Selbst im Tode blieb er, was er war: Ein "DDR-Architekt", wenn auch "einer der namhaftesten" (Die Welt). Manfred Prasser, der den Friedrichstadtpalast und das heutige Hilton in Berlin baute,konnte damit leben, weil er musste: Kein deutscher Architekt zu sein, sondern einer dieses halbdeutschen Teilstaates, dem er half, den "Palast der Republik" zu errichten, der nach dem Mauerfall zu einem Symbol für das wurde, was der Westen am Osten nicht haben wollte.
Prasser, 1932 in Chemnitz geboren und bei der NVA zum Architekten ausgebildet, trug schwer an der Vernichtung des großen Saales im Palast, den er mit höhenverstellbaren Decken, schwenkbaren Parkette und kubischen Panoramen in einen Ort der Zukunft hatte verwandeln wollen. „Es ist ein Haus, das Menschen gebaut haben und nicht Erich Honecker“, betonte er. „Ich bin stolz auf meine Arbeit.“
In tausend Tagen erbaut, war der als "Erichs Lampenladen" verspottete Teilzeit-Tagungsort der Volkskammer, der auch Schauplatz von regelmäßigen Fernsehshow-Aufzeichnungen und von legendären Konzertgastspielen wie dem von Udo Lindenberg im Jahr 1983 war, niemals ein Herrschaftsgebäude wie so viele andere Häuser in Berlin, in denen nach den Nazis die Kommunisten regierten, ehe später die Institutionen der Demokratie einzogen. Doch, so glaubte Prasser, "der Palast sollte als angebliches politisches Symbol beseitigt werden."
Aus dem Vorzeigebau wurde die asbestverseuchte Altlast eines untergegangenen Systems, ein Bau ohne Funktion, der der Wiedererrichtung eines als angemessener scheinenden anderes Symbols im Wege stand. Das Stadtschloss, ab 1871 kaiserliche Residenz, im II. Weltkrieg beschädigt und 1950 gesprengt, wird seit 2013 unter Verwendung rekonstruierter wesentlicher Fassaden- und Gebäudeteile neu errichtet.
Die Fertigstellung des Hauses, das anstelle seines Palastes entsteht, wird Manfred Prasser nicht mehr erleben. Der 85-Jährige starb bereits am Dienstag vergangener Woche.
Ich war da nur einmal und habe mir "Sportlerflips" gegönnt, alkoholfreies Getränk mit 2 Eiern. Nach 4 Stück war ich dermaßen genudelt. Ich kann bis heute den Spott über "Erichs Lampenladen" nicht nachvollziehen. Gut, er sah nicht besonders aus aber jedermann hatte Zutritt.
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