Selbst die nationale Karte stach nicht. Nur anderthalb Jahre nach der desaströsen Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl sind alle Effekte der ausgebliebenen "Erneuerung" (Nahles) verpufft. Mit dem schlechtesten Wahlergebnis aller Zeiten hat die erste Frau an der Spitze der ältesten deutschen Partei so eindrucksvoll bewiesen, dass sie es nicht kann, dass der frühere Gottkanzlerkandidat der SPD auf den bewährten Wegen sein Comeback als Rettungsanker für die Partei ins Gespräch gebracht hat.
Es schallt kein lautes Lachen durch die Republik, denn der alten Dame SPD wird auf dem Totenbett mittlerweile jede Art absurder Gymnastik zugetraut. Schulz, eine traurige Figur, die sich von gelangweilten Medien eine Beliebtheit seiner Person hatte einreden lassen, die nie existierte, wird als realistische Option gehandelt. Andrea Nahles lobt den mit kabarettistischen Zügen versehenen Wahlkampf der SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley als "immer sympathisch und optimistisch". Und Barley selbst, die bei Twitter von der Leugnung der Existenz der Nato bis zur steilen These, das ein winziges Café in Berlin mehr Steuern zahle als Starbucks, keine krude These ausließ, attestierte ihrer Wahlkampagne, sie sei richtig, richtig gut gewesen, habe aber eben irgendwie die Wähler nicht erreicht.
Bei Barley fand sich dann auch ein erstaunlicher Satz, gesprochen in einem Moment völliger Überforderung, niedergeschmettert von Zahlen, die die SPD-Zentrale selbst mit der dort ausgeprägten Fähigkeit zur Selbstsuggestion nicht wegwünschen konnte. Im ZDF sprach Barley nicht nur davon, dass sie enttäuscht sei. Sie sagte auch, dass es das schlechte Ergebnis ihrer Partei vielleicht nicht darin begründet liege, dass die Menschen draußen im Lande die richtigen und guten Botschaften der SPD nicht verstanden hätten. Sondern daran, dass die Botschaften die falschen gewesen sein könnten.
Ein Epochenbruch, der bei Andrea Nahles noch gar nicht angekommen ist. Sie wolle „alle SPD-Mitglieder und unsere Anhänger ermutigen, selbstbewusst in die Zukunft zu schauen", sagte die scheidende SPD-Chefin. Die Ergebnisse zeigten, "dass wir noch viel zu tun haben“. Die "Trümmerfrau der SPD" (n-tv) spielt ihre Lebensrolle: Die immer lacht, ganz egal, was passiert. Hauptsache, sie selbst, in den langen Jahren auf der Jagd nach einer großen Karriere zur Claudia-Roth-ähnlichen Gestalt einer Wuchtbrumme deformiert, bleibt in der Nähe der Macht, dort, wo die Fleischtöpfe sind.
Dafür ist die alleinerziehende Mutter nicht nur bereit, ein Leben aus dem Koffer zu führen und ihre kleine Tochter Ella Maria "allermeistens" (Walter Steinmeier) ohne Mutter aufwachsen zu lassen. Sie ist darüberhinaus auch bereit, die SPD weiterhin ohne Idee in den Abgrund zu führen und dabei Gefahr zu laufen je später, desto schlimmer unter die Räder zu kommen.
Die Zerstörung der SPD, sie ist ein Langzeitprojekt, das mit Gerhard Schröders "Agenda 2010", umgesetzt von SPD und Grünen, vor 15 Jahren begonnen hat. Damals holte die SPD zwar nicht mehr über 40, aber doch immer noch 38,5 Prozent. Seitdem hat eine Riege von acht Vorsitzenden mit beständig abnehmendem Charisma 60 Prozent der ehemaligen SPD-Wähler vergrätzt, nach rechts und links oder in die Arme der sozialdemokratisierten CDU getrieben. Drei von ehemals fünf SPD-Wählern machen ihr Kreuz heute woanders. Zum Vergleich: Auch CDU und CSU erreichten 2002 noch 38,5 Prozent der Stimmen. Sie verloren seitdem nur einen von sechs Wählern, der damals für die Union votierte.
Ein Ergebnis, das angesichts der kurzen Zeitspanne, den der Niedergang benötigte, für Schrecken in der CDU-Parteizentrale sorgen müsste. Wofür aber sorgt es dann erst bei der SPD? Sigmar Gabriel steht diesmal nicht als Sündenbock zur Verfügung. Martin Schulz hat sich schon im Vorblick auf die anstehende Katastrophe als Retter angeboten und fällt damit auch als Verantwortlicher aus. Die SPD muss nun auf Kevin Kühnert setzen, eine Art roten Robert Habeck mit demiurgischer Fantasie, um im anstehenden Wettlauf um die grünste, jüngste und digitalste Partei zu punkten.
Dass das nicht gelingen kann, ist klar. Wo es ein Original gibt, das mit populitsischen Parolen einfache Lösungen für globale Probleme verspricht, wird nie die Kopie gewählt. Doch die SPD ist ja derzeit gerade dort, wo sie ist, weil sie es trotzdem immer wieder versucht.
Die Zerstörung der Theresa.
AntwortenLöschenhttps://pp.userapi.com/c854416/v854416041/51216/qAHmxtt27uA.jpg
die beste analyse zur spd of everywhere, by a mile.
AntwortenLöschengo paper, ppq, ich abonniere.
Daß die Novemberverbrecher zur Schicksalswahl (harhar) ihre gruseligsten Schießbudenfiguren aus eitel Narrheit heraus vorgeschickt hätten, glauben auch nur Einfältige. Diese sind natürlich "mehr". Wußte schon Gustave le Bon. (Als welcher in den "Ketzerbriefen" übel wegkommt).
AntwortenLöschenNordlandfahrer
Nabend, herzlich gelacht, super!!!!
AntwortenLöschenAber noch ein bisschen spannender als die Leiche SPD ist ja die fast tote CDU. Wenn jetzt kolportiert wird, unter AKK sei die Partei der Mitte zu weit nach rechts gerückt und habe irgendwie zuwenig auf Umweltschutz gemacht, sägt da etwa die Vorgängerin am Stuhle der Nachfolgerin? In die Zukunft gedacht, kann man UNO-Generalsekretärende, Kanzlernde und Generalskretärende der CDU in Personalunion sein?
"zu weit nach rechts gerückt"
AntwortenLöschenHoahoa, klaro, ein vom debilen „Mäik IM-Erika (gemeint „Juroop“) GRETA äggän“ besoffenen Bundes-Hirnvollwaschbär.Innen-Tum und von Dressureliten und Diskurshoheiten konditionierten Pawlow Kläffertum ist alles zu „rrrrächtssss“, was nicht tagtäglich in hyperventilatorischem Klimaaa-Katstrophööö-Veitstanz herumtorkelt, oder permanent all die bolschewistischen Mantras und Lügen-Credos rezitiert und all die MuKu-Femi-Öko-Murksismus Rituale zelebriert.
es war alles eitel und Haschen nach Wind. (Pred 1,14; LUT)
AntwortenLöschenDer Illusion, Protestwählen wäre besser als in die hohle Hand ges...pien, östr. wohl gespieben, habe ich mich erst unlängst begeben.
Der Illusion, pseudokluge kannegießerische Wahlentscheidungen (Beispiel: Mit Bauchgrimmen CDU, um Rot-Grün zu verhindern, und dergleichen Dreck), seit Mitte der Neunziger. Für ersteres schäme ich mich nur ganz wenig, für letzteres nur ein klein wenig mehr.
Aber niemals nicht aufgeben. Wie der kahle Kalmückenmischling Uljanow (die Jungs und Mädels von den Ketzerbriefen würden mich jetzt - hauaha) einst sagte: "Geduldig aufklären".
Nordlandfahrer