, dort oben, im Norden, .
Der vorerst letzte Akt im Ausstiegsdrama um Großbritannien wurde im Europäischen Parlament geschrieben, wo die nach dem Exit der Briten verbleibenden Abgeordneten der Rest-EU-Staaten beschlossen, den scheidungswilligen Ex-Partnern keine Hürden mehr in den Weg zu stellen. Das Parlament zeigte sich großzügig und machte 36 Stunden vor dem Austritt die Tür auf, durch die Briten nun gehen können.
Mit dem Abkommen zum Austritt Großbritanniens beginnt nun ein Kampf darum, wie sich die keineswegs fehlenden Milliarden angesichts der günstigen Gelegenheit von wem am besten unauffällig herbeischaffen lassen. Die EU lebt schließlich hauptsächlich vom Verteilen, ist weniger Geld da, das zum Verteilen zur Verfügung steht, droht weniger Kontrollbedarfm, weniger Arbeit, ganze, bisher mit Großbritannien beschäftigte Abteilungen müssten womöglich abgewickelt werden.
Das erste Interesse jeder Organisation aber ist dasselbe wie das erste Interesse jedes Organismus. Selbsterhaltung steht im Mittelpunkt, Selbsterhaltung, die keine Rücksicht darauf nehmen kann, dass zwölf Prozent der Einzahler, zwölf Prozent der potenziellen Empfänger und der zweitgrößtevon derzeit nur elf Nettoeinzahlern der EU sich verabschiedet. Als der liberale Abgeordnete Guy Verhofstadt in der feierlichen "Formsache" (SZ) "Abstimmung zum Brexit"sagt, "wir werden Sie und euch in der Zukunft vermissen", fühlen Millionen deutsche Steuerzahler mit. Von den großen Mitgliedsstaaten zahlen nun nur noch Frankreich und Italien in die gemeinsame Kasse ein. Der Rest der Länder, die nicht mehr bekommen, als sie geben, besteht aus mittelgroßen Mitgliedern wie Finnland, Belgien und den Niederlanden, deren Beitrag jeweils im sehr niedrigen einstelligen Milliardenbereich liegt.
Die tausend oder 3000 Milliarden, die die neue Kommissionschefin Ursula von der Leyen für einen "Mann-im-Mond-Moment" (von der Leyen) ausgeben zu wollen angekündigt hat, werden von dort sicher nicht kommen können. Also werden sich alle Blick in den nächsten Tagen nach Berlin richten, wo der Staat besonders gut gewirtschaftet hat und der Finanzminister seit Monaten nicht mehr weiß, wohin mit dem ganzen Geld.
Es wird sich sicher ein Weg finden, das Geld außer Landes zu bringen, wo es von Brüssel aus durch fürsorgliche Beamte mit einem unbestechlich sicheren Blick für Notwendigkeiten und Förderbedarf in den Mitgliedsstaaten gerechtigkeitsschaffend neu verteilt wird. 25 Milliarden zahlt Deutschland derzeit, zwölf Milliarden finden nach einigen Runden auf dem Verteilungskarussell den Weg zurück und enden als stolz beschilderte Straßen, Brücken und Parkanlagen. Pro Einwohner macht das Land so pro Jahr nur etwa 158 Euro minus, pro Steuerzahler nur knapp 300.
Das ist nicht einmal ein Euro pro Tag, viel weniger als eine teure Kugel Eis. Und selbst wenn Deutschland alle Beitragspflichten Großbritanniens übernimmt, wäre es kaum mehr.
Sie hat selbstverständlich ein Buch geschrieben, wie man das derzeit so macht, wenn man hervorragende Umfragewerte, Aussichten auf Regierungsbeteiligung und die Aufgabe hat, die Welt zu verändern. Katharina Schulze ist als Chefin der Grünen in Bayern zwar nur ein Platz am Katzentisch der grünen Weltrevolution versprochen. Doch mit "Mut geben, statt Angst machen: Politik für eine neue Zeit" weist Schulzes literarisches Werk schon aufgrund der Tatsache den Weg in eine lichte Zukunft, dass Parteichef Robert Habeck das 200-Seiten-Bändchen mit einem Vorwort veredelt hat.
Katharina Schulze, überregional bekanntgeworden, nachdem sie binnen eines Jahres schonungslos sich selbst gegenüber 124.000 Flugmeilen absolvierte, um die Erderwärmung aufzuhalten und in Kalifornien ein Eis zu essen, ging am Mittwochabend zu Markus Lanz ins ZDF, um ihre Ideen dort zu promoten - ein Wagnis, denn Lanz gilt inzwischen als letzter Journalist im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Der Südtiroler fragt garstig nach, wo seine Kollegen schon erfreut nicken, er spricht mit Leuten, die andere gar nicht erst einladen, und er lässt seine Gäste meist ausreden, ohne sich als Richter über das Gesagte zu inszenieren.
Sternstunde des deutschen Fernsehens
Ein Wagnis für Schulze, dem Mann entgegenzutreten, der den Job des Late-Night-Talkers mit Gelassenheit und mehr als geheucheltem Interesse ausfüllt. Und so wurde der Auftritt der 34-Jährigen zu einer Sternstunde des deutschen Fernsehen - Amüsant und bildend, unterhaltsam, dramatisch zuweilen und mehr als nur ein bisschen furchterregend, so verlief die Sendung, die ihre Zuschauerinnen und Zuschauer in den Bann zog wie selten eine Buchvorstellung im Fernsehen.
Verantwortlich dafür war natürlich Katharina Schulze, eine dralle Dame mit einem grellen Dauerlächeln im Gesicht, deren hohe Stimme zwischen Enerviertheit und aufgeregtem Eigensinn tirilliert. Schulze, die ihr Abi mit 20 ablegte und danach sechs Jahre Interkulturelle Kommunikation, Politikwissenschaft und Psychologie studierte, wirkte wie ein Biohuhn auf Speed, das sinnfreie Aussagen in einem endlosen Strom legt. Egal, was Lanz fragte, ob nach Verkehr oder Energie oder Versorgungssicherheigt oder Parkplätzen, die grüne Spitzenfrau, deren politische Karriere wie üblich und vorgeschrieben als Mitarbeiterin einer grünen PolitikerIn begann, krähte und grinste, sie lächelte Nachfragen zu Boden und ließ immer wieder wissen, was "Politik" aus ihrer Sicht alles ganz wunderbar zu regeln habe, damit alle Menschen auf der Welt ganz, ganz viel toll glücklich werden.
Markus Lanz und der ebenfalls am Gespräch beteiligte frühere RP-Chefredakteuer Matthias Bröker begriffen sichtlich erst ganz langsam, dass ihnen hier ein Mensch gegenübersaß, der nicht mehr Herr seiner selbst war. So gut Katharina Schulze das Lexikon der politischen Blabla-Begriffe auswendig gelernt hat, so schlecht ihre Performance als Beantworter von Fragen: "Genau", beginnt jede ihrer Entgegnungen, ehe das dünne Stimmchen beginnt, weitschweifig über sehr weit abseits gelegene Aspekte anderer Themen zu kreischen.
Als an der Studiorückwand ein Foto von Windkraftanlagen erscheint, die hoch über ein paar Wohnhäusern aufragen, hält Katharina Schulze das für eine Montage. Als Lanz sie aufklärt und fragt, was sie denn meine, wie hoch der Abstand zwischen Wohnbebauung und Windrädern sein sollte, betont, sie jedenfalls nicht so hoch wie in Bayern, wo die Regel gilt, das es in einer Entfernung der zehnfachen Windkraftanlagenhöhe keine Anwohner geben darf. Sie sei für die Regelung aus dem Bundesgesetz, sagt sie. Der grausame Lanz fragt nun nach, wie die Regelung aussehe. Katharina Schulze weiß es nicht.
Zu viel Garderobensekt?
Die Freude, die Schulze dabei ausstrahlt, kann kaum natürlichen Ursprungs sein. Zu viel Kaffee, zu viel Garderobensekt? Die Pupillen der grünen Spitzenfrau, die hier abwechselnd als Bundesverkehrsminister, Bundeswirtschaftsmninister, Bundesenergieminister und grüne Weltregierung auftritt, sind nicht zu erkennen. Die üblichen Symptome allerdings schon: Schnell sprechen, laut, zusammenhanglos und verwaschen, Sätze verschwinden in der Mitte, andere Sätze beginnen mit dem ihrem eigenen Ende und gipfeln jeweils in der Anrufung der "Pariser Beschlüsse", ohne die ein Leben auf der Erde nicht vorstellbar ist. Konkrete Antworten gibt es nicht, auf nichts, stattdessen werden Worthülsen wie "grüne Mobilitätsgarantie", "autofreie" Innenstadt und "gerechte Klimawende" abgeschossen. "Grünes Wellness-Sprech" nennt der garstige Lanz das. Aus Kulleraugen schaut ihn Katharina Schulze an, die selbst gar nicht mitbekommt, das sie ihrer eigenen Hinrichtung beiwohnt.
Markus Lanz betrachtet Katharina Schulze an dieser Stelle seiner Sendung teilweise minutenlang wie einen wunderlichen Käfer, der auf seinem Frühstücksteller gelandet ist und dort Operarien singt. Man bangt automatisch mit der grünen Revolutionärin - wird der gelegentlich rücksichtslose Moderator die eine entscheidende Frage stellen? Wird er wirklich so unhöflich sein? Und fragen: "Frau Schulze, was haben Sie eigentlich genommen?"
Das allein hält die Spannung hoch, geschieht aber schließlich doch nicht. Lanz ist Gentleman, er spürt, dass sich Millionen Zuschauer im Lande die Frage längst selbst beantwortet haben. Man tritt nicht auf Menschen, die ohnehin schon hilflos am Boden liegen und das selbst noch nicht einmal bemerkt haben.
Eine schrille Sirene im roten Kleid
Schulze, die auch schon einmal gefordert hatte, das Grundgesetz aufzuheben und eine andere Republik mit Männerabgeordneten und Frauenabgeordnetinnen aufzubauen, die nicht mehr Vertreter des ganzen Volkes sein sollen, sondern die bestimmter Partikularinteressen, macht derweil einfach weiter. Schrill und schamlos, eine Sirene in rotem Kleid und schwerzer Strumpfhose, die ihre mäandernden Ausrufesätze mit fliegenden Gesten begleitet und von einer Welt schwärmt, in der Straßen nur noch zum Schlendern da sind und Politik dazu, "breite Fahrradwege" zu beschließen und einen "ÖPNV, der mehr transportieren kann".
Schulze hat ganz offensichtlich nicht eine einzige Lösung für nicht ein einziges auch nur randständiges Problem. Sie hat sich selbst und ihre Vorstellung von einer Welt, in der ökonomische Gesetze durch politische Beschlüsse aufgehoben, andere Länder durch das verführerisch glitzernde deutsche Beispiel höchster Energiepreis zur Nachahmung bewegt und das "Erneuerbare Energiengesetz" sogar "in viele andere Länder exportiert" (Schulze) worden ist.
Auf Nachfrage von Bröker, der in dieser späten Phase der Sendung mit Schulze milde und nachsichtig spricht wie mit einem verwirrten, in einem Fieberschub glühenden Kind, weiß Katharina Schulze selbstverständlich nicht eines jener Länder zu nennen.
Schon immer war der Staat der größte Dealer auf dem deutschen Glücksspielmarkt. Die Lottogesellschaften der Länder dienten Landesregierungen als Portokasse, mit deren Hilfe Landschaftspflege ungestört betrieben werden konnte. Private Anbieter, die das System störten, wurden ins Aus getrieben, gegen die, die schon im Ausland saßen, erwogen Fachpolitiker Internetsperren und Zugangsbeschränkungen. Selbst der Umstand, dass Europarecht als höherrangige Vorschrift es jedem Wettanbieter, der irgendwo in der Wertegemeinschaft eine legale Niederlassung betreibt, erlaubt, auch in Deutschland seinen Geschäften nachzugehen, hinderte deutsche Politiker über ein Jahrzehnt lang nicht daran, die geltenden Regeln zu befolgen. Zu schmerzhaft schien der Ausfall, der den staatlichen Lottounternehmen durch Online Casino Ratgeber drohte.
Das deutsche Glücksspielrecht glich dem Berliner Hauptstadtflughafen. Immer wieder geändert, immer wieder tauglich allenfalls für die Parallelwelt, in der die Verantwortlichen leben. Es waren nicht die offenen Grenzen, die zum ersten Mal zeigten, dass Deutschland die Zeiten hinter sich gelassen hat, in denen klare Regeln galten, die dann auch durchgesetzt wurden. Schon beim Versuch, seinen Bürgern das Wetten auf Sportergebnisse zu verbieten, hatten die 16 Landesregierungen zuvor gezeigt, dass sie in der Lage sind, Gesetze zu erlassen, die zuerst von Gerichten als europarechtswidrig abgeurteilt werden, ehe sie anschließend vom Gesetzgeber selbst für nicht mehr anwendbar erklärt wurden. Es ging dann ganz ohne rechtliche Grundlagen, neun Jahre lang, denn die 16 Bundesländer zeigten sich auch außerstande, irgendeine Einigung über eine praxistaugliche Nachfolgeregelung zu finden.
So warben irgendwann sämtliche Bundesligaklubs auf Banden und Trikots für Sportwetten, die eigentlich illegal sind. Während die politische Klasse störrisch behauptet, Behörden hätten das Recht, gegen Sportwettenanbieter vorzugehen, denn die seien in Deutschland nicht erlaubt. Der Bürger wettete, Torwart-Titan Oliver Kahn warb für Wetten, Staatsanwälte schauten bei Sportübertragungen, bei denen Wettwerbung alle naselang auftauchte, geflissentlich weg. Und wer wollte, konnte sich den Bauch halten vor Lachen über so viel Staatsversagen.
Jetzt erst, fast ein Jahrzehnt nach Inkrafttreten der letzten Fanatsieregelung, haben sich die Ministerpräsidenten zusammengerauft. Und eine würdige Neuregelung ausbaldowert: Geleitet und geführt von einer neuzugründenden zentralen Glücksspielbehörde der Länder (GlübL). bei der Anbieter eine Lizenz beantragen müssen, sollen einmal mehr "strenge Regeln zum Spielerschutz", eine "Sperrdatei" für Spielsüchtige und die Einhaltung von staatlich vorgegebenen Werbezeiten im Internet durchgesetzt werden.
Danach darf für Sportwetten im Rundfunk und im Internet zwischen 6.00 und 21.00 Uhr nicht geworben werden - Veranstaltungen wie die laufende Handball-EM, bei der der Wettanbieter Unibet auch bei Nachmittagsspielen großflächig auf der Spielfläche wirbt, dürften dann in Deutschland ebensowenig übertragen werden wie Spiele der Champions League, der Europaleague oder der Fußball-Bundesliga. Verboten bleiben auch die meisten bei Zockern beliebten Live-Wetten auf das nächste Tor oder den nächsten Einwurf, allerdings nur bei in Deutschland lizensierten Anbietern.
Alle anderen können weiter machen, was sie wollen. Und der deutsche Gesetzgeber kann weiter nichts dagegen tun.
Beispielhafter Datenschutzverstoß: Die Internetseite des Verbindungsbüros des EU-Parlaments für Deutschland ist bis heute unverschlüsselt.
Anlässlich des Europäischen Dateschutztages hat die EU-Kommissionnicht nicht nur angekündigt, mit der Abschaffung des Kleingeldes endlich den Einstieg in den Ausstieg aus der anonymen Bargeldzahlung zu starten, sondern auch härtere Maßnahmen zur Durchsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in der Gemeinschaft versprochen. Mit der DSGVO, einer 99 Artikel in 26 Sprachen umfassenden Richtlinie, hatte die EU ursprünglich versucht, das aus den USA kommende und nach amerikanischen Vorgaben funktionierende Internet zu einer europäischen Sache zu machen, indem Daten einer "Rechtmäßigkeit der Verarbeitung" unterworfen werden und Personen fortwährend über die "transparente Information, Kommunikation und Modalitäten für die Ausübung der Rechte der betroffenen Person" informiert werden müssen.
EU-Parlament ignoriert eigene Regeln
Die neuen Regeln waren allerdings so kompliziert zu verstehen und umzusetzen, dass selbst das EU-Parlament, das sie verabschiedet hatte, sich weigerte, sie zu befolgen. Auf allen anderen Internetseiten lösten sie immerhin eine Welle neuer Cookie-Warnungen aus, blieben aber sonst folgenlos. Das will die neue EU-Kommission nun ändern. Nachdem der deutsche Bundesdatenbeauftragte Ulrich Kelber die weitgehend gescheiterte Verordnung schon vorab „im Großen und Ganzen" zu einem "Erfolg" erklärt hatte, weil es gelungen sei, ein Bußgeld in Höhe von 14,5 Millionen Euro zu verhängen. Wichtig sei nun aber ein härteres Vorgehen, bei dem die weltweit weitgehend missachteten Vorschriften der DSGVO „insbesondere durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Datenschutzbehörden“ besser durchgesetzt werden müssten.
Datenschützer strafen mit kostenlosen "Verwarnungen"
Wie Věra Jourová und Didier Reynders, die Datenschutzverantwortlichen der EU-Kommission, erklärten, müssten die EU-Mitgliedstaaten die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen, um Verstöße zu verfolgen. Schließlich würden die Datenschutzbehörden der Länder mit EU-Mitteln unterstützt, wenn sie ihr Vorgehen im Europäischen Datenausschuss abstimmten. Bei diesem Hinweis handelt es sich um eine typische europäische Lösung: Die europäischen Datenschutzvorschriften schreiben eine sogenannte "One-Stop-Shop"-Lösung für die Datenschutzbehörden der Mitgliedstaaten vor, nach der jeweils nur ein Staat sich um ein Datenschutzproblem mit bei ihm ansässigen Firmen oder Behörden kümmern soll.
Dass alle diese Behörden nichts dergleichen tun, liegt aus Sicht der EU an einer immer noch nicht ausreichenden "Zusammenarbeit zwischen den Datenschutzbehörden“. Seit Inkrafttreten der neuen strengen Datenregeln hätten die Datenschutzbehörden allerdings bereits eine Reihe von Durchsetzungsentscheidungen getroffen, derzeit liefen zudem „umfangreiche grenzüberschreitende Ermittlungen", jedoch noch nicht gegen Parlamente und staatliche Institutionen, sondern gegen "Einzelpersonen in vielen Mitgliedstaaten“. Je nachdem, wie gut es gelingt, hier hohe Bußgelder einzutreiben, will die Kommission eine Gesamtbewertung der DSGVO bereits im Frühjahr vorlegen, die dann unbedingt positiv ausfallen soll.
Der Euro-Einheitsstecker ist eine unerfüllte Sehnsucht zahlloser EU-Kommissare.
Es könnte diesmal in der Tat gelingen. Elf Jahre erst versucht die EU-Kommission, die Hightech-Konzerne der Welt dazu zu zwingen, einheitliche Ladestecker anzubieten. Kein einfaches Unterfangen, denn keine der großen Anbieterfirmen hat ihre Heimat irgendwo in Europa, dem ehemaligen Hightechland.
Doch ihr Ziel verfolgen die zuständigen EU-Kommissare mit typisch europäischer Hartnäckigkeit: Seit sich der damals in der Kommission Barolo Nummer 1 zuständige Kommissar Günter Verheugen im Jahr 2009 zum ersten Mal darüber ärgerte, dass der Ladestecker seines funkelnagelneuen iPhone nicht in die Buchse seines auf ein Android-Handy vertrauenden Kollegen Janez Potočnik passen wollte, wechselten die Kommissarsbesetzung, die EU-Kommisionspräsidenten und die die Firmenchefs auf der anderen Seite.
Was blieb, war neben Angela Merkel der Wunsch nach einer uniformen Einheitlichkeit, die es erlauben würde, endlich alles in alles reinzustecken, ohne dass es kniept oder knirscht.
Alles soll überall reingesteckt werden können
Wie die EU-Einheitszeit, mit der der greise Europachef Jean-Claude Juncker am Ende seiner Amtszeit der Versuch unternommen hatte, seinen Wikipedia-Eintrag positiv abzurunden, trifft das konsequente Bemühen des derzeit mit der Angelegenheit betrauten Vizepräsidenten der EU-Kommission Maroš Šefčovič auf Hightech-Hürden. Die Hersteller verweisen jeweils darauf, dass ihre Stecker besser seien. Niemand scheint bereit, seine Bauart zugunsten der der Konkurrenz aufzugeben.
Draußen im Land will zudem niemand eine Diskussion über einheitliche Ladestecker für alle Smartphones führen, denn alle haben Adapter oder dankt stets mitgelieferter Ladekabel einen Vorrat für alle Gerätelöcher angelegt, der für drei Leben reichen würde. Euro-Skeptiker hingegen trauen einer Gemeinschaft, die es in selbsterklärten 75 Jahren friedlicher EU-Existenz zwar geschafft hat, einen Stecker namens Eurostecker EN 50075, Steckertyp C, „CEE 7/16“ zu erfinden. Dessen Kompatibilität jedoch bereits an der britischen und irischen Grenze endet.
Auch beim sogenannten Schuko-Stecker, 1925 von Albert Büttner in Lauf an der Pegnitz entwickelt, versagte Europa nahezu hundert Jahre lang. Der deutsche Stecker passt nicht in Großbritannien, Spanien und Italien. Für den Einsatz in Frankreich ist er mechanisch inkompatibel. In Osteuropa hingegen lässt er sich nur ohne den namensgebenden Schutzkontakt nutzen.
Den Kampf gegen diesen Wildwuchs hat die EU längst aufgegeben. Zu teuer, zu viele nationale Egoismen, zu viele Steckdosen, die ersetzt werden müssten. Im Smartphone-Bereich hingegen halten es die Kommissare für unmöglich, sich dauerhaft auf mit den drei Bauarten USB, USB-C und Lightning zu leben. Skeptisch sind auch die Bürgerinnen und Bürger, die mutmaßen, dass am Ende des EU-Handysteckerreformprozesses 17, 23 oder gar 28 verschiedene Stecker stehen könnten.
Der EU-Einheitsstecker als Hoffnungssymbol
Mit einem neuen Gutachten zu den Möglichkeiten der Einführung eines entsprechenden EU-Einheitsstandards für Handystecker versucht Maroš Šefčovič nun allerdings dennoch ein weiteres Mal, Dynamik in den Regelungsprozess für künftige einheitliche Stecker zu bringen. Eine Regulierung von Steckern sei dringend notwendig, so der EU-Vertreter, denn damit könne auch mit Blick auf den Klimawandel viel Kabel eingespart werden. Zudem lasse sich den nach dem Austritt Großbritanniens verbleibenden 440 Millionen Europäern so zeigen, dass die EU das Leben einfacher und gerechter mache.
Wenn sonst schon nichts geht und nirgendwo ein Fortschritt zu sehen ist, dann wenigstens hier. Doch es ist ein Kampf, den es schnell und entschlossen zu führen gilt, damit er noch gewonnen werden kann. Bereits heute verfügt fast die Hälfte der neu auf den Markt kommenden Smartphones über die Fähigkeit, sich per Wireless Charging nach dem Qi-Standard laden zu lassen - ganz ohne Kabel.
Gewänne die EU-Kommission ihren Krieg gegen den dreiteiligen Ladekabeldschungel im üblichen Zeitrahmen europäischer Lösungen, wäre der schreckliche Kabelsalat nach rund 20 Jahren voller Debatten, Diskussionen und Kabelinitiativen - also etwa im Jahr 2029 - Geschichte. Die Übergangszeit für die Hersteller endete dann vermutlich um das Jahr 2033 herum.
Während das letzte Handy ohne Drahlos-Ladefunktion bereits im Jahr 2026 hergestellt worden wäre.
"Warmer-Pulli-Tag" war gestern, demnächst wird mit Tweets geheizt.
Lange, fast schon viel zu lange ist nicht mehr geredet und berichtet worden von Ursula von der Leyens großem grünen Plan zur ökologischen Transformation Europas. Deutschland zerstreitet sich über seinen Energieausstieg, die nach dem Abschied Großbritanniens verbleibenden Mitgliedsstaaten über die künftigen EU-Beiträge und die in der Stunde der Not von der Hardthöhe nach Brüssel geflüchtete Frau mit den beiden saubersten Diensthandys der Welt muss sich gegen neue kleingesitige Kritik verteidigen. Dabei sind 72.000 Euro Einrichtungskosten für die neue Einzimmerwohnung der EU-Kommissionspräsidentin wirklich nicht zu viel: Gerademal 0.00016 Euro kostet die Unterbringung ihrer neuen Präsidentin jeden EU-Bürger, viel weniger als eine Kugel Eis und noch viel weniger als die künstigen Klimazölle und CO2-Abgaben am Tag kosten werden.
Abgesehen von einem bemerkenswerten Detail, das von der Leyen selbst in einem kurzen Hauptsatz öffentlich gemacht hatte. "Daten sind ebenso erneuerbare Ressourcen wie Sonne und Wind", offenbarte die CDU-Politikerin da einen Blick ein Schatzkästlein der Grünen Physik, aus dem sich bislang nur die politische Konkurrenz bedient hatte. Die Ablösung der immer noch zu einem Großteil auf Braunkohle und Atom beruhenden deutschen Energieversorgung durch eben diese erneuerbaren Daten eröffnen den Weg zu einer einzigartigen und umweltverträglichen Energieversorgung: Statt mit Kohle wird künftig mit Google-Suchanfragen geheizt, statt Autos mit Benzin anzutreiben, werden Facebook-Posts und Tweets verwendet.
Deutschland wäre zudem schlagartig nicht mehr auf unzuverlässige Energieträger wie Wind, Sonne oder die weitgehend zusammengebrochene Kätzchenindustrie angewiesen. Gegoogelt, gefacebookt und hassgetwittert wird immer, Youtube und Twitch sanneln rund um die Uhr Daten, die, da hat Ursula von der Leyen völlig recht, wie ein unendlich erneuerbarer Energiefluss sprudeln. "Wir werden uns von einer Wirtschaft, die auf fossilen Brennstoffen basiert, hin zu einer nachhaltigen datengesteuerten Wirtschaft entwickeln", freut sich die frühere Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen, Jugend, Arbeit, Soziales und Verteidigung.
Mehr als 50 Prozent Plus in nur zwölf Jahren: Der deutsche Strompreis hält einen einsamen Weltrekord.
Wenn sich ein bittere Wahrheit nicht mehr leugnen lässt, dann muss sie relativiert werden, damit nicht draußen im Lande irgendwann doch Leute auf die Barrikaden gehen. Getreu dieser Devise und getreulich dem guten Rat der Experten der Bundesworthülsenfabrik (BWHF) in Berlin hatte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in dieser Woche ein offenes Geständnis abgelegt. Deutschland habe heute – gemeinsam mit Dänemark – "die höchsten Strompreise Europas", sagte der CDU-Politiker und vermied damit geschickt das eigentliche Geständnis: Deutsche Stromkunden zahlen für Elekrtroenergie nicht etwa gemeinsam mit Dänemark die höchsten Preise. Sondern sie tun das ganz allein und mit deutlichem Abstand zum zweitplazierten Dänemark.
Dass Altmaiers Sprachgebrauch keinem Augenblickseinfall folgte, sondern Kalkül war, zeigte der wenig später folgende Auftritt Angela Merkels beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Dort hielt die Kanzlerin eine Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede eigener Art, sie msprach viel von Transformation und MIOtnehmen, von einem Abschied von allen gewohnten Lebensweisen und vom Umbau Deutschlands und - nachfolgend - der ganzen Welt zu einem CO2-neutralen Lummerland. Mittendrin aber dann der Satz, dass "Deutschlands Bürger über die EEG-Umlage mit den höchsten Strompreis in Europa“ trügen. Mit, so Merkel, die Dänemark zwar nicht erwähnte, aber nahelegte, dass es eine ganze Reihe von Ländern gebe, in denen Bürger so hohe Strompreise zahlen müssen wie in Deutschland.
Das ist nicht der Fall, wie selbst eine Bundesregierung, die über Fachabteilungen in verschiedenen Ministerien verfügt, herauszufinden in der Lage sein müsste. Dass sie es nicht tut oder aber getan hat, die Ergebnisse jedoch verschweigt, belegt, dass Formulierungen wie "Deutschland hat schon auch recht hohe Strompreise" oder "Deutschland zahlt mit die höchsten Strompreise"kein Zufall sind. Die Sprachregelung, inzwischen eingesickert in den Volksglauben, ist nicht falsch, erspart aber die Wahrheit. Provinzpolitiker beten sie nach, Medien nutzen sie gern, selbst Kritiker der Entwicklung relativieren damit eine Entwicklung, an der es eigentlich nichts zu relativieren gibt.
Was heute unter dem Begriff „Identitätspolitik“ läuft, ist die Aufgabe ökonomischer Kategorien zugunsten von kulturellen.
Statt danach zu fragen, wie man für materiellen Ausgleich sorgen kann, kümmert man sich lieber darum, dass jeder sich wertgeschätzt und anerkannt fühlt.
Das hat kurzfristig politisch durchaus Vorteile. Anerkennung ist leichter zu organisieren als materieller Aufstieg. Es reicht, dass man die richtigen Worte findet oder Anteilnahme zeigt, wenn jemand es schwer im Leben hat.
Billiger ist Fortschritt nicht zu haben.
Jan Fleischhauer erklärt die Unendlichkeitsaspekte einer Gleichberechtigungspolitik, die mit jedem Schritt auf ihr Ziel zu neuen Bedarf für mehr Gleichberechtigungspolitik schafft
Der beliebte SPD-Politiker Ralf Stegner macht sich schon seit langer Zeit für ein Kostüm- und Karnevalsverbot stark. Man könne sich auch einfach besaufen, ohne sich zu verkleiden, glaubt er.
Es war bisher noch nicht passiert, hätte aber jeden Moment geschehen können. Historische Beispiele gibt es genug, gerade in Dunkeldeutschland, wo Hitler auch ohne Bart erkannt wird. Ein Kindergarten in Erfurt, nach dem berühmten Sprachpflegebeschluss der Bundesregierung vom Sommer 1998 "zur Ausmerzung der Reste von DDR-Vokabular aus dem Verwaltungshandeln" (ZARDDRVoV) nur kurz "Kita" genannt, bannte die Gefahr jetzt durch einen entschlossenen Verbotsvorschlag an alle Eltern der Insassen: Kinder dürfen in diesem Jahr erstmals sowohl an Rosenmontag wie auch am Faschingsdienstag unverkleidet erscheinen, verkleidete Kinder hingegen erhalten als Faschingsfaschisten keinen Einlass.
Hintergrund ist eine Grundsatzentscheidung aus der Karnevalssaison 2017, als die Interessengemeinschaft Oegg e.V. verbindliche Regeln erlassen hatte, um fragwürdige Faschingsbräuche wie die Verkleidung mit Kostümen, die rassistische, sexistische, kulturalistische oder religiöse Stereotype befördern, um so "Ausbeutung und Unterdrückung von bestimmten Menschengruppen zu rechtfertigen", verbot.
Verkleiden als Indianer, als Kleiner Muck, als Frau, Muselmann aus 1000 und einer Nacht, als Betonhindernis, Schwein, Kuh, Ratte, Nackter, Zeichentrickfigur oder Lastwagen sind seitdem bundesweit moralisch untersagt, dasselbe gilt für Cowboy, Pirat, Putzfrau und Prinzessin. Ein gesellschaftlicher Konsens, den die Erfurter Kita „Campus Kinderland“ beispielhaft umsetzt - der aber gleichzeitig sofort die üblichen Hetzer, Hasser und Karnevalsschützer mit ihren nationalistischen Reflexen auf den Plan rief.
Abschaffung der Tradition heißt es da, beklagt wird zudem eine angebliche Einschränkung des Spaßcharakters der Kindheit und eine übertriebene Rücksichtnahme auf andere Kulturen. Dabei hatte Kita-Betreiber Sebastian Hollnack, ehemals Schatzmeister der SPD in Weimar, den Eltern seiner Insassen nicht einmal direkt verboten, ihren Kindern Faschingskostüme in seine Einrichtung mitzugeben. Mitgebrachte Faschingskostüme müssen allerdings an den beiden sogenannten Faschingstagen im Fach des Kindes verbleiben, weil "wir im Rahmen eines kultursensiblen Umgangs die Feierlichkeiten nicht maximal ausreizen wollen“, wie Hollnack der Bild-Zeitung erläuterte. Ziel sei es, durch ein Verbleiben in den gewohnten Alltagskostümen "für Stereotype zu sensibilisieren, die für die Betroffenen schmerzhaft, zum Teil sogar entwürdigend sein könnten.“
Die Verantwortlichen der Erfurter Kita spielen damit offenbar auf Gender-Zuschreibungen an, die es vielen Frauen unmöglich machen, in Zukunftsberufen wie dem des Influencers oder des Youtubers so viel Geld zu verdienen wie ihre männlichen Kolleginnen. Kinder frühestmöglich ehemals für wichtig erachteter traditioneller Kulturerlebnisse und falscher Prägungen zu berauben, gilt als wichtige Maßnahme zur Beseitigung einer kulturellen Spaltung: 97 Prozent aller kritischen Weißheitsforscher sind sich darüber einig, dass weiß keine Farbe ist, sondern ein Verbrechen, das durch eine Kostümierung, wie sie im Fasching lange Zeit üblich war, nur noch schlimmer wird.
Entglast für die Weltrevolution: Eine Haltestelle in Leipzig.
Es ergab sich im Sommer 2017, dass der wenig später von Bundeskanzlerin Angela Merkel aussortierte Innenminister Thomas de Maizière das den linksextremen Feinden des Rechtsstaates des Instrumente zeigte. . De Maiziere verbot das Nachrichtenportal "linksunten.indymedia.org", bis dato eine zentrale Plattform zur Verbreitung von Bekennerschreiben nach Anschlägen, von Aufrufen zum Hass und zur Delegitimierung des Staates. Über die damals noch großen Parteien herrschte Einigkeit: Der damals gerade als Bundesjustizminister dilettierende Heiko Maas (SPD) sprach von einem „wichtigen Schlag gegen gewaltbereite Linksextremisten“. Die Grünen wollten das alles noch einmal prüfen, vergaßen es dann aber im wenig später beginnenden Wahlkampf glatt. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte protestierte folgenlos.
Zentralorgan von Klassenhass und Intoleranz
Linksunten.indymedia verschwand allerdings nicht. Der zentrale Anlaufpunkt für linke Sektierer, die sich hier Grabenkämpfe um die allerreinste Lehre lieferten, als seien die 70er nie zu ende gegangen, machte einfach weiter. Nur die Internetadresse änderte sich.
Wer auf diese, nunmehr unter "de.indymedia.org" erreichbaren Seiten schaute, fand weiterhin genau das, was einst als Verbotsgrund für den linken Netzuntergrund genannt wurde: Hetze, Hass, Gewaltaufrufe, Bekennerschreiben zu Brandanschlagen, Solidaritätserklärungen mit Terroristen und sonstigen Straftätern, die Ankündigung von Straftaten und die offene Bedrohung von gewählten Volksvertretern. "Wir haben alle schädliche Neigungen", bekennen die Bekämpfer der freien Gesellschaft hier stolz. Ehe zum nächsten Buttersäure-Angriff geblasen wird.
Der Rechtsstaat hatte wieder einmal symbolisch gesiegt, eine Domainadresse diesmal. Die Realität war, dass das beabsichtigte Verbot seine Ziele verfehlt hatte. Nur zugeben musste das niemand, weil keiner danach fragte. Zum Glück aber finden deutsche Behörden und Parteien in der deutschen Linken einen Gegner, der es ebenso gern mit Symbolen hält. Folglich kämpfte die autoritäre Linke seit dem Tag des Verbotes ebenso beharrlich wie getreulich auf die Instrumente des verabscheuten Rechtsstaates vertrauend gegen die Verbotsanordnung de Maizieres.
Manchmal aber muss es auch blanke Gewalt sein, wie jetzt in Leipzig, der Stadt, in der das Bundesverwaltungsgericht in der kommenden Woche über das linksunten-Verbot befinden soll. Steine und Böller gegen das System, das hat in der alternativen Hauptstadt des dunkeldeutschen Sachsen seit Jahrzehnten Tradition. Leipzig ist links, im Landtag lässt es sich vertreten durch eine direkt gewählte linke Abgeordnete, die bei der linksextremistischen Häftlingshilfe Rote Hilfe engagiert ist, über die einst Horst Mahler, Monika Berberich und Irene Goergens zur RAF stießen.
Das passt. Wie bei den Straßenschlachten der linken Partypeople in Connewitz, wo Wartehäuschen im Namen der Weltrevolution entglast und die Fahrräder von Anwohnern aus Rache am kapitalistischen Wirtschaftssystem von jungen Studenten der Politikwissenschaften, der Zahnmedizin und der Geografie krumm getreten werden, geht es auch beim Streitapfel des Symbolkampfes überwiegend um Hetze, Hass und Gewalt. Das angeblich emanzipatorische Medienportal ist brutal, gewalttätig, beleidigend, rassistisch, verfassungsfeindlich und intolerant. Und die selbsternannten Aktivisten, Antifaschisten und Antikapitalisten, die hier überwiegend unter Verwendung des Deutsch-Wortschatzes von Vorschülern Botschaften hinterlassen, die an Klosprüche in abgelegenen Autobahnraststätten erinnern, sind sichtlich intrigante, Recht und die Grundrechte anderer verachtende Klassenkämpfer, die an Freiheitsrechten so wenig interessiert sind wie am Aufbau einer gerechteren Gesellschaft durch ganz normale Arbeit, sei sie körperlich oder geistig.
Stattdessen werden Häuser mit Parolen beschmiert, Büros der politischen Konkurrenz angegriffen, das Eigentum von Feinden wird angezündet und mit richtiggehenden Rufmordkampagnen wird versucht, ausgemachte Gegner zu bedrohen und zum Schweigen zu bringen. An den Hauptkampftagen versammeln sich Hunderte junge, abenteuerlustige Leute zum Mitbomben, Zündeln und Böllerwerfen auf die Schergen des Systems, die sie nicht weniger als Hauptgegner sehen wie ihre Hauptgegner von der Rechten.
Auf ACAB, "all cops are bastards", können sich die erlebnisorientierten Testosteronkids beider Seiten einigen, nur ihre Begründungen klingen verschieden. „Wir rufen noch einmal heutige und zukünftige Militante dazu auf, die Stadt zu zerstören, bevor die Herrschenden, die Eigentümer*innen und ihre Ordnungshüter*innen unsere Ideen, Träume und Räume gänzlich in den Trümmern von Leblosigkeit und digitalem Stumpfsinn versinken lassen“, heißt es bei der Linken, die immer dabei ist, einen „Rechtsruck zurückzuschlagen“, die ,,AfD anzugreifen“ oder irgendwelche Kieze zu verteidigen, ind ie die Verteidiger meist selbst er gezogen sind, nachdem eine Phase der Gentrifizierung erreicht war, die es dem Architektensohn aus Köln erlaubt, ins exotische Leipzig zu ziehen, ohne deshalb auf die Reitstunden am Wochenende verzichten zu müssen.
Auch die Behörden interessieren sich grundsätzlich nicht für die Gewaltandrohungen, Erlebnisberichte von Anschlägen und Ankündigungen von schweren Straftaten, die nahezu täglich bei de.indymedia.org publiziert werden. Man hat das alles doch schon verboten! Wozu nach darauf herumreiten, dass das Verbot unterlaufen wird? Dass die Polizisten, die in Leipzig den Kopf für seine Durchsetzung hinhalten, genausogut zu Hause bleiben könnten, weil an eine Durchsetzung nie gedacht war?
Der letzte Innenminister, der sich zum grassierenden Hass auf der Plattform äußerte, war de Maiziere vor zwei Jahren bei der Begründung des Verbotes. Seitdem geht alles weiter wie zuvor. Nur eben ohne Strafverfolgung, Hausdurchsuchung oder auch nur einer Ankündigung von Ermittlungen. Ebenso halten es die Medien im Land, wie immer ein Chor, der dasselbe singt oder eben auch gemeinsam schweigt: Als hätten sie keinen Internetanschluss, schauen sie konsequent weg.
Statt Bratwurst wieder Brennesselsuppe: Jetzt zahlen die Alten die Rechnung für ein Leben als Klimaschädlinge.
In den Jahren direkt nach dem Krieg haben sie sich vollgefressen, später waren sie es auch, die durch den Aufbau einer klimavernichtenden Montanindustrie mit klarem Fokus auf den Export die Kindheit von Millionen zerstörten und die Zukunft der Kinder von heute aufs Spiel setzten. Angehörige der Generationen, die zwischen 1940 und 2000 geboren wurden, gelten inzwischen nach allgemeiner Einschätzung als größte Bedrohung für die Fortexistenz der Menschheit. Als "Umweltsäue" gelten sie im öffentlich-rechtliuchen Rundfunk - und wie dessen Name schon sagt: Zu Recht.
Vor allem die Älteren unter ihnen, die "nicht mehr lange hier sein werden", wie die Jugendbewegung Fridays for Future kürzlich festgestellt hatte, gelten als geriatrische Gefahr: Sie säen nicht mehr, sie schrauben nicht, zahlen kaum noch in die Sozialkassen ein und nur halb in die des notleidenden Finanzministers. Und sie ernten dennoch nicht nur, sondern sie liegen Mutter Natur auch weiter auf der ohnehin angespannten Klimabilanz.
Klar ist, dass es in einer alternden Gesellschaft einer grünen "Transformation" (Angela Merkel) ungeahnten Ausmaßes bedarf, um die Klimalast zu mindern, die Rentner, Senioren, Pensionäre und Altenheimbewohner darstellen, ohne dass sie zugleich irgendeinen nützlichen Beitrag zum Überleben der Erde im Klimanotstand zu leisten vermögen. Getreu dem Motto "wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" hat jetzt ein Altenheim im westdeutschen Bochum erste Schritte eingeleitet, die Fortexistenz aussortierter Alter auch ohne das eigentlich aus Klimagründen erforderliche "sozialverträgliche Frühableben" (Karsten Vilmar) umweltfreundlicher zu machen.
Dazu setzt die Einrichtung der früheren Arbeiterwohlfahrt ihren Insassen auf Fleischdiät, Oma und Opa bekommen als Bratwurst künftig nur Würstl, die 100 statt 140 Gramm wiegen, in der Bolognese wird das Gehackte durch Gemüse ersetzt und statt Soljanka soll es wie früher Brennnesselsuppe geben. "Die alten Leute sind das teilweise noch gewohnt", heißt es in Bochum, "und sie sind auch gern bereit, etwas für die Zukunft ihrer Enkel zu opfern, wenn man es ihnen so serviert, dass sie es selbst gar nicht mitbekommen."
Obwohl rund 75 Prozent des weltweit verzehrten Fleisches von Tieren gefressen wird, gilt der menschliche Fleischkonsum Kritikern als "Klimakiller Nummer eins" (RND), der sich symbolisch bekämpfen lässt. Das wissen auch die Betreiber des Heinrich-König-Seniorenzentrums in Bochum, die bei den ihn anvertrauten alten Leuten genau aus diesem Grund künftig am Fleisch sparen wollen. „Wir versuchen, den Anteil zu verkleinern“, sagte Sabine Kirschbaum, die Leiterin des Bereiches Hauswirtschaft, gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
In der Testphase, in der herausgefunden werden soll, wie sich die Probanten unter den neuen Bedingungen halten, gibt en einem Tag pro Woche nur noch vegetarisches Essen. An den übrigen Tagen wird der Fleischanteil heruntergesetzt. Man wolle sich langsam an eine klimafreundliche Ernährung herantasten und mit Feingefühl versuchen, die oft starrköpfig an lebenslangen falschen Ernährungsgewohnheiten festhaltenden alten Leute von der großen grünen Transformation zu überzeugen.
Dringend notwendig ist das, denn nach Berechnungen der AWO erzeugt jeder Bewohner eines Pflegeheimes im Schnitt immer noch acht Tonnen CO₂ pro Jahr, ohne der Gesellschaft in irgendeiner Weise noch nützlich zu sein. Acht Tonnen klingen gemessen am deutschen Durchschnitt von fast zwölf Tonnen nach wenig, doch in der Gesamtbilanz der Arbeiterwohlfahrt (AWO) müssen Mehrbelastungen durch den Funktionärsfuhrpark ausgeglichen werden.
Da etwa 40 Prozent der klimaschädlichen Emissionen nach AWO-Erkenntnissen die Verpflegung der Bewohner zurückzuführen sind, bestehen gute Chancen, hier straff nachzuregeln. Ziel ist es, die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens für unnütze Esser zu erreichen.
Dazu müsste der CO2-Ausstoß der Alten bis 2030 noch um etwa 87 Prozent gesenkt werden.
Lisa und Lena sind sogenannte Influencer bei Instagram.
Wer mit Zahlen, Statistiken oder Vergleichen lügen will, und wer will das nicht!, der hat einige grundsätzliche Regeln zu beachten, um nicht sofort aufzufliegen. Einerseits ist es möglich, Zahlen ohne jeden Bezug zu präsentieren. Statt Werte aufwendig in einen Kontext zu stellen und sie damit einzuordnen, bevorzugen es Kenner, sie einfach mit dem Zusatz "weniger als" oder "mehr als" zu versehen. Andererseit besteht immer die Chance, seine selbstausgedachten Ergebnisse völlig ohne Kontext zu präsentieren. Dadurch entgeht man sicher Vorwurf, man habe einen irrführenden Kontext gewählt. Und man erzeugt beim Leser oder Zuschauer sehr sicher das gute Gefühl, etwas über die Welt erfahren zu haben, wie sie wirklich ist.
Niemand muss das glauben, aber es ist immerhin eine Zahl, an der man sich festhalten kann. Sie besagt, dass der Fotodienst Instagram aktuell etwa 19,6 Millionen Nutzer in Deutschland hat. Das mag manchem sehr viel erscheinen, aber darauf kommt es nicht an. Jeder vierte Deutsche besitzt damit einen Account bei der Facebook-Tochter, Säuglinge, Greise und Blinde eingerechnet. Zuletzt betrug das Nutzerwachstum gegenüber 2018 zwar nur noch verschwindend niedrige ein Prozent. Aber das kann natürlich auch daran gelegen haben, dass jeder, der halbwegs internetaffin und fotointeressiert ist, bereits angemeldet war. Die restlichen 75 Prozent der Deutschen interessieren sich nicht für Schminktipps von Teenagern, Urlaubsfotos Unbekannter und Werbung für selbsternannte Prominente.
Umso erstaunlicher sind jetzt Daten über den Einfluss, den sogenante "Influencer" einer Untersuchung zufolge in der Gesellschaft haben. Dabei stellte sich heraus, dass jeder fünfte Deutsche schon Produkte gekauft hat, weil sie von Influencern zum Beispiel auf Instagram beworben worden waren. Ein schöner Erfolg für die neue Werbewelt, in der Menschen den Kakao, durch den sie gezogen werden, nicht mehr nur willig trinken. Sondern auch noch dafür bezahlen, das tun zu dürfen.
Und es hat etwas magisches. Denn von den 19,6 Millionen bei Instagram angemeldeten Deutschen haben damit nur etwa 17 Prozent der Versuchung widerstehen können, Einkaufstipps von Heidi Klum, der "gebürtigen Kölnerin Bianca Heinicke" (DPA), dem Dortmunder Fußballer Marco Reus oder den "Zwillingen Lisa und Lena" (Stern) zu widerstehen. Sie alle sind Influencer, Menschen im Zwischenreich zwischen Halbprominenz und zu Humankapital gewordener Werbeoberfläche. Manche von ihnen sind vielen Deutschen namentlich bekannt, von anderen haben die meisten noch nie gehört. Zusammen aber schaffen sie das Kunststück, 83 Prozent der Instagram-Nutzer derart wirksam mit Werbebotschaften zu penetrieren, dass diese mehr als 15 Millionen Menschen Dinge kaufen, die ihnen Figuren wie "Bibi" oder die Musica.ly-Zwillinge Lisa und Lena empfehlen.
Wer das glaubt, glaubt auch, dass wahre Schönheit von innen kommt und es nachts immer kälter ist als draußen.
Immer mit eigenem Kopf, immer schräg zur Parteiführung. Als Hetzer überführt, muss Thilo Sarrazin die SPD jetzt verlassen, er geht aber nicht zur Deutschen Bank.
Es sind zwei Schicksale, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Zwei ehemalige Sozialdemokraten, der eine Jungsozialist und Vorstand des Falken-Bezirks Braunschweig, der in den 70er Jahren zum marxistischen Flügel der deutschen Sozialdemokratie gerechnet. Der andere schon früh auf der Minderheitenseite seiner Partei, als er um 1990 herum gegen den erklärten Willen der Parteiführung für die deutsche Einheit und gegen die von Oskar Lafontaine und anderen gepredigte Verschiebung der deutschen Einheit auf einen Tag weit in der Zukunft plädierte.
Thilo Sarrazin, seinerzeit Mitte 40, war damals einer der Vordenker der Organisation der Währungsunion. Sigmar Gabriel, gerade 31, immerhin schon Abgeordneter im Kreistag von Goslar und kurze Zeit später als niedersächsischer Landtagsabgeordcneter aufgerückt in den Kreis der Nomenklarura der ehemaligen "Arbeiterpartei" (Willy Brandt). Zwei Karrieren folgten, die kein Romanautor sich schräger ausdenken könnte. Sarrazin wurde unter Klaus Wowereit Berliner Finanzsenator und später Bundesbank-Vorstand. Sigmar Gabriel diente sich unter Gerhard Schröder in die zweite Reihe hoch, wurde nach einer verlorenen Landtagswahl als Pop-Beauftragter bis in bessere Zeiten geparkt und übernahm, als die nicht kamen, schließlich die Führung der SPD.
Als Chef der schrumpfenden Partei war es Gabriel, der nach dem Fall ins erste Umfrageloch auf die Idee kam, das sogenannte "Profil" der SPD durch ein marktplatzreifes Parteiausschlussverfahren gegen den sozialdarwinistischen Fast-Faschisten Thilo Sarrazin zu schärfen. Gefangen von der Vorstellung, eine besinnungslos durch den deutschen Medienglobus jagende Aufregungsorgie können irgendetwas mit dem realen Leben zu haben, orientierte sich der "Hoffnungsträger" (SZ) beim Vorgehen gegen Sarrazin an dem der DDR-Führung gegen den Liedermacher Wolf Biermann. Ebenso wie der hatte sich Sarrazin mit seinen "kruden Thesen" "außerhalb unserer Gesellschaft" gestellt, ebenso wie der könne er nun aber, so glaubte die damalige SEDSPD-Führung, wenigstens genutzt werden, Nachahmern zu zeigen, wo Meinungsfreiheit und sozialistischer Glaube an "unser Bild vom freien und zur Emanzipation fähigen Menschen" ende.
Acht Jahre mühte sich die SPD anschließend unter Gabriel und seinen Nachfolgern, den Mann loszuwerden, der für eine aussterbende Idee von der SPD steht. Sarrazin ist mehr kalter Vernunftmensch als glühender Revolutionär, ein Pragmatiker der Macht wie der in seiner Partei stets misstrauisch beäugte Helmut Schmidt, den die SPD erst zur bewunderten Ikone erhob, als er die aktive Politik verlassen hatte. Sarrazin ist auch mehr Bestsellerautor als Arbeiterführer, während Sigmar Gabriel keines von beiden war: Das letzte Buch des Niedersachsen, ein 2018 erschienener Klassiker namens "Zeitenwende in der Weltpolitik: Mehr Verantwortung in ungewissen Zeiten", rangiert derzeit auf Platz 278.000 der Verkaufslisten. Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" belegt auch acht Jahre nach Erscheinen Platz 180.
Zwei Boxer unterschiedlicher Gewichtsklassen. So mobilisierte die deutsche Sozialdemokratie für dasgeplante Feme-Verfahrens, was immer den führenden Genossen hilfreich zu sein schien, den Abweichler loszuwerden. Jedes Mal aber war es Sarrazin, der am Ende sein Parteibuch hochhielt und trotzig verkünde, er freue sich, dass er weiter SPD-Mitglied bleiben könne. Gabriel dagegen, inzwischen von der Nahles-Fraktion aus Amt und Ministerwürden gejagt, rächte sich auf seine Weise subtil, aber wirkungsvoll an seinen Nachfolgern, indem er am Tag vor der Schicksalswahl im dunkeldeutschen Thüringen durchsickern ließ, dass ein Sozialdemokrat immer auch andere Machtoptionen hat.
Die beiden Lebenswege der beiden engagierten Sozialdemokraten trennten sich hier. Gabriel, enttäuscht vom mangelnden Vertrauen der Partei, wandte sich gegen den neuen neuen neuen Kurs seiner Partei, gegen das neue Personal, gegen alte Genossen auf neuen Posten und gegen neue Namen mit skurrilen Ideen. Von Thilo Sarrazin war hingegen wenig zu hören, der Rausch der Enthemmung, in dem der Mittsiebziger auf dem Höhepunkt seines Ruhms für alles Unheil der Welt verantwortlich gemacht worden war, verwehte. Donald Trump war auf der Bühne erschienen. Für eine "Debatte um Sarrazin" (dpa) war kein Platz mehr in der "Tagesschau", die jetzt Fake News jagen und Björn Höcke die Maske vom Gesicht reißen musste.
Es war dann das neue neue Spitzenteam Esken/Borjans, das endlich einParteigericht fand, das den früheren Berliner Finanzsenator aus der SPD ausschloss. Und es war Sigmar Gabriel selbst, der die Partei verließ, um sich der Deutschen Bank anzuschließen, eine der wenigen Institutionen weltweit, die im letzten Jahrzehnt noch mehr Federn hat lassen müssen als die älteste deutsche Partei. Im Jahr 2000 noch die zwölftgrößte Bank der Welt, ist das Geldhaus inzwischen um fünf Plätze auf Rang 17 abgerutscht. Die SPD sieht dagegen geradezu gesund aus: Von Platz 2 ging es runter auf Platz 4.
Klar, dass das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" nur einem der beiden ehemaligen Genossen einen einfühlsamen Nachruf widmet: "Abschied eines Rock'n'Rollers" heißt der. Und er handelt von.
In Deutschland war das erste Urteil schnell zur Hand und von ein paar Querschlägern abgesehen blieben sich auch alle einig: Nicht nur für Grünen-Chef Robert Habeck, sondern auch für die Kanzlerin und damit für die gesamte Medienlandschaft entpuppte sich Donald Trump erneut als "Gegner", den es zu bezwingen gilt, wenn die Menschheit eine Zukunft haben soll. Was Trump in Davos sagte, spielte dabei nirgendwo eine Rolle, transportiert wurden allenfalls einige Sätze, einige Stichpunkte, damit sich die Kritik am Präsidenten um irgendetwas wickeln ließ.
Die "schlechteste Rede, die ich je gehört habe", wie sie Robert Habeck nennt, ist jedoch bei näherer Betrachtung eine Zeitdokument, das den Zwiespalt treffend beschreibt, der zwischen einem weltuntergangssüchtigen Europa mit seinen düsteren Zukunftserwartungen und apokalyptischen Klimaängsten und einem Amerika klafft, das beharrlich glaubt, dass jedes Problem lösbar und Glück wie Wohlstand für alle Menschen zu erreichen sind.
Was Robert Habeck, Angela Merkel und das Heer der Trump-Kritiker motiviert, dem "Hassprediger" (Steinmeier) Inhaltsleere, Selbstsucht und Lügen vorzuwerfen, ist denn auch weniger das Bedürfnis, sich inhaltlich mit dem Mann im Weißen Haus auseinanderzusetzen, indem ihm der viel erfolgreichere Weg der EU vor Augen geführt wird. Sondern die Notwendigkeit, Trumps vor Optimismus berstende Darstellung der Gegenwart und Amerikas Stellung in ihr nicht einfach so stehen und wirken zu lassen.
PPQ dokumentiert Trumps Ansprache vor der Weltwirtschaftselite im Rahmen der völkerkundlichen Serie "Doku Deutschland".
"Heute fordere ich andere Nationen auf, unserem Beispiel zu folgen und Ihre Bürger von der erdrückenden Last der Bürokratie zu befreien.
Damit müssen Sie Ihre eigenen Länder so führen, wie Sie es wollen."
Donald Trump: Nun, vielen Dank, Klaus Schwab. Und einen ganz besonderen Glückwunsch zu Ihrem 50. Jahrestag als Gastgeber der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums. Eine wirklich erstaunliche Leistung.
Es ist eine Ehre, zum zweiten Mal als Präsident vor den angesehenen Mitgliedern dieser Organisation zu sprechen. Als ich vor zwei Jahren auf diesem Forum sprach, sagte ich Ihnen, dass wir das große amerikanische Comeback eingeleitet haben. Heute kann ich mit Stolz feststellen, dass sich die Vereinigten Staaten inmitten eines Wirtschaftsbooms befinden, wie ihn die Welt noch nie zuvor gesehen hat.
Wir haben wieder Tritt gefasst, wir haben unsere Tatkraft entdeckt und die mächtige Maschinerie der amerikanischen Unternehmen wieder erweckt. Amerika blüht, Amerika blüht auf, und ja, Amerika gewinnt wieder wie nie zuvor.
Allein in der letzten Woche haben die Vereinigten Staaten zwei außergewöhnliche Handelsabkommen abgeschlossen: das Abkommen mit China und das Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko und Kanada – die beiden größten Handelsabkommen, die jemals abgeschlossen wurden. Sie wurden zufällig in derselben Woche abgeschlossen.
Diese Abkommen stellen ein neues Handelsmodell für das 21. Jahrhundert dar – Abkommen, die fair und auf Gegenseitigkeit beruhen und bei denen die Bedürfnisse der Arbeitnehmer und Familien im Vordergrund stehen. Amerikas wirtschaftliche Wende war nichts weniger als spektakulär.
Als ich vor drei Jahren mein Amt antrat, befand sich die amerikanische Wirtschaft in einem eher trostlosen Zustand.
Unter der vorherigen Regierung waren fast 200.000 Arbeitsplätze in der verarbeitenden Industrie verschwunden, die Löhne stagnierten oder fielen, fast 5 Millionen mehr Amerikaner waren aus der Erwerbstätigkeit ausgeschieden, als solche, die Arbeit bekommen hatten, und mehr als 10 Millionen Menschen benötigten Lebensmittelmarken.
Die Experten sagten ein Jahrzehnt mit sehr, sehr langsamem Wachstum – oder vielleicht sogar negativem Wachstum – hoher Arbeitslosigkeit und einer schrumpfenden Arbeitskraft, sowie einer stark schrumpfenden Mittelschicht voraus. Millionen hart arbeitender, normale Bürger fühlten sich vernachlässigt, verraten, vergessen. Sie verloren schnell das Vertrauen in das System.
Bevor meine Präsidentschaft begann, waren die Aussichten für viele Nationen düster.
Spitzenökonomen warnten vor einer langwierigen weltweiten Rezession. Die Weltbank senkte ihre Prognosen für das globale Wachstum auf eine Zahl, an die niemand auch nur denken wollte. Der Pessimismus hatte sich tief in den Köpfen führender Denker, Wirtschaftsführer und Politiker festgesetzt.
Doch trotz all der Zyniker war ich noch nie so zuversichtlich in Bezug auf die Zukunft Amerikas gewesen wie heute.
Ich wusste, dass wir kurz vor einem tiefgreifenden wirtschaftlichen Aufschwung standen, wenn wir die Dinge richtig machten – einer, der eine historische Welle von Investitionen, Lohnwachstum und der Schaffung von Arbeitsplätzen auslösen würde.
Ich wusste, dass, wenn wir das Potenzial unseres Volkes freisetzen, wenn wir die Steuern senken, die Vorschriften drastisch reduzieren – und zwar auf ein Niveau, das in der Geschichte unseres Landes noch nie zuvor erreicht wurde. In kurzer Zeit – wenn wir kaputte Handelsabkommen reparieren und die amerikanische Energie vollständig anzapfen würden, dann würde der Wohlstand im Rekordtempo zurückkehren. Und genau das haben wir getan, und genau das ist auch passiert.
Seit meiner Wahl hat Amerika über 7 Millionen Arbeitsplätze hinzu gewonnen – eine unvorstellbare Zahl. Ich würde es nicht sagen, ich würde nicht darüber sprechen, aber das war eine Zahl, die mir vorschwebte. Die Prognose betrug 2 Millionen – wir haben 7 [Millionen] erreicht – mehr als das Dreifache der eigenen Prognose.
Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei weniger als 3, 4 und 5 Prozent. Und mit 3,5 Prozent ist diese Zahl die niedrigste seit mehr als 50 Jahren. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote meiner Regierung ist die niedrigste in der Geschichte der US-Präsidenten. Wir haben mit einer relativ hohen Rate begonnen.
Zum ersten Mal seit Jahrzehnten konzentrieren wir den Reichtum nicht mehr nur in den Händen einiger weniger.
Wir konzentrieren und schaffen die integrativste Wirtschaft, die es je gegeben hat. Wir erheben Amerikaner jeder Rasse, Farbe, Religion und jedes Glaubens.
Die Arbeitslosenquoten unter Afroamerikanern, Hispanoamerikanern und Asiaten haben alle einen Rekordtiefstand erreicht. Die afroamerikanische Jugendarbeitslosigkeit hat den niedrigsten Stand in der Geschichte unseres Landes erreicht, den sie je erreicht hat. Die Armut der Afroamerikaner ist auf die niedrigste jemals verzeichnete Rate gefallen. Die Arbeitslosenquote der Frauen hat den niedrigsten Stand seit 1953 erreicht. Und zum ersten Mal stellen Frauen die Mehrheit der amerikanischen Arbeitskräfte.
Die Arbeitslosenquote für Veteranen ist auf ein Rekordtief gesunken. Die Arbeitslosenquote für behinderte Amerikaner hat ein Rekordtief erreicht. Arbeiter ohne High-School-Abschluss haben die niedrigste Arbeitslosenquote in der Geschichte der USA erreicht. Die Löhne steigen auf breiter Front. Und diejenigen am unteren Ende der Einkommensleiter genießen den bei weitem größten prozentualen Anstieg.
Die Löhne der Arbeiter wachsen jetzt schneller als die Löhne der Führungskräfte. Das Einkommenswachstum der unteren 10 Prozent übertrifft die oberen 10 Prozent – etwas, das bisher nicht geschehen ist. Die Gehälter für Abiturienten steigen schneller als die für Hochschulabsolventen.
Auch junge Amerikaner, die gerade erst in die Arbeitswelt eingetreten sind, partizipieren am außerordentlichen Wohlstand Amerikas. Seit meinem Amtsantritt haben mehr als 2 Millionen Millennials Arbeit bekommen, und ihre Löhne sind jährlich um fast 5 Prozent gestiegen – eine Zahl, die unvorstellbar war. Niemand hätte das vor drei Jahren für möglich gehalten. Eine Rekordzahl von Amerikanern im Alter zwischen 25 und 34 Jahren arbeitet heute.
In den acht Jahren vor meinem Amtsantritt sind über 300.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter aus der Arbeitswelt ausgeschieden. In nur drei Jahren meiner Amtszeit sind in meiner Verwaltung 3,5 Millionen Menschen in die Arbeitswelt eingetreten.
Zehn Millionen Menschen wurden in weniger als drei Jahren von der Sozialhilfe abgezogen. Die Würde der Arbeit zu feiern, ist ein Grundpfeiler unserer Agenda.
Dies ist ein Arbeiterboom. Seit meiner Wahl ist das Nettovermögen der unteren Hälfte der Lohnempfänger um plus 47 Prozent gestiegen – dreimal schneller als das des oberen einen Prozents. Das reale mittlere Haushaltseinkommen ist auf dem höchsten jemals verzeichneten Niveau.
Der American Dream ist zurück – größer, besser und überzeugender als je zuvor. Niemand profitiert mehr als die amerikanische Mittelklasse.
Wir haben 1,2 Millionen Arbeitsplätze in der Produktion und im Baugewerbe geschaffen – eine Zahl, die ebenfalls unvorstellbar ist. Nachdem wir unter den beiden Vorgängerregierungen 60.000 Fabriken verloren haben – kaum zu glauben, wenn man „60.000 Fabriken“ hört – hat Amerika unter meiner Regierung nun in sehr kurzer Zeit 12.000 neue Fabriken gewonnen. Und die Zahl steigt rapide an. Wir werden die 60.000 Fabriken, die wir verloren haben, überbieten, nur dass diese größer, neuer und die aktuellsten sein werden.
Jahre der wirtschaftlichen Stagnation sind einem riesigen Pool der Möglichkeiten gewichen. Die US-Börsen sind seit meiner Wahl um mehr als 50 Prozent gestiegen, haben das Vermögen der Haushalte um mehr als 19 Billionen Dollar erhöht und die 401(k)s, Renten und College-Sparkonten von Millionen hart arbeitender Familien, aufgestockt.
Und diese hohen Zahlen sind eine Menge, und das, obwohl die Fed die Zinsen zu schnell erhöht und zu langsam gesenkt hat. Und selbst jetzt, wo die Vereinigten Staaten bei weitem die stärkste Wirtschaftsmacht der Welt sind, haben wir noch nicht einmal annähernd den Zenit erreicht. Es war knapp, aber uns ist viel Gutes widerfahren, und weniger Gutes passierte an manchen anderen Orten.
Wir konkurrieren notwendigerweise mit Nationen, die negative Zinssätze bekommen – etwas ganz Neues – das heißt, sie werden dafür bezahlt, Geld zu leihen. Daran könnte ich mich sehr schnell gewöhnen. Ich liebe das. Müssen Sie Ihren Kredit zurückzahlen? Oh, wie viel bekomme ich?
Trotzdem haben wir immer noch die besten Zahlen, die wir in so vielen verschiedenen Bereichen hatten. Es ist ein konservativer Ansatz, und wir haben ein enormes Aufwärtspotenzial, wenn alle Handelsabkommen und die massive Deregulierung in Gang kommen – was im Laufe dieses Jahres, insbesondere gegen Ende des Jahres, der Fall sein wird. Diese Handelsabkommen beginnen bereits zu greifen. Die Regelungen greifen bereits jetzt.
Und ich sehe ein enormes Potenzial für die Zukunft. Wir haben noch nicht einmal angefangen, denn die Zahlen, über die wir sprechen, sind gewaltig.
Die Zeit der Skepsis ist vorbei. Die Menschen strömen zurück in unser Land. Unternehmen kommen zurück in unser Land. Viele von Ihnen, die ich kenne, kommen mit ihren Werken und Fabriken wieder in unser Land. Ich danke Ihnen sehr. Amerikas neu gewonnener Wohlstand ist unbestreitbar, beispiellos und weltweit unübertroffen.
Amerika hat diese erstaunliche Wende nicht durch geringfügige Änderungen an einer Handvoll Gesetze erreicht, sondern durch einen ganz neuen Ansatz, der sich ganz auf das Wohl der amerikanischen Arbeiter konzentriert.
Jede Entscheidung, die wir treffen – in den Bereichen Steuern, Handel, Regulierung, Energie, Einwanderung, Bildung und mehr – ist darauf ausgerichtet, das Leben der amerikanischen Bürger zu verbessern.
Wir sind entschlossen, den höchsten Lebensstandard zu schaffen, den man sich vorstellen kann, und genau das tun wir im Moment für unsere Arbeiter. Den höchsten der Welt. Und wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Arbeiter- und Mittelschicht die größten Gewinne einfährt.
Die höchste Pflicht einer Nation ist den eigenen Bürgern gegenüber.
Diesem gerecht zu werden, ist der einzige Weg, um Vertrauen in das Marktsystem aufzubauen. Nur wenn die Regierungen ihre eigenen Bürger an die erste Stelle setzen, werden die Menschen vollständig in ihre nationale Zukunft investieren. In den Vereinigten Staaten bauen wir eine Wirtschaft auf, die für alle funktioniert, und stellen die Bande der Liebe und Loyalität wieder her, die die Bürger und die Mächte der Nationen vereinen.
Heute halte ich das amerikanische Modell als Beispiel für ein funktionierendes System des freien Unternehmertums, das den meisten Menschen im 21. Jahrhundert und darüber hinaus den größten Nutzen bringen wird. Eine Arbeitnehmer-, Bürger- und Familienfreundliche Agenda zeigt, wie eine Nation gedeihen kann, wenn ihre Gemeinschaften, ihre Unternehmen, ihre Regierung und ihre Menschen zum Wohle der ganzen Nation zusammenarbeiten.
Als Teil dieser neuen Vision haben wir das größte Paket von Steuersenkungen und Reformen in der amerikanischen Geschichte verabschiedet. Wir verdoppelten die Steuergutschriften für Kinder, was 40 Millionen amerikanischen Familien zugute kam und 650.000 alleinerziehende Mütter mit 1 Million Kindern aus der Armut herausholte – und zwar schnell.
Original der Rede
Wir verabschiedeten die erste Steuergutschrift für Arbeitgeber, die bezahlten Vaterschaftsurlaub für Arbeitnehmer gewähren, die jährlich weniger als 72.000 Dollar verdienen, und verabschiedeten den bezahlten Familienurlaub für Regierungsangestellte als Modell für das Land.
Wir haben die Kinderbetreuung wesentlich erschwinglicher gemacht und die Wartelisten für die Kinderbetreuung im ganzen Land reduziert oder abgeschafft. Unsere Kinderbetreuungsreformen unterstützen berufstätige Eltern und stellen sicher, dass ihre Kinder Zugang zu qualitativ hochwertiger Betreuung und Bildung haben, die sie alle sehr verdient haben.
Wir haben unsere Unternehmenssteuer von der höchsten in der westlichen Welt auf eine Steuer gesenkt, die nicht nur wettbewerbsfähig ist, sondern auch zu den niedrigeren Steuern gehört.
Wir haben fast 9.000 chancenreiche Zonen in notleidenden Gemeinden geschaffen, in denen Kapitalgewinne aus langfristigen Investitionen jetzt mit Null besteuert werden, und ein enormer Reichtum fließt in Gebiete, die hundert Jahre lang nichts gesehen haben.
Die 35 Millionen Amerikaner, die in diesen Gebieten leben, haben bereits erlebt, wie ihre Eigenheime um mehr als 22 Milliarden Dollar im Wert gestiegen sind. Meine Regierung hat auch historische Investitionen in historisch schwarze Colleges und Universitäten getätigt. Ich habe die afroamerikanischen Colleges und Hochschulen gerettet. Wir haben sie gerettet.
Wir beseitigen Hindernisse auf dem Weg zum Erfolg und belohnen Unternehmen, die in Arbeitnehmer, Familien und Gemeinden investieren.
Wir haben auch die ehrgeizigste Kampagne in der Geschichte gestartet, um die Vorschriften zu reduzieren, die Arbeitsplätze vernichten. Für jede neue Verordnung, die wir verabschieden, entfernen wir acht alte Vorschriften, wodurch ein durchschnittlicher amerikanischer Haushalt etwa 3.100 Dollar pro Jahr sparen wird. Es sollte heißen „für jede einzelne Regelung löschen wir zwei“, aber wir konnten diese Zahl auf acht anheben, und wir glauben, dass sie noch erhöht werden kann. Wir haben noch einen Weg vor uns.
Heute fordere ich andere Nationen auf, unserem Beispiel zu folgen und Ihre Bürger von der erdrückenden Last der Bürokratie zu befreien. Damit müssen Sie Ihre eigenen Länder so führen, wie Sie es wollen.
Wir stellen auch die verfassungsmäßige Rechtsstaatlichkeit in Amerika wieder her, die für unsere Wirtschaft, unsere Freiheit und unsere Zukunft unerlässlich ist. Und deshalb haben wir über 190 Bundesrichter ernannt – ein Rekord – um das Gesetz so zu interpretieren, wie es geschrieben steht. Einhundertneunzig Bundesrichter – man überlege sich das mal – und zwei Richter des Obersten Gerichtshofes.
Als Ergebnis unserer Bemühungen fließen Investitionen in unser Land. In der ersten Hälfte des Jahres 2019 zogen die Vereinigten Staaten fast ein Viertel aller ausländischen Direktinvestitionen in der Welt an – überlegen Sie sich das mal. Fünfundzwanzig Prozent aller ausländischen Investitionen in der ganzen Welt kamen in die Vereinigten Staaten, und diese Zahl steigt rapide an.
Für jedes Unternehmen, das nach einem Ort sucht, an dem es frei investieren, bauen, wachsen, sich entwickeln, innovieren und erfolgreich sein kann, gibt es keinen besseren Ort auf der Erde als die Vereinigten Staaten.
Als zentralen Teil unseres Engagements für den Aufbau einer integrativen Gesellschaft haben wir den National Council for the American Worker gegründet. Wir wollen, dass jeder Bürger, unabhängig von Alter oder Herkunft, über die erforderlichen Spitzenqualifikationen verfügt, um am Arbeitsplatz von morgen wettbewerbsfähig und erfolgreich zu sein. Dazu gehören kritische Branchen wie künstliche Intelligenz, Quantencomputer und 5G.
Unter der Führung von Ivanka – die heute bei uns ist – ist unser Versprechen an Amerikas Arbeiter zu einer ausgewachsenen nationalen Bewegung geworden, in der sich mehr als 400 Unternehmen dazu verpflichten, neue Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten für annähernd 15 Millionen amerikanische Studenten und Arbeiter zu schaffen. Fünfzehn Millionen.
Amerika nimmt umfassende Veränderungen vor, um die Arbeitnehmer und ihre Familien in den Mittelpunkt unserer nationalen Agenda zu stellen.
Die vielleicht tiefgreifendste Veränderung von allen ist die Handelsreform, bei der wir chronische Probleme angehen, die jahrzehntelang ignoriert, toleriert oder ermöglicht wurden. Unsere Führer haben nichts gegen das unternommen, was uns im Handelsbereich passiert ist.
Bevor ich gewählt wurde, untergruben Chinas räuberische Praktiken den Handel für alle, aber niemand hat etwas dagegen unternommen, außer zuzulassen, dass es immer schlimmer und schlimmer wird. Unter meiner Führung hat Amerika das Problem frontal angepackt.
Im Rahmen unseres neuen Abkommens der ersten Phase – Phase zwei beginnt in Kürze mit den Verhandlungen – hat sich China bereit erklärt, im Wesentlichen Dinge zu tun, die es nicht getan hätte: Maßnahmen zum Schutz des geistigen Eigentums, Beendigung des erzwungenen Technologietransfers, Beseitigung der Handelsschranken für landwirtschaftliche Erzeugnisse und für Agrarprodukte, bei denen wir schlecht behandelt wurden, vollständige Öffnung seines Finanzsektors – das ist geschehen – und Beibehaltung einer stabilen Währung, – alles unterstützt durch eine sehr, sehr starke Kontrolle.
Unsere Beziehungen zu China waren wahrscheinlich noch nie so gut wie jetzt.
Wir haben eine sehr harte Zeit durchgemacht, aber es war nie und nimmer besser. Meine Beziehung zu Präsident Xi ist eine außergewöhnliche. Er ist für China, ich bin für die USA, aber ansonsten mögen wir uns.
Darüber hinaus wird China über zwei Jahre zusätzlich 200 Milliarden Dollar für amerikanische Dienstleistungen, Landwirtschaft und Energie sowie für Industriegüter ausgeben. Wir werden also mehr als 200 Milliarden Dollar einnehmen; es könnte näher an 300 Milliarden Dollar liegen, wenn es zu Ende geht. Aber diese Errungenschaften wären ohne die Einführung von Zöllen nicht möglich gewesen, die wir nutzen mussten, und wir nutzen sie auch für andere. Und deshalb werden die meisten unserer Zölle gegenüber China während der Verhandlungen der zweiten Phase in Kraft bleiben. Die Zölle wurden größtenteils belassen, und wir werden als Land jährlich Milliarden und Abermilliarden von Dollar erhalten.
Wie ich bereits erwähnt habe, haben wir die NAFTA-Katastrophe beendet – eines der schlimmsten Handelsabkommen, das jemals abgeschlossen wurde – und es durch das unglaubliche neue Handelsabkommen, das USMCA, ersetzt – das sind Mexiko und Kanada.
In den fast 25 Jahren nach NAFTA verloren die Vereinigten Staaten einen von vier Arbeitsplätzen in der Fertigung, darunter fast ein Viertel der Arbeitsplätzen in der Fahrzeugherstellung. Es war ein Anreiz, das Land zu verlassen. Das NAFTA-Abkommen war ein Beispiel für das jahrzehntelange Versagen des internationalen Handelssystems. Das Abkommen verlagerte den Wohlstand in die Hände einiger weniger, förderte massive Auslagerungen, ließ die Löhne sinken und schloss Anlagen und Fabriken zu Tausenden. Die Fabriken verließen unser Land, stellten dort das Produkt her und verkauften es in unserem Land. Am Ende hatten wir keine Arbeitsplätze und keine Steuern mehr und mussten das Produkt anderer Länder kaufen. Das ist nicht mehr der Fall.
Dies ist das Trümmerfeld, für dessen Aufräumarbeiten ich gewählt wurde.
Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich für das Amt des Präsidenten kandidiert habe, mehr als alles andere, denn ich konnte nicht verstehen, warum wir all diese Arbeitsplätze in so kurzer Zeit an andere Länder verlieren. Und es wurde immer schlimmer und schlimmer, und ich denke, das ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum ich kandidiert habe, aber es gibt auch noch andere Gründe: Das alte durch ein neues Konzept zu ersetzen, das die Arbeitnehmer vor die spezifischen Interessen stellt. Und die besonderen Interessen werden sich gut machen, aber die Arbeitnehmer stehen an erster Stelle.
Unser nagelneuer USMCA [USA-Mexiko-Kanada-Abkommen] ist das Ergebnis der breitesten Koalition, die jemals für ein Handelsabkommen zusammengestellt wurde. Das Fertigungsunternehmen, die Landwirtschaft und die Arbeitnehmer haben das Abkommen nachdrücklich unterstützt. Und wie Sie wissen, wurde es gerade mit überwältigender Mehrheit im Kongress verabschiedet. Es zeigt, wie die Herausforderung des 21. Jahrhunderts, vor der wir alle stehen, gelöst werden kann: Schutz des geistigen Eigentums, Ausweitung des digitalen Handels, Wiederbeschaffung verlorener Arbeitsplätze und Gewährleistung steigender Löhne und Lebensstandards.
Die Vereinigten Staaten haben auch ein großes neues Handelsabkommen mit Japan abgeschlossen – etwa 40 Milliarden Dollar – und unser Abkommen mit Südkorea völlig neu verhandelt. Wir verhandeln auch über viele andere Transaktionen mit vielen anderen Ländern. Und wir freuen uns darauf, mit dem Vereinigten Königreich einen enormen neuen Deal auszuhandeln. Sie haben einen wunderbaren neuen Premierminister und wollen, wie sie sagen, sehr gerne ein Abkommen abschließen.
Um unsere Sicherheit und unsere Wirtschaft zu schützen, begrüßen wir auch entschlossen die amerikanische Unabhängigkeit im Energiebereich.
Die Vereinigten Staaten sind jetzt bei weitem die Nummer eins unter den Öl- und Erdgasproduzenten der Welt, bei weitem.
Während viele europäische Länder mit erdrückenden Energiekosten zu kämpfen haben, spart die amerikanische Energierevolution amerikanischen Familien jedes Jahr 2.500 Dollar, indem sie die Stromrechnungen und -zahlen senkt, von denen die Leute gesagt haben, dass es nicht möglich sei, und, was sehr wichtig ist, auch die Preise an der Zapfsäule.
Wir waren so erfolgreich, dass die Vereinigten Staaten keine Energie mehr aus feindlichen Nationen importieren müssen. Da nun ein Überfluss an amerikanischem Erdgas zur Verfügung steht, müssen unsere europäischen Verbündeten auch nicht mehr gegenüber feindseligen Energielieferanten verwundbar sein. Wir drängen unsere Freunde in Europa, die gewaltigen Vorräte Amerikas zu nutzen und echte Energiesicherheit zu erreichen.
Mit den amerikanischen Unternehmen und Forschern an der Spitze stehen wir an der Schwelle zu praktisch unbegrenzten Energiereserven, auch aus traditionellen Brennstoffen, LNG, sauberer Kohle, Kernkraft der nächsten Generation und Gas-Technologien.
Gleichzeitig bin ich stolz darauf, dass die Vereinigten Staaten über eine der saubersten Luft- und Trinkwasservorkommen der Welt verfügen – und das wird auch so bleiben.
Wir haben gerade einen Bericht veröffentlicht, der sagt, dass die USA im Moment die sauberste Luft und das sauberste Trinkwasser der letzten 40 Jahre haben. Wir haben uns verpflichtet, die Majestät von Gottes Schöpfung und die natürliche Schönheit unserer Welt zu bewahren.
Ich freue mich, Ihnen heute ankündigen zu können, dass sich die Vereinigten Staaten der Eine-Billion-Bäume-Initiative anschließen werden, die hier auf dem Weltwirtschaftsforum ins Leben gerufen wurde. Eine Billion Bäume. (Beifall.) Und damit werden wir weiterhin eine starke Führungsrolle bei der Wiederherstellung, dem Wachstum und der besseren Bewirtschaftung unserer Bäume und Wälder zeigen.
Dies ist nicht die Zeit für Pessimismus; es ist die Zeit für Optimismus. Angst und Zweifel sind kein guter Gedankengang, denn dies ist eine Zeit der großen Hoffnung und Freude, des Optimismus und des Handelns.
Aber um die Möglichkeiten von morgen zu nutzen, müssen wir die immerwährenden Untergangspropheten und ihre Vorhersagen der Apokalypse ablehnen. Sie sind die Erben der törichten Wahrsager von gestern – und ich habe sie, und Sie haben sie, und wir alle haben sie, und sie wollen, dass wir es schlecht machen, aber das lassen wir nicht zu. Sie sagten eine Überbevölkerungskrise in den 1960er Jahren, einen Massenhunger in den 70er Jahren und ein Ende des Öls in den 1990er Jahren voraus. Diese Panikmacher fordern immer das Gleiche: absolute Macht darüber, jeden Aspekt unseres Lebens zu dominieren, zu gestalten und zu kontrollieren.
Wir werden niemals zulassen, dass radikale Sozialisten unsere Wirtschaft zerstören, unser Land vernichten oder unsere Freiheit ausmerzen. Amerika wird immer die stolze, starke und unnachgiebige Bastion der Freiheit sein.
In Amerika verstehen wir, was die Pessimisten nicht sehen wollen: dass eine wachsende und lebendige Marktwirtschaft, die sich auf die Zukunft konzentriert, den menschlichen Geist erhebt und die Kreativität anregt, stark genug ist, um jede Herausforderung zu bewältigen – bei weitem jede Herausforderung.
Die großen wissenschaftlichen Durchbrüche des 20. Jahrhunderts – vom Penizillin über Hochertragsweizen bis hin zu modernen Transportmitteln und bahnbrechenden Impfstoffen – haben den Lebensstandard angehoben und Milliarden von Leben auf der ganzen Welt gerettet.
Und wir arbeiten weiter an Dingen, von denen Sie in naher Zukunft hören werden, von denen Sie selbst heute, da wir hier sitzen, nicht glauben würden, dass wir die Antworten gefunden haben.
Sie werden davon hören. Aber wir haben Antworten auf Dinge gefunden, von denen die Leute sagten, dass sie nicht möglich wären – sicherlich nicht in sehr kurzer Zeit.
Aber die Wunder des letzten Jahrhunderts werden im Vergleich zu dem, was die jungen Erfinder von heute erreichen, verblassen, weil sie Dinge tun, von denen niemand dachte, dass sie überhaupt möglich wären. Wir begrüßen weiterhin die Technologie und vermeiden sie nicht.
Wenn die Menschen die Freiheit haben, Neuerungen einzuführen, werden Millionen von Menschen länger, glücklicher und gesünder leben.
Seit drei Jahren zeigt Amerika der Welt, dass der Weg in eine blühende Zukunft damit beginnt, die Arbeitnehmer an die erste Stelle zu setzen, sich für Wachstum zu entscheiden und die unternehmerische Initiative zu unterstützen, damit sie ihre Träume verwirklichen können.
Für jeden, der daran zweifelt, was in der Zukunft möglich ist, brauchen wir nur auf die gewaltigen Errungenschaften der Vergangenheit zu schauen. Nur wenige hundert Kilometer von hier entfernt liegen einige der großen Städte Europas – lebendige Zentren von Handel und Kultur. Jede von ihnen ist voll von Erinnerungen an das, was der menschliche Tatendrang und die Phantasie erreichen können.
Vor Jahrhunderten, zur Zeit der Renaissance, schauten Handwerker und Arbeiter nach vorn und bauten die Strukturen auf, die noch heute das menschliche Herz berühren. Bis heute sind einige der größten Bauwerke der Welt vor Hunderten von Jahren errichtet worden.
In Italien begannen die Bürger einst mit dem Bau eines 140 Jahre alten Projekts, des Doms von Florenz. Ein unglaublicher, bemerkenswerter Ort. Zwar gab es noch nicht die Technologie, um ihren Entwurf zu vollenden, aber die Stadtväter machten trotzdem weiter, in der Gewissheit, dass sie eines Tages dahinter kommen würden. Diese Bürger von Florenz akzeptierten keine Grenzen für ihre hohen Ansprüche, und so wurde der große Dom schließlich gebaut.
In Frankreich hält ein weiteres Jahrhundertprojekt unsere Herzen und Seelen noch immer so fest im Griff, dass selbst 800 Jahre nach seinem Bau, als die Kathedrale Notre Dame im vergangenen Jahr in Flammen aufging , die ganze Welt trauerte. Es war ein so trauriger Anblick. Ein unglaublicher Ort, besonders für diejenigen von uns, die ihn als eines der großen, mächtigen Monumente betrachteten, das so vieles repräsentierte.
Es ist schwer zu glauben, dass das Heiligtum jetzt verbrannt und verkohlt ist – ein Anblick, der kaum zu ertragen ist. Aber wir wissen, dass Notre Dame wiederhergestellt werden wird – auf wunderbare Weise. Die großen Glocken werden wieder für alle hörbar erklingen, Gott die Ehre geben und Millionen von Menschen mit Staunen und Ehrfurcht erfüllen.
Die Kathedralen von Europa lehren uns, große Träume, mutige Abenteuer und große Ziele zu verfolgen. Sie fordern, dass wir nicht nur darüber nachdenken, was wir heute bauen, sondern auch darüber, was überdauern wird, nachdem wir bereits gegangen sind. Sie zeugen von der Kraft der einfachen Menschen, außergewöhnliche Leistungen zu vollbringen, wenn sie durch ein großes und edles Ziel vereint sind.
Deshalb müssen wir gemeinsam mit Zuversicht, Entschlossenheit und Weitblick voranschreiten.
Wir dürfen nicht schüchtern oder sanftmütig oder ängstlich sein – sondern müssen stattdessen den Tag mutig ergreifen und den Augenblick ergreifen. Wir haben so viele große Führungskräfte in diesem Raum – nicht nur aus der Wirtschaft, sondern auch aus den Nationen – und einige von ihnen leisten eine so fantastische Arbeit. Wir arbeiten sehr eng zusammen. Wir schöpfen Kraft aus dem Ruhm der Vergangenheit, und wir werden Größe zu unserer gemeinsamen Mission für die Zukunft machen.
Gemeinsam werden wir unsere Nationen stärker, unsere Länder sicherer, unsere Kultur reicher, unsere Menschen freier und die Welt schöner machen als je zuvor.
Vor allem aber werden wir unseren Arbeitnehmern, unseren Bürgern und unseren Familien – den Männern und Frauen, die das Rückgrat unserer Volkswirtschaften, das Herz unserer Gemeinschaften und die Seele unserer Länder sind – für immer treu sein. Lassen Sie uns Licht in ihr Leben bringen, nach und nach, und sie befähigen, die Welt zu erleuchten.
Ich danke Ihnen sehr. Gott segne Sie. Gott segne Ihre Länder. Und Gott segne Amerika. Ich danke Ihnen. Ich danke Ihnen vielmals.