Wieder einer, dem man endlich auf die schliche gekommen ist. Uwe telölkamp, bis eben noch ein agesehener Literat, ist durch einen Auftritt bei einer Podiumsdiskussion im dunkeldeutschen Dresden über Nacht zu einem mann geworden, der unter Hitlerverdacht steht. Ohne rot zu werden, hatte der 49-jährige Autor der DDR-Ballade "Der Turm" vor großem Publikum Zweifel am Gesundheitszustand der Gesellschaft geäußert: Die Meinungsfreiheit sei bedroht und ein Gefühl mache sich in ihm breit, dass es hierzulande dreierlei Meinungen gebe: erwünschte, geduldete und verbotene. Wer etwas sage, was unter drei falle, werde öffentlich massakriert. Und unter zwei bleibe man einfach unbeachtet.
Irrtum. Tellkamp, der seine eigenen Ansichten eben noch als "geduldet" einordnete, steht auf einmal inmitten eines Sturms, der sich nicht nur gegen seine Auffassungen richtet, sondern ihn als Person angreift. Tellkamp stehe "jetzt ganz nah bei den sogenannten besorgten Bürgern", attestiert die Süddeutsche Zeitung, die dort ganz sicher nicht steht. Die "Welt" hingegen sucht nun nach dem "Schlüssel zu Tellkamps Weltbild" und findet es in einem früheren Roman des Sachsen, in dem es um - natürlich - eine rechte Terrorgruppe geht.
Was damals, 2010, beim Erscheinen des Buches "Eisvogel", noch "ein deutscher Gesellschafts-Thriller" (Die Welt) war, gilt nun als frühes Vorzeichen einer Radikalisierung. Wo seinerzeit bescheinigt wurde, Tellkamp habe "auch Verbindung zu dem, was von ganz unten kommt" (Die Zeit), stellt hier nun jemand "seine Nähe zur AfD und der ausländerfeindlichen Pegida in Dresden offen zur Schau" (Die Zeit).
Was erlaubt sich dieser Mann, der die "Zeit" einstmals an Rainer-Werner Faßbinder erinnerte? Muss nicht, wer dasselbe denkt wie das "Pack" (Gabriel) gefälligst wenigstens so tun, als denke er es nicht?
Laut zu sagen, dass da einer glaubt, ein Ostdeutscher zumal, dass die Aufnahme von Flüchtlingen "ein Rechtsbruch" war, den eine "gleichgeschaltete linke Presse" meinungsfreiheitsgefährdend totschwieg, weswegen es bis heute "Mut" erfordere, zu sagen, dass kaum ein Flüchtling im Sinne des vom Grundgesetz garantierten Asylrechts individuell verfolgt werde, gleicht einem Zupfen am Schweif eines Tigers. Der wehrt sich dagegen, indem er nicht die Thesen prüft und die Argumente widerlegt, sondern indem er den Menschen, der sie vertritt, verächtlich macht.
Der steckt nun in einem "Wahnsystem" (SZ), der vertritt "Meinungen" (Anführungen im SZ-Original), "denen man diesen neutralen Namen kaum noch zubilligen mag". Dem geschieht eine "Ächtung" (Deutschlandfunk) irgendwie ganz recht. Dass man das Geld für Einwanderer hätte "in die Rentenversicherung stecken" können, wie Tellkamp in Dresden behauptet hatte, war dort schon von seinem Durs Grünbein ebenso esoterisch wie unbedingt wirksam widerlegt worden: Musste man ja nicht, es ist genug für alle da. Und dass der Westen den Osten völlig zurecht zum Nazigebiet erklärt, dafür spricht ja schon der Umstand, dass Tellkamp aus dem Osten stammt und das nicht glauben wollte.
Eine Erklärfigur in Gestalt eines Kreises: Weil jemand "Äußerungen tätigt, die verdächtig nah an Positionen von AfD oder gar Pegida sind" (Deutschlandfunk), wird er von einem medialen Fischerchor "sanktioniert" (DLF), bis vom eben noch gefeierten Literaten nur noch ein irgendwie leider ehemals wichtiger Schreiberling übrig ist, der sich "um Kopf und Kragen redet" (Taz). Tragisches Schicksal. Armer Mann. Weiß nicht mehr, was er sagt. Wohl Pegida-Bazillus. Zweifler-Grippe.
Das ist der Mechanismus, das ist der Trick, wie er immer angewendet wird: Fuchtele nicht mit Fakten rum, sondern geh` den Mann an. Nenn` ihn einen "Feind der offenen Gesellschaft". Rück` ihn in die Nähe des rechten Randes. Bezichtige ihn der "Islamophobie, Furcht vor dem Anderen, Verschwörungsfantasien, diffuse Sozialängste" (Grünbein). Nenn` seine Worte von "herrischer Kälte". Schiebe ihm den Willen zu einer neuen deutschen Spaltung unter (FAZ). Und behaupte gleich auch noch, "immerhin weiß man spätestens jetzt, wie der Buchpreisträger die Welt sieht" (Taz).
Man gibt sich tolerant, während man andere im Namen der Toleranz aus der Gemeinde der Demokraten aussortiert. "Man ist selbst aggressiv in Wort und Tat" (Spiegel), und wenn das dann einer sagt, wie Tellkamp bezogen auf die gewalttätigen Übergriffe bei der letzten Frankfurter Buchmesse 2017, als Stände rechte Verlage gestürmt wurden, "haut man ihm auf die Nase und ruft Aua!", wie Georg Diez im "Spiegel" in einem nahezu perfekten Drehrumbum-Manöver schreibt.
Der Preis ist bekannt, der bürgerliche Tod nahe, wie der Fall des Dresdner Kabarettisten Uwe Steimle bezeugt, der es an "eindeutiger Distanzierung von rechtspopulistischen Positionen bzw. der Pegida-Bewegung" fehlen ließ, so dass er nun kein Friedensbotschafter mehr sein darf.
Wo sich ein Verlag ungebeten zur Distanzierung genötigt sieht, fehlt nur noch ein kleiner Sprung über die Ladenkasse, und schon hat der Autor keinen Verlag mehr. In der Logik derer, die Dialog fordern, dabei aber stets achtgeben, dass der ausschließlich unter Gleichgesinnten stattfindet, kann ein öffentliches Leben nach Äußerungen wie denen von Dresden nicht weitergehen wie zuvor. "Dass so einer wie der Tellkamp jahrelang unentdeckt unter uns leben konnte, obwohl doch schon in seinem Roman `Eisvogel` seine latent faschistoide Gesinnung mit ein wenig gutem Willen zu erkennen war, sollte sich auch ein Georg Diez als persönliches Versagen anrechnen lassen", ätzt Wolfram Ackner auf Facebook.
Soll ein Witz sein, ist aber nicht zum Lachen.
Irrtum. Tellkamp, der seine eigenen Ansichten eben noch als "geduldet" einordnete, steht auf einmal inmitten eines Sturms, der sich nicht nur gegen seine Auffassungen richtet, sondern ihn als Person angreift. Tellkamp stehe "jetzt ganz nah bei den sogenannten besorgten Bürgern", attestiert die Süddeutsche Zeitung, die dort ganz sicher nicht steht. Die "Welt" hingegen sucht nun nach dem "Schlüssel zu Tellkamps Weltbild" und findet es in einem früheren Roman des Sachsen, in dem es um - natürlich - eine rechte Terrorgruppe geht.
Was damals, 2010, beim Erscheinen des Buches "Eisvogel", noch "ein deutscher Gesellschafts-Thriller" (Die Welt) war, gilt nun als frühes Vorzeichen einer Radikalisierung. Wo seinerzeit bescheinigt wurde, Tellkamp habe "auch Verbindung zu dem, was von ganz unten kommt" (Die Zeit), stellt hier nun jemand "seine Nähe zur AfD und der ausländerfeindlichen Pegida in Dresden offen zur Schau" (Die Zeit).
Was erlaubt sich dieser Mann, der die "Zeit" einstmals an Rainer-Werner Faßbinder erinnerte? Muss nicht, wer dasselbe denkt wie das "Pack" (Gabriel) gefälligst wenigstens so tun, als denke er es nicht?
Laut zu sagen, dass da einer glaubt, ein Ostdeutscher zumal, dass die Aufnahme von Flüchtlingen "ein Rechtsbruch" war, den eine "gleichgeschaltete linke Presse" meinungsfreiheitsgefährdend totschwieg, weswegen es bis heute "Mut" erfordere, zu sagen, dass kaum ein Flüchtling im Sinne des vom Grundgesetz garantierten Asylrechts individuell verfolgt werde, gleicht einem Zupfen am Schweif eines Tigers. Der wehrt sich dagegen, indem er nicht die Thesen prüft und die Argumente widerlegt, sondern indem er den Menschen, der sie vertritt, verächtlich macht.
Der steckt nun in einem "Wahnsystem" (SZ), der vertritt "Meinungen" (Anführungen im SZ-Original), "denen man diesen neutralen Namen kaum noch zubilligen mag". Dem geschieht eine "Ächtung" (Deutschlandfunk) irgendwie ganz recht. Dass man das Geld für Einwanderer hätte "in die Rentenversicherung stecken" können, wie Tellkamp in Dresden behauptet hatte, war dort schon von seinem Durs Grünbein ebenso esoterisch wie unbedingt wirksam widerlegt worden: Musste man ja nicht, es ist genug für alle da. Und dass der Westen den Osten völlig zurecht zum Nazigebiet erklärt, dafür spricht ja schon der Umstand, dass Tellkamp aus dem Osten stammt und das nicht glauben wollte.
Eine Erklärfigur in Gestalt eines Kreises: Weil jemand "Äußerungen tätigt, die verdächtig nah an Positionen von AfD oder gar Pegida sind" (Deutschlandfunk), wird er von einem medialen Fischerchor "sanktioniert" (DLF), bis vom eben noch gefeierten Literaten nur noch ein irgendwie leider ehemals wichtiger Schreiberling übrig ist, der sich "um Kopf und Kragen redet" (Taz). Tragisches Schicksal. Armer Mann. Weiß nicht mehr, was er sagt. Wohl Pegida-Bazillus. Zweifler-Grippe.
Das ist der Mechanismus, das ist der Trick, wie er immer angewendet wird: Fuchtele nicht mit Fakten rum, sondern geh` den Mann an. Nenn` ihn einen "Feind der offenen Gesellschaft". Rück` ihn in die Nähe des rechten Randes. Bezichtige ihn der "Islamophobie, Furcht vor dem Anderen, Verschwörungsfantasien, diffuse Sozialängste" (Grünbein). Nenn` seine Worte von "herrischer Kälte". Schiebe ihm den Willen zu einer neuen deutschen Spaltung unter (FAZ). Und behaupte gleich auch noch, "immerhin weiß man spätestens jetzt, wie der Buchpreisträger die Welt sieht" (Taz).
Man gibt sich tolerant, während man andere im Namen der Toleranz aus der Gemeinde der Demokraten aussortiert. "Man ist selbst aggressiv in Wort und Tat" (Spiegel), und wenn das dann einer sagt, wie Tellkamp bezogen auf die gewalttätigen Übergriffe bei der letzten Frankfurter Buchmesse 2017, als Stände rechte Verlage gestürmt wurden, "haut man ihm auf die Nase und ruft Aua!", wie Georg Diez im "Spiegel" in einem nahezu perfekten Drehrumbum-Manöver schreibt.
Der Preis ist bekannt, der bürgerliche Tod nahe, wie der Fall des Dresdner Kabarettisten Uwe Steimle bezeugt, der es an "eindeutiger Distanzierung von rechtspopulistischen Positionen bzw. der Pegida-Bewegung" fehlen ließ, so dass er nun kein Friedensbotschafter mehr sein darf.
Wo sich ein Verlag ungebeten zur Distanzierung genötigt sieht, fehlt nur noch ein kleiner Sprung über die Ladenkasse, und schon hat der Autor keinen Verlag mehr. In der Logik derer, die Dialog fordern, dabei aber stets achtgeben, dass der ausschließlich unter Gleichgesinnten stattfindet, kann ein öffentliches Leben nach Äußerungen wie denen von Dresden nicht weitergehen wie zuvor. "Dass so einer wie der Tellkamp jahrelang unentdeckt unter uns leben konnte, obwohl doch schon in seinem Roman `Eisvogel` seine latent faschistoide Gesinnung mit ein wenig gutem Willen zu erkennen war, sollte sich auch ein Georg Diez als persönliches Versagen anrechnen lassen", ätzt Wolfram Ackner auf Facebook.
Soll ein Witz sein, ist aber nicht zum Lachen.
Tellkamp wird es nicht wirklich schaden, vielleicht verkauft er sogar ein paar Bücher mehr und Verlage gibt es reichlich. Das Ganze ist Realsatire.
AntwortenLöschenAckner meint das wohl ironisch.
AntwortenLöschenGähn !!! –
AntwortenLöschenWie oft und wie lange werden wir hier noch mit dem immergleichen Wadenbeißereien, Hyperventilationen, Maul-Schaum-Eruptionen der Gehirnvollwäscher.Innen gelangweilt, so sich ab und zu jemand erdreistet gegen den rothschildplanetar-tyrannischen, heiligen Dogmen zu „verstosssen“. –
So was von vorher-seh-/sag-bar sind doch die pawlow-konditionierten Schema-F-Insinuationen, die impertinenten Diffamierungen, die ewigen Abschwör und Verdammungs-Rituale, die aufgeblasenen/grossmauligen, moralinsauren Auslassungen, Drohungen, Warnungen, Denunziationen und Klugscheissereien all der linken Paranoiker. –
Gar nicht mehr zu lesen braucht man solche Beiträge, sind doch Orte, Zeiten, Personen und Umstände in geradezu lachhafter Weise beliebig austauschbar. –
Muss mich schon wundern, dass für den 10000 + 1-ten „Vorlfall“ dieser „erschröcklichen Art“ auch noch Zeit und Hirnschmalz für so einen Blog-Beitrag zu verbraten.
Der Mut und der daraus resultierende Bruch, Tellkamps, mit dem BRD-Establishment macht diesem Angst. Die Etablierten verlieren ihre Sympathieträger und diese wandern ins national-konservative Lager ab, dabei ist es egal ob es sich um Intellektuelle, wie Tellkamp, ehemalige CDUler, wie Erika Steinbrück oder um Gewerkschaftler, wie Guido Reil handelt. Die demokratische Einheitsfront zerfällt.
AntwortenLöschenPetition einiger sächsischer Politiker, Wissenschaftler, Händler, Musiker etc. für den Kabarettisten Uwe Steimle:
AntwortenLöschenwww.citizengo.org/Demokratie-kennt-keine-Angst_Verein-FriedensDekade-und-Rückberufung-Schirmherrschaft-Uwe-Steimle
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@Anonym2:
Die ehemalige CDU-Abgeordnete und Sprecherin für Menschenrechte der CDU/CSU-Fraktion
heißt Erika Steinb a c h.