"Der "Spiegel" sagt ,danke, Merkel` und zeigt Bilder aus Deutschland 2017: Die zweite Stunde Null. |
Als sei die Situation im politischen Berlin nach der missratenen Bundestagswahl nicht ohnehin schon angespannt genug, gießt nun auch der ehemals renommierte "Spiegel" weiter Öl ins Feuer: Mit dem aktuellen Titelbild "Stunde Null" zieht das frühere Nachrichtenmagazin Parallelen zwischen der komplizierten Mehrheitssituation in der Bundesrepublik des Jahres 2017 und dem Zusammenbruch des Hitlerregimes im Mai 1945.
War bisher die unmittelbare Nachkriegszeit in Deutschland und Österreich als "Stunde Null" bezeichnet worden, weil ein Machtvakuum nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht die Chance zu einem voraussetzungslosen Neuanfang bot, ist Deutschland heute von einer Regierungslosigkeit weit entfernt. Alle Minister sind weiter im Amt, die Kanzlerin vertritt das Land nach außen, die völkerrechtlichen Verpflichtungen werden ausnahmslos eingehalten, soweit Angela Merkel nicht bereits zuvor entschieden hatte, dass sie im Inland keine Anwendung finden.
Der "Spiegel" nutzt die fragile Krisenlage dennoch, um gezielt querzuschießen. Mit dem "Stunde Null"-Vergleich, der die weiter als künftige Kanzlerin bereitstehende Demokratin Angela Merkel mit dem seinerzeit bereits toten Massenmörder Adolf Hitler gleichsetzt, begibt sich die Redaktion wie schon zuletzt mit einer Serie von Trump-Titelbildern auf das glatte Eis des politischen Propagandismus. Lehrbuchmäßig wird der Auszug der FDP aus den Verhandlungen zu einer Jamaika-Koalition, die der "Spiegel" favorisiert hatte, als Fehlleistung eines Egomanen pathologisiert, dem zugleich Ambitionen angedichtet werden, er wolle sich nach selbstprovozierten Neuwahlen mit Hilfe rechtspopulistischer Forderungen zum ersten stramm rechten Reichskanzler seit Hitler aufschwingen.
Ohne sich groß um Realitäten zu scheren, dichtet das Magazin in seiner Titelstory ein Märchen zusammen, das geschickt an reale Ereignisse andockt, um Bürgerinnen und Bürger gezielt zu verunsichern. FDP-Chef Lindner habe mit seiner "professionell inszenierten Koalitionsabsage unter Scheinwerferlicht im nächtlichen Berlin" mehr im Sinn gehabt, als eine jener „Trendwenden“ durchzusetzen, von denen in seinen Twitter-Einträgen zu lesen sei, orakelt der "Spiegel" sich eine Verschwörungstheorie herbei, die hinter dem Verhandlungsaus eine Strategie entdeckt, mit der der FDP-Chef auf eine eigenen Kanzlerschaft zielt. Lindner wolle "nach dem Vorbild von Emmanuel Macron und Sebastian Kurz die Liberalen in eine bürgerliche Protestbewegung verwandeln", unter anderem mit einem "Personenkult wie seine Vorbilder aus Österreich und Frankreich" und einer "Rhetorik gegen die Eliten, die Medien und das angeblich herrschende Meinungsmonopol".
Das gibt es natürlich nicht, auch wenn die "Zeit" im Kampf gegen den liberalen Verrat an Jamaika die krude "Spiegel"-These von der geplanten Machtergreifung der Liberalfaschisten stützt. Die „Lindner-Bewegung“, wie es dort verächtlich heißt, wolle den "unkartierten Raum" erobern, den die Union unter Merkel rechts von sich habe freilassen müssen, um nicht das Geschäft der neuen Nazis zu besorgen. Die FDP stehe damit genau auf der Bruchlinie der westlichen Gesellschaften, die von der Globalisierung als Unternehmer, Konsumenten und Touristen maximal profitieren möchten, von deren Rückwirkungen aber - anders als Redakteure der "Zeit" - weitestgehend verschont werden wollen.
Ein Verbrechen mit Ansage, dem die "Zeit" eine klare Absage erteilt: "Einzeln sind alle diese Forderungen natürlich diskutabel, in der Summe enthalten sie ein gefährliches, irreales Signal: Deutschlands Rolle in der Welt ist auch viel billiger zu haben."
Dass Deutschland 2016 zehnmal so viele Flüchtlinge aufnahm wie Frankreich, erscheint so gesehen nur logisch und gerecht. Eine FDP-Forderung nach Beschränkung des Familiennachzuges dagegen zeigt, was die ehemals liberale Partei heute in Wahrheit ist: Die radikalisierte, rechtsenthemmte Garde eines egomanen Populisten auf der faschistischen Seite der Union, die gnadenlos durch die verheerten Trümmerlandschaften der neuen Stunde Null (Foto oben) trampelt und "das alte Politik-Establishment" (Zeit) damit zwingt, "jene Scherben wegzuräumen, die Lindner hinterlassen hat.“
War bisher die unmittelbare Nachkriegszeit in Deutschland und Österreich als "Stunde Null" bezeichnet worden, weil ein Machtvakuum nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht die Chance zu einem voraussetzungslosen Neuanfang bot, ist Deutschland heute von einer Regierungslosigkeit weit entfernt. Alle Minister sind weiter im Amt, die Kanzlerin vertritt das Land nach außen, die völkerrechtlichen Verpflichtungen werden ausnahmslos eingehalten, soweit Angela Merkel nicht bereits zuvor entschieden hatte, dass sie im Inland keine Anwendung finden.
Der "Spiegel" nutzt die fragile Krisenlage dennoch, um gezielt querzuschießen. Mit dem "Stunde Null"-Vergleich, der die weiter als künftige Kanzlerin bereitstehende Demokratin Angela Merkel mit dem seinerzeit bereits toten Massenmörder Adolf Hitler gleichsetzt, begibt sich die Redaktion wie schon zuletzt mit einer Serie von Trump-Titelbildern auf das glatte Eis des politischen Propagandismus. Lehrbuchmäßig wird der Auszug der FDP aus den Verhandlungen zu einer Jamaika-Koalition, die der "Spiegel" favorisiert hatte, als Fehlleistung eines Egomanen pathologisiert, dem zugleich Ambitionen angedichtet werden, er wolle sich nach selbstprovozierten Neuwahlen mit Hilfe rechtspopulistischer Forderungen zum ersten stramm rechten Reichskanzler seit Hitler aufschwingen.
Ohne sich groß um Realitäten zu scheren, dichtet das Magazin in seiner Titelstory ein Märchen zusammen, das geschickt an reale Ereignisse andockt, um Bürgerinnen und Bürger gezielt zu verunsichern. FDP-Chef Lindner habe mit seiner "professionell inszenierten Koalitionsabsage unter Scheinwerferlicht im nächtlichen Berlin" mehr im Sinn gehabt, als eine jener „Trendwenden“ durchzusetzen, von denen in seinen Twitter-Einträgen zu lesen sei, orakelt der "Spiegel" sich eine Verschwörungstheorie herbei, die hinter dem Verhandlungsaus eine Strategie entdeckt, mit der der FDP-Chef auf eine eigenen Kanzlerschaft zielt. Lindner wolle "nach dem Vorbild von Emmanuel Macron und Sebastian Kurz die Liberalen in eine bürgerliche Protestbewegung verwandeln", unter anderem mit einem "Personenkult wie seine Vorbilder aus Österreich und Frankreich" und einer "Rhetorik gegen die Eliten, die Medien und das angeblich herrschende Meinungsmonopol".
Das gibt es natürlich nicht, auch wenn die "Zeit" im Kampf gegen den liberalen Verrat an Jamaika die krude "Spiegel"-These von der geplanten Machtergreifung der Liberalfaschisten stützt. Die „Lindner-Bewegung“, wie es dort verächtlich heißt, wolle den "unkartierten Raum" erobern, den die Union unter Merkel rechts von sich habe freilassen müssen, um nicht das Geschäft der neuen Nazis zu besorgen. Die FDP stehe damit genau auf der Bruchlinie der westlichen Gesellschaften, die von der Globalisierung als Unternehmer, Konsumenten und Touristen maximal profitieren möchten, von deren Rückwirkungen aber - anders als Redakteure der "Zeit" - weitestgehend verschont werden wollen.
Ein Verbrechen mit Ansage, dem die "Zeit" eine klare Absage erteilt: "Einzeln sind alle diese Forderungen natürlich diskutabel, in der Summe enthalten sie ein gefährliches, irreales Signal: Deutschlands Rolle in der Welt ist auch viel billiger zu haben."
Dass Deutschland 2016 zehnmal so viele Flüchtlinge aufnahm wie Frankreich, erscheint so gesehen nur logisch und gerecht. Eine FDP-Forderung nach Beschränkung des Familiennachzuges dagegen zeigt, was die ehemals liberale Partei heute in Wahrheit ist: Die radikalisierte, rechtsenthemmte Garde eines egomanen Populisten auf der faschistischen Seite der Union, die gnadenlos durch die verheerten Trümmerlandschaften der neuen Stunde Null (Foto oben) trampelt und "das alte Politik-Establishment" (Zeit) damit zwingt, "jene Scherben wegzuräumen, die Lindner hinterlassen hat.“
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