Niemals im ganzen Leben könnte Katalonien als unabhängiger Staat überleben. Das haben deutsche Medien, deutsche Politiker, der spanische Ministerpräsident und führende Köpfe der EU ausgerechnet, analysiert und vielmals klargemacht. Katalonien ist zu klein, zwar wirtschaftlich stark, aber ohne den Anschluss an Spanien ohne Hinterland. Und ohne die Mitgliedschaft in der EU, die allein sämtliche europäische Staaten noch am Leben hält, nicht existenzfähig, wie das Beispiel Schweiz zeigt.
Keine Kompromisse mit den Separatisten, diese Linie verfolgt Madrid, diese Linie verfolgt auch Berlin. Doch nun kommt ausgerechnet von deutschen Exilkatalanen, die vor Nachstellungen der spanischen Zentralregierung in ein abgelegenes Flusstal in Mecklenburg geflüchtet sind, ein Kompromissvorschlag, der in Brüssel und Rom, aber auch in Madrid für Problemlösungsangst sorgt: Katalonien soll, so die Vordenker der Front d'alliberament Catalunya (Befreiungsfront Katalonien), nicht mehr unabhängig werden, sondern einen Ausweg im Norden suchen, wo mit dem bisherigen Zwergstaat Andorra schon seit dem Jahr 1278 eine Art Hintertür in die Zukunft existiert.
Andorrra zahlt mit dem Euro, ist aber nicht Mitglied der EU. Katalanisch ist Landessprache, Spanien gilt als misstrauisch beäugter Nachbar, seit die dortige Krone Anfang des 18. Jahrhunderts versucht hatte, alle katalanischen Institutionen zu zerstören und mit Hilfe von Einfuhrsteuern zu versuchen, eine Unterwerfung Andorras unter spanische Vorherrschaft zu erreichen.
Dank der Schutzmacht Frankreich, das bis heute formell das andorrische Staatsoberhaupt stellt, gelang das nicht. Und unter diesen Schutzschirm möchten nun auch die 7,5 Millionen Katalanen schlüpfen. Nach dem Plan der Front d'alliberament Catalunya, der zeitgleich in Brüssel und Rom vorgelegt wurde, würde Katalonien nach der Abspaltung von Spanien kein unabhängiger Staat werden, sondern dem souveränen, seit 1993 mit einem parlamentarisch-demokratischen System ausgestatten Andorra beitreten, das bereits Mitglied der Uno, des Europarates, des Euroraumes und der OSZE ist. Nach Artikel 23 in der alten Fassung wäre das möglich.
Ein Befreiungsschlag, der alle Probleme der Katalanen mit einem Schlag vom Tisch wischen würde. Umso größer ist die Angst in Madrid, Berlin und Brüssel, dass der gestern in Barcelona vorgestellte Plan bekannt wird. Joschka Fischer, selbst mit dem "Hufeisenplan" einer der großen Nationengründer auf dem Balkan, warnt: "Die Unabhängigkeit Kataloniens wäre ein Desaster für die EU", die Zentralregierung in Madrid rüstet für einen Einmarsch in der nördlichen Provinz, die Nato will den Beistandsfall vermeiden, um nicht Häme aus Moskau zu ernten. Europa hebt die die Hände. Kann man leider nichts machen.
Die Front d'alliberament Catalunya aber spielt nun die andorrische Karte. Ein Trumpf, den Madrid, Brüssel und Berlin nun erstmal stechen müsse. "Es sollte dabei nicht vergessen werden, dass das Geld wichtig ist, dass aber die gemeinsamen europäischen Werte von Freiheit, Verfassung, Rechtsstaat und Demokratie noch weitaus wichtiger sind", warnt Joschka Fischer, der große, alte Mann des blkanesischen Separatismus: "Von deren Verteidigung hängt unsere gemeinsame europäische Zukunft ab."
Ich habe mal gehört, Andorra befände sich mit uns noch immer im Krieg, weiß aber nicht mehr, ob im ersten oder zweiten. Man soll das Land bei den Friedens- oder Waffenstillstands-Verhandlungen einfach vergessen haben.
AntwortenLöschenist ja gut
AntwortenLöschenVorschlag zur Güte: Katalonien tritt Andorra bei!
http://www.achgut.com/artikel/vorschlag_zur_guete_katalonien_tritt_andorra_bei
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Es gibt eine beachtliche Differenz.
PPQ bevorzugt das Modell Anschluß von El Corrupto Don Schäublone, das sich zweifelsfrei bewährt hat, denn es hat funktioniert.
Der Autor bei den Guten bevorzugt einen Beitritt nach Art der Krimtatateren. Auch das hat sich bewährt.
Ich wüßte jetzt auch nicht, wie ich mich entscheiden täten müßte, wenn ich der König der Spanier wäre.
das muss das katalanische volk selbst entscheiden.
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