Donnerstag, 23. August 2018

Brinkbäumer: Nachruf auf einen Überzeugungstäter

Brinkbäumers Meisterstück: Trump köpft die Freiheit.
Putin wollte er stoppen, Trump aus dem Amt jagen – doch nun ist es „Spiegel“-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer, der vor seinen beiden Haupthassfiguren das Spielfeld räumen muss. Der "Spiegel"-Chef muss gehen. Putin und Trump bleiben noch.

In dreieinhalb Jahren im Amt hatte es der frühere US-Korrespondent des früheren Nachrichtenmagazins geschafft, den einst restrenommierten "Spiegel" zu einem Medium zu machen, das Zensur nicht nur verteidigte, sondern selbst anwendete. Statt wenigstens ansatzweise ideologiefreier Faktenberichterstattung gab es reine Wunschberichterstattung, statt Hintergrundberichterstattung auf Glanzpapier gezogenen Hass.  Mit Quittung: Die
 Spiegel-Auflage sank unter Brinkbäumer unter die des Jahres 1966, das ehemals gegen jede Macht kritische Magazin wirkte immer öfter wie ein Verlautbarungsorgan der Bundesregierung, das selbst gar nicht mehr merkte, wie lebensfern und weltfremd die eigenen Versuche des "Fact checking" angesichts der vielen selbstverbreiteten Märchen wirkten.

Scheinbar unbeeindruckt von der Wirklichkeit richtete Brinkbäumer den „Spiegel“ als Kampfplatt gegen die bürgerliche Mitte aus, er setzte darauf, im Sog der Beliebtheit der bei Spiegel-Mitarbeitern hochgeschätzten Kanzlerin so lange Überzeugungsarbeit leisten zu können, bis sich wieder mehr Menschen entschlössen, durch den Kauf eines Spiegel-Exemplars Kenntnis von der aktuell richtigen Denk- und Handlungsweise zu nehmen. Verachtung wurde überall zum Rezept, wo sich die Realität
der eigenen Wunschvorstellung nicht beugen wollte.


Mit „Spiegel Daily“ missriet Brinkbäumer sogar der Versuch, eine gedruckte "Tagesschau" mit kindgerecht aufgebretzelten Inhalten zu etablieren, um Donald Trump aus dem Amt zu schreiben. Brinkbäumers Aufruf „Stoppt Putin jetzt“ verhallte, eine historisch einmalig lange Serie von Titelbildern mit Trump ließ die journalistischen Sitten im Land weiter verrohen, führte aber auch nicht zu einem Anstieg der Verkäufe.

Seit Brinkbäumers Antritt verlor das Magazin über 118.000 verkaufte Exemplare pro Ausgabe, insbesondere am Kiosk sackten die Zahlen trotz provokanter und geschmackloser Titelbilder um 20 Prozent ab, während die Idee, denselben Agentursalat, den alle anderen auch verkaufen, als "Spiegel+"-Gourmetessen abzusetzen, wenig mehr brachte als ein wenig Häme der anderen Zeitungshäuser, die das alle natürlich auch versuchen.

Das den Abgang des tragisch gescheiterten Erneuerers nun alle melden, nur der "Spiegel" nicht, ist nur logisch. Längst schon hat sich das Magazin auch in seinem Onlineauftritt davon verabschiedet, zu sehen, was ist, und das zu berichten. Viel lieber wird ausgesucht, was zur Agenda passt.

7 Kommentare:

  1. Sie haben es gestern Abend um 18:27 Uhr gemeldet.
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    In eigener Sache
    Neue Chefredaktion für die SPIEGEL-Gruppe
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    Erst im letzten Absatz gehen sie auf den Schiffeversenker Brinkbäumer ein.
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    Mit dem bisherigen SPIEGEL-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer werden Gespräche über eine neue Aufgabe beim SPIEGEL geführt.

    Nach dem Satz folgt Hass.

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    1. das habe ich noch nicht finden können, als ich schrieb.

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  2. Nachrufer in der WüsteAugust 23, 2018

    Immer dieselbe erbärmliche Schmierenkomödie, wenn deutsche Rechthabereipinscher sich hysterisch kläffend anmaßen, die amerikanischen Wähler und ihren Präsidenten als Idioten zu bezeichnen.

    Täglich zerreißen diese linken Hassjournaillen sich über Trump ihr Lästermaul, während vor ihrem sakrosankten Grenzenlos-Frauchen in Börlün nur winselnd gekuscht oder komplett geschwiegen wird. Widerwärtiges Schmierfink- und Propagandapack, wie es einst auch dem Führer huldigte.

    Mögen sie alle in der mörderischen Hölle schmoren, die sie uns als Import-Islam-Paradies unterjubeln wollen.

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  3. https://www.achgut.com/artikel/neue_verkaufskanone_fuer_das_sturmgeschuetz_der_demokratie

    Der kommende Zampano heißt Steffen Klusmann. Er ist für Spiegel-Verächter ein Hoffnungsträger. Ein ihm freundlich gesonnener Mediendienst will wissen, Klusmann gelte als „Teamplayer und Journalist, der stark in Konzepten denken kann“. ...

    Am Kiosk verkaufte Klusmanns FTD bestenfalls 18.000 Exemplare pro Ausgabe. Bis dahin liegt vor dem Spiegel noch ein gutes Stück Weg. Aber die Richtung stimmt.

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  4. Carl GustafAugust 23, 2018

    Man kann dem Spiegel (Magazin) immer noch zu Gute halten, dass nach dem üblichen Geseierei auf Deckblatt und Seite 2 dann doch noch streckenweise guter Journalismus im Heft verpackt war. Aber der Spiegel definiert sich inzwischen nicht mehr über Journalismus sondern als "Marke" oder neudeutsch "Brand".
    Nungut, die Meldung "In eigener Sache" von gestern Abend kann man mit dem einen Satz "Die Kacke ist gewaltig am Dampfen" zusammenfassen. Aber die neue Chefredaktion wird es schaffen, auch das komplette Magazin auf Bento-Niveau herunterzubrechen.

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  5. Daneben sieht es noch besser aus, performacetechnisch gesehen.
    Die STERNin das Kunststück hingekriegt, innerhalb von 2 (zwei) Jahren 25% der Leser zu vergrätzen, Auflage von 720 Tsd. in Q1 2016 auf 540 Tsd. in Q1 2018.

    Ob Klusmann das überbietet?

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  6. @Carl Gustaf

    Die Kacke ist bei jenen, die auf Latrinenjournaille machen, strukturbedingt immer am Dampfen.

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