Merkel und ihre Reporter: Distanz kommt bei Auslandsreisen aus innerer Stärke. |
Es war kein Flug wie jeder andere, der Kanzlerin Angela Merkel schließlich nicht zum Weltgipfel der Abschlusserklärer nach Buenos Aires, sondern nur zum Köln-Bonner "Konrad-Adenauer"-Flughafen führte. Eine Panne, eine Blamage vor der Welt, für die Zivilgesellschaft außerhalb der Bundeswehr-Maschine mit dem schönen Namen "Konrad Adenauer" aber auch eine Offenbarung: Durch den Defekt in der Elektrik stoppte nicht nur die Reise der Kanzlerin. Sondern auch die der "vielen Journalisten an Bord" (DPA), die die deutsche Regierungschefin hatten nach Argentinien begleiten wollen.
Alles ist dabei, was Rang und Namen hat in der Kanzlerszene. Bettina Schausten natürlich und Gordon "Taube" Repinski, Christian Wilp von RTL, Jörg Blank von DPA und zahlreiche andere Alpha-Vertreter der schreibenden Zunft. Die kritischen Begleiter sind - wie immer, wenn die Kanzlerin ins Ausland aufbricht - embedded im Regierungsflieger. Kritische Distanz stellt sich hier durch innere Stärke her. Man sitzt in einem (Luft-)Boot, folgt aber selbstverständlich unterschiedlichen Zielen.
Wer an diesen Reisen teilnimmt, ist handverlesen. Und er bekommt im Flugzeug "immer auch ein Briefing durch die Kanzlerin" persönlich. Zudem sei an Bord immer Gelegenheit "mit der Kanzlerin auf Tuchfühlung zu gehen", wie Teilnehmer berichten. Ein Dutzend Journalisten, Merkel, der Regierungssprecher, sowie eine Chefin oder ein Chef vom Dienst des Bundespresseamtes "quetschen sich im Flugzeug in einen geschätzt fünf Quadratmeter großen Besprechungsraum", berichtet die Rheinische Post.
So entstehen Nähe und Vertrautheit, ein Hauch von Macht fällt auf die, die die Mächtigen kontrollieren. In den Gesprächen auf dem Hinflug gehe es dabei meist um die Vorbereitung aufs Reiseziel, auf dem Rückflug werden auch innenpolitische Themen angesprochen, berichtet DPA und meint damit wohl auch aktenkundige Versuche der Bundesregierung, "jahrzehntelang erprobte Instrumente der Willensbildung und Willensvermittlung" zu nutzen, um "unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu prüfen, inwieweit bestimmte politische Positionen medial vermittelbar sind“ (Tagesspiegel).
Nicht berichtet wird, ob das Bundeskanzleramt die Reisekosten für die Berichterstatter trägt oder die entsendenden Verlage selbst dafür aufkommen.
Als "legendär" gilt jedenfalls die Medienbetreuung durch das Bundespresseamt, die so passgenau ist, dass selbst erfahrene Reporteure dazu tendieren, "ihr" und "wir" zu verwechseln und mental zu einem Teil des deutschen Expeditionskorps werden. Gordon Repinski, eine ehemalige Spiegel-Edelfeder, die berühmt geworden ist durch ihre legendäre "Tauben"-Reportage aus dem dunkeldeutschen Osten, legte nach der Pannenreise mit der Kanzlerin von Berlin nach Bonn ein Geständnis ab: "Die kurze Reise mit der Bundeskanzlerin an Bord der „Konrad Adenauer“ war eine der kuriosesten, die Merkel und ihre mitreisenden Reporter während ihrer 13 Jahre als Kanzlerin absolviert haben", schrieb der Politberichterstatter, der ursprünglich mit nach Argentinien aufgebrochen war, um um seinen Lesern direkt von vor Ort über den Minimalkompromiss in Zeiten internationaler Machtverschiebungen zu berichten, die den G20-Führer in den Monaten vor Beginn des Gipfels ausgehandelt hatten, so dass er in Buenos Aires nur noch unterschrieben werden musste.
Nun aber diese Offenbarung: Die Kanzlerin, begleitet von Reportern, die nach eigenem Selbstverständnis "ihre Journalisten" sind. Und entsprechende Reportagen liefern: "Die bescheidene Frau Merkel", heißt eine, "Angela Merkel bummelt durch Buenos Aires – und wird bejubelt" eine andere und "Spät, aber ohoTrump fordert "Angela" und ist dann ungewöhnlich still: Merkel wirbelt G20 auf", hätte Regierungssprecher Steffen Seibert selbst nicht besser hinbekommen können.
Alles ist dabei, was Rang und Namen hat in der Kanzlerszene. Bettina Schausten natürlich und Gordon "Taube" Repinski, Christian Wilp von RTL, Jörg Blank von DPA und zahlreiche andere Alpha-Vertreter der schreibenden Zunft. Die kritischen Begleiter sind - wie immer, wenn die Kanzlerin ins Ausland aufbricht - embedded im Regierungsflieger. Kritische Distanz stellt sich hier durch innere Stärke her. Man sitzt in einem (Luft-)Boot, folgt aber selbstverständlich unterschiedlichen Zielen.
Wer an diesen Reisen teilnimmt, ist handverlesen. Und er bekommt im Flugzeug "immer auch ein Briefing durch die Kanzlerin" persönlich. Zudem sei an Bord immer Gelegenheit "mit der Kanzlerin auf Tuchfühlung zu gehen", wie Teilnehmer berichten. Ein Dutzend Journalisten, Merkel, der Regierungssprecher, sowie eine Chefin oder ein Chef vom Dienst des Bundespresseamtes "quetschen sich im Flugzeug in einen geschätzt fünf Quadratmeter großen Besprechungsraum", berichtet die Rheinische Post.
So entstehen Nähe und Vertrautheit, ein Hauch von Macht fällt auf die, die die Mächtigen kontrollieren. In den Gesprächen auf dem Hinflug gehe es dabei meist um die Vorbereitung aufs Reiseziel, auf dem Rückflug werden auch innenpolitische Themen angesprochen, berichtet DPA und meint damit wohl auch aktenkundige Versuche der Bundesregierung, "jahrzehntelang erprobte Instrumente der Willensbildung und Willensvermittlung" zu nutzen, um "unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu prüfen, inwieweit bestimmte politische Positionen medial vermittelbar sind“ (Tagesspiegel).
Nicht berichtet wird, ob das Bundeskanzleramt die Reisekosten für die Berichterstatter trägt oder die entsendenden Verlage selbst dafür aufkommen.
Als "legendär" gilt jedenfalls die Medienbetreuung durch das Bundespresseamt, die so passgenau ist, dass selbst erfahrene Reporteure dazu tendieren, "ihr" und "wir" zu verwechseln und mental zu einem Teil des deutschen Expeditionskorps werden. Gordon Repinski, eine ehemalige Spiegel-Edelfeder, die berühmt geworden ist durch ihre legendäre "Tauben"-Reportage aus dem dunkeldeutschen Osten, legte nach der Pannenreise mit der Kanzlerin von Berlin nach Bonn ein Geständnis ab: "Die kurze Reise mit der Bundeskanzlerin an Bord der „Konrad Adenauer“ war eine der kuriosesten, die Merkel und ihre mitreisenden Reporter während ihrer 13 Jahre als Kanzlerin absolviert haben", schrieb der Politberichterstatter, der ursprünglich mit nach Argentinien aufgebrochen war, um um seinen Lesern direkt von vor Ort über den Minimalkompromiss in Zeiten internationaler Machtverschiebungen zu berichten, die den G20-Führer in den Monaten vor Beginn des Gipfels ausgehandelt hatten, so dass er in Buenos Aires nur noch unterschrieben werden musste.
Nun aber diese Offenbarung: Die Kanzlerin, begleitet von Reportern, die nach eigenem Selbstverständnis "ihre Journalisten" sind. Und entsprechende Reportagen liefern: "Die bescheidene Frau Merkel", heißt eine, "Angela Merkel bummelt durch Buenos Aires – und wird bejubelt" eine andere und "Spät, aber ohoTrump fordert "Angela" und ist dann ungewöhnlich still: Merkel wirbelt G20 auf", hätte Regierungssprecher Steffen Seibert selbst nicht besser hinbekommen können.
Das was früher die Steigbügelhalter und Hofschranzen der Regent(inn)en waren, sind heute die Medienhuren und Nachrichten-Callboys. Schleimspurgeile Arschkriecher, die mit fürstlichen Apanagen gekauft werden, um den devot dümmlichen Untertanen den Glorienschein der fast göttlichen Herrscher einzutrichtern.
AntwortenLöschenAber der Massenpöbel scheint so etwas zu brauchen wie die Luft zum atmen.
Die sogenannten "mündigen Bürger" sind aus meiner Perspektive eher wohldressierte Zirkusaffen, die für eine Banane jedes antrainierte alberne Kunststückchen vollführen.
Pfui!
AntwortenLöschen"Wer Merkel nicht liebt, soll Deutschland verlassen!"
Hurra!
https://www.youtube.com/watch?v=DyGalVYb4Fo