In der Schweiz sind die Zeitungen (aus verschiedenen Gründen) noch lesbarer, als die deutschen Zeitungen. Die Mitteldeutsche Zeitung und die LVZ habe ich sogar aus den Favoriten im Browser genommen. Wenn ich jemanden aus der alten Heimat ärgern will, buche ich ein Abo der MZ für ihn. Abonniert habe ich hier ein TAMedia-Blatt. Obwohl viele Blätter aus dem gleichen Hause (und eventuell sogar aus der gleichen Redaktion?) kommen, gibt es gedruckt ziemliche Unterschiede. Der Tagesanzeiger ist seeeeehr links, die Berner Zeitung bedient das eher linke Publikum der - ähem - Stadt Bern, muss aber gleichzeitig das konservativere Umland mit bedienen. Der Berner Oberländer ist spürbar weniger links. In der App auf dem Smartphone ist wieder alles ein Brei und dort geraten zu meinem Gaudium in den Kommentarspalten die linkslinken TA-Leser mit den konservativen BO-Lesern aneinander. Ich weiß nicht, wievielen klar ist, dass sie zwar durch unterschiedlich aussehende Türen gekommen sind, aber im gleichen Boot fahren.
Die NZZ ist eine andere Kategorie. Die ist für das selbsternannte "Bildungsbürgertum", also die Leute, die Zeit haben, mehrere Packen bedrucktes Papier durchzulesen. Denen kann man nicht mit platter Propaganda kommen, da muss man sich schon mehr anstrengen. Sie können sich auch nicht darauf verlassen, bei einbrechender Auflage "gerettet" zu werden. Schon darum können sie nicht allzugroßen Quatsch schreiben.
Fazit: Wenn man sich nach unten orientiert, kann man einiges als Qualitätszeitung verkaufen. Aber Quatsch wird hier gratis verteilt (20 Minuten), da muss man schon Mehrwert bieten, um Käufer zu halten.
lesandi teilt mit " Ich weiß nicht, wievielen klar ist, dass sie zwar durch unterschiedlich aussehende Türen gekommen sind, aber im gleichen Boot fahren."
Ich spotte nicht! Ich sitze im Nachbarland und frage mich, wie lange das im "grossen Kanton" noch gut geht; wann der Absturz kommt. Nicht in Häme, sondern in Besorgnis.
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"es gibt nach wie vor Qualitätszeitungen wie die FAZ oder die NZZ. "
AntwortenLöschenMuss ich mir das antun?
In der NZZ hat Bolz diese Aussage auf eine kaum überprüfbare Aussage a la es gibt Gott eingedampft.
AntwortenLöschenDas ist der gleiche Artikel wie bei den Guten, nur für die empfindlichen Züricher Gemüter entschärft.
https://www.nzz.ch/feuilleton/haben-die-eliten-versagt-welterklaerer-im-krisenmodus-ld.134311
"Auch viele Journalisten machen ihre Arbeit gut, und es gibt nach wie vor Qualitätszeitungen."
In der Schweiz sind die Zeitungen (aus verschiedenen Gründen) noch lesbarer, als die deutschen Zeitungen. Die Mitteldeutsche Zeitung und die LVZ habe ich sogar aus den Favoriten im Browser genommen. Wenn ich jemanden aus der alten Heimat ärgern will, buche ich ein Abo der MZ für ihn.
AntwortenLöschenAbonniert habe ich hier ein TAMedia-Blatt. Obwohl viele Blätter aus dem gleichen Hause (und eventuell sogar aus der gleichen Redaktion?) kommen, gibt es gedruckt ziemliche Unterschiede. Der Tagesanzeiger ist seeeeehr links, die Berner Zeitung bedient das eher linke Publikum der - ähem - Stadt Bern, muss aber gleichzeitig das konservativere Umland mit bedienen. Der Berner Oberländer ist spürbar weniger links. In der App auf dem Smartphone ist wieder alles ein Brei und dort geraten zu meinem Gaudium in den Kommentarspalten die linkslinken TA-Leser mit den konservativen BO-Lesern aneinander. Ich weiß nicht, wievielen klar ist, dass sie zwar durch unterschiedlich aussehende Türen gekommen sind, aber im gleichen Boot fahren.
Die NZZ ist eine andere Kategorie. Die ist für das selbsternannte "Bildungsbürgertum", also die Leute, die Zeit haben, mehrere Packen bedrucktes Papier durchzulesen. Denen kann man nicht mit platter Propaganda kommen, da muss man sich schon mehr anstrengen. Sie können sich auch nicht darauf verlassen, bei einbrechender Auflage "gerettet" zu werden. Schon darum können sie nicht allzugroßen Quatsch schreiben.
Fazit: Wenn man sich nach unten orientiert, kann man einiges als Qualitätszeitung verkaufen. Aber Quatsch wird hier gratis verteilt (20 Minuten), da muss man schon Mehrwert bieten, um Käufer zu halten.
im kapitalistischen ausland sitzen und über den dummen rest spotten...
AntwortenLöschenlesandi teilt mit " Ich weiß nicht, wievielen klar ist, dass sie zwar durch unterschiedlich aussehende Türen gekommen sind, aber im gleichen Boot fahren."
AntwortenLöschenDas ist lustig.
@ppq:
AntwortenLöschenIch spotte nicht!
Ich sitze im Nachbarland und frage mich, wie lange das im "grossen Kanton" noch gut geht; wann der Absturz kommt. Nicht in Häme, sondern in Besorgnis.