Eine deutsche Bank. |
Ziemlich genau zehn Jahre ist es her, dass jeder Deutsche beschloss, an der Börse zu spekulieren. Das Volk der Aktienverweigerer, traumatisiert immer noch vom Jahrhundertbetrug der Bundesregierung, die die Deutsche Telekom, die den Steuerzahlern gehörte, zu überhöhten Preisen noch einmal an die Steuerzahler verkauft hatte, machte Geld locker.
Mit 550 Euro pro Person stiegen die deutschen Steuerzahler bei der Commerzbank ein: Für 18 Milliarden Euro gab es 300 Millionen neue Aktien des neuen Instituts, das zu jener Zeit an der Börse nicht ganz eine Milliarde Euro wert wert war. Pro Kopf des Steuerbürgers waren das 33 Euro in bar, die restlichen 517 Euro bekam die VEB Bundescommerzbank als Bürgschaften überreicht. Dafür gehörte sie nun - vorübergehend, hieß es - zu einem Viertel den Steuerzahlern zu, denen die Bundesregierung versprach, sie würden ihr Geld zurückbekommen, sobald die Bank wieder Gewinne machte. 1,7 Milliarden hatte sie nicht allzu lange zuvor noch geschafft. Gelänge das wieder und dauerhaft, würde es tatsächlich nur 42 Jahre dauern, bis die dann noch lebenden Jüngeren unter den neuen Commerzbank-Investoren ihren Einsatz zurückerhalten hätten.
Ein Supergeschäft, aber notwendig. Kurz zuvor erst hatte die Bundesregierung die Commerzbank veranlasst, die noch schwerer angeschlagene Dresdner Bank von der Allianz-Versicherung zu kaufen, die sie sich erst kurze Zeit davor zugelegt hatte. Dann kam die Finanzkrise, eine ausschließlich "amerikanische Krise" , wie der damalige Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) kundig feststellte. Und weil nun alle Landesbanken wackelten, mit denen der Staat als größter Spieler auf US-Schrottkredite gesetzt hatte, mussten auf einemal die vermögensbildenden Lebensversicherungen von 40 Millionen Deutschen gerettet werden, die mit der Allianz untergegangen wären, wäre die Hypo Real Estate untergegangen, was den Untergang der Dresdner Bank zur Folge gehabt hätte, wodurch die Allianz am Ende gewesen wäre.
Doch kippt der Versicherungskonzern, kippt die Stimmung, kippt die Regierung, kippt die Partei, kippt die EU. Europa in Gefahr! Der Steuerzahler spendierte also 50 Milliarden Euro in bar und 480 Milliarden Euro Bürgschaften, pro Kopf alles in allem rund 6500 Euro, um alles zu retten, was systemrelevant war, vor allem die staatlichen Banken, die unter unmittelbarer Aufsicht der großen Politik für sogenannte Kreditersatzgeschäften in verbriefte amerikanische Häuserschulden, in Anleihen auf die isländische Krone, in rätselhafte irische Steuerspar-Zweckgesellschaften und atemberaubend strukturierte Wertpapieren verpfändet hatten.
Zehn Jahre danach ist das Beben immer noch im Boden, es grummelt und grollt in den tiefen Tonlagen. Die Dresdner Bank ist verschwunden, die Commerzbank, die sie 2009 schlucken musste, ist heute weniger wert als die Dresdner Bank einst allein.
Auch von Macht und Größe der Deutschen Bank ist nichts übriggeblieben: Als die Deutsche mal die Dresdner hatte übernehmen wollen, sollte am Ende der größte und mit 150 Milliarden Euro Marktkapitalisierung wertvollste Bankenkonzern der Welt entstehen. Inzwischen ist die Deutsche Bank ein Zwerg, der mit Ach und Krach noch ein Zehntel des Wertes der HSBC auf die Waage bringt. Das reicht in Europa zu Platz 19 auf der Rangliste der Größten. Im Weltmaßstab gesehen ist für die Deutsche, aber auch für deutsche Banken insgesamt kein Platz unter den Top 50.
Der neue Rettungsplan entstand im Kanzleramt, wo seit geraumer Zeit der nationalistische Traum von "nationalen Champions" (Peter Altmaier) geträumt wird. Große, zur Not auch volkseigene Konzerne sollen Stärke im Wettbewerb mit Asien und Amerika bringen und die deutsche Industrie vor feindlichen Übernahmen schützen, hat das Kabinett beschlossen. Die Fusion der letzten beiden halbwegs großen deutschen Privatbanken ist Teil dieses Planes.
SPD-Finanzminister Olaf Scholz treibt ihn voran, ohne je öffentlich erklärt zu haben, welchen Sinn außer dem der Herstellung vermeintlicher Größe eine Hochzeit der beiden schwer angeschlagenen Ex-Riesen haben könnte - abgesehen von der Aussicht auf ein paar tausend Arbeitsplätze, die wegfallen werden, hunderter Filialen, die zu schließen sind und die Leere in deutschen Innenstädten zu vergrößern versprechen, und einem Wettbewerb, der noch deutlicher zugunsten staatlicher Geldinstitute und Sparkassen verzerrt wird.
Allerdings: Gerade den Sparkassen ist Vater Staat aktuell etwas schuldig, müssen sie doch stolze 1,2 Milliarden Euro zur Rettung der der überwiegend staatlichen Nord LB beisteuern. Das sind zwar nur 25 Euro pro Sparkassenkunden, verglichen mit den großen Rettungsaktionen der Vergangenheit als "Peanuts" (Ackermann). Aber auch wenn sich alle Beteiligten mühen, zu erklären, dass das Geld irgendwo vom Himmel regnen werde und die Nord LB am Ende ganz allein bezahlen müsse, wird es doch am Ende anders kommen: Die Commerzbank hatte ihre erhaltenen Rettungsgelder auch in Form von Dividenden über den Finanzminister an die Steuerzahler zurückgeben sollen.
Von 33 Euro, die in die Bank flossen, wurden auf diese Weise in den zehn Jahren seitdem genau 20 Cent zurückgezahlt.
Mit 550 Euro pro Person stiegen die deutschen Steuerzahler bei der Commerzbank ein: Für 18 Milliarden Euro gab es 300 Millionen neue Aktien des neuen Instituts, das zu jener Zeit an der Börse nicht ganz eine Milliarde Euro wert wert war. Pro Kopf des Steuerbürgers waren das 33 Euro in bar, die restlichen 517 Euro bekam die VEB Bundescommerzbank als Bürgschaften überreicht. Dafür gehörte sie nun - vorübergehend, hieß es - zu einem Viertel den Steuerzahlern zu, denen die Bundesregierung versprach, sie würden ihr Geld zurückbekommen, sobald die Bank wieder Gewinne machte. 1,7 Milliarden hatte sie nicht allzu lange zuvor noch geschafft. Gelänge das wieder und dauerhaft, würde es tatsächlich nur 42 Jahre dauern, bis die dann noch lebenden Jüngeren unter den neuen Commerzbank-Investoren ihren Einsatz zurückerhalten hätten.
Ein Supergeschäft
Ein Supergeschäft, aber notwendig. Kurz zuvor erst hatte die Bundesregierung die Commerzbank veranlasst, die noch schwerer angeschlagene Dresdner Bank von der Allianz-Versicherung zu kaufen, die sie sich erst kurze Zeit davor zugelegt hatte. Dann kam die Finanzkrise, eine ausschließlich "amerikanische Krise" , wie der damalige Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) kundig feststellte. Und weil nun alle Landesbanken wackelten, mit denen der Staat als größter Spieler auf US-Schrottkredite gesetzt hatte, mussten auf einemal die vermögensbildenden Lebensversicherungen von 40 Millionen Deutschen gerettet werden, die mit der Allianz untergegangen wären, wäre die Hypo Real Estate untergegangen, was den Untergang der Dresdner Bank zur Folge gehabt hätte, wodurch die Allianz am Ende gewesen wäre.
Doch kippt der Versicherungskonzern, kippt die Stimmung, kippt die Regierung, kippt die Partei, kippt die EU. Europa in Gefahr! Der Steuerzahler spendierte also 50 Milliarden Euro in bar und 480 Milliarden Euro Bürgschaften, pro Kopf alles in allem rund 6500 Euro, um alles zu retten, was systemrelevant war, vor allem die staatlichen Banken, die unter unmittelbarer Aufsicht der großen Politik für sogenannte Kreditersatzgeschäften in verbriefte amerikanische Häuserschulden, in Anleihen auf die isländische Krone, in rätselhafte irische Steuerspar-Zweckgesellschaften und atemberaubend strukturierte Wertpapieren verpfändet hatten.
Zehn Jahre danach ist das Beben immer noch im Boden, es grummelt und grollt in den tiefen Tonlagen. Die Dresdner Bank ist verschwunden, die Commerzbank, die sie 2009 schlucken musste, ist heute weniger wert als die Dresdner Bank einst allein.
Ende der Herrlichkeit
Auch von Macht und Größe der Deutschen Bank ist nichts übriggeblieben: Als die Deutsche mal die Dresdner hatte übernehmen wollen, sollte am Ende der größte und mit 150 Milliarden Euro Marktkapitalisierung wertvollste Bankenkonzern der Welt entstehen. Inzwischen ist die Deutsche Bank ein Zwerg, der mit Ach und Krach noch ein Zehntel des Wertes der HSBC auf die Waage bringt. Das reicht in Europa zu Platz 19 auf der Rangliste der Größten. Im Weltmaßstab gesehen ist für die Deutsche, aber auch für deutsche Banken insgesamt kein Platz unter den Top 50.
Der neue Rettungsplan entstand im Kanzleramt, wo seit geraumer Zeit der nationalistische Traum von "nationalen Champions" (Peter Altmaier) geträumt wird. Große, zur Not auch volkseigene Konzerne sollen Stärke im Wettbewerb mit Asien und Amerika bringen und die deutsche Industrie vor feindlichen Übernahmen schützen, hat das Kabinett beschlossen. Die Fusion der letzten beiden halbwegs großen deutschen Privatbanken ist Teil dieses Planes.
Nationalismus mit "Champions"
SPD-Finanzminister Olaf Scholz treibt ihn voran, ohne je öffentlich erklärt zu haben, welchen Sinn außer dem der Herstellung vermeintlicher Größe eine Hochzeit der beiden schwer angeschlagenen Ex-Riesen haben könnte - abgesehen von der Aussicht auf ein paar tausend Arbeitsplätze, die wegfallen werden, hunderter Filialen, die zu schließen sind und die Leere in deutschen Innenstädten zu vergrößern versprechen, und einem Wettbewerb, der noch deutlicher zugunsten staatlicher Geldinstitute und Sparkassen verzerrt wird.
Allerdings: Gerade den Sparkassen ist Vater Staat aktuell etwas schuldig, müssen sie doch stolze 1,2 Milliarden Euro zur Rettung der der überwiegend staatlichen Nord LB beisteuern. Das sind zwar nur 25 Euro pro Sparkassenkunden, verglichen mit den großen Rettungsaktionen der Vergangenheit als "Peanuts" (Ackermann). Aber auch wenn sich alle Beteiligten mühen, zu erklären, dass das Geld irgendwo vom Himmel regnen werde und die Nord LB am Ende ganz allein bezahlen müsse, wird es doch am Ende anders kommen: Die Commerzbank hatte ihre erhaltenen Rettungsgelder auch in Form von Dividenden über den Finanzminister an die Steuerzahler zurückgeben sollen.
Von 33 Euro, die in die Bank flossen, wurden auf diese Weise in den zehn Jahren seitdem genau 20 Cent zurückgezahlt.
Das organisierte Verbrechergesindel in Berlin - anders kann man diesen korrupten Politikerfilz nicht mehr nennen - verabschiedet wie am Fließband Gesetze, die die Abzocke des ehrlich arbeitenden Bürgers zum Kinderspiel macht, denn alle unsere "Volksvertröter" gieren ja nach einem lukrativen Job in der Privatwirtschaft, also auch bei den wegen spekulativer Geschäfte später vom Steuerzahler finanziell zu rettenden Banken. Wie viele dafür verantwortliche Bankster und Politweichensteller wurden für dies Pleiten denn in Regress genommen? Na? Daran erkennt man doch, wie perfide dieses System ist.
AntwortenLöschenSo agieren diese "legalen" Verbrecher seit Jahrzehnten, aber das bis zur Magersucht gemolkene dämliche Nutzvieh wählt sie begeistert immer wieder. Soll das mehrheitliche Schwachmatenpack also schuften, bis ihm die Schlachtschweinschwarte kracht.