Dann eben nicht: Der "Spiegel"hält seinen Leserin den ausgestreckten Mittelfinger entgegen. |
Ausgerechnet irritierende 8,8 Prozent seiner Leserinnen und Leser verlor das frühere Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in den vergangenen zwölf Monaten - eine Zahl, die an die schlimmsten Zeiten für deutsche Zeitungshäuser erinnert. Für das Blatt aus Hamburg eine willkommene Gelegenheit, Charakter zu zeigen. Und die bis vor kurzem noch an die virtuelle Tochterausgabe "Daily" ausgelagerte Tradition des unbedingten Trump-Bashing mit einem weiteren fantastischen Titelbild fortzusetzen: War der US-Präsident bisher schon kopfabschneidender Terrorist, die Erde vernichtender Meteorit, die Zivilisation verschlingende Welle und ein Todesspieler, der zusammen mit dem Nordkoreaner Kim Jong Un daranging, die Welt in einen Atomkrieg zu stürzen, taucht er nun als Beerdiger Europas auf.
"Goodbye, Europe" steht neben dem ausgestreckten Mittelfinger, der, ganz traut die Spiegel-Redaktion der Intelligenz ihrer verbliebenen Leser offenbar nicht mehr, zur Sicherheit noch die typischen Züge Trumps trägt.
Weißer Mann, blonde Helmfrisur, schwarzer Anzug, roter Schlips und der Mund brüllend geöffnet, so zeigt das Magazin-Cover den Demiurgen aus dem Weißen Haus, der inzwischen unangefochtener Weltrekordler bei Spiegel-Titeln ist. Barack Obama schaffte es in acht Dienstjahren 16 Mal auf die erste Seite, dort gab er den "Messias" (Spiegel) und den "Weltpräsidenten", den "Superstar" und den Weltfriedensbringer.
Hochgerechnet auf vier Jahre im Amt, hat Trump nicht nur ausgezeichnete Chancen, den bisher bei 55 Titelbildern stehenden Adolf Hitler einzuholen. Nein, er würde, bliebe der "Spiegel" bei seiner Strategie, etwa jedes dritte Heft mit Trump aufzumachen, auch den im Moment noch mit über hundert Titeln unangefochten an der Spitze stehenden Helmut Kohl weit hinter sich zu lassen. Der für seinen Rekord rund 30 Jahre gebraucht hatte.
"Goodbye, Europe" steht neben dem ausgestreckten Mittelfinger, der, ganz traut die Spiegel-Redaktion der Intelligenz ihrer verbliebenen Leser offenbar nicht mehr, zur Sicherheit noch die typischen Züge Trumps trägt.
Weißer Mann, blonde Helmfrisur, schwarzer Anzug, roter Schlips und der Mund brüllend geöffnet, so zeigt das Magazin-Cover den Demiurgen aus dem Weißen Haus, der inzwischen unangefochtener Weltrekordler bei Spiegel-Titeln ist. Barack Obama schaffte es in acht Dienstjahren 16 Mal auf die erste Seite, dort gab er den "Messias" (Spiegel) und den "Weltpräsidenten", den "Superstar" und den Weltfriedensbringer.
Hochgerechnet auf vier Jahre im Amt, hat Trump nicht nur ausgezeichnete Chancen, den bisher bei 55 Titelbildern stehenden Adolf Hitler einzuholen. Nein, er würde, bliebe der "Spiegel" bei seiner Strategie, etwa jedes dritte Heft mit Trump aufzumachen, auch den im Moment noch mit über hundert Titeln unangefochten an der Spitze stehenden Helmut Kohl weit hinter sich zu lassen. Der für seinen Rekord rund 30 Jahre gebraucht hatte.
Leserinnen und Leser aber versagen der höheren Frequenz bei gleichzeitig beständig zunehmender Deutlichkeit der Botschaft die Anerkennung. Statt die vom führenden früheren Nachrichtenmagazin der Republik geübte unvoreingenommene, rein datenbasierte Art der Themenanalyse mit offenem Ende durch vermehrte Abonnements und häufigere Kioskkäufe zu belohnen, lesen den auf dem Niveau einer Comiczeitschrift argumentierenden "Spiegel" immer seltener.
Allerdings beweist das Magazin gerade in dieser schwierigen Situation, die, wenn sie anhält, etwa in der Nähe des Endes der zweiten Amtszeit von Donald Trump zu einer Einstellung der bis dahin noch einmal halbierten gedruckten "Spiegel"-Ausgabe führen wird, beeindruckende Standfestigkeit. Statt populistisch zu einer Art Journalismus zurückzukehren, der Tatsachen und Fakten zwar richtig beschreibt, aber unter Umständen falsch verstanden werden könnte, bleibt die Redaktion auch auf Kosten von Restglaubwürdigkeit und wirtschaftlichem Erfolg bei ihrer Vorstellung von betreuendem Reportieren.
Der ausgestreckte Mittelfinger auf dem Titel, vermeintlich der, den Trump der europäischen Friedensmacht entgegenstreckt, darf so auch interpretiert werden als kräftiges "Fuck you" für alle die Trottellinnen und Trottel, die immer noch "keine Angst vor der Wahrheit" (Spiegelwerbung) haben.
Good bye heißt ja wohl "Auf Wiedersehen". Also die Ankündigung, daß man sich wiedersehen wird. Es ist also keine endgültige Verabschiedung. Farewell wäre treffender gewesen. Aber was weiß schon die Spiegelpraktikantin?
AntwortenLöschenUnd immer wieder: Die scharz-weiß-rot/schwarz-rot-blond-Kombination, die natürlich ganz unwillkürlich daherkommt.
AntwortenLöschen"Nicht mein Haß - mein Ekel war es, der mir hungrig am Leben fraß."
AntwortenLöschenNicht von mir, aber trotzdem gut.