Die Mazedonier versuchen, eine neue Griechenland-Kirse auszulösen. |
Gerade erst hatte es die Bundesregierung geschafft, in all dem Groko-Verhandlungsgedöns kein Wort mehr darüber verlieren zu müssen, dass sich Deutschland nur an einer Rettung Griechenlands beteiligen wird, wenn der Internationale Währungsfond (IWF) auch weiter an Bord bleibt. Die Entscheidung des IWF steht aus, seit zwei Jahren nun schon. Aber Griechenland ist auch kein Thema mehr, bei dem irgendwer noch nachfragt. Alles läuft, auch wenn das frühere Krisenland seinen Reformzielen inzwischen seit fünf Jahren hinterherhinkt. Hauptsache, der Euro hält, wenn auch nicht, was er verspricht.
Doch da, plötzlich und unerwartet, taucht die große Griechenkrise wieder auf: Hunderttausende Griechen gehen auf die Straße, um den EU-Beitrittskandidaten Mazedonien daran zu hindern, sich "Mazedonien" zu nennen. Mazedonien hat nach Ansicht der Griechen keinen Anspruch auf diese Bezeichnung, weil der Großteil der Region, die zu König Archelaos Zeiten diesen Namen trug, heute zur nordgriechischen Region Makedonien gehört.
Mazedonien musste wegen der unerbittlichen Haltung der Griechen in dieser Frage nach seiner Unabhängigkeit den Namen "ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien", auf Englisch abgekürzt FYROM tragen. In Fyrom lebten Mazedonier, in Makedonien Griechen. Die Weltgeschichte machte einen Witz, über den südlich wie nördlich der Grenze, die 2015 zeitweise bundesdeutsche Außengrenze war, niemand lachen konnte. Zwei zivilisierte Staaten können sich über mehr als ein Vierteljahrhundert nicht auf einen Namen einigen, ein EU-Land besteht, wohl aus Angst vor Gebietsansprüchen des Nachbarn, der ein künftiges EU-Land ist, darauf, dass sich eine frühere Provinz nennt wie eine finnische Death-Metal-Band.
Europäisch, deutsch gar ist dieses Verhalten nicht. Frankreich und Spanien teilen seit Jahrhunderten, wenn auch nicht immer friedlich, das Baskenland. Deutschland und Polen haben sich nach dem letzten Weltkrieg kurzerhand geeinigt, dass die zurückgelassenen deutschen Provinzen Pommern und Schliesien, bleiben, wo und was sie sind. Das, was geblieben ist, heißt unaufwendig Vorpommern und Niederschlesien.
Ähnliches schwebte Matthew Nimetz für Mazedonien vor. Der Uno-Vermittler - die EU bleibt auch hier bei ihrer Linie, sich aus Konflikten rundheraus herauszuhalten - schlug den Mazedoniens Regierungschef Zoran Zaev und dessen griechischem Kollegen Alexis Tsipras das an "Nordirland" orientierte "Nord-Mazedonien" und das an Putins Noworossija angelehnte "Neu-Mazedonien" vor. Doch so sehr der seit mittlerweile zweieinhalb Jahrzehnten mit derFrage des künftigen Namens Mazedoniens beschäftigte ehemalige Sonderbotschafter von US-Präsident Bill Clinton optimistisch war, "dass der Prozess in eine positive Richtung geht", so sehr lassen die Griechen in diesem Streit nicht mit sich reden.
"Mazedonien ist griechisch und nur griechisch. Dafür müssen wir kämpfen und es die Welt wissen lassen", lässt der "Spiegel" eine offensichtlich vom Gift des Nationalismus befallene Griechin sagen. Vom "Verkauf der Nation" ist die Rede und davon, dass die Nazis von der Goldenen Morgenröte ebenso beim Protest mitmarschierten wie der greise linke Komponist Mikis Theodorakis. Der 92-Jährige habe die Demonstranten dazu aufgerufen, die "Existenz Mazedoniens" abzulehnen.
Eine Querfront, die Spiegel-Korrespondent Giorgos Christides unübersehbar verwirrt und verunsichert. "Griechenlands politisches System ist wieder einmal herausgefordert", schreibt er, "diesmal von rechts."
Doch da, plötzlich und unerwartet, taucht die große Griechenkrise wieder auf: Hunderttausende Griechen gehen auf die Straße, um den EU-Beitrittskandidaten Mazedonien daran zu hindern, sich "Mazedonien" zu nennen. Mazedonien hat nach Ansicht der Griechen keinen Anspruch auf diese Bezeichnung, weil der Großteil der Region, die zu König Archelaos Zeiten diesen Namen trug, heute zur nordgriechischen Region Makedonien gehört.
Mazedonien musste wegen der unerbittlichen Haltung der Griechen in dieser Frage nach seiner Unabhängigkeit den Namen "ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien", auf Englisch abgekürzt FYROM tragen. In Fyrom lebten Mazedonier, in Makedonien Griechen. Die Weltgeschichte machte einen Witz, über den südlich wie nördlich der Grenze, die 2015 zeitweise bundesdeutsche Außengrenze war, niemand lachen konnte. Zwei zivilisierte Staaten können sich über mehr als ein Vierteljahrhundert nicht auf einen Namen einigen, ein EU-Land besteht, wohl aus Angst vor Gebietsansprüchen des Nachbarn, der ein künftiges EU-Land ist, darauf, dass sich eine frühere Provinz nennt wie eine finnische Death-Metal-Band.
Europäisch, deutsch gar ist dieses Verhalten nicht. Frankreich und Spanien teilen seit Jahrhunderten, wenn auch nicht immer friedlich, das Baskenland. Deutschland und Polen haben sich nach dem letzten Weltkrieg kurzerhand geeinigt, dass die zurückgelassenen deutschen Provinzen Pommern und Schliesien, bleiben, wo und was sie sind. Das, was geblieben ist, heißt unaufwendig Vorpommern und Niederschlesien.
Ähnliches schwebte Matthew Nimetz für Mazedonien vor. Der Uno-Vermittler - die EU bleibt auch hier bei ihrer Linie, sich aus Konflikten rundheraus herauszuhalten - schlug den Mazedoniens Regierungschef Zoran Zaev und dessen griechischem Kollegen Alexis Tsipras das an "Nordirland" orientierte "Nord-Mazedonien" und das an Putins Noworossija angelehnte "Neu-Mazedonien" vor. Doch so sehr der seit mittlerweile zweieinhalb Jahrzehnten mit derFrage des künftigen Namens Mazedoniens beschäftigte ehemalige Sonderbotschafter von US-Präsident Bill Clinton optimistisch war, "dass der Prozess in eine positive Richtung geht", so sehr lassen die Griechen in diesem Streit nicht mit sich reden.
"Mazedonien ist griechisch und nur griechisch. Dafür müssen wir kämpfen und es die Welt wissen lassen", lässt der "Spiegel" eine offensichtlich vom Gift des Nationalismus befallene Griechin sagen. Vom "Verkauf der Nation" ist die Rede und davon, dass die Nazis von der Goldenen Morgenröte ebenso beim Protest mitmarschierten wie der greise linke Komponist Mikis Theodorakis. Der 92-Jährige habe die Demonstranten dazu aufgerufen, die "Existenz Mazedoniens" abzulehnen.
Eine Querfront, die Spiegel-Korrespondent Giorgos Christides unübersehbar verwirrt und verunsichert. "Griechenlands politisches System ist wieder einmal herausgefordert", schreibt er, "diesmal von rechts."
Die Griechen könnten sich ruhig bisschen dankbar erweisen. War es doch der Makedone Phillip II, der einst durch die Stärke der barbarischen Makedonen der Garant dafür war, dass der Hellenismus viel weiter in der Welt verbreitet wurde, als die dekadenten Griechen je vermocht hätten.
AntwortenLöschenDie größte Stadt der griech. Provinz ist die einzige Makedonen-Gründung an der Küste (Kassander), sonst sind alle anderen bemerkenswerten Siedlungen griechischen bzw. türkeigriechischen Ursprungs. Also sollten die Griechen diese Provinz umbenennen in Neuhellas o.ä. Vergessen wird immer, daß Griechenland die dort lebenden Slavenmakedonen bis vor kurzem zu vertreiben suchte, ihnen ihre Sprache bei Strafe verbot, ihnen Bildungsmöglichkeiten vorenthielt, ja, fast eine Art Apartheid ausübte, ohne von einer EU dafür gerügt zu werden. Den Türken und Albanern ging es ähnlich, bloß daß man ggü. letzteren vorsichtiger sein mußte, weil die in der Region Epirus zu zahlreich sind, vielleicht sogar schon bald die Mehrheit stellen.
AntwortenLöschenGriechenland ist nicht nur ein Lügenstaat (ethn. Griechen gibt es kaum), ein Finanzbetrüger, sondern auch ein Verbrecherstaat (wenn denn rassistische Verfolgungen auch woanders als in D als Verbrechen gelten).