Das Ohr immer auf der Schiene, den Rauch riechen, noch ehe das Feuer brennt, und den Finger in die Wunde legen, die noch gerade erst zu bluten beginnt - das ist das Geschäft des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", das mit seinen Titelbildern am Puls der Zeit ist: Das schlimme Versagen der Politik in de Asylfrage, den Ansturm der Armen und die Gettos in Deutschland, all das haben "Spiegel"-Illustratoren schon geschmackvoll bebildert, lange ehe es grundlos Thema von irregleiteten Wutbürgern wurde. Denen lieferte das Magazin mit einer Fake News über eine angebliche "stille Islamisierung" Deutschland bereits 2007 eine entscheidende Vorlage. Auch das Einsortieren Schutzsuchender unter die Überschrift "Wirtschaftsflüchtling" bereitete der "Spiegel" mit seiner Titelzeile "Ansturm der Armen" strategisch vor.
Weil aber jede Angst ihre Zeit hat und jedes Gespenst nur so lange zur Auflagenentwicklung beiträgt, wie es frisch und fürchterlich präsentiert wird, wurde die einst propagierte "stille Islamisierung" nach dem Neueintreffen von rund 1,5 Millionen Geflüchteten mit muslimischem Glauben abgesagt. Stattdessen müssen für den "Spiegel" nun "Rechte nach der Macht greifen", zünftig ins Bild gesetzt mit Lettern der durch ein Rundschreiben der Reichskanzlei "im Auftrage des Führers" vom 3. Januar 1941 verbotenen Frakturschrift.
So stellt sich die Warnredaktion die Machtübernahme vor. Und so warnt sie denn auch die in Sachsen gerademal noch vermuteten Reste der Zivilgesellschaft vor dem Feind, indem sie einen fünf Jahre alten Aufklärungsartikel des Antonio-Amadeu-Ablegers "Netz gegen Nazis" - damals mit dem Titel "So erkennen Sie Neonazis" 2008 als "Woran erkenne ich Rechtsextreme?" von der Bundeszentrale für politische Bildung im Original veröffentlicht - - unter der neuen Überschrift "Wie man Nazis erkennt" als selbstausgedachte Kolumne veröffentlicht.
Kaum noch zu erkennen ist im Text von Christian Stöcker die Urschrift, die beiden Werken zugrundeliegt: Mitte der 80er Jahre hatte die Staatssicherheit der DDR mit einer ähnlichen Handreichung versucht, Parteigenossen und staatlichen Behörden das Erkennen sogenannter "feindlich-negativer Kräfte" wie Skinsheads, Neonazis und Punks zu erleichtern.
Damals legte das MfS fest, dass „rechtsextreme Skinheads“ (MfS) Jugendliche mit „militanter Bekleidung (Röhrenjeans, Bomberjacken, hohe, mit Eisen beschlagene Arbeitsschuhe), mit „extrem kurzen Haaren“ und „insgesamt sauberem Aussehen und Bekleidung“ seien.
Bei Stöcker ist es noch simpler: Wer dort steht und geht, wo jemand einen Hitlergruß zeigt, ist ein Nazi. Was daraus folgt, ist einfach: "Es gibt Nazi-Aktionen und andere Demonstrationen", schreibt der Erkennungsexperte, "es gibt aber keine Demonstrationen, bei denen grölende Nazis mitlaufen, die trotzdem keine Nazi-Demonstrationen sind." Das sei wie bei "Hühnerbrühe: Nur ein paar Tropfen Blausäure, und schon ist die schöne Suppe völlig ruiniert".
"Wenn Sie also feststellen, dass Sie an einer Kundgebung teilnehmen, bei der auch Nazis mitmachen", empfiehlt der Kolumnist, "gehen Sie schnell nach Hause." Selbst die 50 Rechtsetxremen, die nach einer Zählung der "Zeit" an der ursprünglichen "Hetzjagd"-Demo vor einer Woche in Chemnitz teilnahmen, reichen aus. Wer in einem Demozug steht, in dem auch ein Nazi ist, der ist selbst Nazi. Wer Parteien wählt, in denen solche Nazis sind, ist selbst Nazi. Wer sichz in Freundeskreis oder Familie nicht lossagt von dem, der Nazi ist, ist selbst Nazi.
Denn, um es mit einem im 3. Reich geläufigen Beispiel zu sagen: Ein fauler Apfel steckt die ganze Kiste an.
Alleine schon wer jemanden kennt, der jemanden kannte, der Nazi war, ist Nazi - na gut, zumindest ziemlich verdächtig. Da muss man nur mal die investigativen Aufdeckungen des "Blick nach Rechts" lesen.
AntwortenLöschen>> wirkt das auf mich wie das, was man in Australien mit der treffenden Formulierung „asking for trouble” beschreibt. << (H.Danisch)
AntwortenLöschenBei Konrad Lorenz "Die acht Todsünden ..." wird es genannt: "Um Watschen betteln."
>> Wie ich schon so oft sagte: Ich halte das Gleichsetzen von Andersdenkenden oder selbst Nazidemos mit dem Dritten Reich für eine absurde Verharmlosung und für Holocaust-Leugnung. << Wieder: H.Danisch
AntwortenLöschenIm "Schwejk" von Jaroslav Hašek sagt einer: "Je intelligenter einer ist, ein umso größeres Rindvieh ist er." Wohl wahr, wohl wahr.
Ho,ho,ho!
Financier_des_Wahnsinns 3. September 2018 at 21:40
AntwortenLöschenFridjof 3. September 2018 at 21:34
Financier_des_Wahnsinns 3. September 2018 at 21:22
…Guter Geschmack: Du wärest im Nazideutschland nätürlich im Widerstand gewesen,als „Schwingboy“! ?
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Ja, ich wäre in der Tat Swingboy gewesen, den sie in’s KZ gesteckt hätten. Deshalb bin ich auch überhaupt kein Nazi. Ich bin für freie Meinungsäußerung. Ich bin auch nicht dafür, daß eine Nazi-Oma, wie die Haverbeck nicht in den Knast gehört. In einer wirklich freien Gesellschaft, wie wir sie angeblich haben, gehören Meinungen, wie abstrus sie auch sein mögen, zum Recht der freien Meinungsäußerung. Wenn ein System alleine deswegen, daß eine alte Frau Fragen stellt, sich deswegen bedroht sieht, dann beantwortet dies alleine alle Fragen. Von wegen. Freiheitlichstes System, welches jemals auf deutschem Boden existierte. Ich bin ja schon ein Zyniker. Aber das wäre selbst mir nicht eingefallen, die BRD als den freiheitlichsten Staat zu titulieren
Blablablah. Was sind wir doch großzügig: Die Alte gehört nicht in den Knast. Warum sie aber dennoch da sitzt, diese Frage überfordert den Möchtegern-Weisen.
D.a.a.T.
"Ja, ich wäre in der Tat Swingboy gewesen, den sie in’s KZ gesteckt hätten."
AntwortenLöschenQuark. Du weißt überhaupt nicht, was Du im III. Reich, währen der Tschistka, etc. gemacht hättest !
"Ich bin auch nicht dafür, daß eine Nazi-Oma, wie die Haverbeck nicht in den Knast gehört."
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