Wer mit Zahlen, Grafiken oder gar mit Toten lügen will, hat einige grundsätzliche Regeln zu beachten, um nicht sofort aufzufliegen. Einerseits ist es möglich, Zahlen ohne jeden Bezug zu präsentieren. Statt Werte aufwendig in einen Kontext zu stellen und sie damit einzuordnen, bevorzugen es Kenner, sie einfach mit dem Zusatz "weniger als" oder "mehr als" zu versehen. Bei Grafiken lassen sich zeichnerisch Wertungen setzen, die mit den abgebildeten Werten nichts zu tun haben. Und bei Toten, etwa Unfalltoten im Straßenverkehr, wird eine Kausalität zwischen einer bestimmten Einflussgröße und dem Ergebnis behautet, alle anderen Einflussgrößen aber ignoriert.
Die Art der Argumentation spielt schon in einen weiteren Nebenbereich des klassischen Demagogiefaches "Lügen mit der Wahrheit" hinein, das beim "Relotiusboten" in Hamburg traditionell als Kunstform gepflegt wird. Diesmal im Beitrag "Bevorstehender Brexit: 42 Unternehmen siedeln in die Niederlande über - und das ist erst der Anfang", mit dem der frühere "Spiegel", nach der Relotiusaffäre in ein neues Auflagentief aufgebrochen, die quotenwirksame Angst vor der Brexit-Apokalypse pflegt.
Die knallharten Fakten, schonungslos nachrichtlich dargeboten: Wegen des bevorstehenden Brexits hätten die Niederlande, seit Jahrzehnten ein beliebter Steuersparsitz englischsprachiger Künsterl wie U2 und Rolling Stones, "bereits mehr als 40 Unternehmen aus Großbritannien abwerben können". Die umzugswilligen Unternehmen brächten "knapp 2000 Arbeitsplätze aus Großbritannien mit" habe die Niederländische Agentur für Auslandsinvestitionen mitgeteilt, zitiert das Blatt. Eigenen Angaben zufolge führe die niederländische Regierung mit weiteren 250 ausländischen Firmen Gespräche über die Verlegung von Geschäftstätigkeiten im Zuge des Brexits.
Was für ein vernichtender Schlag für Brexit-Britannien! Das haben sie nun davon, frohlockt der gute Europäer. Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen, nickt der EU-Kommissar. Das hätten sie sich eben früher überlegen müssen, triumphiert das politische Berlin.
Dort wie überall, wo der "Spiegel" noch gelesen wird, ist das ganze Ausmaß des Schadens für die britische Ökonomie ja dank der klugen Schwerpunktsetzung der Berichterstattung unter Beachtung der Vorgabe, dass Zahlen zum Zweck der propagandistischen Verwendung stets ohne jeden Bezug präsentiert werden müssen, tatsächlich völlig unbekannt.
42 Unternahmen mit 2000 Mitarbeitern - das klingt so nach einem enormen Aderlass, möglich, dass sich das vereinigte Königreich nie mehr davon erholt! Möglich aber auch, dass die britische Wirtschaft den Verlist gar nicht bemerkt: Im Durchschnitt hat jede der umzugswilligen Firmen gerademal 48 Mitarbeiter. Und die Anzahl von 42 Unternehmen macht angesichts von insgesamt rund 5,7 Millionen in Großbritannien angemeldeten sogenannten Small/Medium Enterprises gerademal einen Anteil von 0.00073 Prozent aus.
Anders gesagt: Selbst wenn den bereits abgewanderten 42 Firmen weitere 250 folgen, hätte Großbritannien in der Folge nur rund jedes 20.000 Unternehmen verloren. Zum Vergleich: Deutschland verlor im vergangenen Jahr jedes 322. Unternehmen durch Insolvenz - und das war der niedrigste Wert der vergangenen fünf Jahre.
Die Art der Argumentation spielt schon in einen weiteren Nebenbereich des klassischen Demagogiefaches "Lügen mit der Wahrheit" hinein, das beim "Relotiusboten" in Hamburg traditionell als Kunstform gepflegt wird. Diesmal im Beitrag "Bevorstehender Brexit: 42 Unternehmen siedeln in die Niederlande über - und das ist erst der Anfang", mit dem der frühere "Spiegel", nach der Relotiusaffäre in ein neues Auflagentief aufgebrochen, die quotenwirksame Angst vor der Brexit-Apokalypse pflegt.
Die knallharten Fakten, schonungslos nachrichtlich dargeboten: Wegen des bevorstehenden Brexits hätten die Niederlande, seit Jahrzehnten ein beliebter Steuersparsitz englischsprachiger Künsterl wie U2 und Rolling Stones, "bereits mehr als 40 Unternehmen aus Großbritannien abwerben können". Die umzugswilligen Unternehmen brächten "knapp 2000 Arbeitsplätze aus Großbritannien mit" habe die Niederländische Agentur für Auslandsinvestitionen mitgeteilt, zitiert das Blatt. Eigenen Angaben zufolge führe die niederländische Regierung mit weiteren 250 ausländischen Firmen Gespräche über die Verlegung von Geschäftstätigkeiten im Zuge des Brexits.
Was für ein vernichtender Schlag für Brexit-Britannien! Das haben sie nun davon, frohlockt der gute Europäer. Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen, nickt der EU-Kommissar. Das hätten sie sich eben früher überlegen müssen, triumphiert das politische Berlin.
Dort wie überall, wo der "Spiegel" noch gelesen wird, ist das ganze Ausmaß des Schadens für die britische Ökonomie ja dank der klugen Schwerpunktsetzung der Berichterstattung unter Beachtung der Vorgabe, dass Zahlen zum Zweck der propagandistischen Verwendung stets ohne jeden Bezug präsentiert werden müssen, tatsächlich völlig unbekannt.
42 Unternahmen mit 2000 Mitarbeitern - das klingt so nach einem enormen Aderlass, möglich, dass sich das vereinigte Königreich nie mehr davon erholt! Möglich aber auch, dass die britische Wirtschaft den Verlist gar nicht bemerkt: Im Durchschnitt hat jede der umzugswilligen Firmen gerademal 48 Mitarbeiter. Und die Anzahl von 42 Unternehmen macht angesichts von insgesamt rund 5,7 Millionen in Großbritannien angemeldeten sogenannten Small/Medium Enterprises gerademal einen Anteil von 0.00073 Prozent aus.
Anders gesagt: Selbst wenn den bereits abgewanderten 42 Firmen weitere 250 folgen, hätte Großbritannien in der Folge nur rund jedes 20.000 Unternehmen verloren. Zum Vergleich: Deutschland verlor im vergangenen Jahr jedes 322. Unternehmen durch Insolvenz - und das war der niedrigste Wert der vergangenen fünf Jahre.
Die britischen Firmen wandern nicht ab, sondern eröffnen europäische Filialen, um von dort weiter EU-intern ihre Dienstleistungen anbieten zu können. Der Spiegel vrsteht so etwas nicht.
AntwortenLöschenDie englischen Menschen werden den Horrorbrexit noch bereuen, wie BILD aus erster Hand relotiust.
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Konjunktur-Schock
Brexit-Angst würgt Briten-Wirtschaft ab
Schlechteste Zahlen seit 10 Jahren
Laut der britischen Statistikbehörde legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2018 um 1,4 Prozent zu. Ein Schock-Wert!
https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/konjunktur-schock-brexit-angst-laesst-briten-wirtschaft-erstarren-60077284.bild.html
Haben sich die buntestheutschen, simultan Möchtegern-Musterknab.Innen und Schuldkomplex-Ries.Innen wieder mal einer Weltrettungs-Paranoia verschrieben, ist ihnen keine Lüge zu faustdick, um ihre heilige Agenda mit glühender Inbrunst durchzuboxen. –
AntwortenLöschenWas schert so ein grössenwahnsinniges Würschtl Fakten, oder gar die Realität schlechthin, geht es um seine ihm heiligen Wahnideen.
können wir über Fritz-Honka reden ?
AntwortenLöschenwürde auch Gewaltlyrik liefern