Donnerstag, 7. Juni 2018

Houellebecq im KiKa: Zwischen Unterwanderung und Unterwerfung

Hätte man vor 50 Jahren gedacht, dass Fernsehfilme nach Büchern eigentümlicher französischer Intellektueller im Fernsehen nur gezeigt werden können, wenn anschließend eine Fernsehdiskussionrunde erläutert, wie falsch, undenkbar und unzulässig die Fantasien dieses Michelle Houellebecq sind? Und hätte man sich vorstellen können, dass es möglich ist, die zur Beruhigung gedachte Fernsehrunde über eine ganze Stunde mit einer Debatte zu füllen, die sich um die Frage dreht, ob das, was diskutiert wird, wirklich existiert?

Auf 80 Prozent Kinder mit Migrationshintergrund können die Beteiligten sich einigen. Auch darauf, dass es dann doch schon Probleme geben kann. Was machen wir denn da? Wie weit kann die Toleranz der verbleibenden 20 Prozent gehen? Wie weit muss, wie weit darf die Mehrheit, die zur Minderheit wird, sich selbst und ihre eigenen Werte aufgeben, um glaubhaft zu machen, dass Toleranz Minderheiten gegenüber zu einem ihrer zentralen Werte gehört?

Mehr, mehr, mehr


Mehr Geld für Bildung, ruft Bettina Gaus. Mehr Schweinefleisch, wenn keiner was dagegen hat, ruft Julia Klöckner. Niemand wird im Islam zu irgendetwas gezwungen, ruft der Vertreter des politischen Islam, der ein blaues Jackett trägt und immer dazwischenredet. Der Mann kennt das Grundgesetz, er ist ein brillanter Vertreter der Argumentationssschule, die immer auf die anderen zeigt und Rücksicht für sich fordert. Manchmal darf man Frauen nicht die Hand geben, aus Respekt. das steht im Grundgesetz, das seiner Ansicht nach vorschreibt, dass jeder religiöse Humbug, jeder Quatsch  aus irgendeinem alten Buch und jeder Käse, den ein mittelalterlicher Prophet angeblich irgendwo zu Protokoll gegeben hat, von jedermann nicht nur toleriert, sondern hofiert werden muss.

Islamisierung? Woher denn. Es ist der Blick der früher hier Lebenden, der nach dem 11. September zwar Moslems in Muslime verwandelte. Gleichzeitig aber begann, die verschleierten Nachbarn argwöhnisch zu betrachten.

Dass es Muslime waren, die die Türme in New York in die Luft jagten, bleibt ungesagt wie so vieles an einem Fernsehabend, der an die besten Tage der politischen Bildung in der DDR erinnert. Wo Houellebecq den schleichenden Übergang einer müden und in sich zerrissenen westlichen Gesellschaft in ein kommodes islamisches Regime beschreibt, dass seinen Bürgern wie einst die DDR das Angebot macht, so zu tun, als ob sie mittun und dafür ein ruhiges, sicheres Leben mit ein paar kleineren Einschränkungen geboten zu bekommen, wird in der Sitzungsrunde bei Maischberger ein islamistischer Angriff auf westliche Werte in den Film interpretiert.

Ein kommodes islamisches Regime


Dass der nicht die Gefahr ist, die dem überempfindlichen rechten Rand Angst macht, sondern eben die Aussicht, allmählich wegassimiliert zu werden durch Demagogen wie den Zwischenredner von der Migrantenpartei BIG, der statt normaler Unterwanderstiefel schwarze Hochglanzherrenschuhe trägt, ist keine Frage, die an diesem Abend zur Debatte steht. Der Kika sucht nach Toleranz, findet sie aber nur auf einer Seite der braunen Sitzgruppe, die ihr end- wie fruchtloses Therapiegespräch schließlich zufrieden beendet.

Die gesellschaftsgefährdenden Inhalte von Houellebecqs "Unterwerfung" sind nicht widerlegt, aber endlich breit genug getreten, dass niemand mehr darüber stolpern kann. Nicht die Situation, die der Autor beschreibt, ist mehr durchaus denkbar, sondern eine "Satire" (Die Zeit), in der Edgar Selge als François Houellebecq'sche Witze reißt. War schon die Verfilmung des Buches dank einer zärtlichen Ummantelung aus lächelnder Toleranz Kika-würdig, macht die simulierte Unterhaltung in der braunen Sitzgruppe aus dem heißen Eisen einen kalten, toten Fisch.

Dabei ist schon der Umstand, dass sich zwei Drittel aller Talkshows im deutschen Fernsehen mittlerweile um die Probleme der vier, viereinhalb oder sechs - im Verlauf der Sendung oszilliert die Zahl mehrfach - Muslime zu drehen scheint, Ausweis für den Fakt, dass da irgendetwasist, das sich fundamental verändert hat.

Ohne dass irgendwer gefragt, um seine Meinung gebeten oder nach seinen Ansichten dazu gefragt wurde.

11 Kommentare:

  1. Wer die "Türme" in die Luft gejagt hat, darüber gibt es verschiedene Ansichten. Die Schuld wurde jedenfalls den Moslems verordnet. Weniger den Moslems als bin Laden. Es gibt jedenfalls im betroffenen Land Amerka einen Haufen Leute, die das für einen Insiderjob halten. Und wer jetzt sagt, na, die werden doch wohl nicht so skrupellos sein, der möge doch bitte sein bischen Gehirn anstrengen und sich die Ereignisse ins Gedächtnis rufen, als sie so skrupellos waren, getürkte Kriegsanlässe zu schaffen. Da wären die Beweise von Colin Powell für chemische Waffen im Irak, das schluchzende Mädchen, das vor der UN erzählte, wie Iraker kuwaitische Frühchen aus Brutkästen rissen, der Tonkingzwischenfall, der komplett erlogen war usw.. Und in Folge kamen immer jede Menge Amerikaner um.

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  2. es ist doch ziemlich schräg, wenn 9/11 zu mehr Islamfeindlichkeit führte.
    gefällt mir. Lach.

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  3. Es ist doch so, im praktischen Leben im Lande, in dem sie gut und gerne leben, steht allerorten das Wohlbefinden der Moslems an erster Stelle, wenn manchmal auch noch so getan wird, als wären die Juden die Schnuckelputzelchen, um die sich das deutsche Sehnen und Trachten rankt. Aber bis auf Lippenbekenntnisse läuft da nichts mehr. Richter richten zu deren Gunsten, öffentliche Einrichtungen lesen ihnen die Wünsche von den Augen ab, Schulen treiben ihre Schutzbefohlenen in die Moscheen usw.. Insofern ist es nur folgerichtig, den nichtmoslemischen Bürger darauf hinzuweisen, wie er sich gegenüber den Schnuckelchen zu verhalten hat. "Eine Armlänge Abstand" und "Niemand sollte jemanden nahe an sich heranlassen" usw. sind da schon gute Ansätze und wenn das bei Maischberger diskutiert wird, gelangt es vielleicht auch in abgestumpfte Köpfe bevor ihnen ein Messer in den Rücken gestochen wird. Falls die überhaupt Maischberger gucken.

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  4. Interessant erscheint mir,
    dass von den Fernsehstationen mittlerweile schon
    "betreutes Lesen" angeboten wird.
    Dank Rundfunkzwangsabgabe ist offensichtlich
    mehr als genügend Geld im TV-Medien-System.

    Ich bin gespannt, was als nächstes kommt.

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  5. Der Absatz mit den Anzahl der Talkshows kann man sich als Fakt mitnehmen, den man allen unter die Nase reiben kann, die das Thema kleinreden wollen.

    Zufällig untersucht Dushan Wegner aktuell sehr präzise den Begriff "Islamisierung", was er bedeuten muss und ob alles in allem eine Islamisierung stattfindet oder nicht.

    Es ist extremst bedauerlich, dass man sich hierzulande heutzutage ständig mit einer religiösen Kultur auseinandersetzen muss, welche kaum zum Mehrwert beisteuert, im Gegenteil, wo die Lüge zum Programm gehört, welche das westliche Modell ablehnt (sollen sie doch sagen, im 1.Anlauf greifen wir die Sozialhilfe ab und im 2.Anlauf wollen wir den Laden übernehmen), welche die Schwachen verachtet und Gewalttat produziert und überhaupt primitiv und humorlos rüberkommt.

    Dies als Lackmustest für eine Gesellschaft, die sich für aufgeklärt, progressiv hält und Gender! Die Abwehr müsste prinzipiell automatisch hochfahren, aber was passiert? Der rote Teppich wird für die Orks ausgerollt.

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  6. Mit einer gelungenen Vollislamierung würden auch diese ganzen Quozen als Talkmeisterinnen verschwinden. Die Talks würden dann von Arnold Will und Stefan Maischberger geleitet und man dürfte darauf vertrauen, Gespräche mit Substanz präsentiert zu bekommen. Schon allein der Koran bietet genügend Gesprächsstoff für Hunderte von Sendungen und dann noch all die Fatwas und sonstigen religiösen Grundlagenverlautbarungen, es blieb kaum noch Sendezeit für die Gefühle der Moslems verletzende Hollywoodfilme oder lügnerische Nachrichtensendungen. Der Bildschirm bliebe sauber und würde ganz dem seelischen Heil der Zuschauer gewidmet. Die Sehnsucht nach dem Paradies unter Allahs Leitung würde von Tag zu Tagen steigen, alle wären glücklich und friedfertig wie es der Islam verheißt. Und der Mann würde wieder in seine natürlichen, angestammten Rechte eingesetzt, feministischer und Gender-Quatsch verschwände in der Hölle, wo es hingehört. Also seien wir nicht miesepetrig, sondern freuen wir uns auf die neue Gesellschaft.

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  7. Niemals werde ich müde werden, darauf hinzuweisen, dass niemand niemandem die Hand geben muss, Beweggrund egal - selbst ein Moslem nicht.
    Tschuldigung.

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  8. @Gernot

    es muß niemand. Aber in einem Lande, wo es als höfliche Umgangsform angesehen wird, den Handschlag nicht zu verweigern, schon.

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  9. @ Gernot

    Sei nicht leichtsinnig, einem Moslem solltest du schon die Hand geben oder sie ihm wenigstens hinstrecken. Wie willst du dich anders überzeugen, daß er kein Messer in der Hand hat? Einem Piefke kannst du die Hand natürlich verweigern, von ihm ist nichts zu befürchten. Als Ersatz für den Handschlag bietet sich ein Tritt in die Eier an, dann erkennt der Dödel, daß du nicht unhöflich bist.

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  10. https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=eIg5BHm2tCI

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  11. vielleicht einigen sich die europäischen Völker auf eine geeignete technische Lösung für das muslim_Problem

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