Qualität, an der gar nichts stimmt:Die Deutsche Wohnen besitzt zehnmal so viele Wohnungen in Berlin, die Haupstadt zählt 50 Prozent mehr Haushalte. |
Falschbehauptungen, Zahlen ohne Kontext, ausgedachte Statistiken - seit Donald Trump die Fake News erfand und damit so erfolgreich war, gehört es zum guten Ton auch in früheren Qualitätsblättern, aufs Geratewohl zu reportieren und falsche Behauptungen auch mal mit falschen Behauptungen zu belegen. Die Hamburger "Zeit", eine Wochenschrift, die den bekannten Aktivisten Claas Relotius in dessen frühen Tagen zu ihren Autoren zählte, zeigt das gerade beispielhaft in einem Beitrag, der das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen der unrechtmäßigen Ausbeutung von Mietern überführen soll.
"Die Deutsche Wohnen besitzt sehr viele Wohnungen in der Stadt, rund 11.500", heißt es da, und dann auch noch "zirka jeder zehnte Hauptstadthaushalt wohnt also in ihren Beständen". Nun scheint ein Berlin, gebildet von nur knapp 120.000 Haushalten, dem unvorbereiteten Leser recht klein zu sein. Ist es denn wirklich so, dass 3,6 Millionen Berliner so gedrängt wohnen müssen?was ist da los, was tut die Regierung dagegen? Ist das vielleicht der Grund dafür, warum die seit Jahren zumindest medial boomende deutsche Hauptstadt trotz beständigen Zuzugs noch fast eine Million Einwohner entfernt von der Menge Mensch ist, die sie vor hundert Jahren beherbergte?
Was die "Zeit" betrifft, ist die Sache klar. Die "börsennotierte Aktiengesellschaft Deutsche Wohnen" (Zeit) ist schuld, denn sie hat die Mietpreise in ihren Beständen - also nach "Zeit"-Rechnung in zehn Prozent aller Berliner Wohnungen - "um 27 Prozent in zehn Jahren" nach oben getrieben. In derselben Zeit verdoppelten sich die Berliner Mietpreise zwar insgesamt sogar, so dass die Preistreiberei des Konzerns, den Berliner Wutbürger gern enteignen würden, eher bescheiden wirkt. Aber wenn sich ein Zeuge findet, der versichert, dass "die Einkommen der meisten Mieter seit 2010 nicht entsprechend zugelegt haben dürften", dann kann es keinen Zweifel mehr daran geben, dass die "Wut auf Wohnungsriesen wie die Deutsche Wohnen steigt". Die sei nämlich "alles andere als mieterfreundlich". Sondern habe nur "ein Herz für Aktionäre" (Die Zeit).
Nun könnte jemand behaupten, dass doch niemand, nicht einmal der Berliner Senat oder die Bürgerinitiative zur Enteignung, daran gehindert sei, Aktionär der verdammenswerten "börsennotierten Aktiengesellschaft" (Die Zeit) zu werden. Für nicht einmal 14 Milliarden Euro wären die knapp 357 Millionen Aktien zu haben. Es gibt keinen Großaktionär, der Wert des Anlagevermögens minus Schulden liegt höher als der aktuelle Börsenwert und mit mehr als einer Milliarde Gewinn, die die Firma im Jahr macht, ließe sich ein Kredit zur Finanzierung der Übernahme binnen 15 Jahren abzahlen.
Doch wer das schriebe, würde die ganze schöne Geschichte vom Riesenmultimegaabzock-Konzern zerstören, dem in Berlin natürlich nicht 11.500, sondern fast 120.000 Wohnungen gehören. Der aber deshalb noch immer keineswegs "jeden zehnten Hauptstadthaushalt" beherbergt, weil Berlin
knapp 1,8 Millionen Haushalte zählt und nicht nur 1,2 Millionen.
Doch wenn der Hass die Feder führt, kommt Qualität eben von quälen.
"Die Deutsche Wohnen besitzt sehr viele Wohnungen in der Stadt, rund 11.500", heißt es da, und dann auch noch "zirka jeder zehnte Hauptstadthaushalt wohnt also in ihren Beständen". Nun scheint ein Berlin, gebildet von nur knapp 120.000 Haushalten, dem unvorbereiteten Leser recht klein zu sein. Ist es denn wirklich so, dass 3,6 Millionen Berliner so gedrängt wohnen müssen?was ist da los, was tut die Regierung dagegen? Ist das vielleicht der Grund dafür, warum die seit Jahren zumindest medial boomende deutsche Hauptstadt trotz beständigen Zuzugs noch fast eine Million Einwohner entfernt von der Menge Mensch ist, die sie vor hundert Jahren beherbergte?
Was die "Zeit" betrifft, ist die Sache klar. Die "börsennotierte Aktiengesellschaft Deutsche Wohnen" (Zeit) ist schuld, denn sie hat die Mietpreise in ihren Beständen - also nach "Zeit"-Rechnung in zehn Prozent aller Berliner Wohnungen - "um 27 Prozent in zehn Jahren" nach oben getrieben. In derselben Zeit verdoppelten sich die Berliner Mietpreise zwar insgesamt sogar, so dass die Preistreiberei des Konzerns, den Berliner Wutbürger gern enteignen würden, eher bescheiden wirkt. Aber wenn sich ein Zeuge findet, der versichert, dass "die Einkommen der meisten Mieter seit 2010 nicht entsprechend zugelegt haben dürften", dann kann es keinen Zweifel mehr daran geben, dass die "Wut auf Wohnungsriesen wie die Deutsche Wohnen steigt". Die sei nämlich "alles andere als mieterfreundlich". Sondern habe nur "ein Herz für Aktionäre" (Die Zeit).
Nun könnte jemand behaupten, dass doch niemand, nicht einmal der Berliner Senat oder die Bürgerinitiative zur Enteignung, daran gehindert sei, Aktionär der verdammenswerten "börsennotierten Aktiengesellschaft" (Die Zeit) zu werden. Für nicht einmal 14 Milliarden Euro wären die knapp 357 Millionen Aktien zu haben. Es gibt keinen Großaktionär, der Wert des Anlagevermögens minus Schulden liegt höher als der aktuelle Börsenwert und mit mehr als einer Milliarde Gewinn, die die Firma im Jahr macht, ließe sich ein Kredit zur Finanzierung der Übernahme binnen 15 Jahren abzahlen.
Doch wer das schriebe, würde die ganze schöne Geschichte vom Riesenmultimegaabzock-Konzern zerstören, dem in Berlin natürlich nicht 11.500, sondern fast 120.000 Wohnungen gehören. Der aber deshalb noch immer keineswegs "jeden zehnten Hauptstadthaushalt" beherbergt, weil Berlin
knapp 1,8 Millionen Haushalte zählt und nicht nur 1,2 Millionen.
Doch wenn der Hass die Feder führt, kommt Qualität eben von quälen.
Test
AntwortenLöschenGerade eben erzürnen sie sich auf Pipi über Denzinger, den Pol Pot für Arme. Dabei haben die mit ihm EINES absolut gemeinsam: den festen Glauben an den Heiligen Nikolaus.
AntwortenLöschen„...seit Donald Trump die Fake News erfand ...“
AntwortenLöschenDen Satz muss man wirken lassen. Desinformation hat Gesicht und Geburtstag. Wow, warum ist das bloß niemanden vor Trump eingefallen? Und welche Desinformation machte ihn so erfolgreich? Ein wirklich aufschlussreicher Artikel über Desinformation.
den satz muss ich aber nicht wirklich erklären, oder? du kannst überall nachlesen, dass es trump und nur trump war, der als erster politiker weltweit mit lügen gearbeitet hat
AntwortenLöschen"dass es trump und nur trump war, der als erster politiker weltweit mit lügen gearbeitet hat"
AntwortenLöschenDas soll ja auch so in des Muellers Bericht stehen. Irgendwie. Da kommt dieser Trump aber ganz schlecht weg.
Man sollte es so sagen wie es ist: Mit der Islamisierung Deutschlands wendet sich Deutschland wie einst zu Nazi-Zeiten wieder dem absolut Bösen zu und das wie schon 1933 fast ohne Widerstand der Bevölkerung. Das alles geschieht jetzt direkt vor unseren Augen. Unglaublich aber wahr…. --- Ein gewisser HRM auf Pipi.
AntwortenLöschen+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Aus meiner Kampfkunstzeit habe ich eine Schwäche für den Daoismus, mir ist das wu-wei geboten, andernfalls würde und müßte ich mehrmals mit der Birne gegen die Wand rennen, wenn ich solches lese.
Es wäre ein grausames Ergötzen, würden sich Freya und Erbsensuppe auf Pipi ernsthaft in die Wolle bekommen.
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