Der Krieg gegen Trump endet nicht, ehe der "Irre" (FR) verschwunden ist. |
Die Kanzlerin hat es mit ihrem Ultimatum an Donald Trump vorgemacht, die führenden deutschen Medien wollten nicht nachstehen. Nach dem im vergangenen Jahr so peinlich verlorenen Krieg gegen den "König der Wutbürger", "großsprecherischen Immobilienmilliardär", "Pöbler", "windigen Geschäftsmann", "republikanischen Alptraum", "Demagoge" und "pöbelnden Problemfall" (alle Zitate "Spiegel", "Zeit", "Stern", "FR", "SZ" etc.) läuft jetzt die nächste Runde. Nachspielzeit.
Die Leitmedien, die mangels Futter und Leserinteresse zuletzt in ihren Bemühungen nachlassen mussten, Trump aus dem Amt zu schreiben, werden durch diese späte Phase von der Hoffnung getragen, dass die Dosis an Vorverurteilungen und Halbwahrheiten gegen Trump nur noch weiter erhöht werden muss, um die Deutschen zur Einsicht zu zwingen, dass der "irre" (FR) "Immobilienmillardär" (Spiegel) aus dem Amt gejagt gehört.
Traurig klingt es, wenn das Blatt konstatiert, dass "Amerikas System bis auf Weiteres außer Betrieb ist", weil eine "bestenfalls zwielichtige Figur an der Macht" sei. Stolz aber schwingt mit, wenn die Folgen erörtert werden: "Europa ist, gemessen an seiner Bevölkerung und seinem Bruttoinlandsprodukt, gleich stark wie die USA, seine Demokratien sind derzeit eher stabiler."
Nein, kein Zitat aus dem neuen "Charlie Hebdo", der sich über die seit neun Jahren stabil anhaltende EU-Krise amüsiert. Sondern eine Erkenntnis, die von neuem Selbstbewusstsein auf dem auseinanderbrechenden alten Kontinent zeugt. Die USA, nach einer neuen Konstruktion des früheren Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" von Putins fünfter Kolonne mit nicht einmal einer halben Million Dollar Online-Werbegeld mit Donald Trump infiziert, stehen vor dem Abgrund.
Deutschland dagegen, wie Österreich und Frankreich und die Niederlande in Kürze mit neuen, jungen, frischen Regierungen gesegnet, zieht fröhlich den Jahrhundertweg. Wir sind wieder wer, der keine Probleme hat, so dass er sich um "rechte Bücher" (DPA), Schäubles neuesten Amtswechsel, die allgegenwärtige der Deutschen durch die Hauswinkelspinne und die unionsinterne Vorab-Einigung auf eine Zustrombremse mit atmendem Oberdeckel kümmern kann.
Dass das Land augenscheinlich seit vier Wochen - den Wahlkampf eingerechnet eher zehn - nur noch verwaltet, nicht aber mehr regiert wird, stört die Stimmung nicht. Es ist wie damals, als Gerhard Schröder ein ganzes halbes Jahr nicht Kanzler, sondern Wahlkämpfer war: Fast könnte schon auffallen, dass es besser läuft, wenn nicht fortwährend an einem funktionierenden Rechtsstaat herumgeschraubt wird, nur weil Regierung und Parlament meinen, da sie nun mal da seien, müssten sie auch etwas tun.
Steuern hoch, Steuern runter? Es geht auch so, ging ja bisher auch.
Im Geschichtsbuch: Interregnum 2013
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