Zuletzt bemühte sich der staatliche Volkswagenkonzern, ein wirklich verlockendes Angebot zu machen: Der ID 3 kostet nur verführerische 40.000 Euro und kann mit einer Akkuladung beinahe von Osnabrück bis Hannover und zurück fahren, zumindest nach Werksangaben. Nach der Bundesregierung, für die Elektromobilität der Schlüssel zur Klimarettung ist, hat auch der VW-Vorstand beschlossen, dass dieses Angebot unwiderstehlich ist und einen Markterfolg garantieren wird, wie ihn einst Käfer und Golf feierten.
Nur die Kunden tun sich noch schwer mit dem "Volks-Elektrowagen", der trotz E-Autoprämie in sechs Monaten nur 30.000 Vorbesteller fand. Im selben Zeitraum verkaufte VW fast dreimal so viele herkömmliche VW Golf mit Verbrennungsmotor, die nach der durchschnittlichen Standzeit solcher Auto-Dinos noch in zehn Jahren dazu beitragen werden, die Erde untergehen zu lassen.
Zeit für die Bundesregierung, hier nachzuschärfen und regulierend einzugreifen. Wenn eine neue Technik Kunden nicht zu überzeugen vermag, dann, so zeigt es die Geschichte, können Verbote helfen, Verbraucher davon zu überzeugen, dass die Nachteile hingenommen werden müssen.
Ein Kommentar von PPQ-Kolumnistin Svenja Prantl.
Svenja Prantl fordert, ihr ihren geliebten Verbrenner wegzunehmen. |
Schon heute steht für jeweils fünf E-Autos eine Ladestation zur Verfügung, die 97 Prozent der Zeit nicht genutzt wird. Jetzt reagiert die Bundesregierung auf den Notstand: Mit dem "Masterplan Ladeinfrastruktur" sollen 980.000 zusätzliche Ladepunkte geschaffen werden, so dass bei gleichbleibendem Verkaufserfolg 2030 jedes Elektrofahrzeug über seine eigene Ladestation verfügt. Eine Rechnung, die das grundsätzliche Problem offenbart: So lange sich Bürgerinnen und Bürger ungestraft weigern können, den notwendigen Wandel hin zur Elektromobilität für sich selbst mitzuvollziehen, muss jeder Versuch scheitern, mit mehr Ladepunkten und höheren Prämien ein Einsehen herzustellen.
Nein, dies wird nicht fruchten. Bisher ist das Umerziehungsprogramm der Regierung vom Glauben geprägt, man könne ein Kind von Süßigkeiten entwöhnen, in dem man ihm gesunde grüne Gurke, Kopfsalat und Wirsingkohl als Alternative anbietet. Dem Kind wird sich nicht erschließen, warum es die süße Verlockung aufgeben soll, um Grünzeug zu essen, das aus sich selbst heraus nach nichts schmeckt. Ebenso geht es den Fans der Ölverbrennung: Bloß weil man seinen E-Wagen überall laden kann, wird niemand sich einen zulegen, wenn er weiß, dass er künftig tatsächlich etwa hundert Mal mehr Zeit mit Tanken verbringen wird als bisher. Ohne Chance, den Zeitverlust beim Fahren aufzuholen, denn elektrisch unterwegs zu sein, bedeutet, eher langsam voranzukommen.
Nein, es kommt nicht nur auf die Zahl der Ladepunkte an. Und nein, auch nicht auf die Kaufprämie. Selbst die Vereinfachung des Stromtankens durch eine staatliche Lade-App nach dem Vorbild der berühmten Gesundheitskarte mit einem transparenten Preissystem, das Elektroautofahrer mit den höchsten Strompreisen der Welt versöhnt, wird nicht helfen, so lange Elektromobilität darunter leidet, nicht vollständig ausgereift zu sein.
Es braucht ernste und radikale Schritte, um zu überzeugen, Schritte, wie sie seinerzeit mit dem - übrigens weltweiten - Verbot von Flourchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) gegangen wurden. Erst durch die FCKW-Halon-Verbots-Verordnung, die Kühlschränke mit FCKW-haltigen Kühlmitteln verboten, bekamen grüne Alternativen eine Chance, weil Konsumenten die Möglichkeit genommen wurde, klimaschädliche Alternativen zu kaufen.
Das muss der Ansatz sein, Autokäufer beim Aufbau einer Elektrofahrzeugflotte für Deutschland in die Pflicht zu nehmen: Der entscheidende Anreiz, den die Bundesregierung jetzt setzen muss, ist ein bindendes Verkaufsverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, terminiert vielleicht auf den 1. Januar 2020. Kombiniert die GroKo diese dringend gebotene Maßnahme mit der Festlegung eines gesetzlich vorgeschriebenen Enddatums, nach dem der Betrieb von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselantrieb strafbar wird, sollte das den notwendigen Schub geben, Menschen millionenfach davon zu überzeugen, dass es höchste Zeit ist, die eigene Verantwortung für das Weltklima wahrzunehmen.
Alles andere ist Augenwischerei. So lange Elektroantriebe technisch nicht ausgereift sind und im Betrieb zahlreiche winzige Nachteile im Vergleich zu traditionellen Antriebsarten offenbaren, wären Prämien oder Steuervorteile nur dann ein echter Anreiz, wenn sie das E-Auto in der Anschaffung und im Betrieb so viel deutlich günstiger machen als einen Verbrenner, dass zumindest Sparfüchse und überzeugte Klimakämpfer sich einen Vorteil davon versprechen, all die Nachteile zu ertragen. Alle Offerten darunter sind nur Kosmetik. Und bei der Plastiktüte geht es doch auch!
Der Mensch will nicht überzeugt, er will erzogen werden. Man darf ihm nicht die freie Wahl bieten und hoffen, dass er sich klimaverantwortlich entscheidet, sondern man muss ihm die Peitsche zeigen, die Kandare, muss ihn packen, so dass er nicht ausweichen kann. So lange den Regierungsverantwortlichen der Mut fehlt, den Verbrenner mit allen Konsequenzen zu beerdigen, werden weiter zu wenige Autokäufer umschalten und Klimakillerkarren - 42 Millionen sind es in Deutschland! - unsere Erde weiter unerträglich aufheizen, bis zu spät ist.
Recht hat sie, die Svenja. Nicht verwandt oder verschwägert.
AntwortenLöschenhttps://www.youtube.com/watch?v=c7elsD_m3hw&t=5m50s
Zitat bei ca. 6 min.
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Winfried Kretschmann
Die Leute werden sich ne Photovoltaikanlage aufs Dach legen und dann tanken sie umsonst.
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Es ärgert mich schon wieder, daß mir solch banaler und auf der Hand liegender Vorschlag nicht eigefallen ist. Heute ist ein gebrauchter Montag.
Kretschmer hat dort was ganz nettes zitiert
AntwortenLöschen"Über nichts regen sich Leute so auf wie über Fakten, die sie nicht widerlegen können.
@Volker
AntwortenLöschenKretschmann. Auch wenn er viel Blödsinn fabuliert hat, seinen Namen sollte man richtig schreiben. Das ist für ihn das wichtigste.
Kretschmer traue ich nicht zu, daß er solche Aussage aus dem Gedächtnis fehlerfrei zitieren könnte. Für derlei Geistesleistung fehlt es dem an allem.
Menno, mei Bezirkssekretär heißt nu ma fascht so wie der ausm Muschterländle.
AntwortenLöschenMachen wir mal ein wenig Journalismus. Hat ungefähr 15 Sekunden gedauert, also ungefähr so lange wie der Schreibsklave bei SZ brauchte, um für den Werbeartikel für die Öko-Investoren zu recherchieren.
AntwortenLöschenFakten, Fakten, Fakten:
Süddeutsche: die Hälfte der Neuzulassungen in Norwegen sind E-Autos
Google: Norwegen deckt 96% des Strombedarfs aus Wasserkraft
nochmal Süddeutsche: Norwegen - Strom aus Wasserkraft nicht immer gut für die Umwelt
https://www.sueddeutsche.de/wissen/wasserkraft-erneuerbare-energie-umweltschutz-1.3943375
Kretschmann, Kretschmer, Kretschmar, papperlapapp: Westslawisch Schankwirt.
AntwortenLöschenIst mir als hermundurisch-niedersorbischem Mischling und ehemaligem Kampftrinker als Name zwar nicht unangenehm - nur, Grüne sollte man nach sorgfältiger Stäupung splitternackt im Urwald aussetzen. "Im Einklang mit der Natur": Meine zweitliebste Phrase nach meinem Favoriten: "Könnte anschlußfähig an rechtes (sic) Gedankengut sein ..." ---
Lesern der Saudeutschen Zeitverschwendung in öffentliche Verkehrsmitteln gegenüber pflege ich der territio verbalis. Inzwischen wechseln sie auch das Abteil, wenn meine untersetze Gestalt naht ...
AntwortenLöschenBernd hat einen speziellen Klingelton : die Russlandfanfare
AntwortenLöschenhttps://www.dailymotion.com/video/x7214v6
wirkt effektiv gegen bolschewistische taz und zeit-Leser