"Emigration" gleich als neue Welle - so titelt die "Frankfurter Rundschau“: Putin treibe die Jugend, die Künstler und die Unternehmer aus dem Land, er würden immer mehr, „die Korruption und Repression nicht mehr ertragen“. Allerdings hatten sich die meisten gar nicht geäußert. Eine steile These, die nach einer Überprüfung durch Hatrick Fanzine vom PPQ-Faktenfinderteam nicht haltbar ist.
Nichts weniger als eine „neue russische Emigration“ konnte die Frankfurter Rundschau jüngst im Rahmen ihrer Kampagne zur Hebung der WM-Stimmung bei Russenhassern im Reich des finstren Diktators Wladimir Putin entdecken. Nicht nur, dass die deutsche Vertretung bei ihrem diesmaligen Abstecher Richtung Moskau in einem Hotel mit Sowjetcharme 40 Kilometer vor Moskau unterbracht wurde – im Dezember 1941 war das deutsche Kontingent noch bis auf 23 Kilometer an die Hauptstadt herangelassen worden – nein, das „System Putin“ (FR) treibe die Jugend, die Künstler und die Unternehmer aus dem Land.
„Es werden immer mehr, die Korruption und Repression nicht mehr ertragen“, schreibt das Blatt in einem Stimmungsbericht aus dem fernen Osten, der deutlich macht, was eine Weltmeisterschaft in einem vom Skandalen geschüttelten, die Menschenrechte grob missachtenden Land von der im aktuellen Gastgeberstaat Russland unterscheidet. Die gute Laune bei den Berichterstattern!
Beim Faktencheck allerdings gerät die leitmediale These eines Putin-Reiches, das menschentechnisch eilig ausblutet, weder von deutschen Statistikern noch von der Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen Unterstützung. Im Verlauf des Jahres 2017 habe sich die Bevölkerung Russische Föderation um circa 60 020 Menschen vergrößert, heißt es bei der Uno. Deutsche Statistiker sehen für die vergangenen zehn Jahre zusammengerechnet sogar einen Bevölkerungszuwachs von fast 900.000 Menschen.
Nun, die "Emigrationswelle", von der FR auf dem Wege der freien Faktenfindung erzählt, schließt einen Bevölkerungszuwachs nicht aus. Schließlich ist die im Text als Zeugin vernommene "Andriuka"(FR) nur "eine von Tausenden Russen, die in den vergangenen Jahren ihre Heimat verlassen haben" - wo Tausende gehen und „Wladimir Putin immer wieder als Grund nennen" (FR), weil der Reporter den Namen wohl beim ersten Mal nicht verstanden hat - könnten selbstverständlich gleichzeitig Hunderttausende kommen, so dass am Ende ein stolzes Plus bleibt.
Doch FR-Faktenerfinder Oliver Bilger belässt es nicht beim Eindruck, er versucht, Daten zu liefern, die ihn stützen. Oder doch zumindest den Eindruck zu erwecken, dass es Daten gibt, die das könnten. "Umfragen zufolge können sich bis zu zwanzig Prozent vorstellen, das Land zu verlassen", argumentiert er, als säßen knapp 30 Millionen Russen so gut wie auf gepackten Koffern. Forscher der Russischen Akademie für Volkswirtschaft und Öffentlichen Dienst schätzten, heißt es weiter, dass jedes Jahr 100 000 Menschen auswandern.
Während die schätzen, stellt die offizielle Statistik für die vergangenen zwölf Monate eine Nettozuwanderung von 103.000 Menschen fest.
OT: Schwer ist die Demütigung, aber Gerry und David sollten nicht zu früh frohlocken: Karma is a bitch.
AntwortenLöschenMoritz Mecker, der Schimpansenschänder, als Botschafter der Bimbesrepublik bei Kaiser Boukassa, dem Feinschmecker ... ja, ja ich weiß ... ist wieder res publica ...