Freitag, 24. August 2018

Vor 30 Jahren: Enthauptungsschlag gegen Störenfriede


Geschichte wiederholt sich als Farce, diesmal mit dem Abstand von 30 Jahren. Damals protestierten DDR-Bürgerrechtler am Rande der großen staatlichen Demonstration für die kommunistischen Säulenheiligen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin gegen Abschottung, geistige Enge und gesellschaftliche Lähmung. Es folgte ein Ringkampf im virtuellen Raum: Bundesdeutsche Medien feierten die Protestler als Kämpfer für Freiheit und Gerechtigkeit. DDR-Staatsmedien prangerten sie "Personen" an, die "landesverräterische Beziehungen" gepflegt hätten, um die staatliche Ordnung der DDR mit Parolen wie „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“ zu unterminieren.

Dieselbe Absicht haben natürlich Pegida-Marschierer in Sachsen, die mit Parolen wie "Merkel muss weg" und "Lügenpresse" zu provozieren versuchen. War es seinerzeit eine Gedenkkundgebung zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die gestört werden sollte, ist es diesmal ein Besuch von Angela Merkel in der dunkeldeutschen Hass-Hochburg, den die Provokateure nutzen wollten, um üble Bilder wie seinerzeit in Bitterfeld zu produzieren.

Doch Geschichte wiederholt sich eben nicht identisch, sondern abgewandelt. Startete vor 30 Jahren bereits wenige Tage nach der Liebknecht-Luxemburg-Demo die Hauptverhandlung im Prozess gegen die Demonstrantin Vera Wollenberger vor dem Stadtbezirksgericht Berlin-Lichtenberg, in der ihr zur Last gelegt wurde, "die staatliche Ordnung vorsätzlich missachtet und die gesellschaftliche Disziplin mit dem Ziel verletzt zu haben, sie zu stören", bleibt es diesmal absehbar bei einer öffentlichen Hinrichtung des Staatsfeindes im Staatsdienst.

In der Fortsetzung der Geschichte kehrte sich die Absicht der exemplarischen Bestrafung weniger zur Erziehung vieler vor 30 Jahren binnen von nur 18 Monaten in ihr Gegenteil. Ob das Ziel einer Wiederherstellung von staatlicher Ordnung und gesellschaftlicher Disziplin diesmal besser erreicht werden kann,sollte sich also bis spätestens Februar 2020 zeigen.

2 Kommentare:

  1. ScharfrichterAugust 25, 2018

    Das längst international-sozialistische Regime unter der "Drachen-Raute" nähert sich mit seinen Manipulations- und Maulkorbmaßnahmen denen der National-Sozialisten unter dem "Föörärr" bedenklich an. Und auch heute kritisiert nur einen Handvoll Bürger diesen gefährlichen Trend, während die sedierte Mitläufer- und Nutzviehmasse wieder "Weiter so" jubelt.

    Das deutsche Pinschervolk lernt leider nix dazu. Es gebiert ständig neue Untertanentypen wie den Diederich Heßling von Thomas Mann. Was für eine Zukunft soll solch eine Schleimbeutel-Gesellschaft außer der Wiederholung des früheren Infernales haben?

    AntwortenLöschen
  2. Du scheinst noch recht jung und zart zu sein, und hoffentlich hat ER Dir nicht ein rosa Kaninchen geklaut.
    Kaiser Nero, William Bligh von der Bounty, und eben ER, waren Menschen, und nicht Götter. Des Satans Ziehbruder aber waren sie ebenfalls nicht. Sapere aude.

    D.a.a.T.

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.