Dienstag, 6. Februar 2018

Deutsche Medien im Kampf gegen Trump: Im Krieg mit den Fakten

Deutsche Medien arbeiten zuverlässig an ihrer eigenen Realität. 

Der Umgang mit Fakten ist die Grundlage des journalistischen Handwerks. Auf Fakten basiert, was berichtet wird. Auf Fakten muss auch basieren, wie berichtet wird. Wo Fakten keine Rolle mehr spielen, wird der Leser oder Zuschauer zum Opfer, aus dem Umgang mit Fakten wird das Umgehen derselben – eine Übung, in der Hubert Wetzel von der Süddeutschen Zeitung gerade eine Lehrvorstellung gegeben hat.


„Donald Trump arbeitet an seiner ganz eigenen Realität“, analysiert der Münchner Journalist in einem Text, den er der „Veröffentlichung eines ominösen Memorandums“ widmet, über das in seinem Artikel im Weiteren nichts weiter zu erfahren ist.

Wetzel, kürzlich noch des Lobes voll über einen Roman, der aus seiner Sicht ein „Trump-Buch“ ist, „das einschlägt wie eine Salve Granaten“, orientiert sich bei seinem Bericht über das Nunes-Memo ganz und gar postfaktisch: Kein Wort darüber, dass die demokratische Partei im Wahlkampf Geld an einen britischen Ex-Spion zahlte, damit der Trumps schmutzige Wäsche fand.

Kein Wort über den Inhalt


Kein Wort davon, dass die schließlich auf ein paar Seiten zusammengefassten Gerüchte, die Christopher Steele sich unter anderem von russischen Geheimdienstlern hatte erzählen lassen, zur Grundlage eines Ermittlungsverfahrens samt Rundum-Überwachung von Trump-Vertrauten wurde. Und selbstverständlich findet sich auch kein Hinweis darauf, dass das Nunes-Memo den stellvertretenden FBI-Chef mit dem Satz zitiert, dass es niemals eine Genehmigung für diese Überwachung gegeben hätte, wäre dem Gremium, das sie nach Kenntnis des Studiums des Steele-Memos erteilte, zuvor bekannt gewesen, dass die demokratische Partei das Papier finanziert hat.

Wetzel, noch im Januar Autor eines Ratgebertextes mit dem Titel „Wie die Demokraten Trump besiegen könnten“, holt weit Anlauf und zitiert das Thomas-Theorem, das da laute: Wenn Menschen Situationen als real definieren, dann sind auch ihre Handlungsfolgen real. Und dann zeigt er, wie sehr er selbst längst in einer Realität lebt, die es ihm geradezu verbietet, Leserinnen und Leser mit Tatsachen zu konfrontieren. Der Mann kann das: Schon im Sommer letzten Jahres sah er "Trumps Präsidentschaft ins Rutschen geraten“, da gibt es nun kein Zurück.

Karthago muss vernichtet werden


Karthago muss vernichtet werden! Wie das Thomas-Theorem in der Praxis funktioniert, kann man in der Süddeutschen Zeitung, aber auch bei den gleichermaßen engagierten Kollegen der "Zeit" studieren. Entscheidend für das, was Journalisten schreiben, ist nicht, was in einem Memo steht, sondern was sie meinen, was Leser über ein Memo denken sollen: "Mit der Veröffentlichung des Memos", schreibt Wetzels Kollege Thorsten Schröder in der "Zeit", sollten Zweifel geweckt werden "an den Motiven hinter den Russland-Ermittlungen".

Die, gestartet infolge eines von der höchsten Ebene der demokratischen Partei bezahlten Spitzelauftrages, sind für Wetzel wie Schröder selbstverständlich ehrenwertester Natur. Schließlich tragen Schröders Trump-Artikel in der Regel Namen wie "Das bisschen Rechtsstaat", "Wie es Trump gefällt", "Alles für Trump" und "Trump wirkt", während Wetzel "Versprochen, gebrochen, verschoben", "Donald Trump: Im Tollhaus" und "Donald Trump und die Nazis" über seine Texte schreibt.


Zwei Männer, deren Schreiben geprägt ist von einer subjektiven Wirklichkeit, die zwar von der objektiven Realität abweicht, aber konsequent in der eigenen Argumentationslinie bleibt. Trump könnte den Weltfrieden bringen, der Nahost-Konflikt lösen, ja, Krebs heilen - es würde nicht bedeuten. "Was ein Mensch für die Wahrheit hält, ist wichtiger für dessen Handlungen als das, was die Wahrheit ist", erkennt Hubert Wetzel, der letzten Sommer noch voraussagte "Trump provoziert die Revolte", ehe er ihn zu "Trump, die lahme Ente" erklärte ehe er "Sehnsucht nach George W. Bush" verspürte ehe er eine "wandelnde Abrissbirne" am Werk sah ehe er konstatierte "Eine Meuterei gegen Trump wird es nicht geben."

Kampfgruppe gegen den Wahrheitsverdreher


Aber mehr Artikel vom selben, immer mehr. Deutsche Medien betreiben seit Beginn des amerikanischen Wahlkampfes einen Feldversuch, der hatte beweisen sollen, dass die Macht des gedruckten Wortes in Deutschland, reicht, den Chefposten im Weißen Haus zu besetzen. Als die Wahl vorüber war und der amerikanische Wähler dem guten Rat aus Berlin, München und Hamburg nicht gefolgt war, verdoppelten Wetzel, Schröder, Doemens und der Rest der Kampfgruppe gegen den "Irren" (FR) ihre schreiberischen Anstrengungen. Ein gesellschaftliches Experiment: Wenn die objektive Realität einem unangenehm ist - ein einem verhasster Mann sitzt auf dem Präsidentenstuhl in Washington - lässt sich dann eine einem angenehmer vorkommende subjektive Wahrheit konstruieren? Eine, an die genügend Leser glauben, sodass der "Wahrheitsverdreher" (Wetzel) seine Macht verliert?

Das ist der Grund dafür, dass Schröder, Wetzel und Doemens kein Wort über den Inhalt des Papiers verlieren, das sie abwertend ein "ominöses Memorandum" nennen, als wäre es unter ihrer Würde, überhaupt nur hineinzuschauen. Die objektive Realität die sie herauslesen, ohne es zu lesen, ist: "Gegen Trump und etliche Leute aus seinem Umfeld besteht der begründete Verdacht, im Wahlkampf 2016 von der russischen Sabotageaktion gegen die Demokratin Hillary Clinton gewusst und später die Aufklärung durch die Justiz behindert zu haben. Damit wäre Trump ein illegitimer Präsident, ein Straftäter, vielleicht sogar ein Landesverräter."

Ein subjektive Realität


Nicht zur "objektiven Realität" gehört der Fakt, dass Hillary Clinton dafür bezahlt hat, die Russland-Spur so hart zu machen, dass das FBI, damals noch unter Präsident Barack Obama, offizielle Ermittlungen einleiten konnte, über die der Verfasser des Steele-Papiers wiederum Einzelheiten an die Medien durchsteckte. Was wiederum den Aufklärungseifer der Ermittler befeuerte.

Das Risiko, dass dieser Kettenbrief an Ungesetzlichkeit auch hierzulande bekannt wird, können Wetzel und Co. nicht eingehen. was wären ihre ganzen Anstrengungen, den "illegitimen Präsidenten" (Wetzel) aus dem Amt zu treiben, noch wert, wenn jeder wüsste, dass der Ursprung der Ermittlungen gegen ihn in einem illegitimen Akt wurzelt - dem nämlich, dass Trumps Konkurrentin im Kampf ums Präsidentenamt das Material finanzierte, das als Munition diente. Und leitende FBI-Mitarbeiter das Gericht, das über die Einleitung der Ermittlungen entschied, über diesen Umstand im Unklaren ließen?

Also basteln sie für ihre Leser eine subjektive Wirklichkeit - eine alternative, gefühlte Wahrheit. Demnach ist der Präsident das legitime Opfer einer Verschwörung von demokratischen Politikern und patriotischen FBI-Beamten, die nur das Beste für Amerika wollten. Einen "tiefen Staat", der jenseits von Recht und Gesetz versucht, einen gewählten Präsidenten mit erfundenen Anschuldigungen, Gerüchten ohne Beweise und verschwiegenen Finanzierungsströmen aus dem Amt zu drängen, gibt es nicht.

Theorem und Praxis



Und wie es das Thomas-Theorem will, funktioniert der Trick. Die große Mehrheit der deutschen Medienkonsumenten glaubt immer noch, dass der US-Präsident ein geisteskranker Grabscher, ein intellektuell überforderter Irrer, ein Hassprediger und minderbemittelter Milliardär ist, der nur ins Amt geraten konnte, weil der durchschnittliche Amerikaner ein dicker, dumpfer Rassist ist, der keine anständigen Autos bauen, mit Atombomben den Weltfrieden gefährden und fette Burger fressen kann.

11 Kommentare:

  1. Casper von MilzFebruar 06, 2018

    Curry- und andere Würste sind fetter als Hamburger. Das weiß jeder, det sich ein Bisschen mit Ernährung auskennt, aber natürlich nicht die Lügenpresse.

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  2. Clemens Wergin ist auch so ein Fake Dichter, der sich seine Welt herbeiphantasiert. Und dafür auch noch bezahlt wird.

    Was ich mich die ganze zeit frage. Ob die Amerikaner kein SZ, Zeit oder Welt lesen, Tagesschau und heute schauen, da der Trump immer noch im Amt ist? Scheren die sich eine Scheiß da drum, was die deutschen Weltmeiner als verbindlichen Glauben vorgeben?

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  3. Ja, eigentlich jeder, der was zu Trump sagt (wird eher vermieten, das Thema), leitet seinen Kommentar sinngemäß ein "ganz dicht ist der Trump ja nicht, aber", oder "ich bin nicht mit allem einverstanden, was er macht, aber"

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  4. "Was ich mich die ganze zeit frage. ......"

    Es gibt offenbar noch eine Welt außerhalb unserer buntesdeutschen Lügenmatrix. – Und es gibt auch noch Menschen, die nicht so komplettemangly zum gehirnvollgewaschenen Hornvieh, bzw. voll-konditioniertes Pawlow-Kötervolk mutiert sind. – Und es gibt offenbar anderswo noch ein Meinungsklima, dass nicht so (typisch deutsch) pitbullhaft in Wahnideologien verbissen ist, und da gibt es vielleicht auch noch Schreiberlinge, die nicht aus einem Paranoia-Paralleluniversum heraus ihre deliriösen und halluzinatorischen Ergüsse in den Medien verbreiten. Und das gibt es vielleicht noch Medien, die nicht im Dauerkampf mit der Realität liegen und ihre Lug/Trug-Intensität nicht kontinuierlich höher schrauben müssen, wollen sie die exponentiell zunehmende Weigerung der Wirklichkeit „erklären“ sich gemäss ihren Wahnvorstellungen zu verhalten.

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  5. Und folgende desaströse Prognose kamma euch Buntes-Blasrohrkriechervolk ebenfalls fast reflexhaft stellen (so reflexhaft, wie eure an konditionierten Pawlow-Reflexe). –
    Solange ihr unter der riesigen, hermetisch dichten Lügen-Narrativ-Glocke gehalten werdet, deren alleinige Benennung schon die fürderhinnige Atmung gesiebter Luft verspricht, solange werdet ihr nie mehr auf einen „grünen Zweig kommen“. - Weiter und heftiger werden sie euch in den Dreck treten, verhöhnen, verteufeln, ausnehmen, abzocken, verdrängen, final auslöschen. – Aber ihr werdet euren „Massas“ immer willfähriger die Stiefel lecken, euch masochistisch in euren kulpatischen Sümpfen suhlen, und (am besten) all die Wenigen, die dagegen aufbegehren, diffamieren, mundtot machen, wegsperren, vernichten.

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  6. Danke ich werde das unter http://tvko.wahrheitssuche.org veröffentlichen - dem Protokoll über den Trum-Sieg.

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  7. Wenn in Trump in US fertig ist, sollte er sich als Direktkandidat zum Bundeskanzler wählen lassen.

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  8. Das geht noch so lange gut, bis wirklich die harten Fakten ans Tageslicht auftauchen. Danach wenn die Lügenpresse bis dann noch durchhält, sind sie fertig. Auch der Hinterletzte wird sie dann nicht mal mehr als Klopapier brauchen. Sie können halt wirklich nur Lügen. Und warum? Weil sie es schon immer gemacht haben. Für diejenige die das Spiel durchschaut haben, ist es klar, die Anderen werden es schon bald selber sehen.

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  9. Carl GustafFebruar 06, 2018

    Was Oma früher noch wusste: Wer änderen eine Grube gräbt ...
    Keine Naturgesetz, aber eine alte Volksweisheit, der sich auch Hillary, DNC, DOJ, das FBI und der POTUS nicht entziehen können.

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  10. "Das geht noch so lange gut, bis wirklich..... "


    Stimmt, die Diskrepanz zwischen der Realität (durch unser „Westfernsehen 2.0“ = Internet, immer mehr Zeitgenossen zugänglich) und dem linken Lügen-Parallel-Universum klafft immer weiter auf. -
    Noch ist die Standard-Reaktion der Lügen-Matrix: Immer abstrusere, dreistere Lügen, oder aber dröhnendes Totschweigen. –

    Irgendwann indessen ist der Spielraum für Verdrehungen, Lug und Trug ausgereizt. – Dann glaubt nicht mal mehr der retardierteste Dummy dem Lügen-Potbourri. – (Leider aber sehr (oder zu?) spät, aufgrund der radikalen Gehirnvollwäsche des Michel-Volks). –

    Ist doch so gut wie alles, was uns unser rezenter linker Zeitgeist uns kredenzt und oktroyiert, verlogen oder mit Halbwahrheiten, Unterschlagungen, Verdrehungen und Falschheiten nur so gespickt, vornehmlich der „geistige Überbau“ unserer westlichen Kultur, als da wären:
    Biologie: Verteufelung v. Genetik als rassistisch, sexistisch
    Anthropologie: wie bei Bio., zudem mit Dummfug wie "Dschänderismus" verhunzt
    Psychologie V. Pseudo-Wissenschaft „Psychoanalyse“ verhunzt, und wie bei Anthr.
    Historie: Gigantische Verfälschungen, ganz zu schweigen=wörtl.!!, da knastverdächtig v. 20. Jhdt.
    Politik: Wie Hist., nur bzgl. aktuellen Ereignissen.
    Ökonomie: V. Pseudo-Wissenschaft „Marxismus“ verhunzt.
    Kunst/Literatur:Extrem v. sog. „Kultur-Marxismus“ dominiert, Verhöhnung, Verteufelung v. Tradition

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  11. @ Valentin Mutrasiel hat gesagt

    "Welthymne"??? - Ich laß der Welt ihr Teil / im All allein ist Heil ... (Hermann Hesse, Der Weltverbesserer)

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