Montag, 26. August 2019

So isser, der "Spiegel": Passgenauer Hass

Mit einer Serie von gleich vier alternierenden Titelbildern hat das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" eine neue Offensive für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gestartet. Anknüpfend an frühere Großtaten wie etwa "Ansturm der Armen", "Mekka Deutschland" und "Die Zigeuner" zeigen die vier in verschiedenen Regionen Deutschlands jeweils passgenau zu den Publikumserwartungen verkauften Heftcover Illustrationen zum Thema "So isser, der Ossi", "So isser, der Wessi", "So isser, der Politiker" und "So isser, der Journalist". Dazu verspricht die Redaktion endgültige sachliche Aufklärung in Sachen zur abgehängten ostdeutschen Seele, zur notorischen Gier von Politikern, Hintergründe zur Verbindung von Claas Relotius zur Spiegel-Redaktion und Einzelheiten zur nachgewiesenen Karrieregeilheit und Selbstverliebtheit aller Westdeutschen.

Der "Spiegel" wagt sich damit zwei Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen und Brandenburg auf vermintes Gebiet. Wie zuletzt mit seiner medienhistorisch einmaligen Serie von zwei Dutzend Coverbildern zum Thema "Trump und der Weltuntergang" bedient  die Hamburger Redaktion zielgerichtet Vorurteile, um die schwindende Leserschaft aufzurütteln. In den früheren alten Bundesländern wird deshalb ausschließlich die Magazinausgabe mit dem Jammer-Ossi-Motiv verkauft werden, wo 97 Proeznt der "Spiegel"_Leser sitzen, von denen nach aktuellen Umfragen etwa 97 Prozent noch nie länger als zwei Tage in den verheerten Weiten Dunkeldeutschlands weilten. In den immer noch nicht durchdemokratisierten Ostländern hingegen soll mit Hilfe der gezielten Bedienung der dort manifesten Vorurteile vom korrupten Politiker, dem arroganten Besserwessi und der verlogenen Journaille Quote gemacht werden.

Mehr Meinungsvielfalt war nie, seit das Männermagazin "Cosmopolitan" vor Jahren mit vier Titelbildern erschien, die die Popsängerin Madonna in vier verschiedenen anzüglichen Posen zeigten. Was bedürftige alte weiße Männer damals dazu animieren sollte, sich eine einzige Magazin-Ausgabe gleich viermal zuzulegen, segregiert die Leserschaft diesmal mit Unterstützung eines intelligenten Algorhithmus nach Zielgruppen.

Renitente Sachsen freuen sich über das Schüren dumpfer Vorurteile bei der Magazin-Ausgabe mit der Mao-Mütze, auf Verschwörungstheoretiker und Demokratienörgler zielt das Cover mit dem 500-Euro-Schein, mit dem die Spiegel-Grafiker sehr subtil die - häufig preiswerte - Käuflichkeit der Politik illustrieren. An "Lügenpresse"-Schreihälse richtet sich das Titelbild mit dem blutigen Federhalter. Und rückwärtsgewandte Nationalisten können im
Spiegel-Shop gegen Alters- und Ariernachweis die leider nicht freiverkäuflichen Aufgaben mit den Geschichten zu "So isser, der Neger", "So isser, der Russe" und  "So isser, der Jude" bestellen. Weitere Nummern - "So isses, das Weib", "So isser, der Schwule" und "So isser, der Flüchtling" - sind in Vorbereitung.

Statt die neuhinzugewonnenen Konsumenten in den ehemals mitteldeutschen Gauen wie früher als "Die unheimlichen Deutschen" (Spiegel) zu beargwöhnen, erfindet sich das Zeit seiner Geschichte am Aufbau Ost interessierte Magazin damit im 30. Jahr seiner mutigen Reportagen aus dem "Jammertal Ost" (Spiegel) als gesamtdeutsches Organ neu. Gerade eine Redaktion, die in der ähnlich viele Ostdeutsche tätig sind wie in den heiligen Kammern des Bundsverfassungsgerichtes, sendet damit ein machtvolles Signal ins Land. Das kommt überraschend, das spritzt wie frischgezapfter Hass und es riecht nach Kolonialismus, Vormundschaftsgericht und Entmündigung.

Aber so isser, der Spiegel!

6 Kommentare:

  1. So isser, der Neger

    https://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna/item/1187-24-august-2019

    leider schon ausverkauft, gibt es nicht mehr auf Facebook

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  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  3. Stefan Kuzmany

    Der aktuelle SPIEGEL-Titel "So isser, der Ossi" hat einige Empörung ausgelöst. Ich kann sie gut verstehen. Und dann auch wieder überhaupt nicht.

    Die Zeitschrift, für die ich arbeite, hat sich in ihrer aktuellen Ausgabe der speziellen Befindlichkeit in Ostdeutschland gewidmet. Unser Dresdner Korrespondent Steffen Winter ist vor den kommenden Landtagswahlen durch die Provinz gereist, das Ergebnis seiner Recherche ist ein knapp elfseitiger "Blick in die ostdeutsche Seele" mit zahlreichen Abbildungen.

    Ein anderer Twitterer hat sich sogar die Mühe gemacht, das Cover mit einer Rasta-Strickmütze nachzubauen und die Zeile mit dem N-Wort abzuwandeln, um dessen vermeintlich diskriminierenden Charakter augenfällig zu machen. Ein rechtes Blog konstatiert "die Geschichte einer Radikalisierung", und der Medienjournalist Stefan Niggemeier stellt fest: "Alle reden über das missratene Cover, nur @DerSpiegel hat auch im Jahr 2019 noch keine Möglichkeit gefunden, sich an dieser Konversation zu beteiligen."
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    Warum traut der sich nicht, Neger zu schreiben?

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  4. das ist doch verboten, oder? kommste in knast!

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  5. habe das mal nachgelesen. dieser lustige kuzmany versteht gar nicht, dass sich niemand wirklich aufregt, sondern alle nur so tun, also in etwa das machen, was der "spiegel" als "interesse für ostdeutschland" simuliert.

    was für ein missverständnis. dieser mensch glaubt wirklich, dass das noch irgendwen anhebt, was sie schreiben, und seien es "elf seiten" ostquark "mit abbildungen" (Kuzmany)

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  6. Louis Aragon: "Journalist ist der vornehmere Ausdruck für Dreckschwein". Meine Zustimmung, aber, an dem Spruch, das Netz würde nichts vergessen, habe ich starke Zweifel: Oh doch, das Netz vergisst, wo es eben soll, und wie!

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