King schnaubte respektlos. "Alles eingerahmt von ein Wertesystem, das auf Karl Marx und den Großen Vorsitzenden Mao zurückgeht", sagte er.
"Aber innerhalb jedes Systems gibt es signifikante Herausforderungen, die Freiheit unter Bedingungen zu gewährleisten, wie sie für eine Weltraumkolonie typisch sind - sogar hier, in der momentan größten Weltraumkolonie."
"In unserer westlichen Tradition hat die Freiheit des Individuums Vorrang.", sagte King.
"Ja", sagte Jiang, "das weiß ich aus meinem Schulunterricht. Aber auch in euren eigenen Weltraumkolonien muss die Freiheit des Individuums eingeschränkt werden, wenn das Gemeinwohl aufrechterhalten werden soll. Das Problem ist die Fragilität der Kolonien. Man kann auch den repressivsten Diktator nicht herausfordern, wenn er der Einzige ist, der die Luftversorgung kontrollieren kann.
Unsere Philosophen suchen nach Wegen, wie sich die Freiheit des Individuums innerhalb eines restriktiven kollektiven Systems gewährleisten lässt. Schließlich sind das die Strukturen, in denen der größte Teil der Menschheit in absehbarer Zukunft wohl leben wird. Wir greifen auf alte Traditionen zurück. So hätte etwa ein Bürger des römischen Reiches weniger Wert auf individuelle Freiheit im modernen westlichen Sinn gelegt als auf kollektive Verantwortung - auf eine kollektive Freiheit, wenn man so will.
Tatsächlich ist das bei uns eine systemweite Debatte, an der sich all unserer Bürger, auf der Erde wie auch im Weltraum, kontinuierlich beteiligen. Allerdings steht uns nicht der Sinn danach, eurem Beispiel zu folgen, wıe es sich in eurer Eden-Kolonie auf dem Mars manifestiert - ich bin selbst dort gewesen: exzessive individuelle Freiheit, in Schach gehalten von exzessiver polizeilicher Kontrolle."
Stephen Baxter, Proxima, An Epic of a New World and Billion Year Old Secrets
Tja, unsere schöne neue Freiheit.
AntwortenLöschenFür jeden längst vereinheitlichten persönlichen Geschmack ist etwas dabei.
Früher gab es beim Kaufmann an der Ecke 5 Sorten Käse, die jede ihr besonderes Aroma hatte und lecker schmeckte. Heute steht der moderne Individualist vor 100m Konsumtempelregal und bekommt - egal, wofür er sich nach intensiver Marktforschung auch entscheiden mag - nur Fabrikpampe aus allerlei Chemiebaukastenhelferlein, damit Maxprofit generiert wird.
Freiheit ist also relativ, eher ein illusionäres Hirngespinst als eine nützliche Realität.
Aber das dämliche Herdenvieh Mensch wird jeden Mist schlucken, der in der Glotze angepriesen wird. Man/frau/es/usw. will ja schließlich dazu gehören zur großen Masse der allwissenden Rechthaber, auch wenn die alle komplette Idioten sind. Quantität ist für diese Schwachmaten nämlich automatisch Qualität.
Außerdem stellt sich die Gretchenfrage, was einem 10.000 prächtige Angebote nützen, wenn man sich nur 2 davon leisten kann?
So ist sie, die bunte schöne neue Vielfalt mit ihrer stupiden Einfalt. Aber erkläre einem Haufen Trottel mal, dass sie welche sei.
Ach so, der Mars, im Jahr 3000. Ich dachte, das Bild zeigt eine Grünanlage in Berlin-Neukölln nach den Pflegemaßnahmen des Bezirksamtes im Sommer 2018.
AntwortenLöschenWenn man sich anschaut, was der schwarmintelligente Sternenstürmer auf dem Planeten Erde verunstaltet, muss man sich fragen, was der auf dem Mars will, wo es doch quasi nix mehr zu zerstören gibt?
AntwortenLöschenHier macht er mit ignoranter Arroganz aus blühenden Landschaften Wüsten - dort will er mit ignoranter Arroganz aus Wüsten blühende Landschaften machen. Was für ein dümmlicher Spinner er doch ist, dieser Homo XYZ!
Aber die Erinnerung an den Werbespruch "Mars bringt verbrauchte Energie zurück" scheint fest verankert im Kleinhirn dieses Bankert. Und so wird er weder Kosten noch Mühen scheuen, um auch jene Welt in Besitz zu nehmen und auszuplündern.
Endlich kilometerbreite Marssandstrände an der Nordsee und dazu noch etwas Klimaerwärmung, und schon ist es vollkommen, das karibische Flair direkt vor der Schildbürger-Haustür.
Reisen werden überflüssig - außer die zum Sand holen vom Mars. Wenn das kein innovativer Umweltschutz-Fortschritt ist, was dann?
@ Visionär: Deine Gleichnisse sind etwas dunkel vom Sinn - eine allgemeine Erderwärmung findet ja ofenkundig nicht statt. Jedenfalls nicht jetzt. Wäre das der Fall, würde es feuchter (Zar Wasserwirbel der 23.) und fruchtbarer werden.
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