Die Demoskopen liegen wie immer so daneben, dass mittlerweile auch seriöse Medien die Frage stellen, ob es wirklich Sinn hat, die Woche für Woche im Bereich der Fehlertoleranz herumhüpfenden Zahlen zu melden als bedeuteten sie schon das Endergebnis. Anderswo ist von Einordnung und Erklärung der Hintergründe von Umfragen die Rede. Gleichzeitig sind Stimmen zu hören, die ein Verbot der Veröffentlichung von Umfrageergebnissen vor der Wahl fordern. Die "Zeit" hat sich jetzt sogar entschieden, "vermeintliche" ("Zeit") Nachrichten, "wonach Partei X einen oder zwei Prozentpunkte hinzugewonnen habe", nicht mehr zu veröffentlichen.
Google aber kann noch nicht verboten werden und wenn die große Suchmaschine auch nicht weiß, wie die Bundestagwahl ausgeht, so geben öffentlich verfügbare Daten über das Suchverhalten der Deutschen doch Auskunft über Interessenpräferenzen. Und da ist er immer noch, der Schulz-Graben, der das Land zwischen Aachen und Cottbus zerschneidet wie einst der Eiserne Vorhang. Nördlich ist Schulz-Land, hier, in den Armenstuben der zerrissenen Republik, wollen sie alles über Schulz und seine Heilsversprechen wissen, sie machen dem Gerechtigkeitsspender, der den Brexit organisierte und in Sachen Europa nicht lockerlässt, Hoffnung auf eine Aufholjagd, die ihn doch noch ins Kanzleramt spült.
Im Süden des seit Meärz nach Norden gerutschten Schulz-Grabens dagegen gibt es nur Merkel. Hier interessieren sich Menschen für ihre Kanzlerin der Herzen, die allein Griechenland zwölfmal gerettet hat, Trump in Schranken wies, Deutschland zum Leuchtturm einer höheren Moral unter allen Nationen machte und dabei doch immer bodenständig blieb.
Ein Spalt, ein Riss, ein Abgrund, oberflächlich betrachtet. Doch in Wirklichkeit ist alles noch viel schlimmer, denn der Schulz-Graben entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Schimäre, die Schulzens letzte Hoffnung auf einen Sieg bei der Bundestagswahl nicht zu tragen vermag.
Denn die scharfe Teilung zwischen Schulz-Nord und Merkel-Süd, sie verdankt sich allein dem Allerweltsnamen des SPD-Kandidaten. Bei genauerer Betrachtung der Daten bleibt von den Norddeutschen Hochburgen des Rheinländers mit dem schüttteren Bart nichts übrig: Die häufigsten Suchanfragen nach "Schulz" gelten nicht dem Kanzlerkandidaten. Sondern den Sängern Robiun und Olli Schulz, dem Boxer Axel Schulz, dem Schnulzenmacher Purple Schulz, einem "Peter Schulz", einem "Schulz von Thun" und einem "Christian Schulz".
All die Mühe, die Youtube-Interviews, das mutige Geständnis, einmal Waschpulver in ein Freibad-Becken gekippt zu haben, alles umsonst, vergebens, ohne Effekt.
Das wahre Ausmaß der Schulz-Begeisterung ist beim Youtube-Kanal der SPD zu sehen: Zwischen 64 und 30.000 Aufrufe schaffen Schulz-Videos hier. Fünfmal weniger als ein Video, das Farbe beim Trocknen zeigt.
https://sciencefiles.org/2017/09/15/sciencefiles-wahlprognose-grose-koalition-mit-knapper-mehrheit-afd-bei-155/
AntwortenLöschenDie lehnen sich da ganz schön aus dem Fenster. Wäre spannend zu verfolgen, wer näher dran ist, die diversen Wettseiten oder die MAthematiker, die die veröffentlichten Zahlen mit ihren eigenen Formal nochmal durch den Differentialwolf drehen, um das Zahlenwerk anschließend zu integrieren?
Frage mich des öfteren, ob diese ganzen "Prog-Toffy-Nose-ianer" so ein Art "Self-Fullfilling-Profecy", oder eigentlich genauer eine Art "Reziprokes Self-Fullfilling-Profecy-Prinzip" heraufbeschwören wollen, so etwa mach dem Motto:
AntwortenLöschenSieht der "Prognose-Zahlen-Gaffer" zum Bleistift einen rel. hohen AfD-Prozentwert, denkt er so für sich: "Ach kick ma, jibt ja schon jenuch Wähler dieser Partei, also brauch icke se nich ooch noch ze wählen !"(obwohl er prinzipell AfD-affin wäre)
Bzw. vice versa: Sieht der "Prognose-Zahlen-Gaffer" den Chulpf (Schulz) im freien Prozent-Fall, könnte ihn folgende Anmutung befallen: "Ooooch de arme Äss-Paa-Dää, so 'ne traditionreiche, geschichtsträchtige Paddei kamma doch nich einfach for de Hunde jehen lassen, also Rettungs-Kreuzchen für unsere herzallerliebste AAbeida-Paddei (snief)" !!!
Ach wie erhellend: Diese "Konfrontäschn" Nord versus Süd manifestiert sich annähernd entlang des altbekannten Weisswurstäquators. - Wie schon seit Jahrhunderten !!!
AntwortenLöschenIm Süden:Die fleissigen, tüchtigen, „geerdeten“, braven (tendenziell eher katholischen), eher bescheidenen, vernünftigen, konservativen (=realistischen), rechtschaffenen Menschenschläge. -
Im Norden indes, die von sich eingenommenen, grosskotzigen, arroganten, blasierten (saupreissischen), klugscheisserischen, verquasten, linker Paranoia huldigenden „Lichtgestalt.Innen“, die sich selbst als so toll „tolerant, weltoffen, liberal und progressiv (protestantisch)“ halluzinieren, de Facto nicht viel mehr als ein Haufen überspannter Lackaff.Innen sind.
(Und ihr Lieblingssport isses, die „Bayann“ und „Schwaben“, an deren ökonomischen Leistungen sie so selbstverständlich parasitieren, als „dumpfbackige, reaktionäre, retardierte, alpine Deppen(Bayann), bzw. als starrköpfige, eigenbrötlerische Käuze (Schwaben) zu desavouieren.)
@anmerkung: wir können ja wetten ;-)
AntwortenLöschen@anonym 2: das ist siche rwahr, führt aber zu nichts, weil sich alle entscheidungen in der masse auflösen. also der eine zieht den schluss, der anderer einen entgegensetzten. so dass am ende z.b. chulz' irre hoffnung, dass alle 48 prozent unentschlosse sich für ihn entscheiden, kompletter blödsinn ist. zumindest annähernd wird sich bei denen die entscheidung ähnlich verteilen wie bei denen, die vorher schon entschieden haben.