Wenn Martin Schulz seine Fans auffordert, "nun ruft doch mal Martin", dann ist das, was folgt, nicht her die Wirklichkeit, sondern Ausdruck eines Wunsches. Allerdings: Aus Martin Schulz Euphorie von seinem Anhang forderte, hatte der ihn gerade mit 100 Prozent der Stimmen auf den Schild des Kanzlerkandidaten gehoben. Schulz half nur nach, wenn er versuchte, die ob des historisch einmaligen Ergebnisses noch konsternierte Basis fernsehgerecht aufzurütteln, damit sie den Menschen draußen im lande eindeutig signalisiere, wie begeistert sie von ihm, dem Merkel mit Bart und Drahtbrille, sei.
Nachgebesserte Wirklichkeit, Inszenierung und drehbuchgemäßes Verhalten, sie gehören zum politischen Staatstheater. Die Leute auf dem Podium führen etwas auf, das verstanden werden soll, die schwarze Limousine, der rote Binder, das blaue Pokémon-Jäckchen, der Klaps mit der flachen Hand, wie ihn Jean-Claude Juncker am Rande der Körperverletzung zum Brauch gemacht hat - alles ist Teil des Spiel mit der Realität, ein Pappkulisse aus Unaufrichtigkeit, die in konkludentem Zusammenwirken mit den meist friedlich eingebetteten Korrespondenten und der Regie irgendwo im Kölner oder Hamburger Studio gezimmert wird.
Es geht nie um Aufrichtigkeit, sondern um Deutung. Es geht nicht darum, zu zeigen, was war, sondern was man hat sehen wollen. Und die "Tagesschau" der ARD hat das nun erstmals auch eingeräumt: Erst behauptete die selbsternannte "Hauptnachrichtensendung" der Republik, Donald Trump sei bei einer Pressekonferenz in Davos wegen einer Bemerkung zu "hinterhältigen, gemeinen, bösartigen, falschen Presse" "ausgebuht" worden. Dann, als Betrachter des zum Beweis gereichten Filmschnipsels sich über seltsame Sprünge in der Tonspur wunderten, räumte die "Tagesschau"-Redaktion ein: "Wir haben den Ton am Ende tatsächlich etwas lauter gemacht, damit man die Buhrufe hört. Nur so können wir wiederspiegeln was unsere Korrespondenten berichtet haben. Das Mikrofon im Raum hat vor allem Trump aufgezeichnet und nur wenig von der Atmosphäre im Saal."
"Tatsächlich etwas", ohne das so auszuweisen. Nachrichten aus dem Mischpult, zurechtgekämmt wie aus dem Hollywood-Studio. Ein leises Grummeln wird zum neuen Aufschrei, einmal mehr hat die ARD, für ihren nimmermüden Einsatz gegen den amerikanischen Demiurgen der Demokratie in der Vergangenheit schon mit Stauffenberg-Preis für die schlechteste Trump-Berichterstattung ausgezeichnet, gezeigt, wie sich journalistisches Handwerkszeug auf eine Weise für eine gutgemeinte Sache missbrauchen lässt, dass nicht nur kein Nutzen für irgendwen, sondern auch noch ein Schaden für einen selbst entsteht.
Falls sich das nächste Mal irgendetwas nicht "wiederspiegeln" lässt, was ein ARD-Korrespondent gern berichtet hätte, dann hilft vielleicht der Griff ins Tonarchiv oder der Gang in den Keller, wo sicher noch ein alter Hollywood-Film liegt, aus dem sich passende Bilder schneiden lassen.
Nachgebesserte Wirklichkeit, Inszenierung und drehbuchgemäßes Verhalten, sie gehören zum politischen Staatstheater. Die Leute auf dem Podium führen etwas auf, das verstanden werden soll, die schwarze Limousine, der rote Binder, das blaue Pokémon-Jäckchen, der Klaps mit der flachen Hand, wie ihn Jean-Claude Juncker am Rande der Körperverletzung zum Brauch gemacht hat - alles ist Teil des Spiel mit der Realität, ein Pappkulisse aus Unaufrichtigkeit, die in konkludentem Zusammenwirken mit den meist friedlich eingebetteten Korrespondenten und der Regie irgendwo im Kölner oder Hamburger Studio gezimmert wird.
Es geht nie um Aufrichtigkeit, sondern um Deutung. Es geht nicht darum, zu zeigen, was war, sondern was man hat sehen wollen. Und die "Tagesschau" der ARD hat das nun erstmals auch eingeräumt: Erst behauptete die selbsternannte "Hauptnachrichtensendung" der Republik, Donald Trump sei bei einer Pressekonferenz in Davos wegen einer Bemerkung zu "hinterhältigen, gemeinen, bösartigen, falschen Presse" "ausgebuht" worden. Dann, als Betrachter des zum Beweis gereichten Filmschnipsels sich über seltsame Sprünge in der Tonspur wunderten, räumte die "Tagesschau"-Redaktion ein: "Wir haben den Ton am Ende tatsächlich etwas lauter gemacht, damit man die Buhrufe hört. Nur so können wir wiederspiegeln was unsere Korrespondenten berichtet haben. Das Mikrofon im Raum hat vor allem Trump aufgezeichnet und nur wenig von der Atmosphäre im Saal."
"Tatsächlich etwas", ohne das so auszuweisen. Nachrichten aus dem Mischpult, zurechtgekämmt wie aus dem Hollywood-Studio. Ein leises Grummeln wird zum neuen Aufschrei, einmal mehr hat die ARD, für ihren nimmermüden Einsatz gegen den amerikanischen Demiurgen der Demokratie in der Vergangenheit schon mit Stauffenberg-Preis für die schlechteste Trump-Berichterstattung ausgezeichnet, gezeigt, wie sich journalistisches Handwerkszeug auf eine Weise für eine gutgemeinte Sache missbrauchen lässt, dass nicht nur kein Nutzen für irgendwen, sondern auch noch ein Schaden für einen selbst entsteht.
Falls sich das nächste Mal irgendetwas nicht "wiederspiegeln" lässt, was ein ARD-Korrespondent gern berichtet hätte, dann hilft vielleicht der Griff ins Tonarchiv oder der Gang in den Keller, wo sicher noch ein alter Hollywood-Film liegt, aus dem sich passende Bilder schneiden lassen.
Stellt sich die Frage nach dem Sinn dieser Propaganda. Plant Merkel irgendeine Maßnahme gegen die USA oder geht es eher um Ablenkung von eigenem Versagen? Ähnlich verhält es sich mit Erdogan, der wahrscheinlich gerade irgendein deutsches Kriegsgerät auspackt, um irgendwelche Syrer zu besiegen.
AntwortenLöschenMeint Casper im Ernst, das Ferkel würde "versagen"? Man faßt es nicht. Es tut das, was es soll, und es tut das mit Genuß.
AntwortenLöschenStimmt auffallend. Das hosenanzügliche Ferkel fliegt sauber auf rothschildplanetarer Trajektorie, Kursabweichungen minimal.
AntwortenLöschenEntschieden und entschlossen verteidige ich hier das Recht auch von Journalisten, "Buh" rufen zu dürfen.
AntwortenLöschenSelbstanzeigepflicht gilt als menschenunwürdig; das Recht, sich zu verteidigen, als Naturrecht.
Was erhitze ich mich. Den Stuß, die Politik(er) hätte(n) "versagt", liest man auf Pipi immer wieder.
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