Trauriges westdeutsches Essen: Winziger Burger aus halbrohem Hack, dazu blasse Pommes. Ein Klassiker. |
Einfach, deftig, viel Fleisch, Fett und Zucker: Westdeutsche Küche hat deutschlandweit nicht den allerbesten Ruf. Angeblich haben die früheren Bundesbürger keinen Geschmack, sie hängen einer unvorteilhaften Liebe zu Fertignahrung und Burgerkettenspeisen an. Wenns es mal etwas feiner sein soll, geht es zum Griechen oder zum Italiener - für Menschen aus Kulturen, in denen Gaumenfreuden eine größere Rolle spielen, ein wahrer Graus: Schlecht und viel, überwürzt und dann einfach auf den Teller geknallt, so ist die westdeutsche Küche.
„Stimmt nicht“, sagt der Koch und Buchautor Hans Hiedelberger, der als Kind Sachsens aufwuchs, später aber in den größten Küchen Westdeutschlands und der restlichen Welt kochte. Wer mit traditionellen Gerichten wie Currywurst Rotweiß, McDonalds-Miniburger oder fingerdick Butter auf Frühstücksbrötchen groß geworden sei, dem gehe der Geschmack der Kindheit nicht mehr aus dem Kopf. „Und vieles kann sich deshalb trotz aller Unkenrufe heute gut in der Gastronomie behaupten“, sagt er.
In einem neuen Buch geht der langjährige Koch und Küchenchef, der das Gasthaus Gelbe Ente in Castrop-Rauxel führte oder mit dem Schiff "HMS Starbride" unterwegs war, auf die Gier der Alt-Bundesdeutschen nach Fleisch und Fett ein. Dieser Hang rühre aus den Tagen des Wirtschaftswunders, als sich der normale Arbeiter und Angestellte erstmals wieder Kakao, Butter, Pralinen und eben auch Fleisch leisten konnte. "Das Aroma dieser Jahre besteht aus Jacobs-Kaffee und Tiefkühlpizza mit Coca Cola."
Ein Aroma, das Hiedelberger jetzt mit 44 Rezepten aus der westdeutscher Gastro-Geschichte bewahren will. Er kocht Fertignudeln, eine Art Mehlspeise, Hackfleisch, die sich grob am kroatischen Original orientieren, oder Burger nach amerikanischer Art aus Supermarktfleisch. Der Geschmack ist einheitlich, Glutamat gibt die Grundnote, andere Wohlstandsaromen runden ab.
„Es gibt viele Vorurteile“, meint der fast 65-Jährige, der heute nur noch als Privatkoch für eine ostdeutsche Erfolgskette ("Hot Bird", "Tali-Bar") arbeitet und in Thüringen in Ebenheim bei Eisenach eine Kochschule leitet, an der er jungen ostdeutschen Köchen die hohe Schule des westdeutschen Geschmacks beibringt. „Die meisten stimmen nicht.“ Und: von wegen, westdeutsche Küche sei eintönig und von der Langeweile am Überangebot an Zutaten geprägt. „Die Gerichte waren einfach und ehrlich, nicht verspielt und ohne viel Chichi“, bringt er seine Sicht auf den Punkt. „Von dem, was auf den Teller kam, wurde man richtig satt.“
„Stimmt nicht“, sagt der Koch und Buchautor Hans Hiedelberger, der als Kind Sachsens aufwuchs, später aber in den größten Küchen Westdeutschlands und der restlichen Welt kochte. Wer mit traditionellen Gerichten wie Currywurst Rotweiß, McDonalds-Miniburger oder fingerdick Butter auf Frühstücksbrötchen groß geworden sei, dem gehe der Geschmack der Kindheit nicht mehr aus dem Kopf. „Und vieles kann sich deshalb trotz aller Unkenrufe heute gut in der Gastronomie behaupten“, sagt er.
In einem neuen Buch geht der langjährige Koch und Küchenchef, der das Gasthaus Gelbe Ente in Castrop-Rauxel führte oder mit dem Schiff "HMS Starbride" unterwegs war, auf die Gier der Alt-Bundesdeutschen nach Fleisch und Fett ein. Dieser Hang rühre aus den Tagen des Wirtschaftswunders, als sich der normale Arbeiter und Angestellte erstmals wieder Kakao, Butter, Pralinen und eben auch Fleisch leisten konnte. "Das Aroma dieser Jahre besteht aus Jacobs-Kaffee und Tiefkühlpizza mit Coca Cola."
Ein Aroma, das Hiedelberger jetzt mit 44 Rezepten aus der westdeutscher Gastro-Geschichte bewahren will. Er kocht Fertignudeln, eine Art Mehlspeise, Hackfleisch, die sich grob am kroatischen Original orientieren, oder Burger nach amerikanischer Art aus Supermarktfleisch. Der Geschmack ist einheitlich, Glutamat gibt die Grundnote, andere Wohlstandsaromen runden ab.
„Es gibt viele Vorurteile“, meint der fast 65-Jährige, der heute nur noch als Privatkoch für eine ostdeutsche Erfolgskette ("Hot Bird", "Tali-Bar") arbeitet und in Thüringen in Ebenheim bei Eisenach eine Kochschule leitet, an der er jungen ostdeutschen Köchen die hohe Schule des westdeutschen Geschmacks beibringt. „Die meisten stimmen nicht.“ Und: von wegen, westdeutsche Küche sei eintönig und von der Langeweile am Überangebot an Zutaten geprägt. „Die Gerichte waren einfach und ehrlich, nicht verspielt und ohne viel Chichi“, bringt er seine Sicht auf den Punkt. „Von dem, was auf den Teller kam, wurde man richtig satt.“
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