Je mehr Geld für den Kampf gegen rechts ausgegeben wird, umso höher scheint die Zahl der Rechten, Rechtsradikalen, Rechtsextremen und Rechtsextremisten zu steigen, die ihr Unheil im Lande treiben. Eine Milliarde jährlich wird inzwischen investiert, in den letzten zehn Jahren summiert sich der Betrag, den allein der Bund ausgibt, auf rund zehn Milliarden Euro und er erreicht damit eine Summe von fast einer halben Million pro amtlich registriertem Rechtsextremisten. Zuletzt aber klagte der Bundesinnenminister dennoch über einen neuen Höchststand bei der Zahl der rechten Verfassungsfeinde.
Thilo Schneider hat nun unter dem Titel "Rechts gegen rechts!" eine Zusammenfassung der ganzen bunten Bekämpfungslandschaft verfasst, die ebenso erfolglos wie einfallsreich versucht, die als unmittelbar bevorstehend empfundene Wiedererrichtung des dritten Reiches zu verhindern. Nicht beleuchtet wird in der fundamentalen Ausarbeitung zwar der aus der britischen Kolonialgeschichte bekannte Kobra-Effekt, dass Systeme auf Anreize zuweilen anders reagieren als beabsichtigt. So hatten in Indien Menschen nach Auslobung einer Prämie auf jeden Kobrakopf, die mit deren Hilfe eigentlich eine Kobraplage bekämpft werden sollte, begonnen, Kobras zum Zwecke der Prämienvereinnahmung zu züchten.
Doch als Kompendium der Initiativen gegen rechts ist Schneiders Text unersetzlich. PPQ dokumentiert ihn nachfolgend.
Als braver rechter Staatsbürger und Steuerzahler möchte ich natürlich gerne der Empfehlung unser aller Kanzlerin folgen und mich „so irgendwie“ gegen Rechts engagieren. Denn wenn ich nichts „gegen Rechts“ unternehme, dann ziehen wieder wilde Horden mit brennenden Fackeln durch Hamburg beim G20 Gipfel… Nochmal von vorn: Dann ziehen wieder wilde Horden im Gleichschritt durch das Brandenburger Tor und haben da CO2-schädliche Fackeln dabei. Das möchte ich nicht. Allein schon wegen der Verkehrsbehinderungen und natürlich wegen des gesellschaftlichen und weltweiten Klimas.
Gleich nach dem „Aufstehen gegen Rassismus“ gehe ich zuerst einmal mit den „Omas gegen Rechts“ zum „Frühstück gegen Rechts“, bei dem ich leckere „Kekse futtere gegen Rechts“. Ich hätte auch mit irgendwelchen Lesben gerne dazu „Kaffeetrinken gegen Rechts“ veranstaltet, aber das wäre erst ab 16.00 Uhr gegangen und wurde dann ja auch abgesagt. Irgendwie schade. Jetzt ist Frühsport angesagt: Zuerst schön ein „Lauf gegen Rechts“, dann „Kicken gegen Rechts“. Oh! Böseböse Uhr! Es geht schon langsam auf Mittag zu! Jetzt kurz „Duschen gegen Rechts“ und in die „Toolbox gegen Rechts“ geschaut, aber obacht: Bei der Kleiderwahl achte ich unbedingt darauf, nicht wie ein „Nipster“, das ist ein Nazi, der aber nicht wie ein Nazi ausschaut, auszusehen. Wie wäre es zum Mittag mit „Bratwurstessen gegen Rechts“? Zubereitet nach „Rezepten gegen Rechts“? Und dazu ein „Bier gegen Rechts“? Während des Essens schaue ich natürlich im „Netz gegen Rechts“, ob sich nicht irgendwo ein „Recht gegen Rechts“ finden lässt und schaue, ob ich bei den „Verlagen gegen Rechts“ nicht von Heiko Maas ein „Buch gegen Rechts“ bekommen kann, das ich heute Abend „gegen Rechts lesen“ kann.
Ich stehe auf und summe mit meiner „Stimme gegen Rechts“ ein paar „Lieder gegen Rechts“, nachdem ich etwas „Medizin gegen Rechts“ genommen habe. Die Bratwurst war doch sehr unappetitlich. Ich könnte zwar jetzt schon wieder „Sport gegen Rechts“ machen, aber eigentlich würde ich mir lieber etwas „Kunst gegen Rechts“ ansehen oder vielleicht ein „Konzert gegen Rechts“ besuchen. Oder irgendetwas Anderes, bei dem ich „laut gegen Rechts“ werden könnte. Eben etwas, bei dem ich „Aufmucken gegen Rechts“ kann. „Proaktiv gegen Rechts“ schaue ich mir auf dem Handy einen „Kurzfilm gegen Rechts“ an und remple dabei in einen „Bürger gegen Rechts“, der mir von links in den Weg läuft und der mir sofort mit „Mut gegen rechte Gewalt“ einen „Schlag gegen Rechts“ verpasst, dass die rosarote Brille fliegt und ich Angst habe, „auf dem rechten Auge blind“ zu werden.
Ich werde langsam müde
Ich stecke ihm ein paar „Sprüche gegen Rechts“ und natürlich wird er von meinen „Anwälten gegen Rechts“ hören. Es ärgert mich, dass ich nicht zum „Stricken gegen Rechts“ gegangen bin. Das wäre weit ungefährlicher gewesen. Jetzt schaffe ich es heute nur noch zum „Umgraben gegen Rechts“, worauf ich keine Lust habe. Ich leihe mir ein nicht abgeschlossenes Fahrrad und „radle gegen Rechts“, natürlich auf der linken Spur, zum „Käsekuchenessen gegen Rechts“, denn es geht auf die Kaffeezeit zu, auch wenn das ohne die kaffeetrinkenden „Lesben gegen Rechts“ doch eine recht trockene Angelegenheit ist. Ich schaue mir im „Kino gegen Rechts“ einen engagierten Film an und lasse mir noch beim „Friseur gegen Rechts“ die Haare schneiden, denn ich will nicht, dass „Rechte beim Friseur“ sind.
Ich werde langsam müde. Es war ein langer Tag im „Kampf gegen Rechts“. Trotzdem werde ich nicht auf der rechten Seite schlafen, ist ja auch nicht sonderlich gesund, aber zu meinem Ärger habe ich auch niemanden gefunden, der mit mir „Analsex gegen Rechts“ oder wenigstens „laut Beischlafen gegen Rechts“ würde.
So kann ich mir nur ein paar „Karikaturen gegen Rechts“ anschauen, zünde mir eine „Kerze gegen Rechts“ an und „rauche gegen Rechts“, bevor ich mich nach einem langen, aber engagierten Tag Rechts gegen Rechts in meine Federn hülle. Und morgen beantrage ich endlich auch „Fördermittel gegen Rechts“, denn immerhin habe ich den ganzen Mummenschanz heute ja schon bezahlt. Da darf ruhig etwas zurückkommen. Müssen ja nicht gleich die ganzen 104 Millionen Euro sein. 1% davon würden reichen.
Und morgen mach ich irgendetwas gegen Linksexkremis… ah, wait: Da gibt’s ja gar kein Geld für… Gut, in einer Demokratie kann man eben nicht alles haben. Da muss der Staat eben Prioritäten setzen. Und immerhin habe ich heute die Machtergreifung verhindert.
Bernd will eventuell auswandern
AntwortenLöschenEin vom Mehrheitswähler legitimiertes sozialistisches Parteienkonglomerat errichte mit missionarischem Rechthaberei-Übereifer eine linke Diktatur, die nur noch als Pathokrathie zu bezeichnen ist, einer Herrschaft der Idioten.
AntwortenLöschenZweimal in ihrer bis heute alles dominierenden Schuldkomplexgeschichte reicht den Michelhorden nicht. Nein, sie müssen ein drittes Mal versuchen, mit ihrer größenwahnsinnigen Gefühlsduselei gegen die sie umgebende Globalvernunft anzustinken bzw. anzukämpfen wie ihre zu Millionen krepierten Vorfahren.
Muss wohl ein vererbbarer kollektiver Gendefekt sein, der diese fanatischen Extrawurstbrater steuert und wie hypnotisiert erneut in ihr Verderben treibt.
Am 27.10.19 können wir dank der Zeitumstellung 25 Stunden am Tag gegen rechts kämpfen.
AntwortenLöschenDann haben wir sie im Sack. Save the date.
@ Brillenträger:
AntwortenLöschen"Zweimal in ihrer bis heute alles dominierenden ..." - Wann wären denn die beiden ersten Male gewesen?
@Anonym 2
AntwortenLöschenDas war etwas unglücklich bzw. missverständlich formuliert, sollte sinngemäß aber dennoch zu verstehen sein.
Es geht darum, dass das sich moralisch überlegen dünkende deutsche Bessermenschentum sich zum 3. Male gegen die nationalen Interessen seiner europäischen Nachbarn stellt, indem es heute grenzenlosen Massenimport von kulturinkompatiblen Oreintalen und Afrikanern betreibt, der nur als selbstzerstörerischer Menschenhandel zu werten ist.
Um den seit 1945 bestehenden Schuldkomplex abzubüßen, ignorieren wir unsere elementarsten Lebensinstinke und liefern uns den Psychopathen und Verbrechern der 3. Chaoswelt aus, die wir in unserem Wahn zu Rettern und Bereicherern verklären.
Darum geht es. Nur darum!
... gegen die nationalen Interessen seiner europäischen Nachbarn stellt ...
AntwortenLöschenSehr hübsch aufschlußreich.
Die Frage aber war: Wann war es das erste, und wann das zweite Mal?
sollte sinngemäß aber dennoch zu verstehen sein ...
AntwortenLöschenOh, Perser, ich habe meine Worte wohl überlegt, und du hättest besser das Selbe getan ...
Wir kriegen die Zecke(n) schon noch weich, aber: "Waterloo" von 1970: Erkennt ihr mich nicht? Ich bin Ney - Marschall Ney! Steht! Soll ich allein kämpfen ???
AntwortenLöschen...
Merde
Danke für die Kommentare.
AntwortenLöschenSelten so gelacht.
Der Kobra-Effekt ist allerdings "umstritten" - angeblich aber echt sein soll, daß unter der welschen Kolonialverwaltung in Hanoi bei einer Rattenplage Prämien auf Rattenschwänze ausgelobt wurden, worauf dann etliche Ratten ohne Schwänze herumliefen. Konnten nicht mehr so gut balancieren - hecken aber noch.
AntwortenLöschenP.S. Ein Trost ist, daß sich etwas nie teu nicht fortpflanzen kann, bei coitus per anum ist es m.W. auch noch nie gelungen.
Waterloo (1970): Vorwärts, meine Kinder! Es wird kein Pardon gegeben! Ich erschieße eigenhändig jeden, der Pardon gibt!
AntwortenLöschenSoll ich allein kämpfen ???
AntwortenLöschenDer Bäarnd muss hier erst mal in Schland 45 Jahre Dreck fressen und darf dann noch die EU-Fluchtsteuer zahlen. Das wird so letztlich wohl nix mit dem Auswandern und Bäarnd verschimmelt als krankenversicherungsloser Dauercamper zwischen zahlreichen Bier- und Weinbrandflaschen irgendwo in Niedersachsen, "wo die dicken Rüben wachsen". Braver Bäarnd!
AntwortenLöschender alois
Reichsfluchtbeauftragter
Welcher Schuldkomplex denn, bitteschön ?
AntwortenLöschenAls insbesondere in den 90ern das Erbe von Nazi-Opa und -Oma umgeschichtet wurde, hatte keiner einen Komplex, der das Einkassieren behindert hätte. Das gilt auch für die Immobilieninhaber, die ab 1990 in Ostdeutschland "erben" wollten.
Vielleicht könnte man sich einmal mit der "Familiengeschichte" der Quandts, Grillos, von Holtzbrincks, Du Monts, Burdas oder der Bertelsmänner beschäftigen ... also denjenigen, die 2015 besonders gelitten zu haben schienen.
Das waren vernünftige Kinderroller, mit einem Sitz! (Schaumstoffeinlage), luftbereit und Hand- und Fußbremse.
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