Donnerstag, 1. August 2019

Große Transformation: Unterwegs nach Utopia

Dirk Messner ist nicht mit Reinhold verwandt, sondern ein Jünger von Hans Joachim.

Namen sind Zeichen, Signale und Hinweise darauf, was Politiker wünschen und planen. Wenn also Bundesumweltministerin Svenja Schulze, eine SPD-Frau, die weiß, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit im nächsten Klimawinter schon nicht mehr am Kabinettstisch sitzen wird, einen neuen Chef des Umweltbundeamtes ernennt, dass hat das wegweisenden Charakter. 

Und wie: Dirk Messner, der Neue, der zumindest gelegentlich in Dessau auftauchen wird, wohin die oberste Bundesumweltbehörde vor Jahren verbannt wurde, als es gerade wieder ein "Zeichen" für den Aufschwung im abgehängten Osten zu setzen galt, ist zwar keiner der Ostdeutschen, die die Bundesregierung im 30. Jahr nach dem Mauerfall irgendwie schon auch mal gelegentlich doch mit bestimmten Vertrauensposten belohnen wollte.

Aber der "Nachhaltigkeitsforscher" (Umweltministerium), der seinen Geburtsort geheimhält, bringt andere Qualitäten mit. Als studierter Politikwissenschaftler ohne Fachkenntnisse im Umwelt- und Klimabereich, ist Messner ein überzeugter Jünger von Hans Joachim Schellnhuber, des vor einiger Zeit ausgeschiedenen langjährigen Chefklimaalarmisten der Bundeskanzlerin. "Schelli", wie ihn die Szene nennt, hat nicht nur das weltweite Zwei-Grad-Ziel erfunden, sondern auch den Begriff von der "großen Transformation" der - zunächst einmal - deutschen Exportwirtschaft in ein nach Manufakturtradition arbeitenden Ständestaat, dessen CO2-Ausstoß so beeindruckend sinkt, dass alle, alle, alle anderen Länder bald herbeipilgern, um sich das Wunder zwischen Rhein und Oder anzuschauen: Sie heizen nicht, sie fahren nicht, sie produzieren nichts und Gott ernährt sie doch!

Schellnhuber ist im Ruhestand, abgesehen von weltweiten Konferenzreisen zu Klimarettungszwecken und regelmäßigen Warnauftritten. Die Klimakanzlerin steht vor dem Abschied, ganz zum Schluss wird sie nur noch das CO2-Steuergesetz hinterlassen, streng zur eigenen Partei, sie selbst muss ja nicht wiedergewählt werden. Dirk Messner nun, "Der Transformator", wie ihn die Taz in großer Offenheit nennt, wird bleiben und im Sinne derer wirken, die Schellnhubers totalitäres Konzept der "großen Transformation" umsetzen wollen: Statt demokratischer Entscheidungen, über deren Umsetzung in Wahlen entschieden wird, sollen sogenannte „Pioniere des Wandels“ mit Hilfe eines „gestaltenden Staates“ die menschliche "Zivilisation neu erfinden".

Der Wissenschaft kommt in diesem Konzept einer bevormundenden Gesellschaft die Aufgabe zu,  „im Zusammenspiel mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft klimaverträgliche Gesellschaftsvisionen aufzuzeigen", dass den "Feinden einer Energierevolution" (Taz) den Garaus macht. Ursprünglich legitimiert durch die Atomangst der Deutschen nach Fukushima, soll der Umbau des "historischen Normalfalles" (Schellnhuber) in eine "Kultur der Achtsamkeit aus ökologischer Verantwortung, einer Kultur der Teilhabe aller, die freiwillig mitmachen, sowie einer Kultur der Zukunftsverantwortung inzwischen je nach aktueller Wetterlage mit steigenden Temperaturen, ausbleibenden Niederschlägen, Fluten, Stürmen oder Kälteeinbrüchen begründet werden.

Eine Aufgabe, für die Dirk Messner prädestiniert ist, hat der 57-Jährige sein Leben doch der "Neudefinition der Rolle der Wirtschaft für die nachhaltige Entwicklung" gewidmet. Auf dem Pfad der "vollständigen Dekarbonisierung" ist der neue Chef des Umweltbundesamtes einer jener "Pioniere des Wandels" (Schellnhuber), die unbeirrt Voranschreiten zum großen Ziel des "beat the heat".

5 Kommentare:

  1. Bis vor ein paar Jahren noch hab ich noch ganz naiv geglaubt, der Untergang Roms sei nichts weiter als eine für Schulkinder mehr oder weniger unterhaltsame Geschichte. Mittlerweile spür ich am eigenen Leib, daß es kein Vergnügen bereitet, mittendrin in einem solchen zu stecken...

    Und was die Sache noch viel schmerzhafter macht ist, daß die Protagonisten offenbar nicht den geringsten Selbstzweifel und schon gar keinen Humor haben. Aus welchen Löchern kommen diese zahllosen Dumpfbacken und Vollpfosten alle gekrochen!?

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  2. @ Anonym

    All diese Dummkopf-Heerscharen existierten schon immer.

    Man braucht sich nur mal alte Filme aus der deutschen Geschichte anschauen und bemerkt mit Grauen, mit welcher infantil größenwahnsinnig siegessicheren Jubelarierbegeisterung diese Kanonenfutteridioten bereits zweimal ins ein Zukunftsparadies verheißende Feuerinferno marschiert sind. Denen muss nur einer per Propaganda die richtigen Befehle erteilen, dann funktionieren die instinktiv wie ein Heuschreckenschwarm, der auch nur Wüste zurück lässt.

    Sorry, aber die sich fast göttlich dünkelnde "Krone der Schöpfung" ist leider nur ein in seiner nimmersatten Gier besonders aggressiver Affe mit der Fähigkeit, komplexe Werkzeuge zu erfinden. Viele davon sind Folter- und Mordwerkzeuge.

    Und wie bereits etliche Hochkulturen und Imperien an ihrer inneren Dekadenz zugrunde gingen, wird es auch uns ignorant arroganten Überfliegern passieren. Ist als direkt Betroffener aber nun mal nicht so unterhaltsam wie als z.B. Kinobesucher mit Chipsgeknabber und Colaprickeln.

    Der suizidale Irrsinn ist nach den Gesetzen einer Pathokratie auch nicht aufzuhalten, sondern muss sich im wahrsten Sinne des Wortes totlaufen. Da kann man nur rechtzeitig umziehen in Regionen, die eine geringere Fanatiker- und Hohlbirnendichte als Schland haben.

    Warte warte noch ein Weilchen,
    dann kommt der Wilde mit dem Hackebeilchen
    blutrauschig auch zu dir,
    das garantier' ich dir.

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  3. Bis vor ein paar Jahren noch hab ich noch ...

    Bis zur ersten Hälfte der Neunziger hätte ein Akademiker, welcher der Blah-Zeitung ein Interview gibt, für gleichwert einem gegolten, der Minderjährige mal eben so in den Schritt greift. Seitdem hat das Schamgefühl aber ganz erstaunlich nachgelassen.

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  4. Anonym Uto pisst hat gesagt...

    Entgegen der Weisheit, man solle die Trolle nicht atzen, brauche ich die Gelegenheit, Dir mitzuteilen, daß Du wirklich allen auf den Sack gehst.
    Lege den Kopf auf die Seite, auf daß wenigstens ein wenig Hirn zusammenläuft - und versuche es wenigstens: Du bist lästig und überflüssig, wie ein Furunkel am Arsch.

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  5. @ Anonym 4

    Interessant, wie du dir einbildest, für ALLE sprechen zu können, zu dürfen, zu müssen.

    Folge deiner vielfältig gespaltenen Perönlichkeit?

    Schreibt zur Erheiterung bzw. Erleuchtung aller doch mal ein paar hirnige Schwänke aus euren vielen Weisheitsleben.

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