Von hinten betrachtet ist es wiederum Torwart Tom Müller, der im Spiel des Halleschen FC eine neue Tonart anschlägt. In Erfurt hatte der 19-Jährige erst einen Elfmeter gehalten und dann in der 95. Minute nach einer Ecke per Kopf zum Ausgleich für seine kriselnde Truppe getroffen. Heute ist es die 88. Minute, als Müller, vom Stadionsprecher "The Amazing" genannt, zwei Schritte auf einen anstürmenden Meppener zu macht. Der Stürmer schießt, der Torwart hält mit einer Hand. Danach kniet Müller kurz ab und er reißt beide Arme hoch. Ein Schrei. Der Unglaubliche fühlt sich wie der Unbesiegbare.
Es war vorher schon abseits gepfiffen worden. Aber pfeif' drauf. Müller, der jüngste im HFC-Dress, lebt in diesem Moment sinnbildlich eine Mentalität aus, die seine Mannschaft an diesem Tag zumindest streckenweise auszeichnet. Vom Anpfiff an war die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt bissig und böse auf sechs Plätze besser Gäste losgegangen. Ohne den zuletzt für den Sieg verantwortlichen Mathias Fetsch und den nun mehr auch noch langzeitverletzten Petar Sliscovic laufen die Männer in Weiß und Rot früh an. Ajani, El-Helwe und Röser versuchen als Dreiersturm, den Meppenern in deren eigener Hälfte den Schneid abzukaufen. das gelingt, fünf Minuten lang kommen die Blauen nicht über die Mittellinie, der HFC dafür aber zu einer ersten Chance. Doch Tobias Schilk, unverhofft mit freiem Weg zum Tor, läuft nicht, sondern schließt aus 28 Metern ab. Weit über das Tor.
Kollege Martin Röser macht es Sekunden später besser. Aus der Mitte holt er sich den Ball vom Gegner, fädelt um El-Helwe herum und könnte aufs Tor ziehen. Stattdessen schießt er aus 25 Metern ins linke obere Eck.
1:0 und wieder Hoffnung auf den Rängen, die wegen der ernüchternder Ergebnissen im bisherigen Saisonverlauf, einem erschütternden Interview von HFC-Manager Ralf Kühne und der winterlich kalten Witterung nur spärlich gefüllt sind. 1:0 durch Röser hieß es aber auch schon im Spiel gegen Wiesbaden, ehe es doch wieder 1:1 stand. Damals reichte Sliscovics erneute Führung zum ersten Heimsieg reichte. Ungefährdet war bisher nur der Sieg gegen Großaspach, ansonsten steht es immer Spitze auf Knopf im Erdgas-Sportpark.
Auch heute. Der HFC lädt die Gäste ab Minute zwölf zu einer Wiederholung der Krimis gegen Paderborn und Osnabrück. Statt weiter zielstrebig nach vorn zu spielen, lassen die Hallenser Meppen kommen, um im eigenen Stadion kontern zu können. Allerdings klappt das nicht, weil Meppen nach vorn kaum etwas zustandebringt. Zäh bauen sich die Angriffe auf, selten nur muss Tom Müller einen Ball aufnehmen, weil meist schon an der Abwehrkette mit Baumgärtel, Kleineheistmann, Starostzik und Tobias Müller Schluss ist. Andererseits drückt der HFC Meppen auch nicht mehr in die eigene Hälfte, so dass das Spiel überwiegend im Mittelfeld stattfindet.
Eine verdiente Führung zur Halbzeit - und nach dem Wiederanpfiff eine Wiederholung der Ereignisse aus der erste Hälfte. Halles erste Ecke ist, wie so häufig in den Jahren seit dem Abgang von Bertram und Gogia und dem Ende von deren Zweimannmüssensein-Experimenten, gerade im Nichts verpufft, als ein Einwurf neue Gefahr für das Meppener Tor bringt. Die folgende Flanke wird in die Mitte abgewehrt, ein Meppener Abwehrmann ist irritiert, Klaus Gjasula, der Denker und Lenker und auffälligste Kämpfer im halleschen Spiel, kommt herangestiefelt und knallt den Ball Richtung Tor. Glück des Tüchtigen: Ein Meppener fälscht ab. Torwart Domaschke kann sich noch strecken, aber retten kann er nichts mehr.
2:0 und noch 40 Minuten zu gehen. Halle bleibt bei der Taktik, nicht mehr ganz von anzulaufen. Meppen wird stärker, kommt aber nur zu zwei Großchancen, weil die Emsländer das Risiko eines bedingungslosen Sturmlaufs scheuen. Den strebt auch Halle nicht mehr an, wie Tom Müllers ausgiebige Vorbereitungen vor jedem Abstoß zeigen. Gjasula pumpt jetzt sichtbar, die Quote der Fehlpässe des besten Mannes auf dem Platz wird höher. Nur nichts mehr anbrennen lassen, heißt es, nur endlich mal wieder - es wäre erst das zweite Mal im 14. Spiel - ohne Gegentor in die Kabinen kommen.
Es ist eng, auch weil El-Helwe, Röser, Zenga und Ajani hundertprozentige Konterchancen liegenlassen. Aber es passt am Ende: Mit Müllers Triumphschrei nach der letzten Großchance der Gäste ist der vierte Sieg der Saison amtlich.So unglaublich schlecht der HFC in Erfurt war, so unglaublich engagiert holt er die Punkte 15, 16 und 17 dieser Spielzeit. In den nächsten vier Wochen warten mit Würzburg und Münster zwei bezwingbare Gegner. Und anschließend mit Magdeburg und Rostock zwei Prestigeduelle. Unglaublich, wenn es Rico Schmitt gerade noch rechtzeitig gelingen sollte, seine Mannschaft auf geraden Kurs zu bringen.
Es war vorher schon abseits gepfiffen worden. Aber pfeif' drauf. Müller, der jüngste im HFC-Dress, lebt in diesem Moment sinnbildlich eine Mentalität aus, die seine Mannschaft an diesem Tag zumindest streckenweise auszeichnet. Vom Anpfiff an war die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt bissig und böse auf sechs Plätze besser Gäste losgegangen. Ohne den zuletzt für den Sieg verantwortlichen Mathias Fetsch und den nun mehr auch noch langzeitverletzten Petar Sliscovic laufen die Männer in Weiß und Rot früh an. Ajani, El-Helwe und Röser versuchen als Dreiersturm, den Meppenern in deren eigener Hälfte den Schneid abzukaufen. das gelingt, fünf Minuten lang kommen die Blauen nicht über die Mittellinie, der HFC dafür aber zu einer ersten Chance. Doch Tobias Schilk, unverhofft mit freiem Weg zum Tor, läuft nicht, sondern schließt aus 28 Metern ab. Weit über das Tor.
Kollege Martin Röser macht es Sekunden später besser. Aus der Mitte holt er sich den Ball vom Gegner, fädelt um El-Helwe herum und könnte aufs Tor ziehen. Stattdessen schießt er aus 25 Metern ins linke obere Eck.
1:0 und wieder Hoffnung auf den Rängen, die wegen der ernüchternder Ergebnissen im bisherigen Saisonverlauf, einem erschütternden Interview von HFC-Manager Ralf Kühne und der winterlich kalten Witterung nur spärlich gefüllt sind. 1:0 durch Röser hieß es aber auch schon im Spiel gegen Wiesbaden, ehe es doch wieder 1:1 stand. Damals reichte Sliscovics erneute Führung zum ersten Heimsieg reichte. Ungefährdet war bisher nur der Sieg gegen Großaspach, ansonsten steht es immer Spitze auf Knopf im Erdgas-Sportpark.
Auch heute. Der HFC lädt die Gäste ab Minute zwölf zu einer Wiederholung der Krimis gegen Paderborn und Osnabrück. Statt weiter zielstrebig nach vorn zu spielen, lassen die Hallenser Meppen kommen, um im eigenen Stadion kontern zu können. Allerdings klappt das nicht, weil Meppen nach vorn kaum etwas zustandebringt. Zäh bauen sich die Angriffe auf, selten nur muss Tom Müller einen Ball aufnehmen, weil meist schon an der Abwehrkette mit Baumgärtel, Kleineheistmann, Starostzik und Tobias Müller Schluss ist. Andererseits drückt der HFC Meppen auch nicht mehr in die eigene Hälfte, so dass das Spiel überwiegend im Mittelfeld stattfindet.
Eine verdiente Führung zur Halbzeit - und nach dem Wiederanpfiff eine Wiederholung der Ereignisse aus der erste Hälfte. Halles erste Ecke ist, wie so häufig in den Jahren seit dem Abgang von Bertram und Gogia und dem Ende von deren Zweimannmüssensein-Experimenten, gerade im Nichts verpufft, als ein Einwurf neue Gefahr für das Meppener Tor bringt. Die folgende Flanke wird in die Mitte abgewehrt, ein Meppener Abwehrmann ist irritiert, Klaus Gjasula, der Denker und Lenker und auffälligste Kämpfer im halleschen Spiel, kommt herangestiefelt und knallt den Ball Richtung Tor. Glück des Tüchtigen: Ein Meppener fälscht ab. Torwart Domaschke kann sich noch strecken, aber retten kann er nichts mehr.
2:0 und noch 40 Minuten zu gehen. Halle bleibt bei der Taktik, nicht mehr ganz von anzulaufen. Meppen wird stärker, kommt aber nur zu zwei Großchancen, weil die Emsländer das Risiko eines bedingungslosen Sturmlaufs scheuen. Den strebt auch Halle nicht mehr an, wie Tom Müllers ausgiebige Vorbereitungen vor jedem Abstoß zeigen. Gjasula pumpt jetzt sichtbar, die Quote der Fehlpässe des besten Mannes auf dem Platz wird höher. Nur nichts mehr anbrennen lassen, heißt es, nur endlich mal wieder - es wäre erst das zweite Mal im 14. Spiel - ohne Gegentor in die Kabinen kommen.
Es ist eng, auch weil El-Helwe, Röser, Zenga und Ajani hundertprozentige Konterchancen liegenlassen. Aber es passt am Ende: Mit Müllers Triumphschrei nach der letzten Großchance der Gäste ist der vierte Sieg der Saison amtlich.So unglaublich schlecht der HFC in Erfurt war, so unglaublich engagiert holt er die Punkte 15, 16 und 17 dieser Spielzeit. In den nächsten vier Wochen warten mit Würzburg und Münster zwei bezwingbare Gegner. Und anschließend mit Magdeburg und Rostock zwei Prestigeduelle. Unglaublich, wenn es Rico Schmitt gerade noch rechtzeitig gelingen sollte, seine Mannschaft auf geraden Kurs zu bringen.
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