Unter Druck präsentierte sich das frühere Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" auch am Tag nach der aufsehenerregenden Titelseiten-Abrechnung mit dem abgehängten Osten, diesem Krisengebiet zwischen Putinliebe, AfD-Hass und Klimazerstörung durch die hartnäckige Weigerung der Einheimischen, sofort aus der Braunkohle auszusteigen. Überall Kritik am vermeintlich zu harschen Umgang mit den Neubürgern im Osten, überall werfen sie mit Dreck auf die arroganten Wessis in Hamburg, nicht nur in "rechten Blogs" (Der Spiegel), sondern sogar beim eigentlich eng verbündeten Faktenchek-Portal von Stefan Niggemeier.
Der frühere Taz-Redakteur Stefan Kuzmany, in Bayern geboren und in Westberlin später Autor des Standardwerkes "Das können Sie glauben! Die großen Religionen dieser Welt im Selbstversuch", musste daraufhin einen Entschuldigungszettel schreiben. Das hämische Titelbild mit dem Deutschland-Hütchen und der gruppenbezogen-menschenfeindlichen Überschrift "So isser, der Ossi" habe "einige Empörung ausgelöst", konstatiert Kuzmany da. Und natürlich, "ich kann sie gut verstehen".
Aber "dann auch wieder überhaupt nicht". Denn eigentlich habe sich die "Zeitschrift, für die ich arbeite" (sic), "in ihrer aktuellen Ausgabe der speziellen Befindlichkeit in Ostdeutschland gewidmet" und einen "knapp elfseitiger Blick in die ostdeutsche Seele mit zahlreichen Abbildungen" (Kuzmany) geworfen. Wer da über ein Cover meckert und darauf verweist, dass ein solches mit der Zeile "So isser, der Neger", "So isser, der Jude" oder "So isser, der Dönertürke" unvorstellbar und nach Lage der Dinge strafbar wäre, weil hier stumpfe rassistische Stereotype verwendet werden, der irrt einfach. Das ist Ironie, Augenzwinkern, der Versuch, das Fremde in Anderen zu verstehen.
Doch "So isser, der Spiegel", hatte PPQ in einer ersten Analyse der Verfassungsmäßigkeit der abwertenden Titelgrafik geschrieben. Wenn jemand "das Cover mit einer Rasta-Strickmütze" nachbaut und die "Spiegel-Titelzeile mit dem N-Wort abwandelt" (Zitate Kuzmany), dann wird dieser hasserfüllte Verstoß gegen unsere gemeinsamen europäischen Grundwerte von Facebook und Twitter umgehend als Hetze gesperrt, die nach den Maasregeln und der EU-Richtlinie zum umfassenden Meinungsfreiheitsschutz nicht zulässig ist. Der "Spiegel" aber kann, weil es gegen dunkeldeutsche weiße Herrenmenschen und ihre devot zurückgebliebenen völkischen Nazi-Frauen geht, dasselbe Bild augenzwinkend an zehntausenden deutschen Kiosken auslegen.
Hauptsache, der um Korrektheit bemühte Kuzmany vermeidet durch den Rückgriff auf den im Duden nicht enthaltenen Begriff ,N-Wort' die strafbare Verwendung des diskriminierenden Terminus "Neger", die ihn hätte in Teufels Küche, wenn nicht gar für viele Jahre ins Gefängnis bringen können. Die PPQ-Titelzeile "So isser, der Spiegel" hat ihm dann aber gefallen, so dass er sie ohne Quellenverweis zitiert.
Eine Praxis, mit der der "Spiegel" so große Erfahrungen hat, dass jeder aufgerüttelte Zufallsleser ihm unbedingt abnehmen wird, dass das aus Sorge um bedrohliche Landtagswahlergebnisse am kommenden Wochenende aktuell ausgestellte "Interesse für Ostdeutschland" (Kuzmany) niemals nur simuliert, sondern ganz tief im Herzen empfunden ist.
Immerhin ist es das erste Ost-Cover seit der legendären Nazi-Sachsen-Ausgabe vor einem Jahr.
Ich mag PPQ.
AntwortenLöschenEs ist der Ort, wo Dummheit veröffentlicht werden darf.
In diesem Sinne, noch viele Beiträge.
@ teu: Noch zwei weitere Beispiele für "nicht falsifizierbare" Sätze: Wenn der Hahn kräht auf'm Mist, ändert sich das Wetter, oder bleibt, wie es ist. Oder: Wenn du das glaubst, hat Gott dich erleuchtet, wenn nicht, hat dich Satan verblendet.
AntwortenLöschenEs ist anzunehmen, dass es Dir an Witz gebricht, das auch nur andeutungsweise zu verstehen.
Sabotagebernd wird in wenigen Minuten den PU Schaum in geeignete Briefkästen tun und dann lachen
AntwortenLöschenJetzt stellt Euch mal nicht so an, Ihr Zonis !
AntwortenLöschenBald werden die Kummer/Brummer Sochsen verlassen, wenn Ihr weiterhin Fieses denkt oder tut !
Anonym @ derherold hat gesagt...
AntwortenLöschenNichts Neues unter der Sonne, wie der Prediger Schlomo* einst sang.
Aber eines eben doch: Bisher waren wir Nutzvieh - seit einigen Jahren sind wir Merzvieh.
*Analog in der Edda: Des Weisen Herz ist wenig froh.