Mittwoch, 28. November 2018

Migrationspakt: Deutschland über alles

Der Migrationspakt zeigt schon vor der Nicht-Unterzeichnung Wirkung: Der Bundestag beschließt jetzt, dass er keinerlei Wirkungen haben darf.
Sicher ist nun doch sicher. Nach Monaten des Schweigens und Wochen des Leugnens geht die Union lieber doch kein Risiko ein: Per Akklamation soll der Bundestag feststellen, dass der völkerrechtlich nicht bindende Migrationspakt „keinerlei rechtsändernde oder rechtssetzende Wirkung“ haben werde. Zuvor hatten sich Union und SPD darauf geeinigt, den Migrationspakt (GCM) prinzipiell gut zu finden, weil er keine „keine einklagbaren Rechte und Pflichten“ begründe und außerdem „keinerlei rechtsändernde oder rechtssetzende Wirkung“ habe.

Man steht gut da, moralisch sauber. Geht aber keinerlei Verpflichtungen ein, wie es auch schon der grüne Plan weltweiten freien Zirkulieren der Talente vorgesehen hatte. International macht das einen viel besseren Eindruck als ihn Staaten erzielen, die eine förmliche Unterzeichnung, die Anfang Dezember in Marokko ausdrücklich nicht geplant ist, verweigern.

Sich einem völkerrechtlichen Vertrag anzuschließen, der reinen Proklamationscharakter hat, gilt als Königsdisziplin der Diplomatie. Zuletzt hatte sich Deutschland mehrfach internationalen Klimaverträgen angeschlossen und dabei sogenannte "nationale Klimaziele" festgelegt. Die wurden in der Regel nicht eingehalten, dennoch aber sah sich Deutschland keinerlei Sanktionen ausgesetzt, weil im Völkervertragsrecht zwar eine Bindungskraft von Vereinbarungen vorausgesetzt wird, deren Einhaltung jedoch im Regelfall durch keinerlei von außen zu bewirkende Einflüsse durchgesetzt werden kann.

In dem Antrag zum Migrationspakt, mit dem die Koalitionsfraktionen einer seit einigen Tagen trotz technischer Schwierigkeiten erfolgreich laufenden Petition im Vorfeld der EU-Wahlen den Wind aus den Segeln nehmen wollen, wird rechtlich nicht bindend und völkerrechtlich völlig unverbindlich festgestellt, dass nur "der Bundestag rechtsändernde oder rechtssetzende Entscheidungen zur Migration trifft.“ Eine Behauptung, die am Donnerstag im Plenum beschlossen werden wird, obwohl die jüngere und jüngste deutsche Geschichte zeigt, dass eine dauerhafte Grenzöffnung Nichtschließung der Grenzen ohne Beteiligung des Parlamentes möglich ist.

In einem vor diesem Hintergrund geradezu anmaßenden Akt der Selbstermächtigung, der einem offenen Misstrauensvotum gegen die Bundesregierung gleichkommt, planen CDU, CSU und SPD, die Regierung plakativ aufzufordern, „weiterhin sicherzustellen, dass durch den Migrationspakt die nationale Souveränität und das Recht Deutschlands, über seine Migrationspolitik selbst zu bestimmen, nicht beeinträchtigt" wird. Dazu gehöre, „zu gewährleisten, dass durch den GCM keinerlei deutschen Regelungen eingeschränkt oder ausweitet werden.“

Deutschland über alles, deutsche Gesetze sollen über völkerrechtliche Bestimmungen gesetzt werden. Die Angst ist offenbar riesengroß im Regierungsviertel, sie schwappt ins Alltagsleben der Parteien, deren routinemäßiger Umgang mit außerparlamentarischen Bedenken gegen im Hinterzimmer getroffene politische Entscheidungen eigentlich die Verleugung, im Ernstfall dann die Verächtlichmachung ist. Mit der Geste, im  Bundestag in aller Form über die "Schwerkraft" (Spiegel) abzustimmen, geben die Koalitionsparteien allen Kritikern recht, die über Monate hinweg behauptet hatten, der Migrationspakt könne sehr wohl rechtssetzende Wirkung entfalten.


Zur Petition 85565

2 Kommentare:

  1. ÜberfliecherNovember 28, 2018

    Wie sehr diese unter Merkels Kuratel stehende pseudochristliche C-Kastratenpartei sich noch dem geltenden Recht bzw. den hier geltenden Gesetzen verpflichtet fühlt, haben wir ja wohl seit der illegalen Masseneinwanderung ab 2015 mehr als deutlich erkennen können.

    Wer diesen Scheinheilspredigern noch etwas glaubt, glaubt in seiner infantilen Dummheit garantiert auch an den Weihnachtsmann. Und das sind in Schland nach den letzten Wahlergebnissen etwa 87 % der "mündigen" Bürger, die für alles bürgen, was ihre Obrigkeiten veran- bzw. verunstalten. Wir haben also allen Grund zur Hoffnung oder je nach Perspektive auch Sorge, dass diese ignorant arroganten Weltretter-Weltmeister sich in ihren Bessermenschenwahn dieses Mal endgültig vernichten, weil Dschörmoney first hier pfui ist.

    Darum müssenen unsere Obdachlosen bei der Eiseskälte auch draußen hausen, während leere beheizte Räumlichkeiten exklusiv für nichtsnutzige oder gar kriminelle Flüchtel reserviert sind. Und da soll man noch zivilisiert bleiben und nicht über Tyrannenmord nachdenken.

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  2. @Überfliecher

    wird seit Jahr & Tag aufgezeigt ... diese - Links-Faschistoide-Syndikat - machen vielleicht 30% der Gesellschaft aus und werden mittels der »Polit/Medien-Mafia« auf gefühlte 70% Medial aufgeblasen.

    Und zu "Wahlen"?
    ... "des TV-Glotzer Glaube - Wahlen ist sein Himmelreich" ...
    hier:
    https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Wie-der-BND-die-deutschen-Medien-steuerte/der-TV-Glotzer-Glaube-Wahl-ist-sein-Himmelreich/posting-31049388/show/

    aber Umfänglicher werden der »Wahlbetrug« seit zumindest 2005 auf der folgenden »Aufklärung« verdeutlicht u. vertieft.
    https://web.archive.org/web/20180316135433/http://homment.com:80/Voila

    Dort finden sich auch der Hintergrund zu diese (SCHEIN) Massenbewegung ... #wir sind mehr ...
    unter der Oberhoheit der »FdJ-2.0« ... die 100te wenn nicht 1.000de Linker Gruppen/Banden/Organisationen vereinigt und die mit mehr als 1.000 Mill./Jahr von dieser »Polit/Medien-Mafia«
    gesonsert u. ins rechte Licht gerückt werden.
    Garant dafür ist die »public relation« dieser »Polit/Medien-Mafia«
    als Beispiel sei dieser (ex) BMA Steinmeier und seine Reklame für die DE Hasser der "Feine Sahne Fischfilet" angeführt ... ebenso wie Dutzende Aufmärsche dieser - #wir sind mehr - Truppe ...

    "... Über ganz Deutschland breitet sich das Netz linksextremer Infrastruktur aus.
    In diesen sind von gänzlich harmlosen Gruppen bis zu radikalen Organisationen
    alle Schattierungen der linken Szene vertreten.
    Allerdings: extreme und nichtextreme Gruppen arbeiten Hand in Hand. ..."

    hier:
    (ab der Mitte)
    https://web.archive.org/web/20180316135433/http://homment.com:80/Voila


    herzliche Grüße
    skadenz

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