Moderne Hasspredigten verkleiden sich als Fragen, frohlocken aber über menschliches Leid |
Ganz unten, wo es nicht mehr tiefer geht, wo jede Menschlichkeit sich verflüchtigt hat wie damals aus Stalin, der wusste, dass man langfristig nur gut sein kann, wenn man an der Macht bleibt und alle seine Gegner gründlich vernichtet, finden sich Medienarbeiter, die nicht mit Gefängnissen, Galgen und Gewehren arbeiten, sondern mit Hetze, Hass und purer Verdorbenheit.
Wo ihnen Argumente fehlen, bezeichnen sie andere als "Irre" und "Wahnsinnige". Wo ihnen nicht widersprochen wird, schreiben sie von "Hass" und "Hetze". Und wo sie selbst merken, ganz tief drinnen, wo ihre Mütter ihnen einen eingeschrumpelten kärglichen Rest Menschlichkeit hinterlassen haben, dass es irgendwie widerlich ist, was ihnen durch den Kopf und die Tastatur ins Blatt quillt, setzen sie ein Fragezeichen.
Natürlich ist es Hass
Natürlich ist es Hass, natürlich ist es abstoßend. Natürlich ist es skrupellos und verdorben, was die "Bild"-Zeitung zur Krebserkrankung über Asma Assad schreibt, die Ehefrau des "Chemiewaffen-Schlächters2 Bashar al-Assad."Darf man sich freuen, dass Syriens mörderische Mutter Krebs hat?"
41 Jahre nach der "klammheimlichen Freude" des Göttinger "Mescalero" über die Ermordung des Generalbundesanwaltes Siegfried Buback durch die RAF muss sich Unmenschlichkeit nicht mehr verstecken und anonym verbreiten. Deutschland ist an sich der Welthauptstandort für höhere Moral. Was hier gedacht, getan und geschrieben wird, ist per se moralisch, selbst wenn es von außen aussieht wie eine cloaka maxima aus selbstgerechter Menschenfeindlichkeit, die sich als besorgte Frage tarnt.
Eine Messe der eigenen Verderbtheit
Darf man seine eigene Verdorbenheit auf diese Weise öffentlich machen? Darf man im Überlebenskampf am Kiosk jede Waffe einsetzen, auch gegen sich selbst? Ist es ein Zeichen moralischer Überlegenheit, Menschen nicht nach ihrem Menschsein zu beurteilen, sondern sie unbarmherzig auf ihre Fehler, ihre Verbrechen und ihre Verantwortung festzulegen?
Was Asma al-Assad betrifft, ist das dem anonymen "Bild"-Autor gelungen. "Nun die Diagnose: Brustkrebs. Bösartiger Tumor. Früh erkannt. Behandlung begonnen", heißt es in einer Satzkaskade des Textes, die von hocherfreut zu deutlich enttäuscht oszilliert. Darf man sich ärgern, wenn ein schwer erkrankter Mensch behandelt wird und vielleicht wieder gesundet? Wird man seiner publizistischen Verantwortung am besten gerecht, wenn man seinen Leserinnen und Lesern zum Frühstück eine Kanne unverschnittenen Hass serviert?
Oder sollte man sich besser fürchten, dass das alles eines Tages auf einen selbst zurückfällt?
Und darf man sich, als Außenstehender, als Leser, als Angewiderter, jetzt schon auf diesen Tag freuen?
Seltsam, wie alle sich nun auch schon auf die Mutter von Assad stürzen, während zum Thema IS und somit Islamisten und somit Islam der selbstgehäkelte Gutmenschen-Maulkorb in Michel-Mode ist.
AntwortenLöschenHass ist vielleicht zu hoch gegriffen. Die Leuten hier wurde halt beigebracht, dass Assad das syrische Volk unterdrückt und umbringt, am liebsten mit Giftgas, und da ist Freude angesagt, wenn es auch mal ihn trifft.
AntwortenLöschenDas paßt sehr gut für eine Wiedervorlage. Es gibt genügend hassenswerte Frauen in der Bundesregierung und allen angeschlossenen Bundesorganen.
AntwortenLöschenDas will ich meinen, Anmerkung. Wobei mit dem Hühnchen Maria in Freiburg und der roten Schreihälsin Sophie im Araber-LKW schon mal ordentlich vorgelegt wurde. Mehr davon!
AntwortenLöschenhttps://voiceofeurope.com/2018/08/arab-kills-man-in-paris-for-reminding-him-of-a-public-transport-rule/
AntwortenLöschenhttps://gab.ai/tv/watch/25486
AntwortenLöschenMan kann für diese Art von Hass und Gehässigkeit, ob der fassungslosen Äusserungen, nur noch erbarmungswürdiges Mitleid haben.Brutal dumm
Daniel Böcking hat den Artikel geschrieben. Der Spiegel haut in eine ähnliche Kerbe, nur etwas mehr im Schongang. Widerlich, wenn man aus eigener Erfahrung weiß, was eine solche Erkrankung bedeutet.
AntwortenLöschen@ Gerry: Aber es trifft ihn ja gar nicht, nur seine Frau. Was ist das für eine Gemeinheit, sich über die bösartige Erkrankung dieser wundervollen, emanzipierten Frau zu freuen, die ein Lichtblick ist unter den Kopftuchweibern in den islamisch besetzten Ländern! Sie trifft weniger Schuld am Krieg in Syrien als Obama, Clinton, Bush, die den Krieg entfachten, um ein Regime in Damaskus zu installieren, das all die Annehmlichkeiten, die die Syrer unter Assad hatten, beseitigen und wie im Irak eine Herrschaft der religiösen und ethischen Intoleranz ausüben sollte. Leider gibt es auf dieser Welt keine ausgleichende Gerechtigkeit, und der Urheber der Haßkolumne braucht kaum befürchten, im Gegenzug mit der Krätze geschlagen zu werden.
AntwortenLöschenBei der Bildunterschrift "Hasspredikten" bitte auf "...predigten" korrigieren, und dieses Kommentarposting löschen.
AntwortenLöschenWas ich von Zeitungsschmierfinken so halte, von Blöd bis zur David-Frankfurter-Rundschau, habe ich gelegentlich angedeutet.
AntwortenLöschenMeinen Gruß an Le Penseur.
D.a.a.T.
Danke
AntwortenLöschenNach Wirbel um Journo-Erbaermlichkeit: Dankt Boecking hier PPQ?
AntwortenLöschenhttps://twitter.com/danielboecking/status/1027553905713074176