Noch eine Wahlperiode, dann ist Angela Merkel Deutschlands Rekordkanzlerin. Doch sie muss jetzt schon ihr Erbe ordnen. |
Nun, wo sie am Ziel ist und nur noch vier Jahre hat, bis ihr niemand mehr ihren Platz in den Geschichtsbüchern streitig machen kann, weil sie dann länger regiert haben wird als Hitler, Kohl und Adenauer, kommen neue Aufgaben auf Angela Merkel zu. Die Kanzlerin, inzwischen wie Helmut Kohl eine Staatenlenkerin, in deren Reich Millionen Menschen leben, die nie einen anderen Menschen eine Sivesteransprache haben vorlesen sehen, ist aufgerufen, ihr Erbe zu ordnen.
Drohend schwebt über ihr der Schatten des Schicksals ihres einstigen Mentors Helmut Kohl. Der Mann, den sie selbst stürzte, als er nicht von selbst gehen wollte, fiel danach so weitgehend in Ungnade, dass er inzwischen aus fast allen Erzählungen über die tolle Entwicklung Deutschlands zum moralischsten Land weltweit gestrichen wurde.
Das soll Merkel nicht passieren und deshalb muss sie ihre letzte Amtszeit nun vor allem nutzen, um die Zukunft zu gestalten und Vorsorge für die Ewigkeit zu treffen. Eine ungeheure Herausforderung.
Die Partei muss auf Linie gehalten und doch von der Spitze her verjüngt werden. Es gilt, einen Nachfolger aufzubauen, aber nicht zu schnell, weil der einer in der zweiten Halbzeit ihrer Abschiedsrunde mit Sicherheit lahmenden Kanzlerin sonst gefährlich werden könnte. Kritiker in der eigenen Partei hat Angela Merkel zwar nicht mehr, weil sie allein der ganze programmatische Inhalt ist, um den sich die ganz eeinstige Christliche Union wie um ein nur aus kalter Asche bestehendes Lagerfeuer versammelt. Doch auf Merkels gelassen geschwommener letzten Bahn in den Ruhestand könnten die aus den Büschen springen, die glauben, noch eine Rechnung mit der Unbesiegbaren offen zu haben.
Nein, es kommen keine ruhigen Zeiten, in denen die Kanzlerin gut und gerne leben kann. Schon die Besetzung ihres neuen Kabinettes wird zeigen, ob Merkels Strategie für die nächsten vier Jahre ein reines Weiterso mit bewährten Knappen wie Altmaier, Schäuble, de Maiziere und von der Leyen sein wird. Oder ein Aufbruch ins Unbekannte, für den die Hamburgerin nicht nur Schäuble, den mittlerweile greisen Kofferträger Helmut Kohls, sondern auch die Riege der inzwischen straff auf die 60 zugehenden ehemaligen Hoffnungsträger aussortiert.
Merkels Problem: Dahinter kommt nicht viel, was sich als ministrabel verkaufen lässt.
Merkels zweites Problem: Ihre Union sähe zumindest in einer Koalition mit der FDP alt aus, wenn der jüngste Minister ein christsozialer Verkehrsminister ist, der – welch eine persönliche Tragik – auch noch 20 Jahre älter aussieht als er ist.
Merkels drittes Problem: Noch ist unklar, ob die alte Gabriel-Garde den Zorn über das Wahldesaster aussitzen kann und SPD sich noch einmal für die vielen schönen Posten in Berlin entscheidet. Oder ob eine bisher nicht sichtbare zweite Reihe jüngerer Politiker den traurigen Spuk der bleiernen Jahre seit Schröders Abwahl wegfegt und – egal ob in Opposition oder Regierung – dann schon rein ästhetisch eine bessere Figur machen wird als Merkels von Jahren der Verantwortung für die Rettung Deutschland, Europas und der Welt gebeugtes Stammpersonal.
Es schlüge die Stunde der Taubers und Spahns. Doch Angela Merkel, eigentlich risikoavers, riskierte damit, das neue Personal nicht mit ebenso leichter Hand dirigieren zu können wie sie es seit Jahr und Tag mit dem Wachsfigurenkabinett tut, das ihr als Regierung dient. Tun aber muss sie etwas, denn – siehe oben – Kohl, der nichts tat, wurde schließlich getan.
Die taktischen Optionen der Kanzlerin liegen auf dem Tisch. Wie immer wird sie einen Mittelweg wählen: Ein bisschen was von dem und bisschen was von dort. Ein paar jüngere Gesichter und rundherum in Sorge um Deutschland ergrautes Haar. Ein Blick auf die Neuen aber dürfte verraten, wen Angela Merkel für ihre Nachfolge auserkoren hat.
Drohend schwebt über ihr der Schatten des Schicksals ihres einstigen Mentors Helmut Kohl. Der Mann, den sie selbst stürzte, als er nicht von selbst gehen wollte, fiel danach so weitgehend in Ungnade, dass er inzwischen aus fast allen Erzählungen über die tolle Entwicklung Deutschlands zum moralischsten Land weltweit gestrichen wurde.
Vorsorge für die Ewigkeit
Das soll Merkel nicht passieren und deshalb muss sie ihre letzte Amtszeit nun vor allem nutzen, um die Zukunft zu gestalten und Vorsorge für die Ewigkeit zu treffen. Eine ungeheure Herausforderung.
Die Partei muss auf Linie gehalten und doch von der Spitze her verjüngt werden. Es gilt, einen Nachfolger aufzubauen, aber nicht zu schnell, weil der einer in der zweiten Halbzeit ihrer Abschiedsrunde mit Sicherheit lahmenden Kanzlerin sonst gefährlich werden könnte. Kritiker in der eigenen Partei hat Angela Merkel zwar nicht mehr, weil sie allein der ganze programmatische Inhalt ist, um den sich die ganz eeinstige Christliche Union wie um ein nur aus kalter Asche bestehendes Lagerfeuer versammelt. Doch auf Merkels gelassen geschwommener letzten Bahn in den Ruhestand könnten die aus den Büschen springen, die glauben, noch eine Rechnung mit der Unbesiegbaren offen zu haben.
Keine ruhigen Zeiten
Nein, es kommen keine ruhigen Zeiten, in denen die Kanzlerin gut und gerne leben kann. Schon die Besetzung ihres neuen Kabinettes wird zeigen, ob Merkels Strategie für die nächsten vier Jahre ein reines Weiterso mit bewährten Knappen wie Altmaier, Schäuble, de Maiziere und von der Leyen sein wird. Oder ein Aufbruch ins Unbekannte, für den die Hamburgerin nicht nur Schäuble, den mittlerweile greisen Kofferträger Helmut Kohls, sondern auch die Riege der inzwischen straff auf die 60 zugehenden ehemaligen Hoffnungsträger aussortiert.
Merkels Problem: Dahinter kommt nicht viel, was sich als ministrabel verkaufen lässt.
Merkels zweites Problem: Ihre Union sähe zumindest in einer Koalition mit der FDP alt aus, wenn der jüngste Minister ein christsozialer Verkehrsminister ist, der – welch eine persönliche Tragik – auch noch 20 Jahre älter aussieht als er ist.
Merkels drittes Problem: Noch ist unklar, ob die alte Gabriel-Garde den Zorn über das Wahldesaster aussitzen kann und SPD sich noch einmal für die vielen schönen Posten in Berlin entscheidet. Oder ob eine bisher nicht sichtbare zweite Reihe jüngerer Politiker den traurigen Spuk der bleiernen Jahre seit Schröders Abwahl wegfegt und – egal ob in Opposition oder Regierung – dann schon rein ästhetisch eine bessere Figur machen wird als Merkels von Jahren der Verantwortung für die Rettung Deutschland, Europas und der Welt gebeugtes Stammpersonal.
Es schlüge die Stunde der Taubers und Spahns. Doch Angela Merkel, eigentlich risikoavers, riskierte damit, das neue Personal nicht mit ebenso leichter Hand dirigieren zu können wie sie es seit Jahr und Tag mit dem Wachsfigurenkabinett tut, das ihr als Regierung dient. Tun aber muss sie etwas, denn – siehe oben – Kohl, der nichts tat, wurde schließlich getan.
Die taktischen Optionen der Kanzlerin liegen auf dem Tisch. Wie immer wird sie einen Mittelweg wählen: Ein bisschen was von dem und bisschen was von dort. Ein paar jüngere Gesichter und rundherum in Sorge um Deutschland ergrautes Haar. Ein Blick auf die Neuen aber dürfte verraten, wen Angela Merkel für ihre Nachfolge auserkoren hat.
Mein Tipp: wenn, ja wenn Merkel tatsächlich noch einmal eine Koalition der Willigen und Regierigen zusammen bekommt, dann wird diese die Halbwertzeit der Legislaturperiode nicht heil überstehen.
AntwortenLöschenAnsonsten klang am heutigen Tage hier und da schon einmal ganz fein an, dass beim Scheitern der Koalitionsverhandlungen eine alsbaldige Neuwahl ins Haus steht. Spanische Verhältnisse sozusagen.
So oder so, die Merkel wird auf die Art und Weise fallen, wie sie das Land seit zwölf Jahren regiert hat.
Auch von mir eine Sicht auf die letzten Stunden.
AntwortenLöschenSchuld sind wie stets und immer allein die anderen
Da haben sich die durchgegenderte Mutti und natürlich auch der ebenso durchgegenderte Vati so große Mühe gegeben, ihre Brut zu manipulieren, zu re-educieren, mehr noch, vor all den verbotenen Früchten zu warnen. Am Rande: Mutti und Pap(p)i waren eh viel zu sehr mit sich und ihrer eigenen Karriere beschäftigt, als das sie die Stimme der Kiddies hätten hören können. Statt das sie höchstselbst die Education des Nachwuchses in die Hände genommen hätten, überließen sie die Brut jenem widerlichen Geschrei vom Papagei, der die Stimme der Obrigkeit nachplärrte … so gut er konnte. Doch was tut es nun, das Kinky-Früchtchen? Genau das, was zu erwarten ist.
Und nun ist er wieder da, der schwarze Mann, nein Lord Voldemort (Im finsteren Süden von Sachsen hat er teilweise fast die absolute Macht. Im Osten ist er zweitstärkste Kraft … und aufs gesamte deutsche Ländle hochgerechnet drang er aufs Bronzeplateau vor). Wobei jener schwarze Mann, der sich die weiße Frau nehmen will, allerdings auch da ist. Mutti hat ihn ja - auf Geheis des netten und neoliberalen Uncle Sam - mit großer Geste eingeladen. Einladen ist hier gleichzusetzen mit praktisch kostenloser Logis: »Fühl und benimm dich wie zu Hause, schwarzer Mann!« Was man dem auch garantiert nicht zwei Mal sagen muß.
Man büschologisch gesehen, kann man dem eigenen Kinde verdenken, daß es sich so verhält wie es sich verhält … und haut ab ruft? Nein. Zum einen zieht Mutti (und Vati und der stets uneigennützig an sich selbst denkende Onkel aus dem fernen Amerika) die dunklen und gar nicht so selten auch finstren fernen Verwandten den eigenen sich ungeliebt fühlenden Kinkis ja ganz offensichtlich vor. Und zum anderen verhalten sich die Landeseltern - in pädagogischer Hinsicht - so was von rückständig, daß einem die Erziehungsmethoden vom - so wird behauptet - Spießgesellen Voldemort geradezu modern vorkommen. Feine Vorbilder haben wir da.
Mal über den Tellerrand hinausblickend gesehen, war das Ergebnis nicht vorherzusehen? Es war! Denn es gibt - zeitgeschichtlich geradezu aktuelle - Parallelen. Die Briten haben den Exit gewählt; dafür wurde das Kunstwort Brexit erfunden. Das pädagogische Versagen auf der Insel fand seine Fortsetzung in Uncle Sams Hütte, bei den Galliern (und auch da hat - hier eine - Madame Voldemort in den südlichen bergreichen Tälern der rebellischen Ahnungslosen gleichen Zuspruch wie in Südsachsen. Die rebellischen schwarzen Männer kommen nebenbei gesagt auch aus dem Süden. Oder denken wir an Rußland, Polen, Tschechien oder Ungarn … alles Provinzen, wo der Teufel Voldemort triumphiert.
Der »Wahnsinn« hat also Methode, ist demzufolge kein miefiges genetisches Problem der Bevölkerung Krähwinkels. Und - wenn wir über den europäischen Tellerrand hinwegblicken - was die soziale Berechenbarkeit der herzlich willkommen geheißenen Gäste betrifft haben die großen Pädagogen in Brüssel und Berlin nicht zu Ende gedacht: Diesen schwarzen Mann brauchst du mit dem verlog… äh verlockenden verbalen Gewäsch von Mutti und Pap(p)i eh nicht kommen. Zum einen versteht er den Sinn der Worte nicht, weil »nix verstehen deitsch, du Scheiß-Nazi« und zum anderen ist er anders sozialisiert als die Untertanen hierzulande … so man diese »Rohdiamanten« denn als sozial bearbeitet betrachten will.
Egal, nach der autoritären Logik und dem bornierten Kausalitätsverständnis eines 17. Jahrhunderts tragen allein die eigenen Kinder die Schuld am Wahldebakel. Folglich werden sie wohl … bestraft. Ab ins Kinderbergwerk! Die werden das schon lernen, da sei sicher.
Mal unter uns: Wir Kinkis wurden zum Linkshänder gemacht ... und nun entdecken wir, daß wir auch eine rechte Hand haben und beginnen diese zu emanzipieren. OK, auch dabei wird einiges zu Bruch gehen. Genauso wie es einst war, als wir unsere linke Hand benutzen lernten. Das ist halt so. Die Kids werden flügge. Sie lassen sich nicht mehr so gern bevormunden. Das ist auch gut so.
So gesehen, mal wieder nichts Neues im Westen.
Liebe Sachsen, ich wollte ja eigentlich mit meiner 14-köpfigen Familie in Sachsen Urlaub machen. Nach diesem Ergebnis für die rechtspopulistische AfD, werde ich davon Abstand nehmen !
AntwortenLöschen>> Oder ob eine bisher nicht sichtbare zweite Reihe jüngerer Politiker ... dann schon rein ästhetisch eine bessere Figur machen wird als Merkels ... gebeugtes Stammpersonal.
AntwortenLöschenWer sollen diese unsichtbaren Ästheten sein?
das weiß doch noch keiner. aber irgendwo gibt es immer eine kampfreserve
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