Die Arme aufgestützt auf den Tisch, die Züge entschlossen, den Oberkörper eindringlich über den Tisch geneigt. Zwei Bilder aus zwei Epochen deutscher Geschichte: einmal ist es Adolf Hitler, der in seiner Wolfsschanze Generalstäbler in seine Pläne für den östlichen Kriegsschauplatz einweiht. Und einmal ist es Angela Merkel, die beim G7-Gipfel im kanadischen La Malbaie deutlich macht, dass sie vielleicht an den Rand geschoben werden kann. Nicht aber zum Schweigen gebracht.
Es hört nur kaum noch jemand außerhalb der Fankurve zu. Und wenn, dann mit sichtlicher Skepsis, wie von den Gesichtern der Männer abzulesen ist, die Merkels Erläuterungen der Weltlage zuhören. Nicht nur Donald Trump, der vor Merkel sitzt wie ein Schüler, sondern auch der Japaner Abe lässt mit verschränkten Armen Skepsis erkennen. Merkel, das wissen alle im Raum, auch der ganz links vorn stehende EU-Chef Jean-Claude Juncker, der als Kostgänger der europäischen G7-Länder dabei sein darf, bekommt ihr Land nicht in den Griff. Möchte aber die Welt ordnen?
Angesichts der großen Krise mit Bamf-Skandal und Susanna-Mord, einer laveden SPD als letztem möglichen Regierungspartner und gärigen Partnern in der EU hat sich Angela Merkel wie stets, wenn es brennt, zu "Anne Will" eingeladen, um eine Art Regierungserklärung abzugeben. Bezeichnend für die Art des Umgang der Kanzlerin mit dem, was ihre Wähler bewegt: Zentral geht es um Weltpolitik, um Trump, Kim, Putin, Zölle, den Iran und eine angebliche "außenpolitische Agenda" Merkels, wo Merkel doch seit Jahren nicht einmal eine innenpolitische hat. Merkel redet an den Problemen vorbei, Will, treue Kostgängerin der ewigen Kanzlerin, assistiert, indem sie die passenden Fragen reicht.
Merkel sagt: Andere Wege suchen. Will antwortet: Andere Wege, das ist mein Stichwort.
Letzte Woche noch hat Merkel ihrem letzten europäischen Partner Macron auf dessen vermeintlich epochale Vorschläge zur "Neugründung der EU" (FAZ) im Bezahlangebot einer Sonntagszeitung geantwortet, heute sitzt sie auf dem gebührenfinanzierten Sessel, ganz vorn an der Kante, und plötzlich rechnet sie Großbritannien wieder zur EU, "trotz Brexit" (Merkel), und Japan, das sich der G7-Plastiklösung strikt verweigert hat, steigt auf zu einem Partner, mit dem wir, sagt Merkel, nun noch mehr den Schulterschluss suchen werden.
"Wer ist eigentlich noch wir", fragt Will da und fällt für einen Moment zurück in die Rolle einer Journalistin. Merkel kommt ins Wackeln, sie lächelt verlegen, stottert ein bisschen. "Frankreich", sagt sie, "und die osteuropäischen Länder auch". Ein trauriger Moment, nach 23 Minuten, die vorbeigerauscht sind wie eine Jubiläumsrede beim Betriebsball in der Bundesworthülsenfabrik.
Ein Bild von Regierungsfotograf Jesco Denzel, gepostet von Regierungssrecher Steffen Seibert und inzwischen wie von Zauberhand aus einem regierungsamtlich finanzierten Mittel der Öffentlichkeitsarbeit in ein Stück kerngesunden unabhängigen DPA-Journalismus verwandelt, soll nach Berliner Lesart zeigen, wie Angela Merkel um den Zusammenhalt des Westens, den freien Handel und die Fortsetzung von Gesprächen kämpft. Wie eine Lehrerin auf ein trotziges Kind scheint sie auf Trump einzureden, der unbewegt bleibt. Die kann viel reden. Entscheiden werde ich, sagt seine Miene.
Merkels Kampf um die Welt, wie sie war, ist auch ein Kampf um Bilder, die bleiben. Macron neben ihr, der sie zu stützen scheint. Das Glas Wasser auf dem Tisch. Das milde Schmunzeln Trumps, der in genau diesem Moment vielleicht an eine andere Zeit, an anderen Tisch, an einen anderen deutschen Kanzler und an andere aufgestützte Arme denken musste.
Damals in Polen. der Führer am Kartentisch, umlagert von seinen Generalen.
Kurz vor dem Untergang.
Es hört nur kaum noch jemand außerhalb der Fankurve zu. Und wenn, dann mit sichtlicher Skepsis, wie von den Gesichtern der Männer abzulesen ist, die Merkels Erläuterungen der Weltlage zuhören. Nicht nur Donald Trump, der vor Merkel sitzt wie ein Schüler, sondern auch der Japaner Abe lässt mit verschränkten Armen Skepsis erkennen. Merkel, das wissen alle im Raum, auch der ganz links vorn stehende EU-Chef Jean-Claude Juncker, der als Kostgänger der europäischen G7-Länder dabei sein darf, bekommt ihr Land nicht in den Griff. Möchte aber die Welt ordnen?
Die Krise als Chance für eine Talkshow
Angesichts der großen Krise mit Bamf-Skandal und Susanna-Mord, einer laveden SPD als letztem möglichen Regierungspartner und gärigen Partnern in der EU hat sich Angela Merkel wie stets, wenn es brennt, zu "Anne Will" eingeladen, um eine Art Regierungserklärung abzugeben. Bezeichnend für die Art des Umgang der Kanzlerin mit dem, was ihre Wähler bewegt: Zentral geht es um Weltpolitik, um Trump, Kim, Putin, Zölle, den Iran und eine angebliche "außenpolitische Agenda" Merkels, wo Merkel doch seit Jahren nicht einmal eine innenpolitische hat. Merkel redet an den Problemen vorbei, Will, treue Kostgängerin der ewigen Kanzlerin, assistiert, indem sie die passenden Fragen reicht.
Merkel sagt: Andere Wege suchen. Will antwortet: Andere Wege, das ist mein Stichwort.
Letzte Woche noch hat Merkel ihrem letzten europäischen Partner Macron auf dessen vermeintlich epochale Vorschläge zur "Neugründung der EU" (FAZ) im Bezahlangebot einer Sonntagszeitung geantwortet, heute sitzt sie auf dem gebührenfinanzierten Sessel, ganz vorn an der Kante, und plötzlich rechnet sie Großbritannien wieder zur EU, "trotz Brexit" (Merkel), und Japan, das sich der G7-Plastiklösung strikt verweigert hat, steigt auf zu einem Partner, mit dem wir, sagt Merkel, nun noch mehr den Schulterschluss suchen werden.
Ein Bild wie aus der Wolfsschanze
"Wer ist eigentlich noch wir", fragt Will da und fällt für einen Moment zurück in die Rolle einer Journalistin. Merkel kommt ins Wackeln, sie lächelt verlegen, stottert ein bisschen. "Frankreich", sagt sie, "und die osteuropäischen Länder auch". Ein trauriger Moment, nach 23 Minuten, die vorbeigerauscht sind wie eine Jubiläumsrede beim Betriebsball in der Bundesworthülsenfabrik.
Ein Bild von Regierungsfotograf Jesco Denzel, gepostet von Regierungssrecher Steffen Seibert und inzwischen wie von Zauberhand aus einem regierungsamtlich finanzierten Mittel der Öffentlichkeitsarbeit in ein Stück kerngesunden unabhängigen DPA-Journalismus verwandelt, soll nach Berliner Lesart zeigen, wie Angela Merkel um den Zusammenhalt des Westens, den freien Handel und die Fortsetzung von Gesprächen kämpft. Wie eine Lehrerin auf ein trotziges Kind scheint sie auf Trump einzureden, der unbewegt bleibt. Die kann viel reden. Entscheiden werde ich, sagt seine Miene.
Merkels Kampf um die Welt, wie sie war, ist auch ein Kampf um Bilder, die bleiben. Macron neben ihr, der sie zu stützen scheint. Das Glas Wasser auf dem Tisch. Das milde Schmunzeln Trumps, der in genau diesem Moment vielleicht an eine andere Zeit, an anderen Tisch, an einen anderen deutschen Kanzler und an andere aufgestützte Arme denken musste.
Damals in Polen. der Führer am Kartentisch, umlagert von seinen Generalen.
Kurz vor dem Untergang.
... und selbst Heinrich Hoffmann hat seinen Wiedergänger: den "preisgekrönten" (das muss so) Fotografen Jesco Denzel.
AntwortenLöschenEin trauriger Moment, nach 23 Minuten, die vorbeigerauscht sind wie eine Jubiläumsrede beim Betriebsball in der Bundesworthülsenfabrik.
AntwortenLöschenapplaus, applaus, applaus.
Endlich wissen wir, wen der Führer auf der anderen Seite des Tisches "kleinlaut" zu sehen glaubte : Den um Gnade flehenden Stalin, dem er gerade die Bedingungen seiner Vision von der Ordnung Europa und der Welt diktierte. Nach über 70 Jahren öffneten sich die "Archive" durch Körpersprache.
AntwortenLöschenNa, da wird in Trump ja jede Menge hineingeheimnist aber ich glaube, sein simpel gestrickter Intellekt läßt weniger historische Parallelen Revue passieren, als vielmehr den Gedanken, was diese aufgeplusterte Pute sich einbildet.
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