Fast schien sie auch diesen Kampf verloren zu haben. Das Mädchen mit der roten Jacke, das in deutschen Medien seit 2012 benutzt wird, um das schlimme Thema der seit Jahrhunderten beständig steigenden Armut zu illustrieren, schleppte die ganze Last der Krise. Malerisch saß die süße Kleine von der Kamera abgewandt auf ihrem kalten, verrosteten Eisengeländer im "sächsischen Halle". Jahrelang hatte sie Hochkonjunktur, das Gesicht des Untergangs des Abendlandes, des Hungers, des Fachkräftemangels und des Pflegenotstands.
Ihre rote Jacke sah immer noch freundlich aus, und sie verstärkte so den Eindruck der grässlichen Tristesse in ganz Dunkeldeutschland nur noch. Hier ist das Leben zu Ende, keine Perspektive, keine Hilfe, keine Hoffnung. Nur diese rote Jacke, ein Notsignal.
Und nun, wo neue ernst und akute Fallzahlen zeigen, wie schlimm die Lage geworden ist, lassen die deutschen Medienhäuser das arme Mädchen einfach fallen. Statt wie immer bisher ihr verheertes Leben zu zeigen, mit der kaputten Puppe und in ganz großer Einheitlichkeit, tauchen zur Illustration plötzlich überall arme Männer auf, Bettler, nachgemachte Mädchen in anderen roten Jacken und symbolische Teller mit todesdünner, sicherlich längst erkalteter Suppe.
Ein Boykott, den das echte Mädchen mit der roten Jacke nicht verdient hat. So sah das auch die führende Armenzeitung Bild - und griff beherzt ins Archiv, um die zum Zeitpunkt der Aufnahmen Neujährige nocheinmal als das Gesicht deutscher Armutszustände zu inszenieren. Fotograf Patrick P. hatte das Foto einst für die halbstaatliche deutsche Nachrichtenagentur dpa angefertigt, der spätere Welterfolg des Bildes aber ging sowohl an dem Fotokünstler als auch an der zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade achtjährigen Anna-Lara Sauerfred vorbei. Immer wieder wird die kleine Anna-Lara benutzt. Immer wieder muss sie herhalten. Und nie gibt es Nachhonorar.
Obschon inzwischen fast 16 Jahre alt, gibt Anna-Lara nun noch einmal alles. Für die Bild-Zeitung, die zuletzt in höchster Not Kinder halbiert hatte, um die galoppierende Armut in Deutschland angemessen zu bebildern, ohne deshalb gleich Ursachen der schlimmen Lage nennen zu müssen. Waren es im April noch nicht so lange hier lebende Menschen, die die Kinderarmut hatten steigen lassen, sind nun vor allem Alleinerziehende "besonders stark betroffen".Gut für das Mädchen in der roten Jacke, dem über kurz oder lang ein großes Comeback bevorsteht.
Ihre rote Jacke sah immer noch freundlich aus, und sie verstärkte so den Eindruck der grässlichen Tristesse in ganz Dunkeldeutschland nur noch. Hier ist das Leben zu Ende, keine Perspektive, keine Hilfe, keine Hoffnung. Nur diese rote Jacke, ein Notsignal.
Die rote Jacke, ein Notsignal
Und nun, wo neue ernst und akute Fallzahlen zeigen, wie schlimm die Lage geworden ist, lassen die deutschen Medienhäuser das arme Mädchen einfach fallen. Statt wie immer bisher ihr verheertes Leben zu zeigen, mit der kaputten Puppe und in ganz großer Einheitlichkeit, tauchen zur Illustration plötzlich überall arme Männer auf, Bettler, nachgemachte Mädchen in anderen roten Jacken und symbolische Teller mit todesdünner, sicherlich längst erkalteter Suppe.
Ein Boykott, den das echte Mädchen mit der roten Jacke nicht verdient hat. So sah das auch die führende Armenzeitung Bild - und griff beherzt ins Archiv, um die zum Zeitpunkt der Aufnahmen Neujährige nocheinmal als das Gesicht deutscher Armutszustände zu inszenieren. Fotograf Patrick P. hatte das Foto einst für die halbstaatliche deutsche Nachrichtenagentur dpa angefertigt, der spätere Welterfolg des Bildes aber ging sowohl an dem Fotokünstler als auch an der zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade achtjährigen Anna-Lara Sauerfred vorbei. Immer wieder wird die kleine Anna-Lara benutzt. Immer wieder muss sie herhalten. Und nie gibt es Nachhonorar.
Für die Armut halbierte Kinder
Obschon inzwischen fast 16 Jahre alt, gibt Anna-Lara nun noch einmal alles. Für die Bild-Zeitung, die zuletzt in höchster Not Kinder halbiert hatte, um die galoppierende Armut in Deutschland angemessen zu bebildern, ohne deshalb gleich Ursachen der schlimmen Lage nennen zu müssen. Waren es im April noch nicht so lange hier lebende Menschen, die die Kinderarmut hatten steigen lassen, sind nun vor allem Alleinerziehende "besonders stark betroffen".Gut für das Mädchen in der roten Jacke, dem über kurz oder lang ein großes Comeback bevorsteht.
Ich werde das "Mädchen in der roten Jacke" vermissen, auch wenn ich nicht glaube, dass es so schnell aus den Zeitungen und den online-Angeboten selbiger verschwinden werden wird.
AntwortenLöschenOT: "Joshua Sutcliffe" auf Pipi: Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
AntwortenLöschenDen som gräver en grop åt andra, faller ofta själv däri. Wie ein Engeländer sensu strictu sieht mir Joshi eher nicht aus.
So was kommt von so was. Dumm gelaufen, Moshko.
https://www.youtube.com/watch?v=wzc8mI4cHiY
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