Mit seinen beiden White German Sheperd Dogs lebt André P. unerkannt in Mitteldeutschland. |
Das Telefon klingelte angeblich am Nachmittag, wenige Tage, ehe in Berlin ein folgenschwerer Beschluss des neuen Verfassungsschutzpräsidenten bekanntgegeben wurde. André P. rief seine beiden Hunde, dieaufgeregt an der braunen Haustür des abgelegenen Gehöfts im Burgenlandkreis kratzten, zur Ruhe. "Eva, Adolf, Achtung", zischte er den großgewachsenen Schäferhunden der Oberrasse White German Shepherd Dog zu, ehe er die lederne Panzerhaube abnahm, die er beim Holzhacken im Winter mit Vorliebe trägt.
P., ein noch jung wirkender Mann mit lausübischen Zügen, öffnete die Tür und griff zu Telefon. Die nächstes zehn Minuten hörte er überwiegend still zu, mehrfach versuchte er zwar, einen Einwand vorzubringen, doch am Ende nickt er, die Finger ungeduldig auf der Flurgarderobe aus deutscher Eiche trommeln. "Gut", sagte André P., "das muss ich wohl einsehen." Er werde sich kümmern, sofort am nächsten Tag. "Ich will ja auch nicht, dass alles umsonst war", verabschiedete er sich von dem Mann am anderen Ende, der sich mir "Bernd" gemeldet hatte.
Ein Anruf, der, so werden es vielleicht später einmal Historiker beschreiben, das politische Gefüge der Bundesrepublik wieder vom Kopf auf die Füße stellte. Denn nur 48 Stunden später meldeten alle Sender, dass P., einer der engagiertesten Rechtspopulisten des Landes, die Partei, die ihn und die er groß gemacht hatte, verlassen werde. Unüberbrückbare künstlerische Differenzen, so P.. Die "Entwicklung innerhalb der AfD in den letzten Wochen und Monaten" habe ihm gezeigt, dass die Partei "nicht mehr wirklich meine politische Heimat ist".
Ein Paukenschlag, den die "Tagesschau" umgehend zum Grund für große Freude an der Spitze der AfD erklärte. Ohne den Radikalinski aus dem Osten werde es leichter, einer Überwachung durch den Verfassungsschutz zu entgehen, meinten erleichterte Parteifreunde des scheidenden Scharfmachers.
Oder aber auch nicht. Denn nachdem der oben genannte Anruf bekannt wurde, erzählt sich die Geschichte des Austrittes von André P. ganz anders: P. habe die Rechtspartei dann verlassen, um die - rein zufällig nur vier Tage angekündigte - Prüfung der Verfassungsfeindlichkeit der AfD durch den Verfassungsschutz und einem für später geplanten Verbotsverfahren nicht im Wege zu stehen.
Hintergrund ist ein Trauma des Verfassungsschutzes: Der letzte Versuch, eine Partei in Deutschland zu verbieten, war gescheitert, weil der Verfassungsschutz seine "V-Männer" genannten Verbindungsleute nicht rechtzeitig aus der Führungsetage der NPD abgezogen hatte. Weil aber das Bundesverfassungsgericht deshalb nicht mehr unterscheiden konnte, welche verfassungsfeindliche Bestrebung der NPD von der Partei und welche von Verfassungsschutzleuten in der Partei ausgegangen war, musste das höchste deutsche Gericht ein Verbot ablehnen.
Erst anschließend zog der Verfassungsschutz damals seine Mitarbeiter ab - und schlitterte in die nächste Blamage. Nun zeigte sich, dass die NPD ohne die zahlreichen und engagierten Männer im Staatssold gar nicht lebensfähig war. Die Partei verfiel in atemberaubender Geschwindigkeit. Ein zweites Verbotsverfahren scheiterte schließlich, weil die NPD ohne Hilfe der Geheimdienste von einem Scheinriesen zu sichtbarer Irrelevanz geschrumpft war. Die Verfassungsrichter bescheinigten der Partei "fehlende Bedeutung", die es ihr unmöglich mache, die Demokratie in Deutschland wirklich zu bedrohen.
Das darf sich im Fall der AfD nicht wiederholen - und so erging Anfang Januar die Anweisung, alle V-Leute abzuziehen, diesmal bereits in der kurzen Prüfungsphase vor der erstmaligen öffentlichen Ankündigung, dass eine Prüfung stattfinden werde. André P., Gerüchten aus Berlin zufolge unter dem Decknamen APO geführt und über Jahre hinweg ein führender Radikalisierer der Rechtsextremen, steht einem regelgerechten Verbotsverfahren nun nicht mehr im Wege.
Der Mann, der so gern von "Kümmelhändlern" und "Kameltreibern" sprach und zuletzt im Stile von Konrad Adenauer von einer "deutschen Volksgemeinschaft" fantasierte, hat bis zu seinem Austritt viel erreicht, aber nicht alles. Die AfD, unter ihrem Gründer Lucke als soweit rechtsaußen stehend, dass Medien sie nur mit spitzen Fingern anfasst, rutschte nach späteren medienberichten unter Nachfolgerin Frauke Petry "ganz nach rechts" (Relotiusmagazin). Dort, an der Wand, gelang es der Partei dann, unter den Nachfolgern Gauland und Weidel noch weiter nach rechts zu treiben.
Deckname APO war immer mittendrin. Er hetzte und eskalierte und diskriminierte, trollte im Netz, provozierte mit privaten Chatprotokollen und auf Anweisung seines Führungsoffiziers Bernd H. arbeitet er konzentriert daran, Verbotsgründe zu schaffen. Nicht immer aber gelang das. So scheiterte sein Vorschlag, parteiintern einen speziellen Führer-Gruß einzuführen, bei dem zum Ausstrecken des linken Armes "Geil Gauland" gerufen wird, während die Finger der Grußhand den Vulkanier-Gruß mit gespreiztem Mittel- und Ringfinger zeigen - zu Betonung des Ziels der Partei, Deutschland immer weiter zu spalten.
P., ein noch jung wirkender Mann mit lausübischen Zügen, öffnete die Tür und griff zu Telefon. Die nächstes zehn Minuten hörte er überwiegend still zu, mehrfach versuchte er zwar, einen Einwand vorzubringen, doch am Ende nickt er, die Finger ungeduldig auf der Flurgarderobe aus deutscher Eiche trommeln. "Gut", sagte André P., "das muss ich wohl einsehen." Er werde sich kümmern, sofort am nächsten Tag. "Ich will ja auch nicht, dass alles umsonst war", verabschiedete er sich von dem Mann am anderen Ende, der sich mir "Bernd" gemeldet hatte.
Geschichtsträchtiger Anruf
Ein Anruf, der, so werden es vielleicht später einmal Historiker beschreiben, das politische Gefüge der Bundesrepublik wieder vom Kopf auf die Füße stellte. Denn nur 48 Stunden später meldeten alle Sender, dass P., einer der engagiertesten Rechtspopulisten des Landes, die Partei, die ihn und die er groß gemacht hatte, verlassen werde. Unüberbrückbare künstlerische Differenzen, so P.. Die "Entwicklung innerhalb der AfD in den letzten Wochen und Monaten" habe ihm gezeigt, dass die Partei "nicht mehr wirklich meine politische Heimat ist".
Ein Paukenschlag, den die "Tagesschau" umgehend zum Grund für große Freude an der Spitze der AfD erklärte. Ohne den Radikalinski aus dem Osten werde es leichter, einer Überwachung durch den Verfassungsschutz zu entgehen, meinten erleichterte Parteifreunde des scheidenden Scharfmachers.
Die wirkliche Wahrheit
Oder aber auch nicht. Denn nachdem der oben genannte Anruf bekannt wurde, erzählt sich die Geschichte des Austrittes von André P. ganz anders: P. habe die Rechtspartei dann verlassen, um die - rein zufällig nur vier Tage angekündigte - Prüfung der Verfassungsfeindlichkeit der AfD durch den Verfassungsschutz und einem für später geplanten Verbotsverfahren nicht im Wege zu stehen.
Hintergrund ist ein Trauma des Verfassungsschutzes: Der letzte Versuch, eine Partei in Deutschland zu verbieten, war gescheitert, weil der Verfassungsschutz seine "V-Männer" genannten Verbindungsleute nicht rechtzeitig aus der Führungsetage der NPD abgezogen hatte. Weil aber das Bundesverfassungsgericht deshalb nicht mehr unterscheiden konnte, welche verfassungsfeindliche Bestrebung der NPD von der Partei und welche von Verfassungsschutzleuten in der Partei ausgegangen war, musste das höchste deutsche Gericht ein Verbot ablehnen.
Erst anschließend zog der Verfassungsschutz damals seine Mitarbeiter ab - und schlitterte in die nächste Blamage. Nun zeigte sich, dass die NPD ohne die zahlreichen und engagierten Männer im Staatssold gar nicht lebensfähig war. Die Partei verfiel in atemberaubender Geschwindigkeit. Ein zweites Verbotsverfahren scheiterte schließlich, weil die NPD ohne Hilfe der Geheimdienste von einem Scheinriesen zu sichtbarer Irrelevanz geschrumpft war. Die Verfassungsrichter bescheinigten der Partei "fehlende Bedeutung", die es ihr unmöglich mache, die Demokratie in Deutschland wirklich zu bedrohen.
Nur keine zweite Pleite
Das darf sich im Fall der AfD nicht wiederholen - und so erging Anfang Januar die Anweisung, alle V-Leute abzuziehen, diesmal bereits in der kurzen Prüfungsphase vor der erstmaligen öffentlichen Ankündigung, dass eine Prüfung stattfinden werde. André P., Gerüchten aus Berlin zufolge unter dem Decknamen APO geführt und über Jahre hinweg ein führender Radikalisierer der Rechtsextremen, steht einem regelgerechten Verbotsverfahren nun nicht mehr im Wege.
Der Mann, der so gern von "Kümmelhändlern" und "Kameltreibern" sprach und zuletzt im Stile von Konrad Adenauer von einer "deutschen Volksgemeinschaft" fantasierte, hat bis zu seinem Austritt viel erreicht, aber nicht alles. Die AfD, unter ihrem Gründer Lucke als soweit rechtsaußen stehend, dass Medien sie nur mit spitzen Fingern anfasst, rutschte nach späteren medienberichten unter Nachfolgerin Frauke Petry "ganz nach rechts" (Relotiusmagazin). Dort, an der Wand, gelang es der Partei dann, unter den Nachfolgern Gauland und Weidel noch weiter nach rechts zu treiben.
Deckname APO mittendrin
Deckname APO war immer mittendrin. Er hetzte und eskalierte und diskriminierte, trollte im Netz, provozierte mit privaten Chatprotokollen und auf Anweisung seines Führungsoffiziers Bernd H. arbeitet er konzentriert daran, Verbotsgründe zu schaffen. Nicht immer aber gelang das. So scheiterte sein Vorschlag, parteiintern einen speziellen Führer-Gruß einzuführen, bei dem zum Ausstrecken des linken Armes "Geil Gauland" gerufen wird, während die Finger der Grußhand den Vulkanier-Gruß mit gespreiztem Mittel- und Ringfinger zeigen - zu Betonung des Ziels der Partei, Deutschland immer weiter zu spalten.
Spitze
AntwortenLöschenTja, warum verlassen so viele ABGEORDNETE die AfD ...
AntwortenLöschen... jeder weiß, daß nach Ablauf ihrer Mandate Petry, Pretzel, Poggenborg (etc.) wieder arbeiten gehen müssen
(d.h., wenn man ihnen nicht ein klitzekleines Geldköfferechen angeboten hat.
Schließlich konnte Ingmar Knop (DVU), einer der führenden Neonazis in Deutschland, Geschäftsführer der B&A Strukturförderungsgesellschaft, einer Firma, die Eingliederungsmaßnahmen für Arbeitslose anbietet und eine hundertprozentigen Tochter des Jobcenters Anhalt-Bitterfeld ist, werden.
Immer weiter nach rechts ist ja dann auch irgendwann wieder links... und sie bewegt sich doch, die Scheibe ...
AntwortenLöschenKann es sein, daß der A.P. in die APO abkommandiert wurde?
AntwortenLöschenhttps://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesregierung-staerkt-Cyberschutz-Neue-Agentur-in-Halle-Leipzig-4295596.html
Bundesregierung stärkt Cyberschutz: Neue Agentur in Halle-Leipzig
Die neue Agentur für Cybersicherheit wird im Osten angesiedelt. Sachsen-Anhalt und Sachsen werden damit als Technologiestandorte gestärkt.
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Ich warte lieber, bis fefe seine erste Lästerei dazu abgelassen hat, denn bisher ist nicht bekannt, daß die Deutschen irgendwas mit Cyber auf die reihhe gekriegt hätten, geschweige denn entwickelt. Zuse ist außen vor. Die deutschen Raketen gelangten ja auch erst durch die Sowjetunion und USA zu Weltruhm.
@Anmerkung
AntwortenLöschenDas Ding heißt "Agentur für Innovation in der Cybersicherheit".
Den Namen hätten sich Monty Python nicht besser ausdenken können.
bisher heißt sie sogar noch „Agentur zur Förderung bedarfsorientierter Forschung an disruptiven Innovationen im Bereich Cybersicherheit und Schlüsseltechnologien“
AntwortenLöschendas klingt wie ausgedacht, ist aber wahr
Ich stelle mir Loriot vor dem AK- oder TS-Logo alter Zeitrechnung vor, wie er diesen langen Namen fehlerfrei vorliest, ohne auch nur einen einzigen Gesichtsmuskel für den Anflug eines Lachens oder Lächelns zu nutzen. Damit untertriche er umsomehr den Ernst der Situation.
AntwortenLöschenVielleicht ist ja die erste Erfindung von den Leuten ein sich selbst zerstörendes Paßwort, sobald es aus den Fängen der Paßwortsammelstellen bei den Großkonzernen entwendet wurde.
"... jeder weiß, daß nach Ablauf ihrer Mandate Petry, Pretzel, Poggenborg (etc.) wieder arbeiten gehen müssen"
AntwortenLöschenBei Petry lohnt es sich jetzt wieder, das Arbeiten.
Das war nicht immer so. Als ihre Firma in Insolvenz ging, hatte sie (weil persönlich gebürgt) 800.000 Miese an der Backe. Im Zustand der Privatinsolvenz darf man arbeiten, aber warum sollte das die Mutter von vier Kindern.
Jetzt geht es wieder. Die Privatinsolvenz ist aufgehoben, sogar Schufatechnisch ist ihre Weste blütenweiß.
Wie diese Wunder geschah, das weiß keiner so richtig. Vielleicht ein Geschenk des Himmels - oder eines anderen Wohltäters.
Bei Knop liegt es auch ziemlich offen.
2014 wurde die NPD in Sachsen aus dem Landtag rausgewählt. Für Knop, bis dahin Rechtsberater der NPD-Landtagsfraktion, mussten die eine Anschlussverwendung finden. Und wie wir vom Herold hören, hat es ja geklappt.
re PPQ : klingt wie von Bernd , 12 , ausgedacht .
AntwortenLöschenvielleicht ist es eine weitere Sepp-Behörde
@herold: das mit knop, das stimmt wirklich! da sage noch wer, es gebe keine meinungsfreiheit.
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